1906
Franz Schumi
Swedenborgs Wahrheiten und Irrtümer
Überlegungen des Vaters für die Gläubigen der Swedenborgianische Kirche über die Irrtümer Swedenborgs
Christlich-theosophische Schrift
Nr. 57
Originaldruck:
Verlag von Franz Schumi in Zürich;
Kommissionsverlag: Cécil Bägel, Altona (Elbe)
Druck von H. Grapentien, Zürich V.
Abdruck:
Rudolf R. Hoff
Verlag für geistige Literatur
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Prämisse des Herrn an Meine lieben Kinder der Kirche Swedenborgs! |
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Grußvom Emmanuel Swedenborg an die Swedenborgianer |
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Die Herkunft der christlich-theosophischen Lehre |
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Beim Hellsehen nimmt man wahr, was man anstrebt |
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Lebenserfahrungen im transzendentalen Zustand (Dr. Lucian von Pusch) |
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Kommentar von Schumi |
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Eine falsche subjektive Sicht auf Schumi |
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Die klärende Aussagekraft der heiligen Schriften verändert sich im Laufe der Zeit |
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Gottessohn |
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Menschensohn |
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Swedenborgs falsche ewige Verdammnis – Gründe für Reïnkarnation |
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Über das Jüngstes Gericht und die Auferstehung des Fleisches |
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Swedenborgs zu korrigierendeLehre und die richtige der christlichen Theosophie |
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Die Wahrheit über Adam und Eva |
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- Das Gefühl der Erbsündenfall |
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Die verlorene Sohnschaft, die Christus mit der Erlösung am Kreuz wiedererlangt hat
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Die Erlösung am Kreuze nach Swedenborg |
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Ein Vaterwort über Swedenborg |
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Die heilige Dreieinigkeit |
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Die Wiederkunft Christi und das Weltgericht |
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Schluß vom Franz Schumi |
Kap. 1 Prämisse des Herrn – An Meine lieben Kinder der Kirche Swedenborgs!
1906, 24. Januar, Zürich
1. Auf Bitte Meines Knechtes und Schreibers (F. Sch.) eröffne Ich Selber Mein heiliges Wort zu euch und lade euch ein, sich mit Meinen Kindern der christlichen Theosophie, was die Einheit der religiösen Anschauung betrifft, zu vereinigen.
2. Um die Wahrheit zu erfahren, daß Ich Jesus Selber bin, der dieses Wort zu euch spricht, rate Ich euch: Begebet euch alles eignen Urteils, wo die Wahrheit ist, bei Swedenborg, oder bei Medien der christlichen Theosophie und bittet um die Erleuchtung von Mir, eurem Vater Jesus, daß ich euch diese zukommen lasse, dann wird es auch geschehen, aber urteilet ja nicht selber weder für noch gegen, sondern lasset Mir eurem Gott und Vater, euch die Wahrheit ins Herz geben, damit ihr die reine Wahrheit bekommet.
3. Die großen Beweise gegen die Swedenborgs Lehre liefert euch ja der Spiritismus. denn da tummeln sich die Geister der ersten und zweiten Hölle und des unteren und mittleren Paradieses. Glaubet es Mir: es ist so und nicht anders! Probieret diese Mitteilung durch eine gute Hellseherin, indem ihr sie zu einigen spiritistischen Sitzungen mitnehmet, sie wird euch die Geister beschreiben, die da sich einfinden werden, wodurch ihr einsehen werdet, daß Swedenborg tatsächlich vielfach seine eigenen Phantasien sah, und für göttliche Wahrheit hielt.
Kap. 2 – Grußvom Emmanuel Swedenborg an die Swedenborgianer
1906, 25. Januar, Zürich
(Swedenborgs Geist spricht)
1. Meine lieben Brüder im Geiste! Durch die Gnade unseres lieben Heilandes und Vaters Jesus nahe ich mich durch den Schreiber (F. Schumi) des Herrn Jesus zu Euch meine Lieben und will Euch in wenigen Worten die Wahrheit sagen:
2. Ich Emmanuel Swedenborg, der Stifter der Swedenborgischen Kirche habe erst nach meinem Tode erkannt, wie ich zur Erleuchtung kam, daß ich die Bibel verstand. Ich dachte immer, es ist der Herr Jesus, der mich erleuchtet, aber es war nicht so, sondern es war bloß ein Engel, der zu meiner Seele sprach und ihr die Kenntnisse auf geistige Art einflößte, wodurch ich die Bibel zu deuten verstand. Allein mein Lehrer war nicht aus dem obersten Himmel, sondern aus dem Weisheitshimmel und daher bekam ich die Lehre so, wie sie die Weisheitsengel damals hatten, welche aber von der Lehre des neuen Jerusalems in manchem abweicht und daher meine großen Irrtümer! die ich sehr bedauere.
3. Der Schreiber des Herrn, der euch dieses übermittelt, ist aber ein, in die Lehre des neuen Jerusalems vom Vater Jesus Selber tief Eingeweihter, auf dessen Bücher Ihr euch verlassen könnet, und die ich euch wärmstens empfehle zu lesen und euch ganz nach diesen Büchern der christlichen Theosophie zu richten, denn da ist die Wahrheit vom Vater Jesus Selber diktiert durch Sein lebendiges heiliges Wort.
4. Damit ihr aber nicht zweifelt, daß ich es bin, der euch diesen Brief zu schreiben, diktiert hat, ersuche ich euch: Suchet doch verläßliche Hellseher und lasset sie durch Magnetiseure in magnetischen Schlaf versetzen, damit ich euch den Beweis liefern kann, daß ich es bin, der euch ratet, meine Bücher und Religionslehre mit den Büchern und Lehre des Vaters Jesus zu vertauschen, die euch der Bruder Schumi übermittelt.
5. Ich will euch Beweise liefern, daß ich es bin. Die Hellseherin wird mich in himmlischer Pracht sehen und meine Worte euch übermitteln. Seid mir gegrüßt in Liebe Euer Emmanuel Swedenborg.
Kap. 3 - Die Herkunft der christlich-theosophischen Lehre
Die christlich theosophische Lehre ist ein Ausfluß aus Gott, denn diese diktiere Ich euer Gott und Heiland Jesus Jehova Zebaoth Selbst. Sie ist die Lehre der Bibel, aber in menschlich verständiger Ausdeutung gegeben, damit keine falschen Begriffe über den inneren Kern des Wortes obwalten.
Kap. 4 - Beim Hellsehen nimmt man wahr, was man anstrebt
(Schumi spricht):
Jeder Mensch ist seines Glückes Schmied”, ist ein alter lateinischer Spruch; also steht es auch in Bezug dessen, was der Mensch glaubt oder nicht; denn was der Mensch nicht glaubt oder glauben will und es verwirft, das wird er auch im Hellsehen nicht sehen, im Geisterreich nicht antreffen, wenn dies etwas Höheres betrifft, wenn es sich aber um die Hölle handelt, so bleibt sie ihm trotzdem nicht aus, wenn er auch nicht an sie glaubt.
Die im 1. Bande der Kundgaben unseres Vaters Jesus gegebenen Beweise über die erfüllten Weissagungen der Bibel in den Ländern Babylonien, Phönizien, Ägypten und Palästina zeugen durch unwiderlegbare Tatsachen, daß Jehova der heiligen Schrift wirklich der einzige Gott und Schöpfer des Weltalls ist. Derselbe Jehova gab durch seine größten Propheten unzweideutige Weissagungen, daß Er Selber auf der Erde Sich inkarnieren wird, und beschrieb nahezu in Detail durch die Propheten Seine Lebensgeschichte auf der Welt, wovon die wichtigsten Nachrichten aus dem Leben Jesu Christi allbekannt sind. Und sehet, trotz eines großen, ja fast erdrückenden Beweismaterials, das Jehova Gott und Selber Christus war, leugnen manche Menschen diese allbekannte Wahrheit.
Daß die eingangs erwähnte Tatsache wahr ist, daß ein Hellseher nur das sieht, was er glaubt oder in was er befangen ist, dafür wolle uns folgender Auszug aus einer kleinen Broschüre als Beweis dienen und zugleich dartun, wie traurig es für einen Menschen ist, der die göttliche Wahrheit verwirft und seine eigenen Einbildungen zur Wahrheit und Religion erhebt. Zu dieser Aufklärung sollen euch die Erlebnisse des L. von Pusch als Beweise dienen.
Professor L. v. Pusch ist Hellseher von seiner Geburt her, und zwar wie seine Visionen über Gott und anderes dartun, ein sehr bedeutender, darum dient er uns als der beste Beweis, daß man im Hellsehen ebenso Falsches sehen und hören kann, wie anderwärts, wenn man in irgendeiner Sache befangen oder dafür eingenommen ist. Es gibt keine Ausnahmen, die Unfehlbarkeit ist weder bei Hellsehern, noch sonst irgendwo zu behaupten, weil gut oder unfehlbar nur Gott in Seinem absoluten Geiste ist. Ich (Schumi) kenne keine Menschen, die seit Christo her in religiösen Lehren geschrieben haben, daß sie in allem die absolute reine Wahrheit geschrieben und gelehrt hätten.
Darum sollen wir Alle ohne Ausnahme demütig unsere Fehler und Irrtümer gegenseitig einsehen und sie nach und nach auszumerzen trachten, dann können wir uns gegenseitig nähern in göttlichen Wahrheiten, sonst nicht! Nun höre man was Professor von Pusch schreibt:
4/1 – Lebenserfahrungen im transzendentalen Zustand
(Broschüre von Professor Dr. Lucian von
Pusch)
« Er sagt: „Ich sah keine „Hölle”, keinen „Teufel”, keine „Engel”, keinen „Himmel”, keine Mutter Gottes”, kurz keine Kirchenbehörden im Jenseits.
Ich sah einen Geist Maria, eine einfache Frau, die sich bei ihrer Anbetung sehr peinlich berührt fühlte; ich sah einen Geist Jesus, einen sehr liebenswürdigen, sehr fortschrittlich gesinnten jungen Mann, der in der Gottes-Naturkenntnis im Vergleich zu seinen früheren irdischen Ansichten sehr weit vorgerückt war; ich sah, wie sich alle Menschen und Geister irren können und weiter zu lernen streben und erst, wenn sie in Gott aufgegangen, zu irren aufhören.
Ich sah keine exzeptionelle Gottessohnschaft Jesu, ich sah eine Gotteskindschaft aller in Gott aufgegangenen Menschen und Geister.
