Franz Schumi
1905
Wer ist ein Diener Gottes?
Lehren über wahre Diener Gottes durch Zitate aus dem Neuen Testament, über den wahren Apostel, über das Wohnen Gottes im Herzen, über Wiedergeburt, über das Siegel der Gerechtigkeit, über wahre Salbung.
Vaterworte
Christlich-theosophische Schrift
Nr. 53
Ausgabe in Originalsprache Verlag von Franz Schumi in Zürich;
Kommissionsverlag: Cécil Bägel, Altona (Elbe) Holstenstraße 191
Druck von Otto Buchholz in Hamburg
Nachdruck von Rudolf R. Hoff
Verlag für geistige Literatur
Wer ist ein Diener Gottes? |
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Wer ist ein Apostel Gottes? |
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Das Siegel des Apostelamtes |
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Was ist die Wohnung Gottes im Menschen? |
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Berufung und Erwählung zum Diener Gottes |
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Wer von Gott geboren ist, der sündigt nicht |
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Die Salbung der Diener Gottes |
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Ein Einwand gegen das unvollständige Evangelium |
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Meine Worte sind Geist und Leben |
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Das Siegel der Gerechtigkeit |
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Die Wiedergeburt aus dem Wasser und Geist |
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Die ersten Gaben der Wiedergeburt |
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Von Gott Selbst gelehrt |
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Echte Gottesdiener |
Wer ist ein Diener Gottes?
1. Ein Diener Gottes ist derjenige, der nach göttlichen Geboten lebt, der von Gott das innere prophetische Wort hat, daß er mit Mir, Jesus Christus, stets in Verbindung steht und also das Zeichen eines Propheten durch das prophetische Wort hat, wie die Propheten und Apostel1 es hatten, die eben Meine echten Diener waren.
Wer ist ein Apostel Gottes?
1. Ein Apostel Gottes ist derjenige, welcher durch Gott Selbst berufen, gelehrt und als Lehrer Gottes erwählt wird.
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Das Siegel des Apostelamtes
1. Paulus 1. Korinther 9,2. schrieb: «Gelte ich auch anderen nicht als Apostel, so bin ich es doch euch, denn ihr seid das Siegel des Apostelamtes im Herrn».
2. Das Siegel, welches hier gemeint ist, sind die Gläubigen, welche durch einen von Gott berufenen und gelehrten und zu diesem Amte von Gott Selbst erwählten Apostel als Diener und Verkünder der Lehre Gottes, die er direkt aus Mir, Christus schöpft, belehrt wurden. Doch die Christi Gläubigen, die ein Siegel oder eine Bekräftigung der Wahrheit eines echten Apostelamtes sind, müssen die Lehre Gottes durch die lebendige Liebe zu Gott und dem Nächsten auch in der Tat beweisen.
3. Gott ist die reine Liebe (1. Joh. 4,8 und 16), Er läßt Seine Sonne über die Guten und Bösen aufgehen und den befruchtenden Regen für die Frommen und Gottlosen gleichmäßig träufeln (Matth. 5,45). Also müssen die Christi Gläubigen, die das Siegel des echten Christentums sein wollen, sich heiligen, das heißt, sie müssen sich geistig von allen Sünden reinigen, damit sie der Vollkommenheit ähneln, wie ihr Vater im Himmel vollkommen ist (Petri II. 1,19; - Paulus an Galater 1,11-12). Sie müssen eine heilige Priesterschaft Gottes werden, indem sie geistige Opfer (1. Petr. 2,5) der Liebe und Wahrheit zu Gott und dem Nächsten, durch die Betätigung in der Nächstenliebe Gott, ihrem Vater darbringen (Luk. 10,33) und zwar in der Art und Weise, wie ihr Vater im Himmel gegen Freund und Feind es tut (Matthäus 5,58; - 3. Moses 11,44; - 20,7; Offenbarung 15,4). Also müssen Ströme des lebendigen Wassers, welche die Werke der Betätigung in der Nächstenliebe bedeuten, aus ihren Lenden, das heißt aus ihren Herzensliebesgefühlen fließen. Das ist dann das heilige Siegel der göttlichen Liebe, Die man sonst Gottvater nennt. Denn die Versiegelung der Knechte Gottes (Offbg. 7,3) bedeutet nichts anderes, als die Menschen zu jenen lichten Höhen der heiligen Liebe zu entflammen, daß sie Gott, ihrem Vater, ähnlich sich gestalten.
