Franz Schumi

 

 

Kundgaben

unseres Vaters Jesus

für

öffentliche Vorlesungen und zum Selbstunterricht

 

Christlich-theosophische Schrift

Nr. 80

Band 1

 

 

Empfangen vom 23. Alai bis 10. Juni 1902

 

und herausgegeben

von

Franz Schumi

in Graz

 

Selbstverlag

-1902 -

Druck von F. E. Baumann, Bitterfeld

 

Date storiche citate

 

789 v. Chr. = Micha prophezeit über Jerusalem

668-626 v. Chr. = König Ashurbanipal sammelt in Ninive ein Archiv mit Keilschriftinschriften

594-572 v. Chr. = Hesekiel schreibt sein Buch

525 v. Chr. = Zerstörung Thebens durch den persischen König Kambyses

281-277 v. Chr. = Griechische Übersetzung der Heiligen Schrift

85 v. Chr. = völlige Zerstörung von Theben durch den ägyptischen König Ptolemaios Lathyros (Großvater von Kleopatra)

4082 / 68 v. Chr. 7 September = Geburt von Joseph

4135 / 15 v. Chr. 8 Oktober = Empfängnis Mariens durch Anna und Joachim

4136 / 14 v. Chr. 9 Juli = Geburt Mariens

4151 / anno 1 v. Chr. 22 Marsch = Zeichnen Sie im Marientempel, der Joseph zugewiesen wurde

4151 / anno 1 v. Chr. 4 April um 10 Uhr = Verkündigung des Engels Gabriel

4151 / anno 1 v. Chr. 13 April = Maria geht zu Elisabeth nach Gabatha

4151 / anno 1 v. Chr. 23 Juli = Maria kehrt nach Nazareth zurück

7 n. Chr = Geburt von Johannes dem Evangelisten

22 n. Chr 14 November = Joseph starb im Alter von 98 Jahren

30 n. Chr 21 April = Beginn des 40-tägigen Fastens Jesu

33 n. Chr 20 Marsch um 7 Uhr = Einzug des Königs Jesus in Jerusalem

33 n. Chr 25 Marsch = der Kreuzweg Jesu bis nach Golgatha

33 n. Chr 27 Marsch um 3 Uhr = Auferstehung Christi

33 n. Chr 7 Mai um 14 Uhr = Christi Himmelfahrt

33 n. Chr 17 Mai um 9 Uhr = Pfingsten

38 n. Chr = Maria lebt bei Lazarus

48 n. Chr 12 Dezember = Verschwinden des Leichnams Mariens im Alter von 60 Jahren

70 n. Chr = Zerstörung Jerusalems

102 n. Chr = Tod des Evangelisten Johannes im Alter von 95 Jahren

135 n. Chr = Judäa wird zur Wüste

363 n. Chr = völlige Zerstörung des alten Jerusalems

 

Index

Kap. I

Begründung, daß die Bibel ein heiliges Buch der göttlichen Weissagungen ist, die in Erfüllung gegangen sind

Kap. II

Territoriale und geschichtliche Beweise in Phönizien

Kap. III

Territoriale und geschichtliche Beweise in Ägypten

Kap. IV

Territoriale und geschichtliche Beweise in Babylonien

Kap. V

Territoriale und geschichtliche Beweise in Idumea, dem Lande der Philister und Kreter

Kap. VI

Territoriale und geschichtliche Beweise im Lande Israels

Kap. VII

Die große Weissagung über Jesus Christus, daß Er die Menschwerdung Gott des Vaters und Schöpfers der Welt war

Kap. VIII

Die Aufklärung des Schreibers

Kap. IX

Die großen und entscheidenden Widersprüche zwischen der christlichen und indischen Theosophie

IX/1

Die indischen Asketen oder Fleischkasteier

IX/2

Das hurerische Leben in Indien

IX/3

Die Schweinereien vor den indischen Tempeln

Kap. IXa

Die indischen Asketen oder Fleischkasteier

Kap. IXb

Das hurerische Leben in Indien

Kap. IXc

Die Schweinereien vor den indischen Tempeln

Kap. X

Weitere Begründung der Wahrheit

Kap. XI

Nun ein Wort den Gegnern der Wahrheit

Kap. XII

Entscheidendes Schlußwort

Kap. XIII

Offenbarung Gottes

XIII/1

Jesus

XIII/2

Maria

XIII/3

Johannes der Apostel

XIII/4

Josef

XIII/5

Bericht vom Hingange Josefs

Kap. XIV

Rede zur Gründung einer christlich theosophischen Gesellschaft

Kap. XV

Satzungen der christlich theosophischen Gesellschaft

Kap. XVI

Vortrags-Ordnung in öffentlichen Montagsversammlungen

Kap. XVII

Was ist Theosophie und was bezweckt sie?

 

 

 

 

Meine lieben Kinder, verbreitet Meine echte Lehre überall, haltet Vorlesungen, gründet Vereine und sammelt euch im Geiste der Liebe zu Mir, eurem Vater in Jesus! Nachfolgende Hefte bringen euch neue Kundgaben.

 

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Kap. I

Begründung, daß die Bibel ein heiliges Buch der

göttlichen Weissagungen ist, die in Erfüllung gegangen sind

[Prophezeiungen über Ninive]

 

Werte Anwesende! Ich, begrüße Sie mit dem göttlichen Gruße unseres geistigen Friedensfürsten Jesus Christus: Friede sei mit euch!

1. Der Name des allmächtigen Gottes ist die Parole der Gegenwart. Man steht in einer Zeit des Kampfes zwischen Licht und Finsternis, die Menschen haben getrunken vom Gifte der gottleugnenden Verstandesweisheit und sind dadurch tot im Geiste ihrer Liebe zu Gott und ihren Nächsten geworden und sind daher in alle Laster, welche die Afterweisheit zeugt, verfallen.

2. Doch, es ist noch ein Gott, der die Geschicke der Welt leitet, es ist noch der selbe Gott da, von dem die heilige Schrift so herrliche Beweise seiner Liebe und Weisheit erzählt, und daher ist die Aufgabe der Menschen, sich um diesen Gott zu scharen, der die Weltgeschichte selbst den Stempel der Wahrheit aufdrückt; denn es ist keine Frage mehr, ob es einen Gott gibt, sondern ihr könnet euch auf unwiderlegbare Beweise berufen und sagen: „Vor uns liegen Beweise, die kein Mensch austilgen und vernichten kann!“ Hier liegt ein heiliges der göttlichen Weissagungen, es ist das Buch, an dem viele finstere Mächte ihre ebenso finsteren Gehirne für die erwiesene Wahrheit eingesetzt haben, um es seines Heiligtums zu entkleiden und zu berauben. Aber umsonst war ihre finstere Machtentfaltung und ihr Bemühen gegen dieses heilige Buch, denn die Wahrheit seiner Worte erstrahlt vor uns in neuer Herrlichkeit, und nun ist die Zeit herangekommen, um euch diese Heiligkeit zu zeigen und den dunklen Schleier, der über die Weissagungen ausgebreitet ist, durch die Geschichte an Ort und Stelle vor euch zu heben und die Wahrheit in ihrer erhaben Unantastbarkeit zu zeigen.

3. Hoch oben in der Urzeit des Menschengeschlechtes fing die Geschichte dieses Buches an. Schon Anfang des zehnten Jahrhunderts[1] gab es schriftliche Aufzeichnungen, welche die Schöpfung der Welt und des Menschengeschlechts behandelten, da Jehova die Schriftzeichen den Adamiten gab; allein diese Aufzeichnungen sind im Sturme der Zeit verloren gegangen und ruhen verborgen in der Erde von Japan, die aber in nächster Zukunft als sichtbare Denkmäler von der Vergangenheit göttlichen Waltens auf Erden Zeugnis geben werden.

4. Aber im Gedächtnisse des Ur-Volkes gingen diese Aufzeichnungen nicht verloren, sondern sie lebten fort, und daher die Hieroglyphen- und Keilinschriften- Aufzeich-nungen.

5. Im Jahre 1854 hat nach Graßmann: „Ort und Zeit der biblischen Geschichte des alten Testaments,, Seite 37, Hormuzd Rassam in den Ruinen von Ninive (im jetzigen Kujundschik die Bibliothek der in Ton eingravierten Keilinschriften gefunden, welche in den Jahren 668 bis 626 vor Christi vom Könige Assurbanipal aus den Tempelarchiven des babylonischen Reiches gesammelt wurden.

6. Nach diesen Urkunden von Babylon und Ninive erfährt man, daß im Jahre 1656 nach Erschaffung Adams oder im Jahre 2495 vor Christus, über welche Zeit eingravierte Urkunden in Ägypten angefertigt wurden, weder im assyrischen noch im babylonischen Reiche eine Sündflut stattfand, sondern nach diesen Urkunden soll die Sündflut[2] allein in Georgien stattgefunden haben und wird ebenso geschildert, wie Moses sie berichtet[3].

7. Diese in Ton eingravierten Keilinschriften, die im Löwenzimmer des königlichen Palastes zu Ninive aufgefunden wurden, werden jetzt im britischen Museum zu London aufbewahrt.

8. Nun schauen wir eine Quelle an, welche direktes Wort Gottes ist, das aber in seiner Verbindung mit der Wissenschaft der gelehrten Altertumskundigen der Welt steht.

9. In den Jahren 1840 bis 1864 lebte in Graz ein armer, aber ausgezeichneter Musiker namens Jakob Lorber, er war der reinkarnierte Erzengel Raphael und dieser Raphael ist der Urpriester Gottes, namens Henoch, der wie bekannt, nicht starb, sondern die zweite Wiedergeburt wie Elias erlangte und in Geist verwandelt wurde. Der Vater Henochs war der bekannte Patriarch Jared zu Adams Lebzeiten. Dieser Jared aber ist der Erzengel Gabriel, der der Jesumutter Maria die göttliche Botschaft brachte.

10. Dieser Henoch-Raphael-Lorber schriebt zwischen 1840 bis 1844 "Die Haushaltung Gottes" oder die Urschöpfung, worin vorkommt, daß die Sündflut über die Urstadt Hanoch mit ihren 500 Vorstädten und 12 Millionen Einwohnern dort lag, wo jetzt das kaspische Meer und der Uralsee sich ausbreiten.

11. Dieses schrieb Lorber in einer Zeit, wo noch keine andere geschichtliche Quelle bekannt war, als die Schöpfungsgeschichte von Moses. Allein, die Tatsache, daß beide beide Berichte die allgemeine Welt-Sündflut verneinen und sie nach Russisch-Asien versetzen, hat etwas in sich, auf was die gelehrte Welt Rücksicht nehmen müßte; denn "Die Haushaltung Gottes" von Lorber ist ein Buch, von dem ein jeder logisch denkende Mensch sagen muß: „So etwas steht hoch über den Fähigkeiten der menschlichen Vernunft, so Unmögliches, und in so hohe Entsprechungsbilder gehüllt, welche die menschliche Vernunft ohne göttliche Erleuchtung gar nicht faßt, ist nur Gott möglich diktieren und schreiben zu lassen.“

12. Lorber schrieb nur direkt von Gott diktierte Bücher esoterischen und übersinnlichen Inhalts. Es sollen aus den vielen herrlichen Schriften Lorbers, deren Autor Gott ist, besonders folgende hervorgehoben werden: Neben der Haushaltung Gottes steht "Die materielle Sonne" mit ihren 7 Sonnengürteln da, welche durch ihre innerliche Schöpfung die ungeheure Weisheit und Allmacht Gottes in ihrer Schöpfung darstellt; dann folgt der Saturn wie er innerlich beschaffen ist, ferner die geistige Sonne, mit der Beschreibung des Himmels und der geistigen Zustände im Jenseits. "Die geistige Sonne" zeigt mehr als deutlich, daß deren Inhalt die menschliche Einbildung weit überragt. Schließlich folgen die zehn dicken Bände des Original Evangeliums oder des sogenannten Journals, welches alle Reisen, Lehren, Ereignisse und Wundertaten aus Jesu dreijähriger Lehramtszeit berichtet.

13. Diese Bücher sind eines so hochgeistigen und übersinnlichen Inhalts, daß jeder vernünftig denkende Leser darüber urteilt, daß sie die die menschlichen Fähigkeiten der Vernunft weit überragen. Sie sind in sich selbst die unwiderlegbaren Beweise, daß die christliche Theosophie nicht bloß deshalb, weil Gott Selbst immer in der ersten Person: „Ich Jesus, euer Gott und Vater“ zu den Menschen spricht, sondern hauptsächlich durch die Tatsache der übermenschlichen Vernunft des Autors, die reine und echte Liebeslehre Gottes und Vaters Jesus Christus ist.

14. Angelehnt an Mosis und ägyptische Keilinschriften, liefert „Die Haushaltung Gottes, zugleich einen herrlichen Beweis, daß Jakob Lorber, der nebenbei erwähnt, als ein ganz gewöhnlicher Mensch ohne hochwissenschaftliche Ausbildung dastand, ein echter Prophet Gottes war; und das es einen allwissenden Gott gibt, der Sachen zu erzählen weiß, die kein Mensch je gehört hat; denn Jakob Lorber beendete "Die Haus-haltung Gottes" zehn Jahre früher, bevor man etwas von den ägyptischen Keilin-schriften wußte, und das Buch war drei Jahre früher gedruckt, als Hormuzd Rassam[4] die Keilinschriften zu Ninive fand.

15. Es ist das ein schöner Beweis, daß die christlich theosophische Literatur kein Schwindel oder Irrlehre sondern eine heilige, von Gott diktierte und den Menschen zum Darnachleben und handeln gegebene Lehre ist.

16. Nun kommen die prophetischen Weissagungen der Bibel an die Reihe, welche die Geschichte von Phönizien, Ägypten, Babylonien und Palästina Hunderte und tausende von Jahren im voraus ansagten.

17. Man wird nun sagen: „Ja, diese Weissagungen wurden geschrieben zur selben Zeit, als eine Katastrophe stattfand und dann gab man ihnen dadurch einen alten Nimbus, daß man sie für eine Prophezeiung Gottes ausgab, die so und so viele Jahre zuvor stattfand.“ Allein dieser ungebührlichen Zumutung kann man damit entgegen treten, daß 70 Weise der Hochschule zu Alexandria in den Jahren 281 bis 277 vor Christo die Heiligen Schriften aller jüdischen Propheten von Mosis bis damals ins Griechische übersetzten und unter dem Namen Septuaginta[5] der Welt überlieferten und so die Wahrheit vor der Bosheit der Menschen zur Geltung brachten, da man diese Übersetzung nicht des Schwindels und Betruges zeihen kann. In diesen Schriften leuchtet somit die Wahrheit des prophetischen Wortes Gottes mit unlöschlichen Flammen der Geschichte, für alle Zeiten der Welt unvertilgbar den Menschen aufbewahrt, auf die ihr euch zu jeder Zeit stützen könnet. Daher sollen diese heiligen Beweise göttlicher Wahrheit nach ihrem Inhalt geprüft werden, um damit einmal einen festen Grund des echten Glaubens für immer zu legen, auf dem das Heil der Seele aufgebaut werden soll. Nun gehen wir zur Prüfung der Wahrheit über.