Ich sah, wie Jesus auf Erden, als weltbekanntes Medium und Seher, wirkte, ich sah welch' großes Gewicht er auf die Übung in den geistigen Gaben (=Spiritualismus) legte, ich sah wie die Kirchenbehörden seine Lehren, teils absichtlich, um ihre Anmaßung zu vergrößern, teils unabsichtlich aus Mangel an Erkenntnis, falsch deuteten; ich sah, wie seine Taten und Lehren dadurch nur auf dem Papier blieben, wie sie durch seine Erhebung zur Gottheit herabgesetzt und ihrer Wirkung auf Menschenbesserung beraubt wurden, weil sie für einen Gott hätten ein Leichtes sein müssen und nur der Mensch dem Menschen, als nachahmungsmögliches Beispiel, dienen könne; ich sah, wie Jesus darunter litt; ich sah seine sittliche Entrüstung über die Entwürdigung der Menschen und ich sah, wie der Hand- und Lustkuß, jede Vergötterung und Anbetung ihn verletzte und seine Menschenwürde empörte; ich sah, daß edle Menschen und Geister von einer würdigen Umgebung geliebt, nicht von Sklaven angebetet sein wollen, wie sie sich durch letzteres keineswegs geschmeichelt fühlen; ich sah eine Mitleidenschaft aller Menschen und Geister, wie durch die Erniedrigung eines Menschen oder Geistes eine Erniedrigung aller Menschen und Geister verursacht wurde.
Ich sah, daß der Opfertod Jesu nicht der Zweck, sondern die Folge seiner spiritualistischen Mission auf Erden war; ich sah, wie er sich ihm zu entziehen nicht die Macht hatte, ihm als Verdienst nicht mehr angerechnet wurde, als einem Lamme, das geschlachtet wurde, das über sich alles, was mit ihm geschah, ergehen lassen mußte; ich sah, daß das Märtyrertum kein Verdienst der Märtyrer war, weil von ihnen nicht beabsichtigt, sondern eine Wirkung der verbrecherischen Anmaßung des "Staates", eine Folge des Obfeurantismus und Servilismus ist.
Ich sah das Kreuz Jesu, wie es nicht an seine große Tat, sondern an die Unmöglichkeit des „Staates”, weil Mörders, erinnerte.
Ich sah, wie Jesus zu seinem Gedächtnisse frugivore Abendmahle einsetzte, damit man sich seiner Geistigen Taten und Abscheu vor allem Fleischlichen erinnere und hierdurch seinen Fußstapfen folge d. h. als Veranlassung zur Besserung der Menschen; ich hörte, daß er das Wort "Vergebung" in der Bedeutung von "Besserung" angewandt habe.
Ich sah, wie sich Jesus vor und nach seinem Tode mehrfach als Geist materialisierte; ich sah, wie er seinen medianimen Schülern und besonders dem Thomas Erkennungsbeweise (= Identitätsbeweise) lieferte, wie er mit ihnen aß, ich hörte, wie er unter den übrigen Geistern sich selbst „Menschen” nannte, weil uns sehr ähnlich, und weil der Geist, abstrakt genommen, im Inneren versteckt ist; ich sah und hörte, wie die Materialisation Jesu Auferstehung von den Toten genannt wurde; ich sah solche, wie der materialisierte Geist sich erhob, ich hörte, wie dies Himmelfahrt genannt wurde; ich sah solche Auferstehungen und Himmelfahrten noch bei vielen anderen Geistern; ich sah noch stärkere Materialisationen und Äußerungen von geistigen Gaben (=Wunder) der Zukunft; ich sah, wie sie alle ein naturgesetzmäßiger Ausfluß (natürliche Wirkungskraft) der Seele der Menschen und Geister waren; ich sah, wie die der Seele innewohnenden „Naturgesetze” immer mehr erkannt werden; ich sah Milliarden von uns noch unbekannten Naturkräften, der geistigen Essenz (= Seele) und der geistigen Substanz; ich sah, wie die „Naturgesetze” durch die göttliche Freiheitsmacht sich ändern und aufgehoben werden».
Diese kolossalen Widersprüche gegen die erwiesene Wahrheit belehren uns, daß wir stets auf der Hut sein müssen, wo es sich um unser Seelenheil handelt, um nicht Falsches für Wahrheit zu betrachten und dadurch auf geistigem Irrweg zu geraten.
Es ist allbekannt, das ein jeder Herr und Gebieter über eine große Haushaltung seine Hausvorschriften selber gibt, nach welchen sich Alle zu richten haben. Wie würde es aber aussehen, wenn dagegen die Hausparteien, die Untergebenen und Diener, jedes nach seiner Ansicht eine Hausordnung aus seinem Verstand herausphilosophieren und diese Menschsatzung zu einem Dogma oder Gesetz für seine Mit parteien und Mitdiener als allein richtig anpreisen würde? Da würde es doch keine Hausordnung, sondern die größten Widersprüche von verschiedenen Meinungen, was gut und recht ist, geben.
Darum merke sich ein jeder: Wie jede Hausordnung nur vom Hausherrn allein ausgeht, also muß auch die Gottesordnung in den Religionsvorschriften nur von Gott allein durch Seine berufenden Werkzeuge für alle Kinder und Diener Gottes gegeben werden, daß sie Gott als dem Vater und Hausherrn über Alle entspricht und zu ihm direkt führt.
Wohl kommt es vor, daß auch die berufenen Werkzeuge irgendwelchen, aus ihrer Erziehung überkommenen Irrtum miteinflechten, der aber einmal erkannt, auszumerzen ist, aber in der Hauptsache, die Wahrheit über die Person und das Wesen der Gottheit betreffend, muß man doch klare und überzeugende Beweise haben, denn das ist die Aufgabe der Forschung nach der Wahrheit und die Grundlage unserer geistigen Existenz.
Darum muß alles geprüft und auf die Goldwaage der Wahrheit gelegt werden, aber alles nur, aus reiner Liebe zu Gott und dem Nächsten; dann ist Gottes Hilfe mittätig, sonst nicht.
Jeder nach der göttlichen Lehre lebender und nach der lebendigen Überzeugung der Wahrheit unnachgiebig strebender Mensch wird von Gott zu dieser geführt, wie sie auch mir zuteil wurde. Man wird durch eklatante und lebendige Überzeugung von dem göttlichen Dasein in Christo durch selbsterlebte Ereignisse klarsehen und klarwissen, und nicht bloß glauben, was andere sagen. Und das soll die Aufgabe eines jeden Menschen sein, der danach strebt, einst in die lichten Höhen zu seinem himmlischen Vater zu gelangen.
Kap. 6 - Eine falsche subjektive Sicht auf Schumi
Am 18. August 1905 ging ich Schumi, abends um dreiviertel neun Uhr nach meinem Abendspaziergang nach Hause. Als ich bei dem Lokal vorüberging, allwo der Bruder Nietmann schon das dritte Mal den religiösen Vortrag im Sinne der christlichen Theosophie hielt, sah ich, daß das Lokal unbeleuchtet war, und weil die ersten zwei Vorträge sehr schwach besucht waren, dachte ich fest und überzeugt, heute ist gar kein Mensch zum Vortrag gekommen; Br. Nietmann wird etwas genossen und als er sah, daß niemand kam, sich nach Hause begeben haben. Mit dieser Überzeugung ging ich nach Hause und daher auch in's Bett.
Bei der Nacht träumte es mir, daß der Br. Nietmann zu mir kam und ganz das\elbe bekannt gab, was ich mir Abends über den Ausbleib des Vortrages dachte.
In der Früh am 19. August kam Br. Nietmann zu mir und das erste Wort, das ich zu ihm sagte, war: Du warst heute nachts bei mir und hast mir erzählt, wie es dir gestern erging, nämlich daß gar kein Mensch zum Vortrage kam. Da lachte er auf und sagte: O, nein! Du irrst dich, es waren zehn Personen und ein alter Pfarrer darunter, der mir noch ein Buch zum Lesen gab; aber wir waren in einem anderen Zimmer, weil das Vortragslokal repariert wird.
Die Lehre daraus ergibt sich: Ich habe das Gesicht so lebhaft erlebt, als wenn es bei Tage gewesen wäre, so daß ich nicht den mindesten Zweifel in die Wahrheit des Traumgesichtes legte, und doch war es keine Wahrheit, sondern: ich sah meine eigenen Gedanken, welche die Seele mit dem Erscheinen des Br. Nietmann, der mir meine Ansicht desselben Abends wie in voller Wahrheit bestätigte. Was war das Ganze? Nichts anderes, als die vollständige Täuschung und blos meine persönliche Ansicht, das Bild meiner Phantasie oder Einbildung, mein eigenes Gedankenbild.
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5. Der Vater Jesus hat versprochen, durch mich das Geisterreich zu beschreiben und herauszugeben. (Zeitschrift Liebe 1, Seite 129) Es fragt sich aber: "Ist das nötig?" Hat nicht schon Swedenborg darüber ein Buch geschrieben, in dem man es erfahren kann, was in den Büchern der christlichen Theosophie noch nicht veröffentlicht ist?
6. Ja, es ist ein dickes Buch von Swedenborg da, das ich besitze und welches ich auch durchgelesen habe; allein ich habe gefunden, daß dieses Buch vieles nicht enthält, was man heutzutage über das Geisterreich weiß und daß sogar das Wichtigste dort fehlt, was man wissen soll. Zweitens fand ich, daß es dem Swedenborg manchmal eben so ging mit seinen Gesichten aus dem Geisterreich, wie mir mit dem oben beschriebenen Vortragstraumgesichte. Der Vater Jesus sagt, daß Swedenborg nicht überall verläßlich ist, und sagt mir, daß ich soll warten bis ich wiedergeboren werde, wo ich nicht in der Art wie Swedenborg, der das Geisterreich zuweilen nach seiner eigenen Einbildung sah, sehen werde, sondern wie mit den materiellen Augen das Materielle, das heißt ohne Geistesabwesenheit, sondern bei voller, lebendiger wacher und wahrer Geistesgegenwart wie mit den materiellen Augen.
Auf diese Art hatte ich ein Gesicht im Jahre 1895 in den Waldungen des Departements „Les Landes” in Frankreich vor Bordeaux und später ein anderes in Graz, als ich dem Maurerarbeiter erschienenen Vater Jesus einen schweren Karren von dem holperigen Boden auf die schöne Strasse führen half; da Er mich damals prüfte, ob ich, fein angezogen und mit Handschuhen, Ihm diesen Liebesdienst erweisen werde. Als dann niemand auf der Strasse war, verschwand der Karren samt dem Vater Jesus, wie Er mir später kundgab[1].
Kap. 7 - Die klärende Aussagekraft der heiligen Schriften verändert sich im Laufe der Zeit
Graz, 16. Jan. 1904, F. Sch. 1. Moses 26. 27. schrieb: «Endlich sprach Gott: Laßt uns den Menschen machen, ein Bild das uns gleich sei, nach unserem Ebenbilde[2]; nach Gottes Ebenbild erschuf Er ihn; als Mann und Weib erschuf Er sie»
1. Daraus ist es dargetan, daß der Mensch nach göttlichem Ebenbilde erschaffen wurde, das göttliche Bild aber ist die Reinheit in allen Tugenden, und die Vollendung des Menschen im Geiste, ist das erreicht, dann ist er ein Ebenbild Gottes.
2. Zweitens, da Gott den Menschen nach seinem Ebenbild erschuf, und der Mensch ein Kind Gottes und Gott der geistige Vater des Menschen ist, daher ist es dargetan, das Adam ein Ebenbild seines Schöpfers als Vaters sowohl in geistiger Vollendung der Tugenden und Eigenschaften, als auch nach der Gestalt seines Körpers seinem Vater glich, somit ursprünglich geistig nach seiner Körpergestalt und himmlisch nach seinen Vorzügen Mir, seinem Gott und Vater glich.