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Was ist die Wohnung Gottes im Menschen?
1. Ich sagte beim letzten Abendmahl: (Joh. 14,21 und 23) «Wer Meine Gebote hat und hält sie, der ist es, der Mich liebt, wer aber Mich liebt, der wird von Meinem Vater geliebt werden, und Ich werde ihn lieben und Mich ihm offenbaren. (Denn), wer Mich liebt, der wird Mein Wort halten; und Mein Vater wird ihn lieben, und Wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen».
2. Diese Wohnung Gottes im Menschen ist der vollkommene Übergang des Menschen in die Liebe, indem er das größte Gebot im Gesetze erfüllt und so die Gnaden der geistigen Feuertaufe der Liebe, Weisheit und Allmacht, nach dem Maßstab seiner Liebe und des Bedürfnisses bekommt.
3. Jeder von Mir berufene, gelehrte und auserwählte Diener Gottes muß Teile dieser Gnaden und Gaben haben, ansonsten ist er kein von Mir erwählter Diener Gottes, sondern von Menschen ernannter Arbeiter im Sinne der Menschensatzungen und nicht der Gotteslehre, Berufung und Erwählung zum Diener Gottes
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Berufung und Erwählung zum Diener Gottes
1. Wenn Ich Mir ein Kind Meiner Liebe zum Diener erwähle, so geschieht dies mittels Zuführung zu Meiner echten Lehre, denn wenn die Liebe in ihm erwacht, um Mir zu dienen, so wird ihm die Gnade des inneren Wortes zuteil, damit er durch Mich gelehrt und geleitet wird, dadurch entwickelt sich sein Wissens- und Wirkungskreis immer mehr, bis er endlich öffentlich aufzutreten und das Volk zu lehren reif ist.
Wer von Gott geboren ist, der sündigt nicht
1. Jeder Mensch sündigt täglich öfters, und oft, ohne dies zu merken. Um nicht zu sündigen, muß der Mensch alle Meine Gebote und Tugendlehren strikte erfüllen. Wer dieses tatsächlich tut und nach Meiner reinen theosophischen Lehre lebt und handelt, der reinigt sich nach und nach ganz vom Sündhaften, sodaß, wenn die Liebe immer tätig ist, ihm mit der Zeit nach jahrelanger Bemühung endlich die Gnade zuteil wird, wiedergeboren zu werden, d. h. daß er göttlicher Gnaden und Gaben teilhaftig wird, wodurch er von Mir geboren, dann sündenlos in der Welt wandelt, weil er eben Mir zu lieb die Sünde flieht und nur nach dem Wirken der Liebeswerke seine Sehnsucht hat. Doch gibt es kein „von Gott geboren sein“ ohne das innere prophetische Wort zu haben und gewisser Gnaden teilhaftig zu sein.
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Die Salbung der Diener Gottes
1. Im 1. Joh. 2, 20 und 27 schreibt den Heiligenden: «Ihr habet die Salbung von Dem, Der heilig ist, und wisset alles». «Und die Salbung, die ihr von Ihm habet, bleibet bei euch, und bedürfet daher nicht, daß euch jemand lehre, sondern wie euch die Salbung alles lehret, so ist es wahr und keine Lüge; und wie sie euch gelehret hat, so bleibet bei demselben».
2. Hier spricht Johannes von der Salbung der Heiligenden (sanctificandi). Jeder Diener Gottes muß diese Salbung haben, die ihm jede theologische Schulung entbehrlich macht, ja entbehrlich machen muß, denn durch die Salbung erhält er die göttliche Lehre von Mir, Jesus Selber, somit geistig ausgelegt und wahr, in Priesterseminaren aber in totmachenden Buchstaben und Menschensatzungen. denn alle Ausdeutungen der Bibel sind tote Menschensatzungen, wenn sie nicht durch Mein göttliches Wort, sondern durch Menschen aus den toten Buchstaben geschehen.
3. Die Salbung ist somit eine Wiedergeburt aus dem Wasser und Heiligen Geist, durch welche dem Geistiggetauften das Verständnis der Bibel aus Mir, Jesus, durch das innere prophetische Wort kommt. Der von Mir, Jesus, Gesalbte bekommt auch geistige Gnaden und Gaben, die er benötigt.