 

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Kap. II

Territoriale und geschichtliche Beweise in Phönizien

1. Im Lande Phönizien, daß an Galiläa und Syrien grenzte, lag am Ufer des mittel-ländischen Meeres einst die Stadt Iyrus, von welcher der Prophet Hesekiel, der zwischen 594 bis 572 vor Christus die Prophezeiungen erhielt, in seinem Buche, im 26. Kapitel und 13. und 14. Vers folgende Worte Gottes schreibt: «Also will ich mit deinem Getöne deines Gesanges ein Ende machen... Du sollst nicht mehr gebaut werden.» Diese Weissagung ist buchstäblich in Erfüllung gegangen, denn Iyrus ist spurlos verschwunden, so daß selbst seine einstige wahre Lage unbekannt geworden ist. Es war zuerst Nebukadnezar, der König von Babylon, der die Stadt verwüstete, und was davon noch überblieb, hat 240 Jahre später Alexander der Große von der Erde weggefegt.

2. Von Tyrus wenden wir uns nach Sidon, der späteren Hauptstadt von Phönizien. Hier residierte zu Jesu Zeit, wie die Jugendgeschichte Jesu erzählt, die Jakob, der jüngste Sohn Josefs aufzeichnete[6], der Onkel[7] des Kaisers Augustus Julius Quirinus, namens Cyrenius Quirinus, als Statthalter von Asien und Ägypten. Diese Stadt besteht noch und besitzt noch gegen zehntausend Einwohner. Sie hat ihre Mauern, ihr Schloß und ihre Trümmerhaufen.

3. Zum Propheten Hesekiel, Kapitel 28, enthalten die Verse 20 bis 23 eine Weissagung über Sidon, in der es heißt: «Und ich will Pestilenz und Blutvergießen auf ihre Straßen schicken; und in ihrer Mitte sollen hinstürzen die Erschlagenen vom Schwerte, daß von allen Seiten gegen sie wütet; denn sie sollen erfahren, daß ich Jehova bin».

4. Diese Weissagung enthält entscheidende Worte, daß die Stadt gezüchtigt wird, weil sie Gott vergaß, aber ein Urteil, daß sie vernichtet wird, steht in der Weissagung nicht. Zwar wurde sie unter Artarerres Ochos ganz vernichtet, aber die abwesenden Bürger kamen nach Verrichtung ihrer Handelsgeschäfte nach Hause und bauten sie wieder auf, und sie besteht noch heute.

 

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Kap. III

Territoriale und geschichtliche Beweise in Ägypten

1. Nun blicken wir hinauf nach dem hunderttorigen Theben[8], es war die älteste Hauptstadt von Ägypten, reich an allen Gütern und herrlich gebaut. Ihre Einwohnerzahl betrug in ihrer größten Blüte eine Million und dreimal hunderttausend Menschen. Sie stellte allein 70.000 Krieger ins Feld. Doch die Bewohner, von ihrem Reichtum verblendet, schwelgten in Luxus und Pracht, wie sie nur damals findige Köpfe ersannen, und das Lasterleben riß gar gewaltig ein. Daher erhielt der Prophet Hesekiel nahe 50 Jahre im Voraus folgende Weissagung:

2. (Hesekiel, Kapitel 30, Verse 14 – 16): «Ich Jehova will Gerichte über Theben gehen lassen. Ich will die Einwohner von Theben ausrotten. Und Theben soll zerrissen werden

3. Und tatsächlich wurde Theben im Jahre 525 vor Christo vom Perserkönig Kambyses in Trümmer verwandelt. Man baute die Stadt wieder auf, aber im Jahre 85 vor Christo folgte der zweite Schlag unter dem ägyptischen König Ptolomaios Lathyrus, dem Großvater der Kleopatra, der sie dem Erdboden gleich machte.

4. Diese Riesenstadt ist euch ein schöner Beweis der Wahrheit göttlichen Wortes der heiligen Schrift. Der römische Geograph Strabo, der sie im Jahre 25 vor Christo besuchte, fand die Ruinen der Stadt mit da und dort eingepflanzten Dörfern belebt.

5. Sie, die 60 Jahre zuvor eine Königin der ägyptisch-orientalischen Pracht und Herrlichkeit war, lag da in einige Dörfer zerrissen, welche die Wahrheit des prophetischen Wortes der Bibel bewiesen, denn sie ist noch heute ein in eine Anzahl von 9 Dörfern zerrissener Ruinenhaufen der alten Stadt, wie das Wort Gottes ihr Schicksal zuvor verkündete.

6. Nach dem Untergange von Theben erhob sich eine andere berühmte Stadt namens Memphis, die als Hauptstadt später den Platz oder Rang von Theben einnahm und in ihrer größten Blüte über eine halbe Million Einwohner zählte.

7. Sie wird im 30. Kapitel und 13. Vers des Propheten Hesekiel genannt: «Ich will die Götzen zu „Noph, das heißt Memphis, ausrotten und die Bilder vertilgen

8. Diese Weissagung erging im Jahre 578 vor Christo; und Strabo, der die Stadt im Jahre 25 vor Christo besuchte, fand sie groß bevölkert, an Umfang die nächste nach Alexandrien, die damals die reichste und prachtvollste Stadt Ägyptens war. Strabo spricht von ihren Göttern, Tempeln und Statuen.

9. Am Anfange des siebenten Jahrhunderts nach Christo war Memphis die Residenz des Herrschers von Ägypten. Als aber die Stadt Kairo in der Nähe gegründet war, zogen sich die Einwohner allmählich von der alten Stadt hinweg und nahmen zum Teil ihre Baumaterialien, um die neue Stadt Kairo zu vergrößern und auszubauen.

10. Im 13. Jahrhundert besuchte sie der arabische Reisende Abdul-Latif und fand die Trümmerhaufen der Stadt noch, von denen er folgendes berichtet: „Ihre Ruinen bieten noch immer dem Auge des Beschauers eine Sammlung von wundervollen Werken (ob der Größe und Pracht ihres einstigen Daseins) in Verwirrung setzen, und die zu beschreiben der beredteste Mann sich vergeblich abmühen würde“.

11. Solches Zeugnis gab ihr der Reisende vor 600 Jahren. Und was ist heute von dieser Stadt übrig? Seht, der göttliche Richterspruch ist so vollständig in Erfüllung gegangen, daß vor einem Jahrhundert sogar die Lage, wo Memphis einst lag, eine streitige Sache war. Mit Ausnahme von zwei Überbleibseln sind alle Götzen, Bilder, Tempel, die Stadt und alles, was sie enthalten hat verschwunden.

*

Das Land Ägypten

 

12. Eine besondere Würdigung verdient die Weissagung über das Land Ägypten. Im Hesekiel, Kapitel 29 wird die nahende Eroberung Ägyptens durch Nebukadnezar, dem König von Babylon vorhergesagt. Die Ägypter sollen in Gefangenschaft geführt werden und das Land 40 Jahre lang eine Wüste sein. Am Ende dieser Zeit sollen sie zurückkehren, aber ihre Größe soll nicht wieder hergestellt werden.

13. Das Urteil des Verfalles wird im 46. Kapitel des 11. Verses in Jeremia mit folgenden Worten angesagt: «Gehe hinauf gen Gilead und hole Salbe, Jungfrau, Tochter Ägyptens; aber es ist umsonst, daß du zu viel arzneiest, du wirst doch nicht heil». Bei Hesekiel, Kapitel 29, Vers 15 steht: «Sie sollen sich nicht mehr erheben über die Heiden und Ich will sie gering machen, daß sie nicht über die Heiden herrschen sollen». Ferner steht bei Hesekiel, Kapitel 30, Vers 4 und 6: «Ihre Grundfesten sollen umgerissen werden»... Und die Hoffahrt seiner Macht muß herunter.

14. Trotz dieser Weissagung war Ägypten noch zu Anfang des siebenten Jahrhunderts der christlichen Zeitrechnung so mächtig, daß die mohammedanischen Heere, obwohl aufgeblasen durch Siege, zauderten, es anzugreifen.

15. Bis zum Jahre 638 nach Christo, also über 1200 Jahre im voraus ging die Weissagung, denn Ägypten fiel erst unter den mohammedanischen Landverwüstern und erholte sich nicht mehr. Das Sinken ging langsam aber stetig vorwärts. Sie sollen zwar nicht vertilgt und ausgerottet werden, sondern, es wird bloß die große Ernie-drigung Ägyptens betont: «Sie sollen daselbst ein niedriges Königreich sein. Es soll das niedrigste der Königreiche sein und nicht mehr sich erheben über die Völker

16. Der letzte Punkt in dieser Weissagung ist der entscheidende, denn es heißt bei Hesekiel, Kapitel 30, Vers 13: daß, obwohl das Königreich fortbesteht, doch kein eingeborener Fürst mehr über Ägypten herrschen sollte. Diese Weissagung ist vollständig und buchstäblich erfüllt. Im Jahre 525 vor Christo ward Ägypten von den Persern unter Kambyses erobert und in den nächsten 170 Jahren ist seine Geschichte nur eine Erzählung von mehr oder weniger erfolgreichen Empörungen, bis es von Ochos im Jahre 350 vor Christo völlig unterjocht wurde. Von dieser Zeit an bis auf die Gegenwart hat kein eingeborener Fürst das Land regiert. Es hat oft seine Herren gewechselt, aber unter ihnen allen ist keiner aus den Söhnen Ägyptens gewesen.

17. Das Volk hatte seufzend unter furchtbarem Drucke die Befreiung von außen gesucht, aber nie von seinen Kindern; denn es ist nach den Worten der Bibel kein Fürst mehr aus dem Lande Ägypten gewesen. Seht, so drückte die Weltgeschichte das Siegel der Wahrheit auf das göttliche Wort der Bibel.

18. An Hand der Bibel und der Geschichte wollen wir noch andere Weissagungen über Ägypten in Betracht ziehen, die das Aussehen und Schicksal des ganzen Landes kund tun. Die Hand des Verfalls sollte auch auf die Flüsse und Kanäle gelegt werden. Wir lesen bei Hesekiel, Kapitel 30, Vers 12 die hochbedeutsame Weissagung: «Ich will die Ströme trocken machen»; und bei Jesaja, Kapitel 19, Vers 6 steht: «Das Wasser wird versiegen von dem Meere und der Strom wird schwinden und vertrocknen. Und die Ströme werden stinken; die Flüsse (oder Kanäle) Ägyptens werden gering und trocken werden».

19. Homer nennt den Nil Ozeanus, und alte wie neuere Ägypter haben ihn einfach das Meer oder das Meer des Nils genannt. Die Ströme, Flüsse oder Kanäle, die trocken werden und stinken sollten, sind die Arme des Nils, die durch das Delta flossen und das Wasser des Riesenstromes in das mittelländische Meer ergossen. Die Weissagung hat den Stempel der Wahrheit tief auf die Flüsse und Kanäle Ägyptens gedrückt. Der Strom war berühmt durch seine sieben Arme. Herodot bemerkte, daß zwei von diesen, die jetzigen Damietta- und Rosetta-Arme, ursprünglich künstlich waren und spricht deshalb von den fünf Mündungen. Jetzt, wie schon seit langer Zeit, gibt es keine anderen schiffbaren Arme, als diese zwei, die Herodot als „Menschenwerk, bezeichnet. Selbst diese sind nur für kleine Schiffe zugänglich. Die fünf anderen Mündungen des Stromes sind schon lange verschlammt und ihr Lauf kann kaum verfolgt werden über die große angeschwemmte Ebene und durch das Netzwerk der Kanäle und Seen, die zwischen dem Meere und diesem Punkte liegen. Die Ströme sind also trocken geworden, und statt in ihrem alten Bette zu fließen, sind sie stinkende Pfühle und Sümpfe geworden, wie vor 2500 Jahren das göttliche Wort der Bibel dies im voraus der Menschheit kundgab.

20. Die Denkmäler und die Erzählungen alter Schriftsteller zeigen euch in dem Nil einen Strom, an dessen Ufern Schwertlilien und Schilf wuchsen, welche der Wohn- platz einer Menge wilder Vögel war und der auf seinem Wasser die duftigen Lotosblumen trug. Jetzt sind in Ägypten sehr wenige Schilfe oder Wasserpflanzen zu sehen, der berühmte Papyrus ist beinahe ganz ausgestorben, und der Lotos ist fast unbekannt, ausgenommen in Sümpfen nahe am Mittelmeere. Auch dies ist von Jesaja, geweissagt: «Rohr und Schilf werden verwelken und das Gras an den Wassern verstieben und alle Saat am Wasser wird verdorren und zunichte werden». (Jesaja 19,7) Papyrus und Lotos bildeten einen Teil des Reichtums von Ägypten, letzteres ist durch verschwinden dieses Reichtums gestraft und die Weissagung als Wahrheit bewiesen worden.

21. Eine ähnliche Vorhersagung ist betreffs der Fischereien ausgesprochen worden. Es gab so viele Fische, daß die ärmere Klasse der Einwohner fast ganz von Fischen lebte, und die Könige bezogen große Einkünfte davon. Aber es stand geschrieben bei Jesaja 19, 8: «Die Fischer werden trauern, und alle die, so Angeln in den Nil werfen, werden klagen, und die, so Netze auswerfen aufs Wasser, werden betrübt sein». Bei dem Verfall Ägyptens wurden die Fischteiche und ihre Wasserleitungen vernachlässigt, und daher trauerten und klagten und waren betrübt die Fischer, da sie um ihre Nahrung und Verdienst kamen.

22. Durch den Verfall und die Verarmung Ägyptens kamen auch ihre Gewerbe in Verfall und verschwanden, und so geschah es nach den Worten der Weissagung: «Es werden mit Schanden bestehen, die da in gekrämpeltem Flachse wirken und die da weißes Tuch weben. Und des Landes Pfeiler (die da sind die Stützen der Gesellschaft, die Reichen und Edlen, durch deren Gönnerschaft die Gewerbe gefördert wurden) werden zerbrochen, und alle, die um Lohn arbeiten, werden bekümmert sein (da nichts zu tun sein wird.) Und Ägypten wird kein Werk haben, das Haupt oder Schweif, Palmenzweig oder Schilf ausrichte» (Jesaja 19, 9. 10. 15. nach der engl. Übersetzung).

23. Das hier erwähnte Haupt und Schweif sind Entsprechungsnamen von denen, die führen und denen, die folgen, wie der hohe Palmenzweig und das bescheidene Schilf von hoch und niedrig, von der Aristokratie und der Masse des Volkes. Ägypten, dessen Gewerbe auf das Höchste vervollkommnet und vollendet war, ist heute das, was die Weissagung vor 2500 Jahre im voraus sagte, denn es ist alles genauso eingetroffen.

24. Es gibt außer diesem noch viel anderes, wovon die Weissagungen sprechen, aber es würde zu weitläufig sein, dies alles anzuführen. Es beweist eben, daß die Weissagungen göttliches Wort sind, weil sie in Erfüllung gingen: Ägypten ist nun ein Land der Ruinen, es ist ein ungeheurer Begräbnisplatz der Kunst und Pracht der Vergangenheit, und seine jetzigen Häuser sind, sozusagen, Wohnungen unter den Gräbern. Man kann nicht sagen, daß eine einzige alte Stadt erhalten ist.