3. Swedenborg bemerkt zur oben angeführten Schöpfungsgeschichte 1. Moses 1, 26. 27. in Vers 34 seiner „Wahren christlichen Religion” dagegen folgendes, indem er sagt: „woraus folgt, daß der Mensch ein aufnehmendes Organ Gottes ist, und daß er Organ ist je nach Beschaffenheit der Aufnahme. Dieses Organ ist das menschliche Gemüt, abgeteilt in drei Abstufungen, die erste ist himmlisch, die zweite ist geistig, die dritte natürlich. Die unterste Abstufung ist höllisch, weil böse und falsch von Geburt an, die zweite ist geistig, wenn der Mensch der Wahrheit Zugang läßt, die dritte ist endlich himmlisch, wo er nur nach dem Liebesguten und Liebeswahren strebt. So ungefair lautet die swedenborgische Aufklärung.
4. Die christliche Theosophie nimmt diese Lehre als selbstverständlich für richtig an, weil diese Eigenschaften jeder Mensch an sich selbst und an seinem Mitmenschen sieht, mag er dieser oder jener Religion angehören.
5. Obige von Mir, dem Gottvater in Jesus gegebene Erklärung ist aber ebenso ersichtlich wahr und echt, wie die swedenborgische, weil sie einzig und allein die wahre und richtige Aufklärung der Worte Mosis ist, darum ist Meine Ansicht als des Oberhirten, daß auch die swedenborgische Kirche Mich zuerst anhören soll; denn Ich als Gott muß doch etwas mehr Kenntnisse besitzen, als Meine Engel oder Diener, da Ich als der Urgrund aller Weisheit, doch höher im Wissen der Wahrheit stehen muß, als Meine Diener, die nur das und soviel wissen, was Ich ihnen zu wissen lasse, und von denen Swedenborg lernte. Dann, man solle Mir nicht zumuten, daß Ich keine neuen Offenbarungen machen kann oder darf! Wie stimmte dies mit Meiner göttlichen Unendlichkeit in Allem überein?! Das hieße doch, Mir Grenzen setzen zu wollen in dem, was Ich kann und darf!
6. Zur Zeit Swedenborgs (1688-1772) haben selbst Meine obersten Erzengel noch nicht diese Kenntnisse gehabt, wie heutzutage, weil sie immer nur durch Meine neuen Offenbarungen Neues lernen; darum sollet ihr euch gegenseitig belehren, ergänzen und immer näher in eine Herde euch zu vereinigen trachten, statt euch zu befehden: wer besser versteht: Richtig verstehen kann nur Ich, die ewige Wahrheit, weil von Mir alles ausgeht; ihr seid aber noch finster und unreif, um alles richtig zu verstehen, darum streitet nicht, sondert euch nicht ab, sondern bittet Mich um Licht und Aufklärung und es wird sich alles klären, und dann werdet ihr erst die Wahrheit erfassen; wenn ihr aber aus eurem Bösen und Falschen den Richter in göttlichen Wahrheiten selber abgeben werdet, wie bisher zu Meiner Betrübnis geschehen, dann ist es freilich schwer mit euch ein vernünftiges Wort zu reden. Nun gehen wir zu einem anderen Widerspruch:
1. Swedenborg schreibt a. a. O. Vers 92: „Unter dem Sohne Gottes wird verstanden Jehova Gott in Seinem Menschlichen, unter dem Sohn des Menschen der Herr in Rücksicht des Wortes und unter dem Sohn Maria's das eigentliche Menschliche, (des Fleischleibes) das er annahm”; ferner: „der Vater im Jesus ist das Urgöttliche, der Sohn das Göttliche Menschliche und der heilige Geist das ausgehende Göttliche”.
2. Die christliche Theosophie hat dagegen von Mir, Jesus, folgende Aufklärung: Gottessohn bedeutet „Gottesweisheit”: unter Sohn des Menschen bin Ich als Davids Sohn, der Mensch war, verstanden.
3. Hier sind anscheinend Widersprüche, aber bei Mir keine, weil Ich nicht nach Buchstaben, sondern nach Meiner Weisheit die Sache erkläre und so höret:
4. Gottessohn bedeutet in geistig-himmlischer Sprache „Gottesweisheit”, weil sie das Licht der göttlichen Liebe und aus der Liebe aus- und eingeboren ist, wie das Licht der Lampe aus- und eingeboren in die Flamme ist; darum heißt es bei Johannes, daß Ich Gottes eingeborner Sohn bin, und beim letzten Abendmahl sagte Ich Selber, daß Ich vom Vater bin ausgegangen und gehe zum Vater wieder, das sagte ich aber deshalb, weil Ich Mich einst getrennt, durch den Kreuzestod aber wieder mit der Liebe, „Vater” genannt, in einen Körper vereinigt habe. (Vergleiche darüber das Christlich theosophische Gebetbuch Kap. 3. Vers 24; in der Christlichen Theosophie wird darüber genauer erklärt, warum Ich Mich vom Vater getrennt habe.)
5. Die oben genannte göttliche Weisheit ist demnach die Seele Gottes im Leibe Jesu, und diese ist von Ewigkeit in diese Form eingestaltet, darum sind alle Himmel, alle Höllen und alle Menschen und Geister in dieser menschlichen Form dargestellt, weil der Fleischleib die materielle Form der geistigen Seele im Menschen darstellt und darum bedeutet Gottessohn, Gottesweisheit oder Gottmensch ein und dasselbe
6. Paulus sagt: „Christus ist die göttliche Weisheit”. Wenn aber Christus die göttliche Weisheit ist, so war Er die Weisheit Gottes nur nach Seiner Seele im Fleischleibe Jesu, daher war Gottessohn dasselbe als Gottmensch oder wie sich Swedenborg minder gut ausgedrückt hat: „Das Gottmenschliche”. Gottmensch bedeutet demnach, weil Gott die Liebe ist, Jesus aber als Geistmensch (nach der Seele) aus göttlicher Weisheit bestand, nichts anderes als „Vater-Sohn”, was gleich „LiebeWeisheit" oder „Gott-Mensch” ist. Damit ist der zweite Widerspruch für die Wahrheit liebenden Menschen behoben. Nun gehen wir zum dritten Widerspruch:
1. Nach materieller oder irdischer Sprache bedeutet das einen Abkömmling vom Menschen, denn Ich war fleischleiblich doch ein Menschensohn ans dem Samen Davids, welche ist Maria, aus deren menschlichem Blute Mein irdischer Leib gebildet wurde.
2. In geistiger Sprache heißt dagegen „Menschensohn” soviel als „Verkünder des Wortes Gottes”, was im alten Testament die Propheten waren, darum waren sie auch „Menschensöhne” genannt, wie das alte Testament bezeugt.
3. Weil Gott der Urmensch aller Menschen ist, daher ist Er der geistige Vater des Menschengeschlechtes, und deshalb war der Sohn Gottes Adam, ein Mensch genannt weil er nach Gottes Ebenbilde geistig und himmlisch, oder göttlich erschaffen war. Daß 'Sohn' in geistig himmlischer Sprache (Gottes) "Weisheit" bedeutet, habet ihr schon oben von Mir erklärt gelesen; 'Gottesweisheit' ist aber "Gotteswort", wie Johannes sagt: «Im Urgrund des Grundes[3] war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort, und dieses ist Fleisch geworden und hat unter uns als Jesus Christus gewohnt und wir sahen Seine göttliche Herrlichkeit bei der Verklärung am Berge Tabor, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes (oder Wortes) vom Vater, voller Gnade und Wahrheit»; ferner schreibt Johannes: «Drei sind, die im Himmel zeugen: der Vater, das Wort und der heilige Geist», und dieses Wort wird bei Matthäus der "Sohn Gottes", bei Paulus die "Weisheit Gottes" genannt, weil göttliches Wort die göttliche Weisheit oder Theosophie ist, und diese war die Seele Jesu, weil Ich Jesus die personifizierte Gottesweisheit war, die Ich als göttliche Lehre, als Licht der Welt oder als Gotteswort vortrug und lehrte. Daraus klärt sich das Ganze auf, daß die Bezeichnung Menschensohn geistig kurz genommen „Gotteswort” mit der beigefügten Erklärung der Eigenschaft aber: Verkünder oder Lehrer des Gotteswortes heißt, welches Jehova nach Seiner Seele oder nach Seiner Weisheit als Christus war; denn Ich sagte doch durch die Propheten: «Es gibt keinen anderen Gott als Jehova und auch keinen anderen Heiland und Erlöser als Jehova oder Gottvater und nun heiße Ich als Heiland und Erlöser: Jesus Christus».
4. Hiermit ist auch der dritte Widerspruch behoben und kein Mensch, der genug Verständnis für die Sache hat, kann mehr behaupten, das ist nicht wahr, das reimt sich nicht, das ist lauter Lug und Trug der Lügengeister! Lasset nur Mich als euren Lehrer und Meister gelten[4], dann wird euch das Licht der ewigen Liebe klar aufgehen und leuchten wenn ihr aber selber euch zu Oberlehrern aufwerfet dann ist der Zwietracht und der Verketzerung kein Ende. Wo Zwei in Liebe zu Mir vereint sind, bin Ich der dritte unter ihnen, wo sie aber vernünfteln, kritteln, streiten und sich in lauter überkluger Weisheit schaukeln, dort bin Ich aber ganz gewiß nicht unter ihnen, denn Meine wahre Kirche ist Liebe, Eintracht und Friede, die streitenden Kirchen sind aber Kirchen Meines Gegenpols. Darum wachet und betet zu Mir, wenn ihr Licht und das ewige Leben haben wollt, bei Meinem Gegenpol ist nur Tod und Hölle!
Kap. 10 - Swedenborgs falsche ewige Verdammnis – Gründe für Reïnkarnation
1. Alle christlichen Kirchen und Sekten, swedenborgische „Neue Kirche” nicht ausgenommen, anerkennen die „ewige Verdammnis”. Es wird daher euch, die der unfehlfehlbar scheinenden swedenborgischen Neuen Kirche angehöret, unglaublich erscheinen, daß auch Swedenborg dort seine Irrbilder falscher Vorstellung sah, wie Professor L. v. Pusch, wo er in seiner Voreingenommenheit befangen war.
2. Swedenborg war in seiner kirchlichen Voreingenommenheit der ewigen Verdammnis so befangen, daß ihm die Höllenbilder wie den einstigen Juden vorschwebten, und er eine andere Hölle gar nicht für die Hölle angeschaut hätte, so wenig wie die einstigen Juden dies getan hätten.
3. Denket euch, der große Prophet Samuel, durch den Ich Jehova das jüdische Volk regierte und richtete, mußte vor der Martha von Endor aus der Hölle emporsteigen, damit Saul glaubte, es sei richtig Samuel, aber wie stieg Samuel empor? Martha sagte dem Saul: «Einen Gott sehe ich heraufsteigen!» Ja, wenn Götter als Meine vollendeten Kinder in der Hölle wohnen, dann wohne Ich Jesus Jehova in der Hölle und nicht im Himmel! Somit wäre ich ein Höllengott aber kein himmlischer Vater!