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Ein Einwand gegen das unvollständige Evangelium
1. Diese Entgegnung der Bibelbuchstabentoten will Ich, Jesus, damit begegnen, daß alles, was Ich hier aus der Bibel beleuchte, bei ihnen nicht vorzufinden ist, sie sind weder von Mir berufen, noch belehrt, noch auserwählt, wie einst die Propheten und Meine Jünger es waren, um Mein heiliges Wort vorzutragen und zu erklären. Daher gehören sie nicht unter Meine Herde der Kinder Gottes, wenn sie Mir, ihrem Gott und Richter, Mein heiliges Wort mit Füßen treten wollen.
2. Sie sollen den Johannes 20,30 und 21,25 würdigen und Mir, ihrem hochheiligen und unnahbaren Gott keine Vorschriften aus ihre Sündenhölle machen, sondern sich demütigen und erkennen, daß Gott tun, sprechen und erklären darf aus Sich Selbst, was Er will! - Die angezogenen Stellen lehren ja euch, daß das neue Testament ein sehr mangelhaftes Buch ist, da man nach Aussage Johannes noch mehrere Bücher schreiben müßte, um alles das aufzuschreiben, was Ich einst gesprochen und getan habe. Und daß es keinen anderen Gott gibt, als Jesus Christus, lehrt auch das christlich-theosophische Buch: „Christus und die Bibel“.
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Meine Worte sind Geist und Leben 4
[Joh. 6,63]
1. Mit diesen Worten bekräftigte Ich Meine Lehre und auf diese Worte stützen sich alle, welche die Bibel lesen. Allein, Meine Lehre ist erst dann Geist und Leben, wenn sie geistig erfaßt und geistig nach ihr gelebt und gehandelt wird, sonst ist sie tot und hat kein Leben in sich, weil sie nicht geistig erfaßt wird.
2. Wie will man aber Meine Lehre geistig erfassen, wenn man kein inneres geistiges Wort aus Meinem Geiste hat? Wie will man behaupten, daß Mein Wort Geist und Leben ist, wenn man mit Mir, dem Geist, Der das Leben des Universums oder des Weltalls ist, nicht verkehrt, sondern an dem todbringenden Buchstaben herumarbeitet und falsche, weil tote, da aus den toten Buchstaben herauskonstruierte Menschensatzungen zusammen schmiedet!?
3. Daraus ersehet ihr, daß ihr aus Meinen Lehren weder den Geist, noch das Leben habet, sondern selbstgemachte tote Lehrsätze, die euch nicht zu Mir, sondern in die Hölle bringen.
4. Lasset euch daher von Mir belehren, und streitet Mir, eurem Gott und Richter, nicht das Verständnis der Bibelerklärung ab, wie ihr es bisher getan, sonst werdet ihr noch tiefer in die Finsternis geraten.
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Das Siegel der Gerechtigkeit
1. Römer 4, 11. Paul sagt: «Das Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens empfing Abraham vor der Beschneidung, damit er Vater auch derjenigen würde, die unbeschnitten den rechten Glauben haben, das ihnen durch dessen Erfüllung der Gebote Gottes zur Gerechtigkeit gerechnet wird».
2. Das heißt: Das Siegel der Gerechtigkeit ist das Siegel der Sündenlosigkeit, denn nur der Sündenlose ist gerecht vor Gott, die Sündenlosigkeit erlangt der Mensch aber ohne die geistige Wiedergeburt nicht (1. Joh. 3,9). Die Wiedergeburt besteht aber aus Wasser und Geist.
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Die Wiedergeburt aus dem Wasser und Geist
1. Ich, Jesus, sagte zu Nikodemus: (Joh. 3,3-7) «Wahrlich, wahrlich, Ich sage Dir: Wenn nicht jemand…», «…aus dem Wasser» und «…dem Heiligen Geist wiedergeboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen».
2. Nun fragt sich, was ist das Wasser und was der Heilige Geist, durch die man wiedergeboren wird?
3. Den Sinn, was das Wasser hier bedeutet, findet ihr im ersten Sendschreiben Johannes Kapitel 5, Vers 7, wo es heißt: «Drei sind, die da zeugen: Das Blut, das Wasser und der Geist», so die lutherische Bibel, die römische Bibel hat an dieser Stelle: Der Zeugen sind drei im Himmel: Der Vater, das Wort und der Heilige Geist. Somit ist das Wasser das Wort Gottes, welches ist der menschgewordene Gott Christus (nach Johannes 1,1 und 2,14).