25. Bezüglich des Charakters seiner Herren wird in einem klaren, nachdrücklichen Wort geschrieben: «Ich will das Land in die Hände von bösen Leuten verkaufen». (Hesekiel 30,12) Da Gott kein Handelsmann ist, bedeutet das Verkaufen an böse Leute, die widerstandslose Übergabe des Landes in die Hand eines Feindes. Neuere Beschreiber Ägyptens nennen es das Land der Sklaverei und Tyrannei und sprechen von der Willkürherrschaft der brutalen Herrscher Ägyptens. Von Ali Bey[9] ward gesagt: Wie seine Vorgänger, betrachtete er Ägypten als sein Privateigentum und die Eingeborenen als Vieh, über das er nach seinem Gefallen verfügen könne.

26. Die Geschichte Ägyptens ist somit ein Schandmal des Menschengeschlechtes zwischen den Herrschern als bösen Leuten und ihren Untertanen, die wie Sklaven behandelt werden.

27. Ferner heißt es bei Hesekiel, Kap. 30, Vers 12: «Ich will das Land und was drinnen ist, durch die Hand von Fremden verwüsten». Und sehet, seit dem Einfall der Perser 525 vor Christo bis heute sind es verschiedene Fremdlinge gewesen, die das Land verwüsteten und böse behandelten und in die heutige tiefe Verödung brachten. Alles ist das Werk der fremden bösen Leute, welche die Weissagungen zuvor ansagten.

28. Heutzutagee, in der Ära des verstandesweisen Gottleugnertums, erkennt man keine Gottesstrafe mehr, sondern es sind alles bloß geschichtliche, politische, Natur- und Elementar-Ereignisse; allein die Heilige Schrift, diese viel verlästerte Bibel, spricht durch die unwiderlegbaren Beweise: Gott allein ist die Wahrheit, Seine Worte sind heilig und untrüglich; die Menschen aber sind Lügner, wie Daniel, David und andere Propheten dies bezeugen.

29. Die Ägypter haben in der Urzeit dieselbe Religion wie die Adamiten oder später die Urchristen gehabt, da sie eingewanderte Adamiten sind, allein der Wohlstand, der Luxus, die Macht und Größe machte sie zu brutalen Barbaren an den armen heidnischen, gefangenen Fremden, die ihre Staunen erregenden Kunst- und Bauwerke als Sklaven bauen und errichten mußten. Und wie sie einst mit ihren Sklaven verfuhren, dasselbe Schicksal erfuhren sie bis in die gegenwärtige Generation. Gott läßt die Greueltaten, die man seinen Kindern, „Menschen“, genannt, antut, nicht ungestraft, sondern die Ahndung erfolgt früher oder später. Die Bibel steht da wie ein lebendiger Zeuge, daß die Menschen durch Erfüllen oder Nichterfüllen des göttlichen Gebotes entweder Gottes Schutz, Gnade und Gunst oder schreckliche Ereignisse sich selbst zuziehen, die wie ein roter Faden durch die lange ägyptische und jüdische Geschichte sich ziehen und der Wahrheit Zeugnis geben.

30. Aber es naht eine Zeit, wo Gott Sich Seines armen, unterdrückten Volkes erbarmen wird. Er wird, wie Jesaja Kapitel 19, Vers 20 - 25 berichtet, ihnen einen Heiland und Meister senden, der sie errette. Denn der Herr wird den Ägyptern bekannt werden und die Ägypter werden den Herrn kennen zu derselben Zeit. Zu der Zeit wird Israel als ein Dritter mit Ägypten und Assyrien verbunden sein, und es wird Segen im Innern des Landes sein, welches Jehova, der Weltenherrscher, segnen wird, indem Er sagt: «Gesegnet sei Mein Volk Ägyptens und Meiner Hände Werk, Assyrien und Mein Erbvolk Israel!» Und wer ist dieses Erbvolk Israel? Ein jeder Mensch ist ein Glied dieses Volkes, welcher die Gebote Gottes und Lehren Jesu erfüllt.

 

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Kap. IV

Territoriale und geschichtliche Beweise in Babylonien

1. Von Ägypten wenden wir uns in die babylonische Ebene von Chaldäa. Die Weissagungen über Chaldäa, daß seine Städte zu Wüste, zum dürren, öden Land werden, sind erfüllt. Das schöne, fruchtbare und reiche Land, worin das Korn zwei- bis dreihundertfältig trug, ist nun eine öde Wüstenei. Alles trägt das Siegel der buch-stäblich erfüllten Weissagungen.

2. Babylon, die schönste Stadt in den genannten Königreichen, die herrliche Pracht der Chaldäer, verspricht Gott so umzukehren, wie Sodom und Gomorrha (Jesaja 13,19). Wüstentiere werden sich da lagern und ihre Häuser voll Eulen sein; und Strauße werden da wohnen, wilde Hunde in ihren Palästen heulen und Schakale in den lustigen Schlössern. (Jesaja 13, 21-22) Babel soll ein Steinhaufen werden. (Jes. 51,37) Der Schlupfwinkel des Turms von Nimrod werden von Löwen bewohnt u.s.w. Jesaja und Jeremia weissagen von seiner wüsten, öden und dürren Stätte. Und gerade so, wie es vorhergesagt wurde, ist es eingetroffen, langsam aber gewiß, denn tatsächlich wurden Löwen darin lagernd angetroffen, wie Urquhart[10] berichtet.

 

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Kap. V

Territoriale und geschichtliche Beweise in Idumea,

dem Lande der Philister und Kreter

1. Von Babylonien wenden wir uns nach Palästina, wo viele Beweise des prophetischen in Erfüllung gegangenen Wortes bestehen. Ja, man kann sagen, daß durch Zufall ein oder zwei Weissagungen in Erfüllung gingen und daher nichts außerge-wöhnliches daran sei, allein, wenn man die vielen und umfangreichen Weissagungen genau prüft und deren Erfüllung durch die unleugbare, weil erwiesene Geschichte prüft und die Beweise in Unzahl und kolossalem Umfange an Ort und Stelle betrachtet, dann hört die Behauptung von Zufall und gescheiter Vorberechnung auf, denn wenn man heutzutage sich selbst für hochgelehrt, die Völker der prähistorischen Zeit aber für dumm und barbarisch erklärt, wie kann man dann einem Buche die größte Hochachtung versagen, das Hunderte und Tausende von Jahren Tatsachen im voraus erzählt, die kein Mensch wissen konnte und die Wort für Wort in Erfüllung gegangen sind, während man selber trotz Hochgelehrsamkeit von heute auf morgen nicht sagen kann: gerade so und nicht anders wird es geschehen? Wie könnte man da von gesundem Verstand reden, wenn erwiesenen und sichtbaren Tatsachen gegenüber die Wahrheit geleugnet und dieselbe in Lüge verdreht wird!?

2. Mehrere Propheten weissagten über die Zukunft von Idumea oder Edom mit der Felsenstadt Petra, die nach der uralten sanskritischen Sprache Sela (Ma, d. i. „Fels“) hieß (2. Könige. 14,7), worin die Anzahl der zerstörten Städte zeigt, daß das Land dicht bevölkert war.

3. Philistäa wurde mit den Philistern und Kretern ausgerottet und verwüstet, samt ihren großen Städten: Ekron, Asdod, Askalon, Gath und Gaza und vielen volkreichen Ansiedlungen; denn Philistäa war ein Land mit großen Städten, berühmt wegen seines Reichtums und Glanzes, seiner Weisheit und kriegerischen Tapferkeit seiner Armee und Flotte, seiner Edlen und Krieger, seiner Kaufleute und Werkmeister.

 

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Kap. VI

Territoriale und geschichtliche Beweise im Lande Israels

1. Nun verlassen wir die Seeküste Palästinas und gehen zum Lande Israel über.

2. Der Prophet Moses verkündete über 1500 Jahre zuvor die Züchtigung Israels (3. Moses 26,27-34), wenn es nicht folgen würde, und da es nicht folgte, ist ihm diese einige Male widerfahren, endlich aber, wenn nichts nützen wird, werden die Israeliten aus ihrem eigenen Lande vertrieben und unter die Heiden gestreut werden, was in den Jahre 70 nach Christo zum Teil im Jahre 135 aber vollständig geschehen ist.

3. Ihre Städte sollten wüste gemacht werden, und tatsächlich wurde das ganze Judäa nach 135 nach Christo eine Wüste, wo Wölfe und Hyänen heulend durch die Straßen der verödeten Städte wandelten.

4. Ältere Beschreibungen der fruchtbarsten und dichtbevölkerten Teile des Landes führen folgendes an: „Die Ruinen liegen so dicht über Hügel und Tal, daß in einigen Teilen drei alte Städte auf zwei Quadratmeilen kamen und daß vor allen anderen Ländern der Welt dies Land ein Land der Ruinen ist". „Kaum eine Hügelspitze gibt es von den vielen, die innerhalb des Gesichtskreises sind, die nicht von den Überbleibseln einer alten Festung oder Stadt bedeckt ist.

5. An vielen Stellen des Landes sieht man nichts anderes als kahle Felsen, kahle Berge, kahle Abgründe und karstartige[11] Felder. Denn das gelobte Land, ein Land des Wohlstandes, wo Milch und Honig floß, ist infolge des Ungehorsams gegen Gott in ein rauhes, steiniges Land verwandelt worden. Heutzutage trägt es an vielen Stellen das Bild des Steinlandes „Karst, zwischen Krain und Triest.

6. Der Name Kanani bedeutete nach der Ursprache, wie Vater Jesus dem Schreiber (Schumi) erklärte, das „Land des Wohlstandes.“ Wenn man nun das Land Kanani in einem Panoramaschaukasten betrachtet, so schaut es steinig und traurig aus gegen einst, wo in seinen Gauen am Jordan der Paradiesgarten lag. Denn unweit davon, wo der Jabokfluß in den Jordan fließt, kam das große Unglück über Adam und seine Nachkommen. So lautet die Offenbarung des Vaters Jesus an Schumi.

7. Ja, sogar die christlichen Pilgerfahrten zum Grabe des Erlösers wurden schon im 5. Buch Mosis (29,22) erwähnt. «Fremde aus fernen Landen werden kommen, welche die sichtbaren Gerichte Gottes aufmerksam machen werden». Die Weissagung hing von dem Sieg des Christentums ab, daß nach 1800 Jahren unter Konstantin dem Großen das Judäa zu einem ‚heiligen Land‘ des christlichen Glaubens machte.

8. Das Schicksal über Bethel, eines der ältesten Heiligtümer im Land Juda, prophezeite Amos (Amos 3,14; 5,5).

9. Das furchtbare Gericht über Samaria liest man beim Propheten Micha (Micha 1,5-6).

10. Über Kapernaum sprach Gott in Jesus persönlich das Urteil: «Du sollst hinunter in die Hölle!» (Matthäus 11,23) Und es verschwand so ganz von der Bildfläche, daß man heutzutage nicht einmal die Lage weiß, wo es einst war.

11. Über Jerusalem brachte der Prophet Micha (Micha 3,9-12) 789 Jahre im voraus das schreckliche Urteil seiner Zerstörung und Vernichtung mit folgenden Worten: «Höret, ihr Häupter vom Hause Jakob und ihr Fürsten im Hause Israel, die ihr Zion mit Blut bauet und Jerusalem mit Missetat. Darum wird Zion um euretwillen wie ein Acker umgepflüget und Jerusalem zum Steinhaufen werden und der Berg des Tempels zu einer wildbewachsenen Höhe». Der Tempel war ein Wunder der Welt, aber Jesus weissagte sein Schicksal nahezu 40 Jahre zuvor, daß nicht ein Stein auf dem anderen von ihm überbleiben wird (Matthäus 24,1; Lukas 19,41; Markus 13,1).

12. Die jetzige sarazenische Stadt Jerusalem bedeckt nur eine kleine, mehr äußere Fläche der einstigen eine Million Einwohner zählenden Königs=Stadt.

13. Was unter Titus im Jahre 70 nach Christo mit Jerusalem geschah, ist allbekannt, und was damals von der Stadt übrigblieb, wurde in der jüdischen Revolution des Jahres 135 von der Erde weggefegt und vertilgt.

14. Unter dem oströmischen Kaiser Julian, dem Abtrünnigen, hat Gott im Jahre 363 durch vulkanische Ausbrüche Seine Weissagung als erfüllt bekräftigt und kein Jerusalem an seiner wahren alten Lage mehr bauen lassen. Aber Jerusalem wird nach mehrfachen Weissagungen (Jesaia 2,3-4; Zacharias 2,4-5) künftig wieder erstehen und, wie der Vater dem Schreiber dieses offenbarte und auch aus der Weissagung Jeremiä (Jeremia 31,4-14; 27-40) zu entnehmen ist, ein geistiger Mittelpunkt des echten Glaubens Christi werden.

15. Eine heilige Ehrfurcht ergreift den Menschen, wenn er die vielen Weissagungen durchliest, die zu einer schrecklichen Wahrheit geworden, da sie nach und nach buchstäblich in Erfüllung gegangen sind.

16. Daher haltet in Ehren die Bibel, sie ist, abgesehen von der menschlichen politischen Geschichte, die menschliche Schwächen verrät, einigen Irrtümern durch die Übersetzungen, sowie eigenen Ansichten der Schreiber und den Verdrehungen von den, den Vorteil daraus ziehenden Menschen, soweit sie Weissagungen und göttliche Lehren der Liebe enthält, ein heiliges Buch, denn sie verherrlicht Den, Der sie schreiben ließ, und die geschichtlichen Aufklärungen über die erfüllten Weissagungen von John Urquhart sind tatsächlich das Siegel Gottes, daß dieses Buch ein Buch der göttlichen Wahrheit ist und neben den neuen christlich-theosophischen Büchern, die das diktierte persönliche Wort Gottes Jesu Christi sind, keine anderen Bücher mehr gleichen Wert haben.