4. Sehet, die Juden dachten und glaubten fest, daß ihre Patriarchen, Propheten und Vorfahren in der Hölle (oder Vorhölle), da sie die geistige Sprache nicht mehr gut verstanden, der Erlösung durch Messias warten, also mußte ja dann Samuel aus der Erde, wo die bösesten Teufel der dritten Hölle find, emporsteigen! Also auch ist der Fall mit den swedenborgischen Höllen: Er sah seine eigenen Phantasien mit Wahrheiten vermischt und daher besteht die entsetzliche Lehre von den „Ewigverdammten" bei den Swedenborgianern, wie es die christlichen Kirchen lehren fort.
5. Meine lieben Kinder, ihr seid doch mit Vernunft und Verstand begabt, in eurem Herzen thront die Liebe, in eurem Gehirn die Weisheit, somit habet ihr alles von Mir erhalten, um glücklich zu werden, wenn ihr Meine Gebote erfüllet.
6. Nun frage Ich euch: "Schaffet ihr mit der vollbewußten Absicht Kinder auf die Welt, um sie unglücklich zu machen, ja um sie auf ewig unglücklich zu machen?"
7. Ihr werdet staunen, daß Ich euch eine solche absurde oder abstoßende Frage stelle, die selbst der verkommenste Mensch mit entrüstetem 'Nein!' beantworten wird und sagen: 'Kinder schafft man in der Liebe. Kinder haben alle Eltern gern. Sie opfern sich doch das ganze Leben hindurch auf, um ihre Kinder glücklich zu machen. Wie kann man dann eine solche unsinnige, jeder Logik bare Frage stellen?'
8. Sehet! Wenn ihr Mir eine solche Antwort mit vollgültigen Belegen der Wahrheit gebet, und doch blos einen schwachen Schein von Meiner unaussprechlichen Liebe und hochheiligen Weisheit habet, wie könntet ihr dann von Mir Eigenschaften voraussetzen, die nur einem argen Höllenteufel Ehre wachen könnten?
9. Der Mensch wird auf der Erde geboren, er ist dann das Schicksalskind der Erziehung von Seite der Eltern, Kirche, Schule, Gesellschaft und des Staates. Er weiß nur das, was ihm diese beigebracht haben. Wenn aber diese nicht nach Meinen göttlichen Lehren und Gesetzen leben, ja selbe nicht einmal kennen weil Meine echte Lehre mit Menschensatzungen vermischt ist, oder nicht richtig verstanden wird, wie kann dann das Kind, das in falscher Lehre und daher falscher Erziehung und von schlechten Beispielen getäuscht, groß geworden, und daher ganz gegen Meinen Willen als geistiger Vater, geraten ist, auf ewig verstoßen werden? Ich frage: "Wie kann Ich dasselbe auf ewig dafür verdammen, da es unschuldig an seiner Verziehung und Verbildung ist?"
10. Ich wußte doch alles von Ewigkeit her, was aus Einem oder Anderem wird, und Ich bin es, der ihn auf die Welt stellte, folglich wäre doch Ich in erster Linie schuld, daß das Kind durch falsche Erziehung sich reif für einen Höllenteufel herangebildet hat, da Ich dasselbe ohne sein Wissen und Willen auf die Welt stellte!
11. Wenn aber dies die reinste Wahrheit ist und Ich eigentlich sein wahrer Vater bin, wie kann man dann denken, daß Ich es unschuldig in die ewige Verdammnis als Ewigverdammten stoßen könnte? Wie kann man dann annehmen, daß Ich dann Mein unschuldiges Kind auf ewig in den Höllenqualen braten und peinigen werde!? Mit solchem Irrglauben macht man Mich zum reinsten Satan oder Bluttyrann der ärgsten Hölle!
12. Kinder könnet ihr glauben, daß Ich die unendliche ewige Liebe und Barmherzigkeit, zugleich aber auch der unendliche ewige Haß und die Rache gegen euch bin? Saget Mir: Könnet ihr diesen Widerspruch anders definieren als: Gott und Satan ist ein und dasselbe Wesen? Und Ich frage weiter: Kann die ewige Liebe und ewiger Haß und ewige Barmherzigkeit mit der ewigen Rache in einer Person vereint sein? Ihr werdet antworten: Nein, das ist unmöglich! Und das sage auch Ich Jesus euer himmlischer Vater und zwar so unmöglich, als Holzfeuer im Wasser brennen machen.
13. Es gibt zwar die ewige Verdammnis, aber keine Ewigverdammten. Der Mensch, der unglücklich auf der Welt gelebt und sich zu einem Höllengeist emporgebildet hat, kommt zwar in die Gesellschaft solcher Teufel wie er selber ist, aber er wird hin und wieder belehrt, nimmt er es an, so kommt er in das untere Paradies, wo es so ähnlich zugeht, wie auf der Welt, und da wird er belehrt, was er tun soll, um sich emporzuarbeiten usw. nimmt er die Lehre nicht an, so bleibt er lange, lange Jahrhunderte in seiner Hölle, endlich verschwindet er blitzschnell und er ist schon reïnkarniert auf Erden und da fängt er sein Karma in der Reïnkarnation wieder an und so wird wieder eine Probe mit ihm gemacht, ob er jetzt nicht vernünftiger leben und nach dem Göttlichen streben wird. Bei solcher Einzeugung waltet nur meine Liebe und diese läßt nicht früher nach, bis einmal der Mensch ein vernünftiges Leben zu führen beginnt, daher wird er entweder öfters reïnkarniert, oder bemüht er sich im Geisterreich vorwärts zu kommen, dann braucht er nicht wieder reinkarniert zu werden.
14. Sehet liebe Kinder, so steht es mit der ewigen Verdammnis. Ich bin die ewige Liebe und nicht der ewige Haß und die Rache, darum habet gute Meinung von Mir, betrachtet Mich als euren liebenden Vater und nicht als Satan, was entschieden der Fall ist, wenn ihr euer falsches Verständnis von der ewigen Verdammnis nicht fallen lasset und letztere, nach der christlich-theosophischen Lehre aufgefaßt als wahr und richtig betrachtet.
15. Hiermit ist der vierte Widerspruch zwischen der swedenborgischen Neuen Kirche und der christlichen Theosophie behoben. Denn so lange der Mensch seinen Sünden nachlebt, kann er freilich nicht aus der ewigen Verdammnis zu Gott seinem Vater in den Himmel kommen, wenn er aber anfängt, seine Untugenden, Leidenschaften und Laster zu unterdrücken und auszumerzen, dann entfernt er sich von der Hölle und nähert sich dem Himmel und wenn er reif dafür ist, kommt er auch hinein, und mit der Zeit in den Kinderhimmel zum Vater Jesus.
16. Es wird aber Einer oder der Andere einwenden: "Wenn Gott von Ewigkeit im voraus wußte, was aus einem re-ïnkarnierten Menschen wird, warum läßt er ihn dort re-ïnkarnieren (oder wieder ins Fleisch als Mensch treten) wo er verdirbt und neuerdings ein Teufel wird?" Diesem Einspruch begegne Ich damit, daß Ich mit dem Menschen Erbarmen habe und ihm ein wenig Erholung auf Erden gönne. Einmal wird er schon das Rechte finden.
17. Die Beweise, daß Swedenborg in Bezug der ewigen Verdammnis nur die Bilder seiner eigenen Einbildung sah, die er sich selber erschuf, liegen in den Phantasie-Bildern von Professor Lucian von Pusch euch klar vor; auch das Traumgesicht Meines Knechtes Schumi beweist euch das.
18. Anderseits sind eure Wahrträume, in denen ihr mit den Seelen von lebenden und verstorbenen Personen verkehret, der größte Widerspruch gegen die Swedenborgs Lehre.
19. Durch Hellseher oder Somnambulen könnet ihr jeden Geist, ob er im Himmel, im Paradiese oder in der Hölle ist, sehen, wenn ihr ihn herbeirufet. Zwar ist die dritte als ärgste Hölle, unter der Erde, aber Ich lasse als Beweis auch diese garstigen Geister emporsteigen, wenn es sich darum handeln würde, die Beweise euch zu geben. Die zweite Hölle befindet sich auf der Erde, und diese Geister sind es, die euch die bösen Träume verursachen. Die erste Hölle ist aber in der Wolkenregion.
Kap. 11 - Über das Jüngstes Gericht und die Auferstehung des Fleisches
1. Das jüngste Gericht beginnt sobald der Mensch stirbt, das sagt euch Petrus im Hebräerbrief (9,27): «Es ist dem Menschen gesetzt einmal zu sterben, danach aber ein Gericht. Somit sogleich das Gericht».
2. Über die Auferstehung des Fleisches schreibt Paulus: «Dieses sage ich aber, Brüder, daß das Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können, und daß das Verwesliche (oder der Fleischleib) der Unverweslichkeit nicht teilhaftig wird. Plötzlich, in einem Augenblicke, auf den Schall der letzten Posaune, (welche ist der letzte Aushauch vor dem irdischen Leibestode) werden die Toten unverweslich (weil nicht irdisch fleischlich, sondern seelisch geistig) auferstehen, weil da die Verwandlung vor sich geht, daß der Mensch ein Geist wird» (1. Kor 15,50-57).
3. Die Auferstehung des Fleisches ist somit keinesfalls ein materieller irdischer Leib, denn der wäre der Seele hinderlich sich blitzschnell da- und dorthin zu begeben, sondern das sind die im irdischen Fleischleibe gewirkten guten oder bösen Werke gegen Gott und den Nächsten, diese bilden dann das geistige Seelenkleid des Verstorbenen. Darum heißt es: «Was ihr hier säet, das werdet ihr dort ernten; denn eure Werke gehen euch nach!» (Gal. Kap. 6)
4. Der Seelenschlaf der Verstorbenen bis zur Auferstehung beim jüngsten Gericht ist eine ganz falsche Ansicht. Der Prophet Jesaia (Ies. 14,9-11) spricht, daß die Verstorbenen in der Hölle ebenso leben und sich bewegen, wie die in Christo für die Welt Entschlafenen. Lukas (Luk. 16,31) erzählt euch ein langes Gespräch zwischen dem in der Hölle sich befindenden reichen Prasser und dem im Himmel weilenden armen Lazarus.
5. Die Engel rekrutieren sich aus den Menschen, die auf der Erde nach Meiner heiligen Lehre gelebt und gehandelt haben. Die Beweise dazu liefern euch Samuel, der Richter Israels, der aus der Vorhölle als ein Gott aufstieg und mit Saul sprach; der verstorbene Asarja stieg zur Erde als Erzengel Raphael und führte den Sohn des Tobias; Moses und Elias erschienen am Berge Tabor und sprachen mit Mir, und sie erschienen nach Meiner Himmelfahrt und sprachen zu den Aposteln; Erzengel Gabriel (der einst der Erzvater Jared war) brachte Maria die Botschaft. Ihr wisset doch, daß Henoch und Elias lebendig in den Himmel aufgenommen wurden, daher gibt es nirgends einen Beweis von Seelenschlaf der Verstorbenen. Der Tod ist das Sündenleben der Menschen; der Todesschlaf aber das sündhafte Verharren in den höllischen Untugenden und Leidenschaften.