4. Daher muß jeder zuerst durch die Lehre Gottes, durch deren strikte Erfüllung sich so hoch emporschwingen, daß er auch durch den Heiligen Geist wiedergeboren wird. Durch den Heiligen Geist wurden aber die Apostel am Pfingsttag wiedergeboren, und nun wisset ihr genau, was darunter verstanden wird. Es sind aber nicht bloß 10, sondern 24 Gnaden und Gaben, welche alle im neuen Testament nachweisbar sind und im Buche: „Die heilige Dreieinigkeit“ alle aufgezählet stehen.
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Die ersten Gaben der Wiedergeburt
1. Der Evangelist Markus 16,17-18 schreibt: «Folgende Zeichen werden aber diejenigen, welche glauben, begleiten. Unter anderem: In Meinem Namen werden sie Teufel austreiben, den Kranken die Hände auflegen und es wird ihnen besser, (und sie werden genesen nach der Vulgata).
2. Jakobus 5,15-16 sagt bezüglich der Krankenheilungen folgendes: «Das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen und der Herr wird ihn aufrichten. Bekennet einander eure Vergehungen und betet für einander, daß ihr geheilt werdet, denn das eifrige Gebet des Gerechten vermag viel».
3. Nun entsteht die entscheidende Frage: „(Warum) Haben denn die verschiedenen Priester der christlichen Kirchen und Sekten keinen Glauben, da sie keine Kranken heilen? – (Ich, Schumi habe zuerst Wunderheilungen, das heißt Heilungen von Haus aus ¼ - ¾ Stunden weit in Graz durchs Gebet mit Hilfe des Vaters Jesus verrichtet. Auch habe ich aus zwei Frauen die Teufel ausgetrieben, bevor ich noch das innere prophe5. tische Wort hatte, später aus einem Mann, der plötzlich irrsinnig wurde, weil die Geister des Vaters Diktate nicht vertragen konnten, die ich vorgelesen habe).
4. Die Apostel-Aufgabe, arm zu leben und umsonst zu predigen, wie Ich, Jesus verlangte, verneinen die heutigen Priester, umsonst werden sogar die Toten, wenn sie schon riechen – nicht begraben, außer durch Zwang der Gefahr des Amtsverlustes. - Vom Beten und Händeauflegen ist keine Rede. - Wahrscheinlich fehlt es an Glauben – dadurch an Liebe und Barmherzigkeit - und dadurch an Gerechtigkeit vor Gott und daher versagt das Gebet – erhört zu werden von Gott. - Sie sagen zwar, daß sie Nachfolger der Apostel sind, aber das Leben der Apostel, die apostolische Glaubenskraft, die apostolische Gebetskraft, die Krankenheilungen, die Teufelsaustreibungen aus Epileptischen, Hysterischen und Irrsinnigen ist ihnen ganz und gar fremd, weil sie nicht wie die Apostel von Gott berufen, gelehrt und erwählt wurden, sondern durch weltliche Schulen und grobsündige Menschen zu ihrem Amte aufgestellt wurden.
5. Im fünften Gebote Gottes steht: «Du sollst nicht töten!» oder «…morden!»
6. Nun segnen die unter dem Armeebischof stehenden Priester die Fahnen und Waffen der Massenmörder des Krieges und beten um das Haupt der Massenmörder der Kinder Gottes. Ich, euer Gott und König Jesus Jehova Zebaoth frage euch: „Sind das Meine Diener, die statt Stellung gegen die Massenmörder zu nehmen, noch die Fahnen und Mordwaffen segnen und beten um den Sieg auf den Leichen der Massenmorde Meiner Kinder?“
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Von Gott Selbst gelehrt
1. Johannes 6,45 sagt: «Es steht geschrieben in den Propheten: „Sie werden alle von Gott gelehret sein.“»[1] Wer es nun höret, und lernet's, der kommt zu Mir. Ist einer von Mir gelehrt, dann erfaßt er die Bibel geistig und alles, was er vorträgt bespricht er früher mit Mir. Also ist das Wirken eines von Gott Gelehrten.
2. Die oben angezogenen Worte des Evangelisten sind entscheidend für die Wahrheit: Die Propheten waren Diener Gottes und Lehrer des Volkes. Dasselbe war der Fall mit Meinen Aposteln und Jüngern, ebenso verkehrten viele fromme Christen, besonders die Aufseher der Gemeinden der ersten drei Jahrhunderte mit Gott. Ich sagte hier ausdrücklich: Wer es vom Vater hört und lernet's, der kommt zu Mir.