 

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Kap. VII

Die große Weissagung über Jesus Christus, daß Er

die Menschwerdung Gott des Vaters und Schöpfers der Welt war

1. Weil jede Weissagung in der Bibel unantastbare göttliche Wahrheit ist, wird doch niemand, der logisch denken und die Wahrheit der erfüllten Weissagungen hört, behaupten wollen: „Ja, es ist alles geschichtlich als Wahrheit erwiesen, aber die Geschichte von Jesus Christus ist doch nicht wahr! Er war ein Mensch wie wir!“ – O grenzenlose Finsternis! wenn alles Übrige stimmt und eine unantastbare Wahrheit bildet, welche Gründe könnte es dann geben, die das Gegenteil beweisen? warum sollte die allergrößte Weissagung der Bibel, die von den Tagen Adams her durch alle Propheten ging, keine Wahrheit sein? Warum sollte gerade durch die allergrößte Weissagung der Bibel plötzlich Gott und seine Propheten lauter Lügner werden, ohne daß man zu dieser Verneinung der Wahrheit Beweise erbringen könnte? Sind nicht alle Weissagungen über Christus buchstäblich in Erfüllung gegangen, die Tausende und Hunderte von Jahren im Voraus aufgeschrieben wurden? Beweist nicht die griechische Septuaginta[12], als man 280 Jahre vor Christo alle Weissagungen ins griechische übertrug, daß man von keiner Täuschung oder irgendwelchem geschichtlichen Betrug reden darf? Erzählt nicht der große Prophet Jesaja im 7. und 9. Kapitel von der Geburt und der göttlichen Abstammung des neugeborenen Kindes Jesus? Sagt er nicht, daß der Knabe von einer Jungfrau geboren wird und das er wird Honig und Butter essen, welches in geistiger Sprache soviel sagen will, als daß er von göttlicher Liebe und Weisheit wird erfüllt sein? Sagt Jesaja nicht damit, daß das Kind die Menschwerdung Gottes wird, indem er seine göttlichen Namen aufführt:

2. Er ist „Wunderbar“, als Schöpfer, da dieses ihm niemand nachmachen kann; Er ist „Gottvater von Ewigkeit“; Er ist „Rat" des Gottvaters oder der Liebe in Gott, somit die göttliche Weisheit; Er ist die „Kraft Gottes“, welche der heilige Geist genannt wird; Er ist ein „Held“, göttlicher Tugenden und Eigenschaften und Er ist ein „Fürst des (geistigen) Friedens“ darum wird Er durch den Propheten Micha geweissagt: daß aus Bethlehem ein Herrscher von Ewigkeit kommen wird (Micha 5,1). Und gibt es außer Gott einen Herrscher, dessen Abkunft aus den Tagen der Ewigkeit sich herleitet? Und ruft nicht der Prophet Zacharia (Zacharias 9,9), über 500 Jahre im Voraus: «Du, Tochter Zions», daß heißt: du keusche Liebe, eine Himmelsburg Davids, freue dich, «und du Tochter Jerusalem», das heißt: du keusche Liebe Israels, jauchze dein König kommt, als Jesus am 20. März im Jahre 26, das ist am Palmensonn- tag, als göttlich gesalbter König des geistigen Lebens der Menschen in Jerusalem einzog? Die göttlichen Namen und Bezeichnungen Jesu sind im Buche "Die heilige Dreieinigkeit", nach den Diktaten Gottes weitläufig erklärt und vom Schreiber dieses durch Beweise aus der Bibel unterstützt, daher kann kein Zweifel mehr obwalten, daß Christus Gott war und daß einzig und allein die Christuslehre die echte Lehre Gottes ist, alle anderen Religionen aber Menschensatzungen philosophischreligiöser Richtung, die nie und niemals direkt zu Gott führen, denn es kann nie mehr als eine Wahrheit geben und diese ist aus Gott, nach den erfüllten Weissagungen der Bibel. Darum sagte Christus: «Ich bin der Weg, durch meine Lehre der Liebe und Weisheit, Ich bin die Wahrheit, weil ich Gott bin, und ich bin das Leben, weil der Geist der weltumschaffenden Luft, ohne die niemand leben kann, denn in ihr ist die Liebe des Lebens, die Weisheit der Bildung und die Kraft der Entwicklung und Vollendung. Und niemand kommt zur Anschauung Gottes, wenn nicht durch Mich, das heißt nur, wenn er Mich als Gott anerkennt, denn der Vater, als die Liebe in Gott, wohnt in Mir, und Ich, Seine Weisheit, bin durch Meine Liebe in Ihm. Ich und der Vater sind daher Eins, denn wer mich sieht, der sieht den Vater, da ich der Träger der göttlichen Liebe bin, die geistig Gottvater heißt

3. Nun gehen wir auf ein anderes Thema über.

 

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Kap. VIII

Die Aufklärung des Schreibers

1. Die erfüllten Weissagungen belehren euch, daß ihr vor eurem Gott Jesus Christus Jehova Zebaoth Ehrfurcht haben, ihn als Vater lieben, da er Euer höchster Wohltäter ist, und Seine heiligen Gebote erfüllen sollet.

2. Wenn auch nicht immer sichtbare Zeichen des göttlichen Unwillens über den Lebenswandel der Menschen äußerlich zu bemerken sind, so wird aber desto mehr das innere geistige Feld, das von der Sonne der göttlichen Liebe beschienen werden sollte, in tiefe Nacht des Welttums gehüllt, welches nach dem Tode des Fleischkörpers die Welt der Finsternis und Gewissensqualen oder der sogenannten Hölle im Menschen bildet.

3. Man denke aber nicht, daß Schumi ein Biblianer sei, im Gegenteil, er liest nur die-jenigen Stellen der Bibel, welche zur Bekräftigung des echten Glaubens dienen; als christlicher Theosophist liest er lieber die Originallehre Jesu in göttlichen Diktaten der christlich-theosophischen Bücher, die ein jeder Mensch leicht versteht, nicht aber die schwer oder gar nicht verständlichen Auszüge aus dem Original des neuen Testaments in zehn dicken Bänden. Denn wer das Original des neuen Testaments nicht gelesen hat, der kann auch den allbekannten Auszug des neuen Testaments in seinen dunklen Bildern der Entsprechung nicht richtig deuten.

4. Darum wird auch nicht gesagt: Leset die Prophezeiungen in der Bibel, sondern: leset das Buch „Die erfüllten Weissagungen, oder Gottes-Siegel auf die Bibel“, von John Urquhart.

5. Übrigens sagt euch der Titel der Abhandlung, wer der eigentliche Autor vorliegenden Traktats ist, und daß Schumi nur das schreibt und tut, was die ewige Liebe des Vaters Jesus ihm als gut und recht angibt. Darum ist auch der Text nicht so gestellt, als wenn der Schumi zu euch sprechen würde, und so manche Aufklärung verrät euch übermenschliches Wissen und Kennen.

6. Nun fängt das IX. Kapitel an, worin das Licht der göttlichen Wahrheit in die Schranken der Öffentlichkeit tritt, um die göttliche Lehre der Liebe und Weisheit gegen die Weisheit der religiösen Philosophie der Menschen in den Vordergrund stellen.

 

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Kap. IX

Die großen und entscheidenden Widersprüche zwischen

der christlichen und indischen Theosophie

1. Die indische Religionslehre des Buddha Gotämo (566-486 v. Chr) stützt das ganze Vorwärtsschreiten im Geistigen auf Karma und Reinkarnation. Letztere wiederholt sich jede 1000 bis 1500 Jahre. O weh! daß ist wohl ein trauriger Trost für ihre Anhänger, da sie blos von tausend zu tausend Jahren einen fraglichen Fortschritt erhoffen, während in der christlichen Religion wenige Jahre der Mühe genügen, um zur Vollendung im Geistigen zu gelangen. Ferner kann man in dieser Religion nie zu seinem geistigen liebevollen Gott, Schöpfer und Vater kommen und ihn sehen, wie in der christlichen, denn des Menschen Glaube ist auch sein unerbittlicher Richter im Jenseits.

2. Einige Religionsblüten der indischen Theosophie aus dem besonders anerkannten Buche "Karma und Yoga", von dem religiösen Philosophen Svami Vivekananda sollen euch die Augen öffnen, welch großes Unheil für das wahre Seelenleben des Menschen die Bücher des indischen theosophischen, eigentlich philosophischen Glaubens in sich bergen, welches der unerfahrene Schüler mit vollem Glauben in sich aufnimmt und dadurch einen schleichenden, widergöttlichen Nebel für sein Herz und seinen Verstand in sich verbreitet; denn Gott ist die Liebe und er regiert die Welt durch die Liebe und nicht durch die Weisheit.

3. Obwohl das Buch viel wiedergöttliches in sich faßt, so sollen doch blos einige Stellen daraus entnommen und beleuchtet werden, weil alles zu viel Zeit erfordert. Diese Stellen sind:

4. Der erste daraus entnommene Satz, Seite 73 lautet: „Wir können keine Grenzlinie ziehen und sagen: Diese Tat ist völlig gut und diese völlig schlecht. Es gibt keine Handlung, die nicht zugleich Gutes und Böses in sich trüge. Zur selben Zeit, als ich atme, um zu leben, töte ich wahrscheinlich Tausende von Mikroben in der Atmosphäre, und tue damit anderen Übles“ (?)

5. O du unüberlegter Philosoph! Warum verherrlichst du denn dann den Buddha Gotämo und machst ihn Gott gleich, da er doch nichts anderes tat, als sein ganzes Leben lang nach der Luft zu schnappen und Millionen Mikroben zu töten, er war somit nichts anderes als ein Massenmörder!

6. Der besagte Philosoph fährt fort zu lehren und sagt: „Wir können nicht atmen noch leben, ohne anderen zu schaden, und jeder Bissen Brot, den wir essen, ist anderen vom Munde weggenommen. Unser bloßes Leben drängt andere Leben hinaus oder tötet sie.“

7. Na, das sind wohl tiefgreifende Ideen! Und das soll also eine berühmte Philosophie und religiöse Auffassung sein, daß wir nichts anderes als gegenseitige gemeine Übeltäter, Lebensräuber und Massenmörder auf der Welt seien, weil wir, um zu leben, auch atmen, essen und trinken müssen!?

8. Es folge nun eine göttliche Aufklärung: „Die Mikroben stellen die richtige Konsistenz des Blutes her, und sie sind da, um die geistige Beschaffenheit des Blutes zu heben; denn das Blut ist das Hauptwerkzeug der Seele im Leibe, womit sie arbeitet und den Menschenleib formt und erhält.“

9. Auf Seite 83 steht folgendes: „Die größte Schwäche schleicht sich gewöhnlich unter dem Schein größter Güte und Stärke ein. Es ist Schwäche, zu denken, daß jemand von mir abhängt, und ich jemanden Gutes tun könne. Kein Bettler hängt von unserer Mildtätigkeit ab, nicht eine Seele von unserer Freundlichkeit, keine von unserer Hilfe.“

10. Mit folgenden Worten predigt man materialistische Herzlosigkeit gegen den Nächsten; während Christus lehrte: «Was ihr dem Geringsten von Meinen Kindern getan, habt ihr Mir (eurem Gott) getan, und wird göttlich vergolten werden, weil Mein Geist in jedem Menschen wohnt und die Wohltaten Meiner Kinder für ihre Brüder und Schwestern geistig in Empfang nimmt».

11. Seite 94 lehrt euch: „…daß es kindisch ist, eine Fortdauer und einen Himmel, als Wiederholung dieser gegenwärtigen Welt, zu erwarten und zu erhoffen.“

12. Seht, das ist wohl eine sehr traurige Religion, die mit solchen trostlosen Worten ihre Anhänger labt!

13. Auf Seite 96 wird, auf Obiges fußend, gelehrt: „Es steht also fest, daß es nur eine einzige Möglichkeit gibt zur vollkommenen Freiheit, dem Ziel der Menschheit zu gelangen, und zwar durch das Aufgeben dieses kleinen Lebens, dieses kleinen Weltalls, dieser Erde, des Himmels, des Körpers, des irdischen Sinnes, durch Aufgeben aller Dinge.“

14. Mach göttlicher Offenbarung über Ziel und Zweck des menschlichen Lebens auf Erden, liegt weder ein gesunder Sinn, noch ein geistig-göttlicher Grund in diesen Worten des indischen religiösen Philosophen.

15. Die Aufgabe des Menschen ist nicht die, die Welt und den Himmel aufzugeben, sondern der Mensch muß die Schöpfung der Welt und alles, was d‘rauf und d‘ran ist, als ein Werk der göttlichen Liebe, Weisheit und Allmacht betrachten und als Kind seines Gottes und Vaters, es zum Heile seiner Seele und des Leibes benutzen und dem Vater dafür dankbar sein, der ihm dadurch verschiedene Mittel an die Hand gab, um sein Seelenheil zu fördern und es vergeistigen und vergöttlichen zu können, und dadurch nach und nach in himmlische Zustände zu versetzen, allwo erst die wahre Freiheit des Menschen beginnt.

16. Seite 101 enthält folgendes: «Jede Tat oder jeder Gedanke der Selbstsucht macht uns anhänglich an etwas dahinter, und sofort sind wir zu Sklaven gemacht. Jede Welle in Chitta (Ischchitta), welche spricht: „Ich und mein,, legt uns sogleich eine Fessel an und macht uns zu Sklaven, und je mehr wir sagen „ich und mein", desto mehr wächst die Sklaverei und vermehrt sich das Elend. Sagt nicht einmal mein Kind in eurem Gemüt. Freut euch des Kindes, aber sagt nicht „mein“. Wenn ihr es tut, wird das Unglück kommen. Sagt nicht „mein Haus,, sagt nicht „mein Körper“. Hier liegt die ganze Schwierigkeit. Der Körper ist weder euer, noch meiner, noch jemandes».

17. Seht, mit solchen Lehren ertötet man im Menschen alle Triebe der Erkenntnis seines Ichs, der Menschheit des Göttlichen und Wahren, denn der Mensch darf wohl sagen „Ich, und „mein, denn mit diesen Worten begeht er noch keine Sünde, aber er soll sein „Ich, nicht über die Bildfläche der Gleichheit mit anderen ihm ebenbürtigen Menschen erheben, und sein Eigentum, mag es sein Körper, sein Kind oder seine Frau sein, als ein höheres Heiligtum betrachten, vor dem alles sich beugen muß, und sein Haus und seine Reichtümer nicht in materialistischer Selbstsucht nur für sich selbst zum Genuß haben wollen, denn dann handelt er gegen die göttliche Lehre der Nächstenliebe.

18. Seite 108 bringt eine Lehre, die entschieden der Wahrheit nicht entspricht, sie lautet: „Die größten Männer der Welt sind unbekannt dahingegangen. Die Buddhas und Christi, welche ihr sehet, sind im Vergleich mit ihnen nur Männer zweiten Grades. Hunderte von ihnen haben in jedem Lande gelebt und schweigend gewirkt. Schweigend ziehen sie von dannen, und mit der Zeit finden ihre Gedanken Ausdruck in Buddhas und Christi, und die letzteren werden euch bekannt.“

19. Seite 109: „Die höchsten sammeln Ideen in der Stille, und die anderen, die Buddhas und Christi, wandern predigend und wirkend von Ort zu Ort. Die erhabensten Menschen sind ruhig, schweigend und unbekannt, welche in Wahrheit die Macht des Gedankens kennen.“ (??)

20. Diese Lehre sieht so aus, als wenn die faulen Nichtstuer die größten Weisen und Wohltäter der Welt wären, zu denen sogar Gott selber in die Schule der Weisheit gehen müßte.

21. Svami Vivekananda sagt weiter: „Die höchsten Menschen können nicht tätig sein. Die, deren ganze Seele in das Selbst eingegangen ist, deren Wünsche im Selbst eingeschlossen sind, für solche gibt es kein Werk. Sie sind die erhabensten der Menschheit, die nicht wirken können. Doch außer diesen muß jeder wirken.“

22. Nun folge eine Aufklärung aus der Höhe: «Die göttliche liebe ist Tag und Nacht rastlos tätig; denn sonst würde die Welt nicht bestehen. Eine Minute göttlicher Untätigkeit würde das Weltall in ein Chaos und in gegenseitige Vernichtung der Schöpfungswelten bringen. Es sind eben die göttliche Liebe als Magnetismus und die göttliche Weisheit als Elektrizität in denen die Gottheit sich als Liebe, Weisheit und ausströmende Gnade und Allmacht, als tätige Willenskraft, kundgibt, welche alles erhalten und fördern, was in der unendlichen Schöpfung besteht, lebt, wächst, sich bewegt, denkt und schafft. Alles das ist die tätige Gottheit in der Natur und im Geiste».