Kap. 12 - Swedenborgs zu korrigierendeLehre und die richtige der christlichen Theosophie
1. Meine lieben Kinder! Die Zeit der Sammlung Meiner Herde rückt immer näher heran, darum habe Ich unternommen, zuerst die christliche Theosophie mit der nahe verwandten swedenborgianischen „Neuen Kirche" näher zu bringen und bei einiger Einsicht und gutem Willen in eine Herde zu vereinigen, wo dann die beiden Bücher, nach Ausmerzung der durch Irrtum eingetragenen Widersprüche gereinigt, zusammen gebraucht werden könnten.
2. Doch ist das eine schwere Aufgabe, weil die Swedenborgianer meinen, Swedenborg ist unfehlbar in seiner Lehre, was aber entschieden nicht der Fall ist. Darum muß Ich Jesus Selber die Widersprüche als unstichhaltig beleuchten und so Einigkeit in der religiösen Anschauung schaffen. Wir fangen mit der Weltschöpfung und der Erschaffung Adams und Evas an, was bei Schwedenborgianern ganz falsch ausgedeutet und daher verneint wird, als hätte dies nie stattgefunden.
3. Die Weltschöpfung zeigt euch ein Chaos von dunklen Gegenständen, welche das Niederste und so in aufsteigender Linie auch Lichtes und Schönes zeigen. Sowohl Swedenborgianer, wie christliche Theosophisten wissen indes, daß Gott ein Wesen ist, welches die ganze Unendlichkeit erfaßt, ja, daß die ganze Schöpfung, aus ihm entnommen und in die Erscheinlichkeit gestellt wurde, weil das ganze Universum Mich als Gott darstellt.
4. Nun behaupte Ich, daß Ich allein heilig, d. h. kristallrein und unfehlbar bin (Offenbarung Johannes 15,4; Matthäus 19,17; Cht.S. n° 30,36)? Ferner heißt es, daß Ich von Ewigkeit unabänderlich derselbe war, bin und sein werde. Wenn aber dies die volle Wahrheit ist, wie hätte können Ich, der kristallreine und wie das höchste elektrische Feuer lichte Gott, solchen Chaos von Schmutz, Unflat und Kot aus Mir nehmen?
5. Soll Ich Mich vor euch etwa beschönigen? Soll Ich vor euch einen Lügner spielen, damit ihr eine größere Ahnung von Meiner Herrlichkeit haben sollt? O ihr Denkfaulen, die ihr euch nie auf eine Stunde in Meine lichte Gestalt versenken und darüber nachdenken könnet, daß Gott, wenn es wahr ist, was von Ihm erzählt wird, nie eine solche dunkle Welt voller Schmutz und Widersprüche gegen Seine Hochheiligkeit aus Sich nehmen und in die Erscheinlichkeit hätte treten lassen können! Kann denn eine große elektrische Flamme mit ihrem glühenden bläulichweißen Lichte zugleich die dunkle Erde eurer erschaffenen Welt sein!? Könnt ihr mit so niedrigem Verständnis von Mir denken, daß ihr Mich für hochheilig und Straßenkot zugleich ansehet!? Und doch glaubet ihr, daß eure Erde aus Mir genommen und von Mir erschaffen wurde. Konnte Ich, der Ich das höchste geistig-elektrische Licht des Weltalls bin, einen solchen Schmutz aus Mir genommen haben? Denket Ewigkeiten nach, und doch werdet ihr nie die himmelhohen Widersprüche zwischen eurer falschen Lehre und Ansicht und der ewigen Wahrheit der göttlichen Heiligkeit nur um ein Haar entkräften können!
6. Wenn aber dies eine göttliche Wahrheit ist, die Mir niemand widerstreiten und absprechen kann, warum verketzert man Meine, von Mir, Jesus Christus, eurem Gott und Schöpfer, Selbst diktierten christlich-theosophischen Bücher, von Lorber, Mayerhofer, Ladner, Schumi u.s.w. und erklärt sie für Lug und Trug der höllischen Lügengeister, wie dies die gedruckten und ungedruckten Äußerungen von den Vertretern der swedenborgianischen neuen Kirche G. et J. dartun?
7. Glaubet es Mir: die Lehre von Satana, von der Schöpfung der Welt, von der wahrhaftigen geistigen und materiellen Schöpfung Adams und Evas u.s.w. ist pure Tatsache und Wahrheit, wie sie die von Mir Selbst diktierten christlich-theosophischen Bücher berichten; die swedenborgischen Berichte sind aber nicht Tatsache, sondern nur die geistige und himmlische Entsprechung der irdischen Wahrheit, die für Weisheits- und Liebesengel zu den Zeiten Swedenborgs paßte.
8. Würde man nur nicht so stark auf den toten Buchstaben der Lehre von Swedenborg halten, so hätte man schon längst diese Wahrheit herausgefunden; denn Swedenborg erzählt es ja selber, daß Ich die Geister so schaffe, d. h. in dieselben Eigenschaften, Tugenden und Anschauungen versetze, wie sie selbe für einen jeweiligen Aufenthalt in einer Sphäre benötigen; folglich hat dem Swedenborg jeder Engel das gesagt, was er in der damaligen Zeit darunter verstanden hat.
9. Muß Ich deshalb ein Lügengeist sein, weil Meine Engel ihre Ansichten und Kenntnisse so wiedergaben, wie sie selbe für ihre Sphäre von Mir, ihrem Vater und Gott Jesus vor 1772 eingegossen hatten? Leset tiefer und mit Gebet zu Mir, eurem Gott und Vater Jesus eure Bücher und bittet Mich mit tiefster Demut um Erleuchtung, ob die christlich-theosophischen Bücher von Mir oder von den Höllen- geistern her sind, für die man Mich öffentlich erklärt hat!
10. Warum urteilet ihr selbst? Warum wollet ihr euch nicht demütigen vor Mir, und Mich so lange kniefällig um Aufklärung zu bitten, bis sie euch zuteilwird? Warum tut ihr, ohne die christlich-theosophischen Bücher in ihrem liebgeistigen Wesen zu kennen, Mich, Jesum, den Autor dieser Bücher, für einen Lügengeist erklären? Das macht die swedenborgische Lehre weder alleinseligmachend noch unfehlbar.
11. Ich frage euch, wäre nicht Ich, Jesus Christus, euer Gott und Vater Selber der Autor von christlich-theosophischen Büchern, wie könnte Ich euch, als angeblicher Lügengeist, zu Gott Jesus Jehova durch Gebet um Erleuchtung und Antwort schicken? Und wäre Ich wirklich ein höllischer Lügengeist, der euch hier diesen Rat erteilt, müßte nicht gerade durch die Beleuchtung von Oben die Wahrheit an das Tageslicht kommen?
12. Wären höllische Lügengeister die Autoren der christlich-theosophischen Bücher, da würden sie ja sich selbst als Satane entlarven wollen, indem sie euch zu Mir als Gott Jesus Jehova Zebaoth um Auskunft, um die Wahrheit fragen schicken möchten? Betrachtet diese Wahrheit einmal im wahren geistigen Lichte!
13. Ich habe euch als liebevoller Vater auf eure finstere Verketzerung Meiner heiligen Worte geantwortet, weil Ich mit gedankenlosen Urteilern und vermessenen Inkotziehern Meiner heiligen Person nicht anders tun kann, wenn Ich sie von der Hölle erretten will.
14. Ich will euch Licht von Oben senden, aber nur dann, wenn ihr Liebe und Eifer für die Wahrheit haben und in selbstloser tiefer Demut zu Mir betend um Aufklärung und Licht kommen werdet; so lange ihr aber der vorgemalten Ansicht seid, daß Swedenborgs Lehre unfehlbar und alleinseligmachend ist, kann Ich euch keine Antwort geben, weil ihr sie selber euch zuvor gebet!
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15. Nun gehe Ich zu einer zweiten Aufklärung über: Die geistigen Aufklärungen Swedenborgs sind größtenteils richtig, aber schwerfällig ausgedrückt; Meine eigenen sind meistenteils dieselben, aber viel reiner, kürzer und verständlicher dargelegt, eine Tatsache, die man heutzutage beobachten kann, daß Medien, die von hohen himmlischen Geistern ihre Mitteilungen bekommen, sagen: daß die Geister sich nicht so leicht in menschlicher Sprache ausdrücken können[5], darum auch ihre Mitteilungen schwerer zu verstehen sind. Hier entsteht die Frage: "Ist es möglich, daß höllische Lügengeister viel gescheiter und redegewandter wären, als die himmlischen Geister, mit denen Swedenborg verkehrte?"
16. In Büchern der christlichen Theosophie spreche Ich in der Sprache, wie sie die Menschen verstehen und sprechen, jedoch in Meiner Art als Gott der Liebe und Weisheit, während die swedenborgischen Bücher in der Sprache der Weisheit verfaßt und daher sehr langweilig zu lesen sind. Die swedenborgische Lehre besteht in der Fassung, welche die Engel bis zum Jahre 1772 nach ihren Sphären wußten; die christlich-theosophische Lehre steht soviel höher, als da neue große Offenbarungen von Mir gemacht wurden. Heute diktieren auch die himmlischen Geister nur dieselbe Lehre, wie sie die christlich-theosophischen Bücher aufweisen, weil die Geister auch dieselbe erhielten.
17. Swedenborgs Lehrbücher haben eine hohe Lehre, jedoch mit dreifachem Unterschied: In einigen Lehren ist Swedenborg ganz materiell: römisch-katholisch und protestantisch buchstäblich, weil er da aus eigener Weisheit und Kenntnis schrieb; in anderen verneint er alles Weltgeschichtliche der Bibel und schwebt unter Weisheits- und Liebesgeistern, deren hochgeistige Lehren erst dann den Wert haben, wenn die Wahrheit geoffenbart ist, wie es richtig für den irdischen Standpunkt zu erfassen ist; an dritter Stelle bringt er handgreifliche Widersprüche, wo die Lehre weder materiell noch geistig richtig ist.
18. Die swedenborgischen Bücher sollen darum erst dann gelesen werden, wenn man die von Mir diktierten christlich-theosophischen gründlich in sich aufgenommen hat, auf daß man nicht an der Wahrheit stolpert, sondern den Weizen von der Spreu dadurch scheidet, daß man weiß, wie man das Wort materiell und wie geistig auffassen soll. Amen.
Kap. 13 - Die Wahrheit über Adam und Eva
Was Swedenborg über Adam und Eva erzählt, widerspricht dem Berichte Mosis, daher muß ja euch, wenn ihr die Sache ruhig überleget, einleuchten, daß entweder Moses oder Swedenborg falsch unterrichtet ist! Und glaubet ihr, daß Ich hätte statt dieser hochwichtigen Nachricht von dem Ursprunge des Menschengeschlechtes, indem Ich Meine Kinder auf die Welt stellte, dem Moses Falsches berichten lassen? Wenn Moses gleich beim Anfang solche Lügen in die Bibel eingetragen hätte, was könntet ihr von den übrigen Berichten Mosis halten? Sie wären Märchen, Phantastereien Mosis, aber keine göttliche Offenbarung: so spreche Ich Jehova in Jesus hier zu euch! Erwachet aus der Betäubung und glaubet Mir dem Vater Jesus!