3. Nun entsteht die Frage: „Wie kann man Gott Vater hören und lernen, da Er mit Sündern nicht spricht?! Und was sagen die Priester, wenn jemand sagt, daß Gott mit ihm durch das innere prophetische Wort spricht?“ Sie schreiben dann in öffentlichen Schriften: „Das ist Schwindel, Betrug, Ketzerei, falsches Prophetentum und Wahnsinn oder Verrücktheit, denn Gott verkehrt mit gewöhnlichen Menschen nicht.“ Hiermit erklären sie, daß Gott mit ihnen nicht verkehrt, weil sie solche Sünder sind, daß Gott mit ihnen nicht verkehren kann.
4. Ihre Finsternis in der Bibelkunde besteht aber hauptsächlich in dem, daß sie, ohne der Sache gründlich nachzuforschen, ob nicht doch die Wahrheit dahinter steckt, sich entflammen und es ergreift sie eine Wut des Hochmutsdünkels und ohne zu bedenken, was sie herauslästern aus ihrem Unverstand, da Gotteswort und Gott ein und dasselbe ist (Joh. 1,13-14), nennen sie Mich, Gott, einen Schwindler, Betrüger, Ketzer, falschen Propheten und Wahnsinnigen! -
5. Und das mit der Ausrede: Wenn Gott nicht mit uns verkehrt, so verkehrt er auch mit gewöhnlichen Menschen nicht, und bedenken nicht, daß Gott nur mit Demütigen und Seine Gebote strikte Erfüllenden, nicht aber mit groben Sündern als Hochmutsgeistern verkehrt.
6. In den Seligpreisungen der Bergpredigt heißt es wohl: (Matth. 5,3) «Selig sind die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich». Aber unter den geistlich Armen sind keine Idioten oder Kretinen gemeint, sondern die Demütigen. Nirgends steht es aber: Selig sind die Hochmütigen und diejenigen, die sich als Gottesdiener für mehr als gewöhnliche Menschen halten bei Gott zu sein! (Catech. Röm., P. II, Kap. VII, qu. 2)
7. Alle von Gott Berufenen und Auserwählten, als Lehrer des göttlichen Wortes im alten und neuen Testament, waren von Gott Selbst gelehrt. Nirgends steht es aber in der Heiligen Schrift, daß Gottesdiener müssen [in] hohen Schulen studieren und in weltlichen Seminaren als theologische Schulen, statt zu Gott in die Lehre gehen, um vom Vater Selbst, wie Ich, Jesus, es sagte gelehrt zu werden!
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Echte Gottesdiener
1. Es werden aber manche zu Meinen Dienern sagen: „Beweiset es uns, daß ihr tatsächlich die von Gott berufenen, gelehrten und auserwählten Diener Gottes seid!“
2. Solchen antworte Ich, Jesus Selber, wie Ich einst den Pharisäern sagte: (Matth. 12,38-39) «Dieses böse und ehebrecherische», das heißt: Gegen Meine Lehre lebende und handelnde Geschlecht will zuerst Zeichen, um an Mein echtes Evangelium zu glauben. Es wird ihm aber, als solchem, kein Zeichen gegeben werden, sondern Ich lehrte Meine Jünger: (Matth. 7,6) «Ihr sollet das Heilige nicht den Hunden, das heißt den Ungläubigen geben, und eure Perlen sollet ihr nicht den Schweinen vorwerfen, auf daß sie dieselben nicht mit ihren Füßen zertreten, und sich wenden, und euch (vor der Öffentlichkeit) zerreißen».
3. Also sage Ich auch heute, daß Ich für die Sünder zu Heilig und daher unnahbar bin, und daß Ich somit auf euer Verlangen keine Wunder wirken werde, um eure Neugierde zu ergötzen und zu sättigen, da Ich kein öffentlicher Schauspieler, oder ein Bekehrer der Menschen bin, der dies mit der Gewalt der Wunder wirkt, weil dies ein Mußgerichts-Glaube wäre, den Ich aber nicht haben will, sondern ihr sollet euch merken, daß Ich euer Gott und Richter bin, vor Dem man in Ehrfurcht die Knie beugen, nicht aber Ihn herausfordern soll![2] Amen!
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