23. Diese Aufklärung soll euch, als Gegensatz und pure Wahrheit gegen die indische religiöse Philosophie, die Augen und Ohren öffnen und die Vernunft erleuchten, damit ihr wissen werdet, wohin ihr in die Lehre des wahren göttlichen Glaubens gehen sollet, um nicht Opfer der verkehrten Philosophie als religiöser Menschensatzung zu sein.

24. Auf Seite 124/5 lehrt Svami Vivekananda: „Auf das Wirken habet ihr ein Recht, aber nicht auf die Früchte davon.“ Er fragt weiter: „Warum sollen wir Gutes tun?“ Und argumentiert die Antwort folgendermaßen: „Weil es uns gefällt, aber wir fragen weiter nach nichts. Tut Gutes, weil es gut ist Gutes zu tun. der welcher Gutes tut, um in den Himmel zu kommen, bindet sich selbst sagt der Karma Yogi. Jedes Werk das aus einem Motiv getan wird, schmiedet, anstatt uns frei zu machen, eine neue Kette für unsere Füße. Wenn wir glauben, durch das eine oder andere Werk den Himmel zu verdienen oder zu erobern, so werden wir zu einem Ort ‚Himmel,‘ genannt, gelangen und auch alle diese Dinge sehen, die eine Fessel mehr für uns sein werden.“

25. Zu diesem Chaos ungöttlicher Lehre steht folgendes als Gegensatz: Jesus, der göttlich gesalbte König von Ewigkeit, wie Prophet Micha kundgibt, lehrte die Menschen: «Liebe Gott über alles; deinen Nächsten aber wie dich selbst, da er dein Bruder, weil ein Kind Gottes ist; denn kein Auge hat je gesehen, kein Ohr gehört und kein Herz empfunden, was Gott denjenigen bereitet hat, die ihn lieben, und aus dieser Liebe Gutes tun».

26. Welche Religion erscheint nun besser, die von Menschen, welche euch Sklaverei-fesseln, oder die von eurem Gott, welche euch unaussprechliche Glückseligkeiten und Freuden für Gutestun verspricht?

27. Jesus lehrte zwar, man solle beim Gutestun uneigennützig sein; aber Er setzte hinzu, man solle aus Liebe zu Gott Gutes wirken, und dann wird Gott euer Lohn sein, und seht, das ist mehr als die ganze Welt besitzen. Die „Selbstsucht, Gott zu lieben, um ihn als Vater der Menschen zu besitzen,“ ist von Jesus als erlaubt und gut erklärt, und daher sollen die Menschen Ihn lieben und alles tun, um einst Ihn als Bräutigam ihrer Seele zu besitzen.

*

 

IX/1 - Die indischen Asketen oder Fleischkasteier

28. Im Jahre 1895 hat "Das Interessante Blatt", in Wien die Zeichnungen und Beschreibung über die Askese der Inder gebracht und in Bild und Wort gezeigt, welche grenzenlose Narrerei man dort treibt.

29. Dreißig Jahre in einem fort auf einem Fuße stehend, oder mit einer Hand einen Baumast halten und in hängender Stellung sich verhalten, ist nichts Besonderes dort, ebenso wie auch Hunger und Durst leiden, weil das zur Abtötung des Fleisches nötig ist. Eine Hand voll von ungekochtem Reis genügt zur Lebenserhaltung für eine ganze Woche!

30. Vernünftige Menschen halten alle solche Ausbrüche des Fanatismus, wo man den Leib bis zu Skelett abmagert, um ihm alle Kraft für sinnliches Leben zu nehmen, wie es in Indien geschieht, für Narretei oder religiösen Wahnsinn.

31. Gott hat den Menschen deshalb auf die Welt gestellt, das er hier den ordnungsge-mäß genährten Fleischleib, als das materiell tätige Instrument der Seele, zu allen vorgeschriebenen Verrichtungen gebrauche, und das die Seele mit wohlgenährtem Leib den Kampf gegen die Fleischbegierden aufnehme und sie auf der Welt auskämpfe; denn sonst muß sie dasselbe im Jenseits unter hundertfach schwierigeren Verhältnissen tun, weil's dort weder Sitten- noch andere Polizei gibt, die einem irgend etwas zu tun verbieten würde.

32. Hat der Mensch schon hier als Kämpfer gegen die Begierden des Fleisches Erfolge erzielt, dann ist er gefeit dagegen, wenn er ins Geisterreich tritt. Wenn aber ein Mensch, der sich zwischen vier Mauern vor den Weibern versteckt, um keine zu sehen und um ja nicht durch einen ungeschickten Blick zu sündigen, oder sich sogar über dem noch kasteite und das Fleisch durch Hungerleiden vom Leibe zog, plötzlich stirbt und ins Geisterreich tritt, dann ist es gefehlt; denn dort sieht er alles durch und durch nach der Natur, wie es erschaffen ist, und da erwachen die wilden Begierden der Wollust in ihm, und der arme Selbstbetrogene auf der Welt fängt dort, übermannt von Reizen, da er keine Prüfungen gegen das Fleisch hier bestanden hat, erst recht zu wildern an und verfällt vollkommen in den Sündenpfuhl der fleischlichen Wollust.

33. Der Fleischkörper des Menschen muß hier ordnungsgemäß genährt werden, damit man die bestimmte Zeit des Lebens gut durchbringt, sonst verkürzt man sich das Leben und geht noch unreif ins Jenseits. So lange die Menschen auf Erden leben, müssen sie aber offen und frei, Aug’ in Aug’ mit dem Satan der Reize und Wollust kämpfen und sich nicht verstecken und den Kampf fliehen, denn ohne Kampf kein Sieg, und ohne Sieg kein Lohn.

34. Eine Religion, die solche unsinnigen Kasteiungen gutheißt, wie die indische, ist keine göttliche Religion, weil Gott nie Kasteiungen des Fleisches anbefohlen hat, daher eine Religion von unwissenden Fanatikern, die man nur bemitleiden, aber nicht beneiden oder ihnen gar nachäffen soll; denn Gott verlangt das Gegenteil dessen, was diese Fanatiker treiben. Die Menschen sind Gott verantwortlich für ihren Leib und haben wohl die Freiheit, aber nicht das Recht gegen das göttliche Gesetz damit zu verfahren.

*

 

IX/2 - Das hurerische Leben in Indien

35. Kenner des Lebens un Indien erzählen, daß sie noch nirgens ein so hurerisches Leben angetroffen hätten, wie dort.

36. Als Adam und Eva Unzucht trieben, hat die göttliche Weisheit, als die unnahbare Heiligkeit in Gott, den Ausspruch getan: «Das wegen des Ungehorsams gegen das fest eingesetzte Verbot, das ein unbedingtes Mußgesetz war, ein jeder Nachkomme Adams als Mitsündiger im Geiste der Ureltern des Menschengeschlechtes durch großes Leiden und Kreuzestod den verlorenen Himmel sich wieder erkaufen müssen wird. Weil aber die Liebe in Gott diesem nicht beistimmte, mußte die göttliche Weisheit in Christus den getanen Ausspruch erfüllen; daher mußte Christus leiden, weil Gott das, was er aus Liebe oder Weisheit ausspricht, nichtmehr zurückzieht. Also mußte Christus für uns alle diejenigen Schmerzen und den gräßlichen Kreuzestod erleiden, den sonst ein jeder für sich selbst hätte leiden müssen». (Cht.S. 4,318)

37. Es fragt sich hier mit vollem Ernste: „Sollen die Menschen nicht deshalb ihren Gott in Christus dafür dankbar sein und bloß die Religionssätze ihres Gottes, Vaters und größten Wohltäters, der für sie litt und starb, befolgen, alles andere aber meiden?“

*

 

IX/3 - Die Schweinereien vor den indischen Tempeln

38. Der Staatsarchivar von Baden in Karlsruhe, Dr. Otto Henne am Rhyn, erzählt in einem Buche von solchen niederen Szenen, die sich mit den Fakiren, die das Volk für lebendige Heilige hält, vor den Tempeln Indiens abspielen, daß schon das für eine gemeine und sittenlose Schweinerei erklärt würde, wenn man nur das Kind beim rechten Namen nennen möchte.

39. Wenn auch in der christlichen Religion nicht alles nach Christuslehre ist, aber von öffentlichen Skandalszenen niederster Art vor christlichen Kirchen kann doch niemand reden.

40. Daher wozu in Indien das Heil eurer Seele suchen, da gerade dort ein sehr tiefer Sumpf der Sittenlosigkeit und des Aberglaubens im Volke steckt!?

41. Es gibt auch in buddhistischen Büchern manche gute Weizenkörner, aber darunter auch verschiedene Unkrautsamen, die den Magen verderben und vergiften. Weil aber der gewöhnliche Leser diese giftigen Körner nicht herauskennt, darum müßte beim Ausleihen der Bücher gewissenhaft vorgegangen werden; denn Messer, Gabel, Schäre, Nadel, Licht sind für kleine Kinder nicht.

42. Jeder ist durch das Ausleihen eines Buches für das Seelenheil des Nächsten als Kindes Gottes vor Gott verantwortlich, denn leihet nur echte göttliche Bücher aus, nicht aber zweideutige.

43. Svami Vivekananda, dessen "Karma und Yoga", wie bereits erwähnt, die Grundlehre der indischen Religion bildet, lehrt auf Seite 115 sogar den materialistischen Pantheis- muß, indem er sagt: „Der Karma Yogi (oder der sich übt, sein Schicksal selbst zu leiten), braucht keine Religionslehre zu haben. Er braucht an keinen Gott zu glauben, braucht nicht zu fragen, was seine Seele sei, oder an irgend eine metaphysische oder übersinnliche Spekulation zu denken.“

44. Seht, deutlicher hätte er das Gottleugnertum nicht predigen und den Menschen zum Selbstgott zu erheben brauchen!

45. Svami Vivekananda lehrt durch das ganze Buch eine vollständige Abtötung solcher Liebe, die irgend etwas aus herzlicher Zuneigung oder, wie es dort heißt: „Anhängung“, täte, da dies das sklavische Fesseln des Lebens ist.

46. Der sonderbare Philosoph weiß das nicht, daß Gott in den Menschen eine innere Kraft des Lebens eingelegt hat, welche den Kampf mit der Welt des Satans auf- zunehmen und zu gewinnen hat, und doch wird Svami Vivekananda als ein Licht aus Indien betrachtet.

470. Eine Liebe ohne gewisse, wenn auch noch so kleine Selbstsucht existiert überhaupt nicht. Es fragt sich: Warum essen und trinken die Menschen? Die Antwort lautet: Weil die Selbstsucht des Hungers und Durstes sie mit aller Gewalt dazu treibt, die Selbsterhaltung zu befriedigen; ferner: warum kämpfen sie mit den Trübsalen des Lebens? Weil sie die Liebe zum Leben dazu fesselt, ansonst begingen sie Selbstmorde; ferner fragt sich: warum lieben sie ein zweites Wesen? Weil sie die Liebe dazu zieht und fesselt; und warum erzeugen sie Kinder? Weil sie die Liebe der Fort-pflanzung und Selbsterhaltung dazu treibt und begeistert; warum aber lieben sie Eltern, Wein, Weib, Kinder, Musik und Gesang? Weil edle Tugenden und Neigungen, wenn sie genau nach der göttlichen Lehre geübt werden, erlaubt sind, weil dies zur Erfüllung des Naturgesetzes und der Lebenserhaltung in Gott begründet ist, aber immer cum grano salis[13], das heißt: Erfülle das Gesetz, aber fürchte Gott, daß du die Grenzen der göttlichen Ordnung nicht übertrittst.

48. Christus sagte: «Wer meinetwegen Häuser oder Brüder oder Schwestern, oder Vater oder Mutter, oder Weib oder Kinder oder Äcker verläßt, der wird es hundertfältig wieder erhalten und das ewige Leben ererben» (Matthäus 19,29).

49. Seht, wenn man hier Christi Worte materiell ausdeuten wollte, so müßte man sogleich die Verheißung bemängeln und fragen: „Ja, und wo ist dann der Harem für die hundert Weiber?“, und wenn jedes Weib 5 Kinder hat, dann muß der Harem so groß sein, daß 500 Kinder darin genug Raum zu leben und kindlich zu hüpfen hätten, also müßte er auch für 100 Eltern 100 Wohnungen haben und desgleichen mehr für Hunderte von Brüdern und Schwestern, während Christus darunter lauter größere und kleinere sündhafte Neigungen, Gelüste und Begierden meinte, für die man, wenn man sie ganz verläßt, unaussprechliche Freuden und Glückseligkeiten ernten und somit das himmlische, ewige Leben ererben wird.

50. Jeder Mensch wird von Gott deshalb auf die Welt gestellt, damit er kämpfend den Sieg über sündhafte Neigungen, Gelüste, Begierden und Laster erringt, um dafür den Lohn des ewigen Lebens zu erhalten; er ist aber auch deshalb auf der Welt, um eine lebendige Frucht seines Daseins als Fortpflanzung des Menschengeschlechtes zu hinterlassen, denn deshalb ist ihm die Liebe von Gott gegeben, die ihn am Leben, Weib und Kinder, Eltern und Geschwister fesselt.

51. Svami Vivekananda verherrlicht am Schlüsse seines Buches "Karma und Yoga", den Buddha Gotämo, daß er der größte Prophet und der vollkommenste der Menschen ist, die je geboren wurden, da er alle Menschen an Vollkommenheit übertraf.

52. Gott ist der allervollkommenste Mensch geistig nach Seinen Tugenden und Eigen-schaften und er hat den ersten Menschen Adam mach seinem geistigen Ebenbilde erschaffen, aber der erste Mensch Adam hat durch die Sünde dieses geistig göttliche Ebenbild verwirkt und ist dadurch sinnlich tierisch geworden und durch ihn alle seine Nachkommen.

53. Obige unverdiente Lobhudelei sagt offen, daß Buddha auch Gott in Christo übertraf, was durch verschiedene Ausführungen im besagten Buche unzweideutig zu verstehen gegeben wird, und mehr brauchen vernünftig denkende und geistig reife Menschen nicht zu wissen, um mit Abscheu von der indischen Religion sich abzuwenden.

54. Durch die Lehren und Bücher der indischen Theosophie werden die Menschen ganz entfremdet von dem wahren Weg, der zum Ziele führt, um Kinder Gottes zu werden und verlieren sich durch die Lehre des Karma und der Remkarnation in ein Labyrinth des Irrglaubens, wodurch sie Tausende von Jahren zu keinem wahren Ziele gelangen.

55. Es wäre ein trauriges Zeugnis von der Weisheit und Allmacht Gottes, wenn Gott keine anderen Wege wüßte, Seine Kinder im Geistigen vorwärts zu bringen, als immer wieder sie auf der Erde remkarnieren zu müssen. Gott selber lehrt ganz anders darüber.