Kap. 14 - Das Gefühl der Erbsündenfall
1. Die Erbsünde ist diejenige Sünde, welche eure Ureltern Adam und Eva einst im Paradiese wider das göttliche Gebot der Keuschheit begangen haben und wovon Moses im dritten Kapitel des ersten Buches „Genesis" genannt, spricht. Der geistige Sinn dieses Kapitels in eure heutige Sprache übersetzt, lautet:
2. Und die Selbstsucht der Eva war listiger, denn alle Untugenden in ihr, die Jehova in Eva aufsteigen zuließ, und sie sprach in ihrer Lüsternheit der Liebe: "Ja, sollte denn Gott tatsächlich gesagt haben: Ihr sollet nicht essen von allerlei Lieblichkeiten des Adams?"
3. Da sprach die Liebe in ihrer Selbstsucht: "Wir zwei liebkosen uns nach Belieben."
4. "Aber die geschlechtliche Liebe dürfet ihr. nicht genießen," hat Gott gesagt: "Ihr sollet euch nicht dem geschlechtlichen Genusse hingeben, ja rühret euch dort auch nicht an, daß ihr nicht in den geistigen Tod oder die Sünde fallet."
5. Da sprach die lüsterne Selbstsucht der Liebe: "Wir zwei werden doch dadurch keine Sünde begehen, sondern Gott weiß, daß, welches Tages wir zwei uns dem Liebesgenusse hingeben werden, so werden wir zeugen, wie Gott, und werden schöpferisch sein, wie Gott selbst, und werden empfinden was liebesgut (göttlich) und wissen was böse (tierisch) ist."
6. Und die Liebe der Eva in ihrer Lüsternheit sehnte sich diese am Adam zu befriedigen, und sie zog selben durch die Beredung an, zu tun und zu genießen, was die Lust und Leben gibt, und daher genoß sie mit ihrem Mann in sich von der verbotenen Frucht.
7. Und da wurden sie gewahr, daß sie ans der göttlichen Heiligkeit sich in die tierische Eigenheit begeben haben, die sie entheiligte; aber sie schmeichelten sich mit der falschen Weisheit, daß sie doch etwas Göttliches geschaffen haben, wodurch sie sich vor Gott verantworten können.
8. Da hörten sie die Stimme des Gottes Jehova in sich, da ihre Liebe zu Mir durch die fleischliche Liebe sich vermindert hatte, als Vorwurf.
9. Und Adam verhüllte sich in weise Erörterungen samt seinem Weibe vor Meinem Angesichte, als ihres Vaters über Ziel und Zweck ihrer geschlechtlichen Bestimmungsschöpfung.
10. Und Ich Gott Jehova (oder Vater) sagte zu Adam und sprach: «Wo bist du von Meinem Gebote hingewichen?»
11. Und Adam antwortete: «Ich hörte Deine Vorwurfsstimme in mir und darum fürchtete ich mich; denn ich bin von Deiner Heiligkeit zum Tierischen gekehrt, darum machte ich weise entschuldigende Erörterungen».
12. Und ich Jehova sprach zu Adam: «Wer hat dir's gesagt, daß du dich sollst aus der Heiligkeit der göttlichen Liebe zur sinnlichen Weisheit begeben? Hast du nicht genossen von der geschlechtlichen Liebe, davon Ich dir verbot zu genießen?»
13. Da sprach Adam: «Das Weib, das Du mir zugesellet hast, gab mir von ihren, Baum zu genießen und verführte mich dadurch zum Mitgenuß».
14. Da sprach Ich Jehova zur Eva: «Warum hast du das getan?» Und Eva sprach: «Die wollüstige Selbstsucht hat mich berückt und so aß ich von den: Baume des Lebens».
15. Da sprach Ich Jehova zu der Lüsternheit Evas: «Eva, weil du das getan hast, (gebe Ich dir das Gebot:) Du sollst getrennt sein von allem Tierischen und allen Gelüsten des Menschen (oder: „Du sollst keine Unkeuschheit mehr treiben". Von nun an) sollst du durch die irdische Nahrung leben und die Erdfrüchte essen alle Tage deines Lebens![6] Ich will Feindschaft setzen zwischen dir, du Schlange (oder „Selbstsucht") und dem Weibe (namens „Nächstenliebe”) und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Und der Same (der Nächstenliebe) wird dir den Kopf (deiner Selbstsucht) zertreten und du (Selbstsucht) wirst ihn (den Samen der Nächstenliebe als Erlöser in Christus) in (Lieblosen, welche sind) die Ferse, (der Menschheit) stechen».
16. Und nun sprach Ich Jehova zur Eva: "Ich will dir viel Schmerzen schaffen in deiner Schwangerschaft; du sollst mit Schmerzen die Kinder gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein; und er soll dein Herr sein.
17. Und zu Adam sprach Ich: «Dieweil du hast gehorchet der Beredung deines Weibes, und gegessen von ihrem Fruchtbaume, davon Ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen daher, ungesegnet sei der Ackerboden um deinetwillen, mit Sorgen und Beschwerden sollst du dich darauf nähren dein Leben lang. Er soll dir schwer verdauliche materielle Nahrung tragen; und du sollst die Feldfrüchte essen. Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bis du zur Erde wiederkehrest davon du genommen bist, denn du bist aus Erde und sollst wieder zur Erde werden».
18. Und Adam nannte sein Weib Heva (Havah) die „Belebende”, weil sie die Mutter wurde aller Lebenden.
19. Und Ich Gott Jehova nahm Adam und Eva die großen Gnaden der Göttlichkeit weg. Dagegen nahm Ich sie wieder in Gnade auf und machte sie zu gewöhnlichen Fleischmenschen (eine leibliche Bekleidung ist aber unter dem „Machen der Röcke aus Fell" nicht gemeint; denn sie blieben nackt, wie zuvor [1. Mos. 3,2])
20. Da sprach die Weisheit in Gott später „Gottessohn” genannt: «Siehe, der Mensch ist geworden wissend wie Ich, so daß er weiß, was göttlich und was tierisch ist. Aber von nun an ist er ausgeschlossen ans der Kindschaft Gottes» (1. Mos. 3,22).
21. Adam verlor darauf die geistigen Gnaden und Gaben, wurde aus dem Paradiese an der lieblichen Gegend am Flusse Jabok, in die Gegend von Bethlehem vertrieben, und da mußte er von den Fruchten der Bäume und des Feldes leben, welches mit dem Erde-Bebauen bezeichnet wird.
22. So machte Ich Jehova mit Adam, indem Ich ihn von dem göttlichen Zustande als Kind Jehovas durch Wegnahme aller göttlichen Vorzüge und Gaben zum fleischlichen Menschen erniedrigte und ihm den Weg zur Kindschaft Gottes unmöglich machte, da dies eben der himmlische Seelenzustand Adams vor der Sünde war.
23. Das also ist der materielle Sinn dieses dritten Kapitels des ersten Buches Mosis; denn Ich wollte durch die gehorsame Abstinenz so lange Adam und Eva heiligen (oder reinigen) bis die Zeit gekommen wäre, durch die geistige Liebe beider, eine gesegnete, sündenlose geistige Frucht zu erwecken, wie Ich den Fleischleib Jesu in Maria erweckte.
Kap. 15 - Die verlorene Sohnschaft, die Christus mit der Erlösung am Kreuz wiedererlangt hat
1. Nachdem Adam und Eva gesündigt hatten, wurde von der Weisheit der Spruch getan: „Daß wie in Adam alle Menschen im Geiste mitgesündigt haben, also auch ein jeder für sich selbst durch Leiden und Kreuzestod sich die durch den Ungehorsam gegen Gottes Gebot verlorene Kindschaft Gottes wieder erwerben müsse”. Da diesen Ausspruch die Liebe in Gott, die man „Vater” nennt, nicht annahm, also mußte die Weisheit in Christo den Ausspruch erfüllen[7] und euch von diesem Schmerzenstod befreien, welcher als Sühne für die Erbsünde festgesetzt war. Darum wurde dann dem Adam sogleich der Netter in Messias versprochen.
2. Man darf die Tatsache nicht übersehen oder vergessen, daß den Ureltern das Keuschheits- als Muß-Gesetz gegeben wurde; das sechste Gebot von Sinai ist aber blos ein Sollgesetz, daher nicht mit der unabänderlichen Strenge der Ahndung gegeben, sondern es wird verziehen, wenn man die diesbezüglichen Anforderungen Gottes an den Menschen erfüllt.
3. Erst dann, wenn man diese Offenbarung Gottes kennt, kann man die mystischen Worte des neuen Testaments[8] verstehen. «Gott versöhnte in Christo die Welt mit Sich Selber, indem Er den Menschen ihre (alttestamentlichen) Sünden nicht mehr zurechnet und übertrug uns die Lehre der Versöhnung» (2. Korinter 5, 18-19).
4. Ich muß; euch hier kundtun, das; Paulus wohl diese Lehre von Mir erhielt, wie auch jene im 'Römerbrief', allein er hat sie falsch verstanden, und daher stammen die vielen widersprechenden Lehrsätze von ihm über die Rechtfertigungslehre, die alle nach Unten und nicht nach Oben führen.
5. Petrus sagt im 'Hebräerbrief' (9,12): «Christus ist mit Seinem eigenen Blute im Vollalter der Welt erschienen und in das Allerheiligste gegangen, und hat durch die Aufopferung Seines Leibes für die Weltsünde uns ein für alle Mal gereinigt und uns auf ewig die Erlösung gebracht».
6. Warum und wofür Ich dieses getan und die Erlösung brachte, berichtet Petrus ebendaselbst im Kapitel 9, Vers 15, indem er sagt: «Christus ist deswegen Mittler eines neuen, nämlich des zweiten Bundes, damit durch die Erlösung von den Übertretungen des ersten Bundes, welche durch den Kreuzestod Christi erfolgte, die Berufenen (und Auserwählten sowohl des alten Testaments, nämlich die Patriarchen, Propheten und die frommen Menschen, als auch des II. Bundes), das verheißene ewige Erbe (der Kindschaft Gottes) erlangen, (welcher sie durch die Mit- versündigung im Geiste der Ureltern verlustig geworden sind)».
7. Tatsache ist es, daß es keine Erbsünde auf der Welt und daher auch keine Vorhölle mehr gibt, wo die alttestamentlichen Patriarchen, Propheten und Frommen auf den Erlöser warteten; denn Ich, der sehnsüchtig und lange erwartete Erlöser von Golgatha kam, führte sie heim in Mein heiliges Vaterhaus und gründete damit das neue Jerusalem.