56. Der Unterschied zwischen der indischen und der christlichen Theosophie besteht darin, daß die indische aus der religiösen Philosophie der indischen Weisen, die christliche aber aus göttlichen Liebe Jesu herstammt. Daher eben die großen Widersprüche zwischen diesen zwei Lehren, weil menschliche philosophische Glaubensansichten und Gottesweisheit, die in der Liebe Gottes wurzelt, unvereinbar sind, sie unterscheiden sich wie trübes Regenwasser und klare Gebirgsquelle.

57. Das war die Ursache, das Buddha Gotämo 2.000 Jahre gebraucht hat, bis er zur klaren Einsicht kam, daß die Lehre Christi, welche ihm die Boten Gottes verkündeten, eben die Lehre desjenigen höheren Wesens ist, von dem Gott ihm 600 Jahre vor Christi Geburt im Voraus gesagt, daß es nach ihm kommen wird.

58. Buddha nahm dann die reingeistige christliche Religion, wie sie den Urchristen verkündet wurde, an und nun sind bereits 500 Jahre vergangen, daß Buddha in den überglücklichen Zuständen des oberen Himmels wohnt, den der Vater nur für die-jenigen Kinder Gottes geöffnet hat, die Gott in Christo anerkennen und Ihn als Ihren guten Vater lieben und verherrlichen. Buddha Gotämo ist somit kein indischer Buddhist mehr, sondern ein Christ, der Christum als Gott und Schöpfer der Welt anerkennt.

59. Man kann durch philosophische Lehren in die Finsternis des Glaubens eingeführt werden; aber sobald man die Wahrheit klar erkannt hat, verlasse man die Finsternis und folge dem Lichte, wie Buddha Gotämo es selber getan hat.

60. Die indisch theosophischen Bücher lehren: Theosophie heißt zu deutsch: „Die höhere Erkenntnis“. Diese Übersetzung ist unrichtig. Theosophia ist ein griechisches Wort, durch welches Christus vom Apostel Paulus als „göttliche Weisheit“ kundgegeben wurde[14]. Aus dieser Weisheit, welche das eingeborene Licht aus göttlicher Liebe ist, wurde die Seele Jesu Christi durch die Allmacht Gottes in Form des geistigen menschlichen Leibes gebildet. Daher heißt Christus „Gottessohn“ weil die göttliche Weisheit aus der göttlichen Liebe geboren wurde, wie das Licht aus der brennenden Flamme geboren wird. Denn Gottesleben ist ein geistiges Flammenmeer der Liebe, und das geistige Licht, welches aus diesem Liebesflammenmeer strömt, ist die göttliche Weisheit.

61. Christus Seele war daher die personifizierte göttliche Weisheit, und diese lehrte die Menschen, wie sie leben und handeln müssen, um selig zu werden.

62. Daher ist die christliche Theosophie die von Gottvater Jesus durch Seine Schreibmedien diktierte und gegebene höchste Wahrheit aus der göttlichen Liebe und Weisheit, welche die Menschen, wenn sie darnach leben und handeln, zu Kinder Gottes, daher zu Göttern bildet, und somit in das Meer der Göttlichkeit zurückfließt.

63. Es gibt verschiedene buddhistische Glaubensbücher, allein der Mensch wird durch ihre eintönige Weisheitskälte nicht befriedigt, wenn er schon früher durch die geistige Liebeswärme der Bücher von Gottvater Jesus in die sonnenlichten Höhen des himmlischen Liebeslebens eingeführt ist. Er mag, wenn er geistig reif ist, keine anderen Glaubensbücher mehr anerkennen. Doch soll noch ein Buch hier Erwähnung finden, es ist betitelt: „Licht auf den Weg“, dem die Würdigung nicht abgesprochen wird, allein dieses Buch ist nicht indischer Abkunft, sondern eine ägyptisch christliche exotische Glaubensblume, in den buddhistischen Glaubensgarten verpflanzt und dadurch ihres Liebeszaubers beraubt.

64. Wichtig darin ist die Seite 15. Hier wird gelehrt: „Man lasse Gott in uns für uns kämpfen und den Sieg des Lebens erkämpfen.“

65. Diese Lehre ist ein Irrtum: wohl steht Gottes Hilfe dem Menschen zur Seite, aber er muß selber kämpfen und auskämpfen, um den Sieg des Lebens zu gewinnen; denn Kinder Gottes müssen mit dem Satan der Welt kämpfen, und als siegende Helden aus dem Kampfe hervorgehen, dann erst dürfen sie mit Bestimmtheit erwarten, daß sie Kinder Gottes und daher Erben göttlicher Würde werden.

66. Das Buch ist zwar schön geschrieben, aber wie gesagt, vielfach auf Grund christlicher Grundsätze in schwärmerische orientalische religiöse Philosophie gekleidet, was nur die Schwärmer für das Orientalische begeistern kann; denn die Weisheit putzt sich immer mit allem möglichen Flitterwerk auf, aber es fehlt ihr das wahre Leben gebende Prinzip; die Wahrheit aber ist bescheiden und kleidet sich nur in das schlichte Kleid der göttlichen Liebe und die Liebe allein ist das Leben, denn sie ist Licht und Wärme, welche das Leben schafft.

67. Der größte Fehler in der indischen Theosophie ist es, daß man dem Schüler die Mittel nicht angibt, wodurch er zum Licht und zur Befreiung von den anstürmenden Versuchungen gelangen könnte; während in der christlichen Theosophie dem Schüler ein Leuchter mit 7 Tugendlichtern Jesu in die Hand gegeben wird, welche ihm helfen, recht bald in alle tiefen der Gottheit einzudringen. Darum kann ein eifriger christlicher Theosophist mehr in 7 Jahren erreichen, als der indische in 7 Reinkar-, nationen, das ist in 7 - 10.000 Jahren. Denn Gott persönlich schauen, mit ihm reden und bei ihm als sein Kind wohnen, das kann der indische Theosophist nach seiner Lehre in Ewigkeit nicht erreichen. Er bleibt wie ein Dienstbote im Hause des ewig abwesenden Herrn, während der christliche Theosophist ein Kind im Vaterhause ist; er kann mit seinem Vater persönlich reden und sich als Kind aller Vatersgunst erfreuen. Er allein ist der Erbe der göttlichen Reiche, die man Himmelswelten nennt; die Dienstboten sind von alledem ausgeschlossen. Und sehet das alles ist die Ursache und Wirkung des echten und unechten Glaubens.

68. Der christliche Theosophist braucht weder Kirche, noch Priester, noch Zeremonien zu seinem Seelenheil. Denn der Apostel Paulus lehrt, daß im Herzen eines jeden Menschen das Allerheiligste, der Gottvater Jesus Christus selber wohnt[15]. Wenn nun der Mensch nach den Tugendlehren Jesu wandelt, dann ist seine Seele der ewige Hohepriester, der täglich durch seinen geistigen Lebenswandel, und meiden der Sünden, sich seinem Gotte fortwährend opfert, und dadurch reinigt er seinen fleischlichen Begierdenleib und macht ihn zu einem lebendigen Tempel Gottes, wie Christus Selbst lehrt[16].

69. Gott ist ein Geist und wer ihn anbeten will, der muß ihn im Geiste seines liebenden Herzens und in der Wahrheit durch die Betätigung in der Nächstenliebe anbeten. Darum, Kinder des allmächtigen Gottes, seid barmherzig gegen jedermann und saget nicht blos mit kalten Worten, daß ihr den Nächsten liebet, denn darin steckt die Liebe nicht, sondern liebet euch untereinander durch die Taten der Nächstenliebe, welche allein die Wahrheit in sich bergen; denn wer da kärglich säet, wird auch kärglich ernten; wer aber sähet im Segen, der wird auch ernten im Segen.

70. Jesus sagte: «Ich bin der Weg durch meinen tugendvollen Lebenswandel, der zu eurem Gott und Vater im Himmel führt; Ich bin die Wahrheit, weil die göttliche Liebe und Weisheit, welche auch im Menschen, wenn er sie vereint durch die Ausübung gebraucht, die göttlichen Tugenden und Eigenschaften der Wahrheit bildet; und Ich bin das Leben, weil die Grundliebe in Gott, welche durch Licht und Wärme das Leben bilden und alles erhält.

71. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat das ewige Leben, denn ich das Brot des Lebens. Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolget, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern er wird das Licht des Lebens haben».

72. Jesus Christus als Gott ist die pure Liebe; und daher, wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Darum sagte Jesus zu seine Jüngern: «Liebet euch untereinander, wie Ich euch geliebt habe. Denn dann wird man euch erkennen, daß ihr Meine Jünger seid, wenn ihr euch untereinander liebet, weil die Liebe die Erfüllung des göttlichen Gesetzes ist».

73. Wer an Christus glaubt, ihn liebt und nach Seiner Lehre wandelt, dem wird es zuteil, was Paulus schrieb: «Kein Auge hat je gesehen, kein Ohr gehört und kein Herz empfunden, was Gott denjenigen vorbereitet hat, die Ihn lieben». Aber das Reich Gottes ist inwendig im Menschen, denn es ist die geistige Liebe, welche weit über sinnliche Begriffe des Menschen reicht.

74. Liebe, Demut und Geduld sind die Tugenden Gottes, durchwelche Er das Reich des Satans, das die Menschen Welt nennen, regiert und barmherzig und nachsichtig über die unbewußten Fehler Seiner Kinder vorgeht; dasselbe sollen auch die Menschen gegen die Fehler und Schwächen ihrer Brüder und Schwestern tun; denn Jesus sagte: «Seid vollkommen wie euer Vater im Himmel vollkommen ist; daher, was ihr nicht wollt, daß man euch tue, das tuet ihr auch anderen nicht!»

 

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Kap. X

Weitere Begründung der Wahrheit

1. Ihr habet das Licht der Welt (Johannes 8,12), die göttliche Zentralsonne der Wahrheit des geistigen Lebens in Christo erkannt, daher fraget euch: wozu soll denn den indischen Irrlichtern nachgelaufen werden? Denn die wahre Religion Gottes muß unantastbar sein, daher von Gott selbst geoffenbart und gegeben werden. Religionen aber, die philosophische Systeme sind, oder mit der Christuslehre sich nicht reimende Menschensatzungen, welche den Verbreitern Ehre, Ansehen, Geld und Oberherrschaft, den Gläubigen aber geistige Finsternis, Verdummung und Unheil für die Seele eintragen, sind keine Religionen, die zu Gott führen.

2. Man ist im großen Irrtume, daß man Jesus als armen Proletarier betrachtet; denn seine ersten Beschützer waren die römischen Staatsbeamten Kornelius und Quirinus, letzterer als Landpfleger von Syrien nach Lukas (Lukas 2,2; ChtS. 9). Diese Tatsache erzählt freilich das neue Testament nicht, allein dieses ist nur ein kleiner Auszug, ein Zwanzigstel der Geschichte des Lebens, der Lehren, der Taten und Wunder Jesu, die man heutzutage als diejenigen Bücher besitzt, von denen der Evangelist Johannes spricht: «Es sind aber noch viele andere Dinge und Wunder, die Jesus getan (Johannes 20, 30; 2, 25), aber wenn man sie heutzutage aufschreiben würde, so glaube ich, daß sie die Welt wegen ihrer Außer- gewöhnlichkeit nicht begreifen würde».

3. In heutiger Zeit, da die Menschheit viel höher geistig vorgeschritten ist, hat Gott durch Jakob Lorber sie von 1840 bis 1864 in Graz aufschreiben lassen, indem Er sie Selber diesem Seinem erwählten Schreiber diktierte und schreiben ließ.

4. Jesus verkehrte außer mit den genannten Staatsbeamten Kornelius und Quirinus, auch mit den Königen Uran von Pontus und Abgarus von Edessa in Phrygien. Mit dem letzteren stand Jesus in brieflichen Verkehr, wovon sieben gedruckte Briefe und Antworten Zeugnis geben. Also verkehrte er auch mit verschiedenen Großen, so mit dem Bürgermeister von Jerusalem, Nicodemus, der zugleich ein hoher Priester war (im Vergleiche wie heutzutage ein Dompropst zum Bischof), ferner verkehrte Er mit einigen genannten Synagogenvorstehern und Gelehrten der damaligen Zeit und so auch mit Zöllnern, Sündern und Proletariern, überall als ein liebevoller Vater unter Seinen Kindern weilend, mit denen Er ohne Unterschied, ob sie hohem oder niederem Stande angehörten, sprach und sie belehrte.

5. Es fragt sich überhaupt, wer hätte Ihm anfangs 70 Jünger, später 12 Apostel nebst Jüngern täglich ernährt, wenn er ein gewöhnlicher Mensch gewesen wäre; und wie hätte das Wunder der Speisung der mehr als 5000 Menschen, die Er am Berge beim galiläischen Meere unweit von Kapernaum um sich hatte, sich als Wahrheit verbreiten können, wenn es nicht als eine allgemein bekannte Tatsache unter den Zeit-genossen Christi verbürgt gewesen wäre?

6. Wenn man auch Bekenner oder Anhänger der Theosophie ist, so soll man sich doch nicht als Theosoph bezeichnen, weil Theosoph ein Gottesdiener bedeutet. Theosoph wird der Mensch erst durch die Feuertaufe des heiligen Geistes, wie die Apostel zu Pfingsten geworden sind; ein wahrer Theosoph, der nicht mehr sündigt, wird man aber erst mit der zweiten Wiedergeburt, die Henoch, Elias und Maria erreicht haben, welche nicht starben, sondern in Geist verwandelt wurden. Somit sind wir keine Theosophen oder Gottesweise, da wir nicht so vollkommen sind, wie Gott im Leibe Christi war, weil Christusseele aus dem Lichtstrahl der göttlichen Weisheit gebildet wurde. Aber Anhänger der Theosophie, das heißt Theosophist kann ein jeder sein, der den Willen hat, die Lehren der Theosophie nach seinen geistigen Fähigkeiten in Erfüllung zu bringen, wenn auch langsam, aber doch stetig vorwärtsschreitend.

7. Doch glaube man nicht, daß in der Theosophie, wie die Buddhisten lehren, jeder glauben, sprechen, tun und lassen kann was er will, denn das ist keine Theosophie, sondern Weltphilosophie. Die Freiheit dazu besteht wohl, aber die göttliche Lehre oder Theosophie schreibt uns vor, was der Mensch tun oder unterlassen soll. Wer aber die Gebote Gottes nicht erfüllen will, der wandelt die Wege, die nicht zu Gott, sondern von Gott weg führen.

8. Freilich schreibt man niemanden vor, gerade so und nicht anders, sondern man hat Geduld, bis der Anhänger reif ist, die Wahrheit zu begreifen und selber die richtigen Wege wandeln zu wollen.

9. Dogmen gibt es in der christlichen Theosophie keine, die wir philosophisch religiöse Systeme oder Menschensatzungen nennen, wohl aber die mögliche Erfüllung der 10 Gebote Gottes und das Leben und Handeln nach den 7 Tugenden Jesu, die der liebe Vater Jesus so herrlich in dem christlich theosophischen Gebetbuche erklärte.

10. Des Kindes erste Pflicht ist, das es seine leiblichen Eltern kennt, ihre Gebote an- nimmt und in Erfüllung bringt. Die Seele ist das geistige Kind ihres Gottvaters und hat daher dieselben Pflichten Gott gegenüber, wie das Kind gegen seine Eltern sie hat.

11. Die Weltmenschen stoßen sich daran, daß sie als gebildete Menschen beten sollen, „denn das ist für die Bauern,“ sagen sie, „wir aber sind schon darüber hinaus, das heißt, wir sind keine dummen Bauern mehr.“ Auch in buddhistischer Religion wird das Beten nicht gelehrt.

12. Wir haben unwiderlegbare Beweise durch die erfüllten Weissagungen, daß Christus die Menschwerdung Gottes war, und sehet, Gott Selber hat uns durch den menschlichen Leib Christi am Berge Garizim bei Samaria gelehrt, auf folgende Weise zu beten: «Lobpreiset und verherrlicht Gott, in dem ihr saget: Vater unser, der du bist im Himmel», nämlich unseres Dich liebenden Herzens, «geheiligt werde durch uns», Deine Dich liebenden Kinder, dein göttlicher Name, «zu uns komme Dein Reich durch Erfüllung Deiner Gebote, und Dein heiliger Wille geschehe wie im Himmel unseres Dich liebenden Herzens, also auch auf der Erde, die wir bewohnen». Nun erst nach der Lobpreisung und Verherrlichung Gottes kommt die Bitte um Materielles und Geistiges: «Gib uns, lieber Vater, das tägliche Brot und vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldigern». Hier in diesem hohen Richterspruch spricht der Mensch entweder Heil und Segen, oder Fluch und Hölle über sich selbst, denn er spricht das Urteil: «so wie wir gegen unsere Mitmenschen verfahren, so tue auch du gegen uns»; den Schluß des Gebetes bildet die Bitte: «Vater, wir sind voller Untugenden, schlechter Eigenschaften, Begierden und Gelüste, daher führe uns nicht nach den bösen Neigungen unserer Verstandesweisheit in die Versuchungen des Fleisches, sondern warne uns durch das Gewissen, das der inspirative Wille Deiner hochheiligen Liebe ist, sondern erlöse uns von allem Übel, «…penn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit, Amen!».

13. Es ist aus dem zehnbändigem Original Evangelium Jesu Christi bekannt, daß Christus Seinen materiellen Leib dadurch veredelte und vergeistigte, daß Er sich aufs äußerste demütigte, daß Er viel betete und im Garten Gethsemane durch anderthalb Stunde auf den Knieen lag und ein Gebet betete, wie es noch nie ein Mensch aus Nächstenliebe je in dieser ungeheuren Selbstaufopferung gebetet hat.

14. Sehet, wenn Gott im Menschenleib euch Selber mit diesem hohen Beispiel voranleuchtete, wie ihr leben und beten sollet, um euren Leib zu heiligen, sage ja dann niemand mehr: „Das ist für die Bauern“; denn er spottet Gott, und dadurch entfernt er sich von Ihm.

15. Die Geschichte der Waisenhäuserstifter Georg Müller in England und William Quarrier in Schottland in unserer Zeit sind uns hellglänzende Sterne des Glaubens und felsenfesten Gottvertrauens, denn diese Männer haben nie jemanden um Unterstützung gebeten und doch Millionen an Unterstützungen erhalten, und alles das blos durch inbrünstiges selbstloses Gebet. Georg Müller sagte: „Meine Gebete sind mehr als zehntausendmal erhört worden.“

16. Ich selber, der Schreiber dieses, habe schon mehrere Wunder durch innigstes Gebet in Graz erlebt, welche diejenigen Personen bezeugen können, an denen sie gewirkt wurden.

17. Waren nicht Moses und Elias die größten Propheten des Altertums? Und waren nicht gerade diese zwei neben Christus die allergrößten Beter des alten Testaments?

18. Daher, wenn ihr zu Gott, eurem Vater kommen, bei ihm wohnen und himmlische Glückseligkeit genießen wollet, so müsset ihr Seine heiligen Gebote und Lehren halten und erfüllen und nicht euch selbst afterphilosophische Systeme und Menschensatzungen aufstellen und nach eurem Willen handeln; denn Christus Selber als göttliche Weisheit oder Theosophie sagte, als Er zur Liebe in Gott sprach, die in seinem Herzen wohnte: «Vater Dein und nicht mein Wille geschehe!» Also auch sollet ihr erfüllen den Willen Gottes, nicht aber den eigenen, denn sonst kommt ihr nicht zum Vater, wenn ihr gescheiter sein wollet, als Gott euer Vater ist, der euch die Gebote und Lehren gab, durch welche ihr euch zu Kindern Gottes und somit zu Göttern emporarbeiten könnet.

 

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Kap. XI

Nun ein Wort den Gegnern der Wahrheit

Nicht alle werden mir glauben, daß das, was ich vorlas, auf Wahrheit beruht; aber ich kann mich nicht kehren an Solche, denn, wer die geistigen Wahrheiten nicht begreifen und annehmen will, der verrät es selber, daß er noch unreif ist, die höheren geistigen Wahrheiten zu begreifen, er verrät zugleich, daß er infolge seines sündhaften Lebenswandels und Umganges mit ihm ähnlichen Menschen, tot im Geiste ist, und daß er sein Gehirn von einer dunklen Wolkenschicht der Verstandesweisheit, welche den Satan oder den Widersacher gegen das Göttliche und die Wahrheit bildet, ebenso umnachtet hat wie derjenige, dessen Verstand durch gottabwen- derische Litteratur oder religiöse Irrlehren tot für geistige Wahrheiten gemacht worden ist. Deswegen kann ich mit solchen Leuten wegen der Wahrheit nicht streiten, sondern ich sage ihnen offen im Voraus, wessen Geisteskinder sie sind, damit sie es wissen, daß sie sich durch ihren offenen Widerspruch selber verraten, daß sie die im Fleischleibe wandelnden Toten unter den Lebendigen im Geiste sind.

 

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Kap. XII

Entscheidendes Schlußwort

1. Die indischen theosophischen Vereine und Gesellschaften sind von der Regierung unter den Namen „Theosophischer Verein, oder „Theosophische Gesellschaft, erlaubt worden. Dieser Name bedeutet aber dasselbe als „Verein Jesu Christi“; denn Christus, als Gott, war nach der Weissagung des Propheten Jesaja (9,5) nach Seinem Geiste Gottvater von Ewigkeit Selber, nach Seiner Seele war Er aber der Rat des Gottvaters und dieser Rat kann doch niemand sonst sein, als die göttliche Weisheit, durch die Er die Welt erschuf, wovon Paulus im ersten Briefe an die Korinter (1,24) und Petrus im Hebräerbriefe (1,2) Zeugnis geben.

2. Darum sollen diese Vereine die wahre theosophische Lehre verbreiten, nicht aber buddhistisch religiöse Philosophie; denn durch den Namen „Theosophischer Verein, oder „Theosophische Gesellschaft", in der aber die Lehre des Buddha Gotämo vorgetragen wird, macht man, wie bereits erwiesen dasteht, den religiösen Philosophen Buddha, der nur ein gewöhnlicher Mensch war, zur hochheiligen Weisheit Gottes, zum Christus und somit zum Gott, dem allmächtigen Schöpfer der unendlichen und unzähligen Menge der Sonnen- Planeten- und Sternenwelten und somit auch zum Vater des Menschengeschlechts. Sehet, solche verkehrten Begriffe stecken in der Bezeichnung der indisch buddhistischen religiösen Philosophie; denn es kann doch nicht mehr als einen Gott und somit auch nur eine göttliche Weisheit oder Theosophie geben, und also kann nur in Christus die Wahrheit der göttlichen Lehre sein, nicht aber in der indischen religiösen Philosophie, die man fälschlich „Theosophie“ nennt.

3. Christus allein ist die Theosophie oder göttliche Weisheit und Träger der Gottheit, der Unendlichkeit. Er allein ist das Licht, das in der göttlichen Herrlichkeit über Seinen Kindern strahlt und sie erleuchtet zur Wahrheit und zum Leben.

4. Die Kennzeichen der echten Christuslehre sind eine innig demütige und durch Tätigkeit sich auszeichnende eifrige Liebe zu Gott; die sanftmütig aufopfernde, selbstlose Barmliebe zum Nächsten; die Demut vor Höheren und Niederen als man selber ist, weil die Gottheit Christi in der Brust eines jeden Menschen als liebevoller Vater, aber auch als ahnender Richter wohnt; ferner die rücksichtsvolle Geduld mit den Schwächen, Untugenden und schlechten Eigenschaften der Mitmenschen; die Reinheit und Keuschheit der Gedanken, Worte und Taten; die selbstlose Liebe sowohl gegen Vorzüge, als auch gegen Bedürfnisse des Nächsten; die Reinheit, Wahrheit und Einigkeit in religiösen Anschauungen, welche die Eintracht und gegenseitige Liebe unter den Menschen fördern. Diese sind die Kennzeichen göttlicher Eigenschaften und Tugenden des echten Christentums unter Menschen, welche aber unreife im Geiste und Hochmütige nicht recht begreifen können und wollen.

5. Ihr habt in Christus den wahren Gott und Vater der Menschen erkannt, daher ist nur das die theosophische Wahrheit, was durch Eingeweihte und Erleuchtete in der Lesung der heiligen Schrift und in den christlich theosophischen Schriften als Wahrheit gelehrt wird. Unmöglich ist aber zu behaupten, daß in der indischen religiösen Philosophie die Wahrheit sei, weil man gerade durch die indischen religiösen Bücher die Wahrheiten der Bibel in Unwahrheiten verdreht, sie wie die Leidensgeschichte Christi, das tausendjährige Reich und anderes, durch geistige Entsprechungen zur Lüge macht, in den Kot zieht und dadurch den wahren Gott und seine Propheten und Apostel „Lügner“ heißt, weil man die prophetischen und apostolischen Angaben in philosophische Entsprechungen kleidet und dadurch die Wahrheit in Lüge verdreht.

6. Nach der "Haushaltung Gottes"[17] von Lorber, nach den alten Keilinschriften des assyrisch babylonischen Reiches, nach den örtlichen Geschichtsbeweisen in Phönizien, Ägypten, Babylonien und Palästina ist es dargetan, daß, wenn Jemand, nachdem er diese unwiderlegbaren Beweise gelesen oder erfahren hat, die selbst Gottesleugner nicht umstoßen können, dennoch der Wahrheit nicht beistimmen will, der lästert Gott wissentlich, da er die göttlichen erwiesenen Wahrheiten nicht beachtet und andere ungereimte Ausdeutungen aufstellt; ferner, er lästert Gott in Christo, weil er Christum als Menschen prosaniert, indem er die erwiesene Wahrheit verwirft und lieber philosophische Glaubensysteme, die entschieden gegen die erwiesene göttliche Wahrheit gerichtet sind, glaubt und lehrt, er bezeichnet somit Gott direkt einen Lügner, da er die dreimalige Äußerung Christi bei Johannes[18], daß Er Gottvater Selber ist, wie ihn Jesaja[19] schon als Kind bezeichnete, verneint; damit bezeichnet er auch die Propheten und Apostel als Lügner, Betrüger und falsche Propheten, da er ihre Aufzeichnungen verwirft und falsches Prophetentum gegen Gott und Seine echten Propheten und Apostel lehrt und verbreitet.

7. Die buddhistisch philosophische Religion ist daher nicht für uns; denn wir sind Christen und wollen Christen bleiben.

8. Die theosophischen Vereine haben wohl den rechten Namen, aber eine falsche Lehre; überhaupt sollte in Europa, da es außer der Türkei aus lauter christlichen Staaten besteht, keiner Religion nachgelaufen werden, die Gott in Christo prosaniert oder entheiligt, besonders sollte aber in Österreich dies nicht stattfinden, daß man durch öffentliche Gegenaufklärungen die erwiesene Wahrheit, welche die Apostel verbreitet haben, zu Lüge, Betrug und falschem Prophetentum stempelt, weil an der Spitze der Regierung ein Herrscher steht, der den Titel: kaiserlich königliche apostolische Majestät führt, weil das ein sonderbares Licht auf den Herrscher zurückwirft.

9. Daher lese man in Zukunft blos aus den Büchern der christlichen Theosophie vor, die Jesus Selber diktierte und seinen Kindern zum Darnachleben gegeben hat, denn diese ist einzig und allein die wahre Religion, welche direkt zu Gott, dem lieben Vater der Menschen führt.

10. Seht, Gott euer Vater in Jesu ist eine so hohe und unaussprechlich heiße Liebe, daß, obwohl Er im Herzen eines jeden Menschen wohnt, Er sich doch alles sagen und tun läßt, was Seine bösen Kinder sich ihm gegenüber zu tun erlauben und anmaßen, so lange sie die Wege der Verstandesweisheit der Welt wandeln.

11. Durch die unendliche Liebe, Demut, Langmut und Barmherzigkeit verfolgt er so lange Sein Ziel, bis Er die Menschen damit überwindet und zu sich bekommt, wenn Er sie auch aus der tiefsten oder untersten Hölle heraufziehen müßte.

12. Es ist daher die höchste Beseligung für euch, daß ihr euch als Kinder des allmächtigen Gottes betrachten könnet. Kann es denn etwas Höheres sein, als mit voller Überzeugung sprechen zu können: „Ich bin ein Mensch, aber zugleich ein Kind Gottes, weil Gott mein Vater ist. Ich bin erschaffen und auf die Welt gestellt, daß ich unter der Leitung meines Gottes, Vaters und Erlösers Jesus Christus, dessen in meiner Seele wohnt, den Kampf des Lebens gegen Satan und sein Reich der irdischen Begierden und Gelüste auskämpfe, um einst als ein Held der göttlichen Tugenden und Eigenschaften aus dem Kampfe hervorzugehen und in das Haus des Vaters zurück kommend sagen zu können: Lieber Vater! Du hast mich in die Unendlichkeit gestellt, um den Kampf des Lebens aufzunehmen und die Krone des Sieges gegen die Welt der Sünde zu erobern. Hier stehe ich nun, voll beladen mit Siegestrophäen der göttlichen Würde meiner Abstammung vor Dir, mein Gott und Vater, der Du der Schöpfer und Herrscher der unendlichen Welt bist.

13. Mein irdischer Lebenslauf ist nun vollendet, hier stehe ich, um von Dir in dein Haus der göttlichen Heiligkeit aufgenommen zu werden, und mein Erbe, als ein Gott unter der Herrschaft meines Gottes und Vaters in der Herrlichkeit, als göttlicher König die Herrschaft der Sternen- und Sonnenwelt, die Du, Vater, für mich erschaffen und vorbereitet hast, in Empfang zu nehmen, und sie mit den Liebestugenden zu regieren, mit denen ich auf der Welt den Satan des Fleisches und sein Reich der Sünde besiegt habe. Amen.“

 

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Kap. XIII

Offenbarung Gottes

über die geschichtlichen Daten aus dem Leben

Jesu, Mariä und Josefs

 

1902, 7-10 Juni, Graz

(Vater Jesus offenbart auf inständige Bitte, durch Franz Schumi die Lebensgeschichtstage von Sich Selbst, der Maria, und von dem Nähr- vater Josef)

1. Im Jahre 4151 nach Erschaffung Adams, am 4. April, um 10 Uhr Vormittag ging Maria mit dem Wasserkrug zum Ziehbrunnen, um Wasser für die Befeuchtung der Scharlach- und Purpurfäden, die sie für den Tempelvorhang vor dem Allerheiligs- ten spann, zu holen. Bei dieser Gelegenheit hörte Maria den Erzengel Jared-Gabriel, der ihr die göttliche Botschaft zur Empfängnis des Messias überbrachte.