8. Mit dieser klaren Angabe, daß es sich um die Übertretungen des ersten Bundes handelt, ist es offen und bestimmt verneint, daß die Entsündigung oder Erlösung auch für den zweiten Bund geschehen wäre, das heißt für die Sünden, welche die Menschen im zweiten Bund begehen, der nach dem Kreuzestode seinen Anfang nimmt. Seit dem Kreuzestode ist jeder Mensch selber für seine Sünden verantwortlich.
9. Ich sagte nach Matthäus 11, 12: «Das Himmelreich braucht Gewalt und die Gewalt tun (auf ihre sündhaften Neigungen, Gelüste, Begierden und Leidenschaften, indem sie selbe unterdrücken und ausmerzen), die reißen es an sich». Das Glauben selbst ist aber gar keine Gewalt, sondern eine kindliche Tugend.
10. Petrus sagt im Hebräerbrief 10, 26: «So wir mutwillig (das heißt rücksichtslos gegen Gott und den Nächsten) sündigen, nachdem wir zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt sind, (daß man nicht sündigen darf) da haben wir fürder kein anderes Opfer Christi mehr für die (von uns nach dem erfolgten Tode Christi begangenen) Sünden (sondern wir müssen sie durch Reue, Abbitte und Buße vor Gott und den Menschen selber abtun, meinte Petrus)».
11. Matthäus 10,38 berichtet: «Jesus sagte: «Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folget Mir nach, der ist Meiner nicht wert».
12. Ich Jesus trug (nach Moses I. 3,10 und Hebräer 9,15) das Kreuz für die Erbsünde und für die vormaligen,
das heißt, bis zum Kreuzigungstode reichenden Sünden; daher ist es aus diesen
Berichten ersichtlich, daß ihr das Kreuz für die nach dem Kreuzigungstode von
euch begangenen Sünden selbst tragen, das heißt für sie Buße tun müsset.
13. Um die Bibel auszulegen und zu lehren, gehört die Gabe des inneren prophetischen Wortes dazu, womit man direkt mit Gott verkehrt, spricht und die Auslegungen der heiligen Schrift von Mir bekommt. Das ist eine apostolische Gabe, es ist die Salbung zum Propheten. Wer diese Gabe nicht hat, der deutet sich durch die Buchstaben den Tod der Seele aus, weil ihm der Geist der Salbung fehlt, der das ganze belebt.
14. In den vorangestellten Beweisen ersehet und erfahret ihr, daß durch Moses der Retter für die Erlösung dem Adam für seine und keine andere Sünde, als ein grobes Vergehen gegen das göttliche Verbot wider die Unzucht, welche die Heiligkeit in Gott oder die Weisheit Gottes, namens Jesus Christus den Ureltern gab, versprochen wurde. Daher ist jede anders lautende Auslegung der heiligen Schrift falsch, mag sie van Paulus oder Luther oder Swedenborg stammen.
15. Gewiß ist es, daß auch Meine Jünger Meine Lehre nicht so gründlich kannten, wie sie heutzutage in christlich-theosophischen Büchern erklärt ist, ja viele Geheimnisse waren ihnen noch nicht erschlossen, daher ihre falschen Schlüsse und Angaben im neuen Testament. Daher rate Ich euch als liebender Vater: Folget doch Mir aus Dankbarkeit für die ungewöhnliche Liebestat, die Ich für euch auf Golgatha besiegelte!
Kap. 16 - Die Erlösung am Kreuze nach Swedenborg
1. Swedenborg schreibt in der „Wahren christlichen Religion“:
- Nr. 115: «Die Erlösung war eine Unterjochung der Höllen und ein Ordnen der Himmel, und mittels dieses eine Vorbereitung zu einer neuen geistigen Kirche».
- Ebenda Nr. 126 sagt er: «Das Leiden am Kreuze war die letzte Versuchung, welche der Herr, als der größte Prophet, bestand, und es war das Mittel zur Verherrlichung Seines Menschlichen, das ist, zur Vereinigung mit dem Göttlichen Seines Vaters, nicht aber die Erlösung».
- Ebendaselbst Nr. 132: «Der Glaube, das Leiden am Kreuz sei die Erlösung gewesen, ist ein Grundirrtum gewesen der Kirche».
- Nr. 126: «Die Vereinigung des Menschlichen Jesu mit dem Göttlichen Seines Vaters wurde durch das Leiden am Kreuze vollständig bewirkt, weil dieses die letzte Versuchung war, der Sich der Herr in der Welt unterzog, und durch die Versuchung eine Verbindung bewirkt wird, in diesem wird nämlich der Mensch scheinbar sich allein überlassen. Und daß der Herr im Leiden am Kreuze Sich Selbst überlassen war, erhellt aus Seinem Ausruf am Kreuze: „Mein Gott, Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?»
2. Diese und noch mehrere unklare und widersprechende Aufklärungen über Mein Leiden und die Erlösung am Kreuze liest man in Swedenborgs „Wahre christliche Religion“. Daß Swedenborg Vieles, ohne selbst zu wissen --- der Wahrheit nahe brachte, ist eine unleugbare Tatsache, daß er aber zugleich Irrtümer dazwischen als „Wahre christliche Religion“ veröffentlichte, lässt sich leicht nachweisen.
3. Swedenborg stellte Mir, dem Gott, ein Armutszeugnis der Ohnmacht gegen Meine Allmacht aus, indem er sagte, daß Ich musste deshalb das Leiden der Erlösung durchkosten, um die Höllen zu unterjochen und um die Himmel zu ordnen!
4. Ich bin doch der allmächtige Gott, vor dessen leisestem Wink alle Grundfesten der Unendlichkeit erzittern! --- Die Höllen bestehen aus Teufeln und diese aus böse gewordenen Menschen, und Ich bin das Leben im Weltall, Ich kann daher Mein gegebenes Leben aus den zu Teufeln gewordenen Menschen, wann Ich will, zurückziehen, und ihr Fleisch und Seele sind augenblicklich tote Leichname Cadavere! --- Die Menschen sind gegen Meine unendliche Macht, Kraft und Größe wie Atome Meiner Schöpfung, die nur durch Meinen in ihnen wohnenden Geist mächtig werden, darum kann Ich als der allweise und allmächtige Gott mit ihnen machen was Ich will, und somit hätte Ich nicht nötig gehabt, ein so unsäglich schmerzvolles Leiden auf Meine Schulter zu nehmen und am Schandpfahl für sie den qualvollen Tod zu erleiden. Durch Meinen Tod hat sich kein einziger Höllenteufel bekehrt. --- Ich wäre nicht allwissend und vernünftig, hätte Ich solche ungeheure Opfer für Nichts und wider Nichts dargebracht. --- Und Ich brauche so wenig zu leiden, um die Himmel zu ordnen, wie ein Herrscher sich zuvor auf eine qualvolle Art martern lassen muß, bevor er seinem Staate vernünftige Gesetze und dadurch Ordnung machen kann! ---
5. Nach Nr. 126 war Mein Leiden keine Erlösung von der Erbsünde, sondern Ich, die unendliche und hochheilige Weisheit Gottes musste deshalb leiden, um durch die Versuchung Meines Fleischleibes und dessen Verherrlichung Mich mit dem Göttlichen Meines Vaters vereinen zu können! Das ist das zweite Armutszeugnis über Meine göttliche Allmacht und Herrlichkeit! (Joh. 17,5).
6. Das dritte Armutszeugnis wird Mir deshalb ausgestellt, weil zu Swedenborgs Zeit noch nicht bekannt war, warum Ich am Kreuze ausrief: «Mein Gott, Mein Gott! warum hast Du Mich verlassen!?» Indem Swedenborg wegen dieses Ausrufes Meine Seele, welche die Weisheit des Gott-Vaters ist, absonderte und als ein verlassenes Geschöpf hinstellte; --- da doch schon Paulus sagte: «Christus ist die Weisheit und die Kraft Gottes» (1. Kor 1,24). Diese zwei mit dem Vater oder der Liebe in Gott vereint sind aber das göttlich-geistige Licht und Allmacht im Weltall, welche in der Eigenschaft des Magnetismus und der Elektrizität liegen, was Swedenborg nicht wusste, daher irrte die christliche Kirche nicht über den wahren Grund Meines Leidens, sondern Swedenborg.
7. Aus den angeführten Irrtümern Swedenborgs sind noch mehrere andere Nebenirrtümer entstanden, die Ich aber nicht hier zu beantworten gedenke, sondern die Swedenborgianer auf Meine eigenen Offenbarungen in christlich-theosophischen Büchern hinweise, allwo die Wahrheit zu finden ist, warum das und warum jenes.
Kap. 17 - Ein Vaterwort über Swedenborg
1. Die Aufklärung Swedenborgs über die Herkunft seiner Werke bildet den Zwiespalt zwischen den Anhängern der Christlichen Theosophie, die Ich Euer Vater Jesus Selber durch Lorber, Mayerhofer, Schumi und Andere gab und den Swedenborgianern, indem einige Vertreter der swedenborgischen „Neuen Kirche“ bloß die Werke Swedenborgs als direkte Gottesoffenbarungen laut 1. Korinther, Kapitel 12 und 14 bezeichnen, die Schriften Meiner genannten Schreibmedien aber als spiritistische Produkte hinstellen und verwerfen, weil sie nach ihrer falschen Annahme lauter Lug und Trug der Lügengeister sind, da sie nach Swedenborgs unwissender Behauptung, daß er alle Lehren der Neuen Kirche, von Mir Jesus Selbst, als er das Wort in der Heiligen Schrift las, durch die innere Erleuchtung zum Verstehen des Wortes empfangen hätte, fest glauben, daß es so ist.
2. Weil diese Behauptung, eine ganz verfehlte und irrige ist, die statt Einigkeit nur Zwietracht säet und schürt, da die Swedenborgianer sich auf ihre von Swedenborg gegebene Aufklärung stützen und meinen, daß nur Swedenborgs Schriften wahrhaft von Mir sind, die Schriften, die tatsächlich von Meinen Schreibmedien sind, aber verwerfen, --- bin Ich bemüssigt, infolge von der ganz richtigen, aber von swedenborgischer Seite beanstandeten Aufklärung, die Ich in christlich-theosophischer Schrift Nr. 64 auf Seiten 122 und 123 gab, die Wahrheit in entsprechender Beleuchtung der Tatsachen zu sagen, um dadurch den bisherigen Zwiespalt, der durch die unrichtige Anschauung der Tatsache entstanden ist, aufzuheben.
3. Es ist euch bekannt, daß der Geist Gottes in jedem Menschen wohnt; wenn nun der Mensch allen Anforderungen, die ihm durch die Lehren und Gebote Gottes gestellt sind, entspricht, so besteht kein Hindernis mehr, daß Ich dann Selber durch den Menschen spreche, und da Ich Jesus Selber als Geist Gottes im Menschen bin, so wird euch doch einleuchtend sein, daß Meine Sprache das in kurzen, bündigen, klaren und liebevollen Ausdrücken zu Tage fördern kann, was Ich euch sagen will. So klar, kurz und bündig zu diktieren, wie Ich diktiere, sind nur die höchsten Geister aus dem dritten oder obersten Himmel imstande. Den übrigen hohen himmlischen Geistern ist das ohne vorherige Einübung unmöglich, weil sie unter einander die Sprache der Sinnbilder oder Entsprechungen haben, welche die Menschenseele auch im Traumleben spricht, und daher verstehet ihr den Sinn der Träume nicht zu deuten.
4. Diejenigen Vertreter der swedenborgischen „Neuen Kirche“, welche meinen, daß die christliche Theosophie spiritistischer Abkunft sei, sollen das berücksichtigen, daß die spiritistische Literatur sehr viel Irrtümer und Christi Entwürdigungen in sich birgt, --- und daß die spiritistischen Schreibmedien gedankenlose Werkzeuge in der Hand der Geister sind, welche das menschliche Lebensfluid benötigen, um mit der Hand des Mediums zu schreiben, während Meine Schreibmedien bloß zuhören, was innerlich emporsteigend diktiert wird, und was sie hören, das schreiben sie entgegen auf; ( auf diese Art haben einst auch die Propheten ihr Wort bekommen, wie Swedenborg selber sagt: -H.G. 5121-. Lies Nr. 50 der christlich-theosophischen Schriften nach), denn erstens mische Ich Meine Hochheiligkeit mit dem sündhaften Menschenfluid nicht, und zweitens benötige Ich als Gott keine Hilfe von Menschen, im Gegenteil, alle Kraft und Macht geht bloß von Mir aus! --- Und wenn es auch heißt, daß Ich auch mit der Hand des Mediums persönlich schreibe, so ist das ebenso falsch, weil aus der Ansicht und Einbildung des Mediums, oder aus der Lüge der Geister stammend, wie die Behauptung Swedenborgs, daß er über das, was der geistige Sinn des Bibeltextes ist, allein von Mir die Erleuchtung erhielt.
5. Die Tatsache verhält sich der Wahrheit nach wie folgt: – Die innere Erleuchtung war bei Swedenborg nicht das Gleiche wie bei Meinen eigenen Schreibmedien, welche entweder so Mein Wort hören, wie der Mensch in Gedanken spricht, oder laut, vom Herzen aufwärts kommend, wenn sie hellhörend sind. Bei Swedenborg verhält es sich mit seiner inneren Erleuchtung dagegen so: Die Seele des Swedenborg hörte beim Lesen der Bibel zu, was der Engel zu ihr über den geistigen Sinn der gelesenen Bibelverse sprach, das heißt in sie geistig ergoß oder inspirierend diktierte, und diese Ausdeutung ließ sie dem äußeren Verstand Swedenborgs als eine geistige Erleuchtung aufgehen, die er verstand und für eine göttliche Erleuchtung hielt. Swedenborg war zwar ein Hellseher, allein das Hellsehen und Hellhören tritt nur zuweilen auf, wenn Ich nach Meiner göttlichen Absicht dies für gut finde, und ist daher nicht immer vorhanden.
6. Swedenborgs Erleuchtung entstand zufolge der Suggestion oder Einflößung, welche den Spiritisten wohl bekannt ist, daß ein Redner oft von einer hinter ihm stehenden geistigen Intelligenz beeinflusst wird, welche dem Redner die Worte geistig spricht und die er auf dieselbe Art wie bei Swedenborg der Fall war, als eine geistige Einflößung bekommt, ohne daß die äußere Vernunft und der Verstand etwas davon wissen, und daher meint der Redner, daß er selber das aus sich hervorbrachte, was er sprach, wie Swedenborg durch die Erleuchtung, die er als von Mir kommend, glaubte, während es nur ein Engel des zweiten Himmels (viele Engel des zweiten Himmels sind Weisheitsgeister und noch nicht so weit vorgeschritten, als die Engel des dritten, als des Liebes- oder Kinderhimmels, daher besitzen sie auch nicht dieselben hohen Kenntnisse, wie die Engel des Kinderhimmels) war, der während dem, als Swedenborg las, zu dessen Seele die Aufklärung zum gelesenen Text einflößte, welche dadurch erleuchtet wurde und Swedenborg schrieb nach dieser eingeflößten Erleuchtung den geistigen Sinn des Bibeltextes nach seiner Bildung nieder.
7. Daher der Unterschied zwischen Swedenborg, der seine Aufklärungen so lange korrigierte, bis der Satz druckfähig war, während Meine Schreibmedien, wenn sie aufmerksam zuhören, sogleich druckfähig schreiben, und daher auch der große Unterschied zwischen der Sprache Meiner Schreibmedien und der der swedenborgischen Schriften: Meine Schreibmedien haben alle den Stil Meiner Ausdrucksweise, während Swedenborg nicht Meine, sondern seine Ausdrucksweise hat; darum wollen diejenigen, welche auf Meine Ausdrucksweise gewöhnt sind, die swedenborgischen Schriften nicht lesen, da sie ihnen zu lang ausgedehnt und zu schwer zu verstehen sind und ziehen Meine Bücher nach Lorber, Mayerhofer, Ladner, Fassbender, Schumi, Einst und Jetzt usw. den swedenborgischen Werken besonders wegen der anheimelnden Ausdrucksweise vor.
8. Schließlich mache Ich euch aufmerksam, daß einzig und allein diese Bücher, welche Ich seit dem Jahre 1840 an durch Meine Schreibmedien ditktierte, in dem künftigen Reiche der Liebe allgemein verbreitet und gebraucht werden und keine anderen.
9. Wenn Swedenborg von Mir direkt seine Aufklärungen erhalten hätte, dann hätte Ich nicht nötig, sie in einigen Sätzen als irrig und unwahr zu bekämpfen, weil was direkt aus Mir kommt (wenn hie und da unstichhaltige Einstreuungen in Meinen Worten vorkommen, so sind sie aus der Ansicht des Mediums geflossen), unfehlbare Wahrheit ist. Aber das macht nichts, --- nehmet jetzt die Wahrheit an, die doch so klar vor euch liegt, daß nicht die swedenborgischen, sondern die christlich-theosophischen Lehren die echten sind! --- Leset alle Bücher durch, bevor ihr urteilet!
10. Meine lieben Kinder! Mit dieser Aufklärung wollte Ich euch beweisen, daß Swedenborg Manches falsch auffasste und niederschrieb; wenn Ich aber sollte alles hier nachweisen, dann würde das zu weit gehen, wozu soll Ich Meine anderen Kinder (gedruckt in der „Liebe“ 1904) ermüden mit dem Lesen von lauter Korrekturen swedenborgischer Irrtümer! --- Gezeigt ist euch worden und gesagt auch, daß Swedenborg nicht von Mir erleuchtet und gelehrt wurde, und da ihr die großen Irrtümer gesehen und verstanden habt, so sage Ich euch: Wollt ihr Meine reine und echte Lehre haben, so leset Meine Bücher, weil diese die einzig wahre Lehre haben, wenn sie auch nicht sogleich ansprechen, da ihr in euren Irrtümern zu stark begründet seid, aber Ich will euch helfen zum richtigen Verständnis, wenn ihr zu Mir in fraglichen Sachen bittend kommen werdet. Mein Segen Allen, die guten Willens sind. Amen!
Kap. 18 - Die heilige Dreieinigkeit
1. Diese besteht aus Liebe, die man „Vater“, aus Wort oder Weisheit, die man „Sohn“, und aus Kraft, die man „heiliger Geist“ nennt.
2. Diese Dreieinigkeit besteht aus einem Gott in einer Person Jesu Christi, denn was Ich Jehova über Mich Selbst im Alten Testament geweissagt habe, das ging in der Person Jesu Christi in Erfüllung. Die vielen Beweise zu dieser Wahrheit sind im christlich-theosophischen Buche: „Christus und die Bibel“, oder Beweise, daß es nie einen anderen Gott gab, als Jesus Christus angeführt. In dieser Richtung haben die christlichen Theosophisten dieselbe Lehre, wie die Swedenborgianer.
(hier veröffentlicht als Kap. 19 war ein Kapitel bereits vorhanden in dem Buch: "Abhandlung über die Seele" - "Beweis der Existenz und Fortbestehen der Seele nach dem Tod", was aber für das Thema mit Swedenborgs Irrtümern nicht relevant ist)
Kap. 20 - Die Wiederkunft Christi und das Weltgericht
1. Meine lieben Kinder! Swedenborg hat eine ganz entgegenlaufende Lehre über Meine Wiederkunft und das Weltgericht. Bedenket doch, daß die Weissagungen im Alten und Neuen Testamente für euch, für die Menschen gegeben wurden und nicht für das euch nichts angehende Geisterreich!
2. Ihr müsset doch logisch denken, da all diese Weissagungen für die Erde gegeben wurden, die ihr in der Bibel findet. Welche schon erfüllt sind, haben sich auf der Erde erfüllt und was noch nicht erfüllt ist, das wird noch erfüllt werden. Die Weissagungen über Mein Wiederkommen und das Weltgericht passen ja nur für die Erde und nicht für das Geisterreich!
3. Glaubet es Mir, eurem Vater Jesus, Der nicht lügt und Der die Weissagungen in die Erfüllung gehen lässt!
Kap. 21 - Schluß vom Franz Schumi
Der Zweck dieser Broschüre ist der, die von den Swedenborgianern und Theosophen angestrebte und von Vater Jesus gewünschte Vereinigung zu der Einheit der religiösen Anschauung herbeizuführen.
Die Beleuchtung einiger Irrtümer und Widersprüche geben Aufklärung, wie es mit Swedenborg in mancher Glaubenslehre stand. Außer diesen Irrtümern gibt es noch sehr viele Lehren, die der Wahrheit nicht entsprechen und die durch die Bücher der christlichen Theosophie im richtigen Lichte dargeboten werden. Die Wahrheit wird euch von Swedenborg und Vater Jesus angeboten, daher überleget euch nicht weiter. Wer aber noch zweifelt, der handle so, wie Swedenborg in seinem Briefe sagt, den er mir zum Schreiben diktierte.
Ich bitte dieses Broschürchen zu verbreiten und wohlwollend für die Förderung der Bestrebung, mir die Adressen der Swedenborgianer von Europa und Amerika einzusenden.
In Liebe euer geistiger Bruder Franz Schumi, Zürich, Kirchgasse 38.
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[1] Diese berichtete Szene, die Schumi widerfuhr, die er überwand, geschah ähnlich wie Swedenborg im Jenseits, das er nicht überwand. (siehe "Schwedenborg im Jenseits" Kap. 3,6-7) [A.d.W.]
[2] Nach Vaters Angaben drückt sich hier die lateinische Bibel richtiger aus als die griechische.
[3] Nicht "im Anfange"! denn Ich als Gott habe keinen Anfang.
[4] Matthäus 23, 8. 10.
[5] Wovon in Graz Beweise von zwei Medien vorliegen, daß ihnen die Geister auch dasselbe gesagt haben.
[6] Über die geistige Vorgestalt und geistiges Leben der Ureltern lies die Keuschheit im "Gebetbuch" Kapitel 19,14-19. Nach.
[7] Christus und die Bibel ChtS. N° 71, Seite 172 der ersten Auflage.
[8] 2. Korinter 5, 18. – 19.