2. 33 Jahre später riß dieser neue und letzte Vorhang beim Tode Jesu entzwei als ewig denkwürdiges Zeichen, daß die Scheidewand zwischen Gottvater und Seinen Kindern durch die Sühne für die Erbsünde am Kreuze ein für alle Mal beseitigt wurde.

3. Am 13. April (4151 nach Adam) ging Maria zu ihrer Tante Elizabeth nach Gabatha, wo das bereits über 5 Monate alte Kind Johannes, der spätere Täufer am Jordan, im Leibe der Mutter hüpfte und durch seinen göttlichen Geist leise zu ihr sagte: «Mutter gehe eiligst; denn die Mutter meines und deines Herrn, meines und deines Gottes ist es, die da pochet an die Türe und besuchet dich in Frieden!» Maria blieb bei der Tante Elizabeth dann bis 23. Juli.

*

 

13/1 - Jesus

4. Am 7. Januar, zwischen 12 Uhr und 10 Minuten darüber in der Frühe kam das Jesuskind zur Welt.

5. Es heißt: von Galiläa steht kein Prophet auf (Johannes 7,52). Aber Jesus war eigentlich kein Prophet, sondern Messias und von dem spricht die heilige Schrift nicht, daß er nicht von Galiläa kommen könnte. Übrigens war Jesus nicht in Galiläa geboren, sondern in der Geburtsstadt Davids, der selber ein großer Prophet war.

6. Somit kam Jesus, der göttlich gesalbte Friedensfürst des geistigen Lebens, aus dem Stamme Juda, wo es Propheten gab. Obwohl Jesus durch Moses als ein großer Prophet geweissaget wird, was sich auf seine Weissagungen von der Zerstörung des Tempels und Jerusalems und über das Volk Israels bezieht, so war Jesus, weil Messias oder Christus, eigentlich der einst durch Propheten weissagende Jehova Selber.

7. Am 15. Januar, Nachmittags um 3 Uhr, geschah Jesu Opferung im Tempel. Zur selben Zeit erfolgte auch Mariä Reinigung (Lichtmeß) und Einführung im Tempel.

8. Bei dieser Gelegenheit wurden dem frommen Simeon die geistigen Augen geöffnet und er sah das Jesuskind in himmlischer Herrlichkeit strahlend und viele Engel um Ihn, die in tiefer Demut dastanden und das Kind anbeteten. Darum sagte Simeon voll Rührung: «Herr, lasse nun Deinen Diener in Frieden fahren; denn ich sah den Heiland der Völker der Welt, wie Du ihn angesagt hast». Dasselbe wie Simeon, sah auch die hellsehende Hanna und pries darum Gott und erzählte allen, die auf Messias warteten, daß dieser bereits geboren sei und unter dem Volke weile. Sie wird im neuen Testament eine Prophetin genannt. Dieses ist nach der mir zuteil gewordenen Aufklärung des Vaters Jesus unrichtig, sondern sie war eine „Hellseherin“ und sah vergangene und künftige Sachen, und daraus erzählte sie verschiedenes, wodurch sie den Beinamen „Prophetin, bekam.

9. Am 17. Januar, vor 6 Uhr früh, kamen drei fromme Sternenkundige aus Persien (die man fälschlich 3 Könige nennt), das Jesukind als den König der Könige und Herrn der Herren von Ewigkeit anzubeten.

10. Diese Drei kamen in geistiger Gesellschaft und zwar: Kasper in Gesellschaft des Geistes Adams als Urgeist des Menschengeschlechtes. Melchior der Mohr kam in Gesellschaft Kains, dem Stammvater der Afrikaner, und Balthasar in Gesellschaft Abrahams, als Stammvater des Stammes Israels, der zum Stamm der Völker der Erde von Gott auserkoren ist und zwar durch Reinkarnationen, durch welche in heutiger Zeit 144 Tausend Israeliten als Christen leben, nämlich aus jedem der zwölf Stämme zu 12.000.

11. Am 19. Januar in der Frühe, um halb acht Uhr, brach Josef mit seiner ganzen Familie auf und ging mit dem Brief, den er von dem Hauptmann Kornelius Quirinus aus dem kaiserlichen Hause in Rom erhalten hatte, nach Sidon in Phönizien zum Bruder Kornelii Cyrenius Quirinus, der die Familie Josefs infolge eines Wunders selber mit seinem eigenen Schiff nach Ostracine in Ägypten brachte und ihr dort eine Villa samt Landgut für ihren Lebensunterhalt schenkte.

12. Um halb neun Uhr früh kamen die Soldaten als Schergen Herodis nach Bethlehem und fingen das schreckliche Blutbad unter den unschuldigen kleinen Kindern an, wovon der Prophet Jeremias 602 Jahre zuvor weissagte: «So spricht Jehova: Man hört zu Rama ein Geschrei, Wehklagen, bitteres Weinen; Rachel weint über ihre Kinder, denn sie sind nicht mehr». Die Entsprechung Rama für Bethlehem bezieht sich auf die alte Prophetenstadt Rama, dem Geburtsorte Samuels, der im Jahre 1080 vor Christo die Prophetenschule daselbst errichtete, aus welcher dann alle Propheten hervorgingen, während Bethlehem die königliche Stadt der Propheten David und Christus war; denn mit Christus hörte die Prophetenzeit des alten Bundes auf, Christus war der letzte und allergrößte Prophet der Propheten, daher war Bethlehem das große Rama, aus welchem Jehova der Gott der Propheten Selber hervorging. Und in diesem Rama klagte die Erzmutter Israels über die unschuldig ermordeten Kinder, die Herodes umbringen ließ, um sich den Königsthron zu sichern, den er durch den Messias, als den neugeborenen geistigen König Israels, zu verlieren fürchtete.

13. Die großen Ereignisse, welche bei der Geburt Jesu stattfanden, sind in der "Jugendgeschichte Jesu" beschrieben, daher ich sie hier nicht anführen kann.

14. Im Jahre minus fünf, am 13. November kam Josefs Familie aus Ägypten von Ostracine nach Nazareth zurück und bezog wieder den Pachthof, den sie früher bewohnte. Jesus lebte daselbst wie ein Wunderkind bis zu Seinem zwölften Jahre. Vom zwölften Jahre an, nach der Dreitagesszene im Tempel[20] begann das Leben der Abtötung für die Welt. Im 20. Lebensjahre waren noch einige[21] Wundertaten, und darnach folgte seine Vergöttlichung bis zum 30. Lebensjahre, als Zimmermann im Hause Josefs arbeitend.

15. Die Weisen der Welt können diese Möglichkeit nicht begreifen, daß Gott sich gebären lassen und als ein einfacher Handwerker leben würde. Aber sie bedenken nicht, daß Gott auch nicht begreifen kann, wie sie so dumm und finster sein können, daß sie lieber Abkömmlinge von Darwin’schen Affen als Kinder vom Gottvater sein wollen.

16. Im Jahre 23, am 21. April war der Anfang des 40-tägigen Fastens Jesu in der Wüste Bethabara, hinter einem Felsen versteckt und nicht weit vom Orte, wo Johannes taufte. Hier war es, wo ihn der Satan[22] des Fleisches, das ist der Hunger, plagte und dadurch verfluchte: „Wozu gerst Du? Du kannst Dir aus den Steinen Brot schaffen.“ (Die Natur Christi war stark im Glauben als Geist Gottes und daher willenskräftig dem Hunger des Fleischleibes zu trotzen und ihn zu überwinden) Und wieder trat die Versuchung an Ihn, welche Ihm als Menschen zuflüsterte: „Wozu fastest Du, Du bist doch der Messias, also ein Mensch auf der Höhe über alle Menschen, der das Beten und Fasten nicht braucht; denn du bist sündenrein;“ endlich trat zum dritten Mal die menschliche Versuchung an Ihn, und da stiegen die Gedanken des Hochmuts in Ihm auf, die Ihm zuflüsterten: «Ergreife die göttliche Macht in Dir und alles wird dir gehorchen, tun und glauben müssen, wie du befehlen wirst». Er aber überwand in Demut des Herzens diese menschlichen Schwächen und ging am 1. Juni zu Johannes dem Täufer und demütigte sich öffentlich wie ein Sünder, um die menschliche Schwäche seines Leibes vollkommen zu besiegen, und zu zeigen, wie ein jeder Mensch sich als solcher vor Gott demütigen soll. Dieser göttlichen Demut waren entsprechend die Tugendengel, die ihm dann dienten.

17. Seht, das ist die eigentliche Versuchung gewesen, wie mir der Vater Jesus am 9. Juni die mystischen Bilder der Versuchung des Satans menschlich verständlich und der Wahrheit entsprechend ausdeutete, weil der materielle Satan eben das begierliche Fleisch ist, welches auch bei Jesus aus dem Grobgeistigen der in Materie verwandelten und gefestigten Seele des wahren geistigen Luzifer-Satan entnommen war, der in der untersten Hölle eingekerkert ist und von dort aus seine geistigen Nachtschattenstrahlen durch die Erde schleichen läßt, Tiere und Menschen verpestend. Dieser wahre Geist des Satans hätte sich wohl nicht getraut an Christus als seinen über ihm waltenden Gott im Geiste Christi heranzutreten und ihn zu versuchen!

18. Nun entsteht die Frage: „Wozu war dann das Fasten nötig und gut, da ja Christus Sündenrein war?“ Seht, das war die vollkommene Willigmachung des ungestümen Geistes, des begierlichen Fleisches und war zugleich auch das Beispiel für die Menschen, daß sie fasten und beten sollen, wenn der Satan des Fleisches ungestüm in die Versuchung zieht, um zu sündigen und so gegen die Gebote Gottes zu handeln. Christus hätte wohl nicht zu fasten brauchen, aber es waren das zugleich die Symbole oder Sinnbilder für die Menschen, was und wie sie tun sollen, wenn der Satan der eignen menschlichen Schwächen an sie mit der Versuchung zum sündigen herantritt.

19. Im Jahre 26, am 20. März vor 7 Uhr früh war der Einzug in Jerusalem (Palmen- sonntag), wo Jesus, als geistiger Friedensfürst der Seelen, sich äußerlich als König Israels feierlich in Jerusalem einführen ließ.

20. Am 25. März litt und starb Jesus für die Erbsünde, die Adams Abkömmlinge einst im Adamsurseelengeiste mit begangen haben[23]. Am 27. März, früh um 3 Uhr erfolgte die Auferstehung Christi, indem der Fleischleib durch die göttliche Allmacht in Gestalt eines gewaltigen elektrischen Lichtes plötzlich in Geist verwandelt wurde. Daher sah man Christus seit dieser Zeit nie anders, als wenn Er den Menschen die geistigen Augen öffnete, wie dies das mehrmalige Erscheinen und Verschwinden Christi nach der Auferstehung klar dartut.

21. Am 7. Mai, um 2 Uhr Nachmittag, war die Himmelfahrt Christi in Gegenwart vieler Seiner Glaubensbekenner. Am 17. Mai, um 9 Uhr früh. war die Pfingsttaufe der Apostel mit den Liebes- Weisheits- und Kraftgaben des heiligen Geistes Christi, wovon der himmlische Vorgang im Buche "Die christliche Theosophie"; der Vorgang auf Erden aber im Buche "Die heilige Dreieinigkeit" zu lesen ist.

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XIII/2 - Maria

22. Im Jahre 4135, am 8. Oktober, oder 15 Jahre vor Christo erfolgte die geistige Empfängnis Mariä durch Anna, Joachims Frau, worüber das Nähere im Buche: "Die Christliche Theosophie" berichtet wird.

23. Im Jahre 4136, am 9. Juli oder 14 Jahre vor Christo wurde Maria geboren und bis zu ihrem 14. Lebensjahre im Tempel unter größter Sorgfalt erzogen und beschützt, da die ganze Tempeldienerschaft, deren es mehrere hundert Köpfe gab, aus persönlicher Überzeugung wußte, daß sie durch ein Wunder von der 74-jährigen Anna auf geistig übersinnliche Art empfangen wurde; und weil Maria königlicher Abkunft aus dem Hause Davids war, aus dem Messias kommen sollte, auf den man mit großer Sehnsucht wartete, daher stand sie unter besonderer Aufsicht und man schützte sie wie einen Augapfel.

24. Im Jahre 4151, am 22. März, erhielt Josef, als König Davids Nachkomme, durch ein zweifaches Wunder bei der Auslosung im Tempel zu Jerusalem die Jungfrau gewordene 14-jährige Maria, die geistig empfangene Tochter von der Joachims Frau Anna zur Obhut, die aber später aus Gründen, weil Maria als Mutter doch einen Mann haben mußte, dem nahezu 70-jährigen Greis Josef als Frau angetraut wurde. Allein Josef hat weder vor noch nach der Geburt Jesu sich ihr als Gatte genähert, weil diese Ehe nur ein Notbehelf war, um Maria vor Schande und Steinigung zum Tode zu schützen. Die Ehebrecherinnen, die man auf frischer Tat erwischte und diejenigen, welche unehelich empfingen und auf keinen Mann zeigen konnten, der sie heirate, wurden zum Tode gesteinigt. Von dieser Strafe waren jedoch die öffentlich bekannten Sünderinnen ausgenommen.

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XIII/3 – Johannes der Apostel

Diktat am 10. Juni 1902

25. Maria lebte nach Meiner Himmelfahrt noch 5 Jahre in Nazareth, dann übersiedelte sie, weil alle Söhne Josefs verheiratet waren und ihre Frauen das Hauswesen selbst besorgten, zum Lazarus nach Bethanien, wo sie bis zu ihrem Heimgang in liebevoller Eintracht in Gemeinschaft der Maria, Martha und des Lazarus zubrachte, bis sie 12 Jahre nach Meiner Himmelfahrt in ihrem 60. Lebensjahre zu Mir übersiedelte.

26. Sie war immer gesund und jugendlich frisch und wuchs immer mehr in größerer Liebe zu Mir, so daß sie in letzter Zeit nahezu in einer beständigen Verzückung lebte, da sie vollhellsehend die Herrlichkeit Meiner Göttlichkeit, wie einst die drei Jünger am Berge Tabor schaute. Am 12. Dezember, im Jahre 38, war sie allein mit dem sie besuchenden Apostel und Evangelist Johannes und betete mit ihm gemein-schaftlich. Plötzlich blitzte es im Zimmer sehr stark auf, Johannes, der neben Maria kniete, sah sie in diesem Augenblick blitzschnell verschwinden: die große Flamme der geistigen Liebe zu Mir hatte ihr Fleisch aufgelöst und in Geist verwandelt. Von einer sichtbaren Himmelfahrt Mariä ist daher keine Rede. Maria war und war nicht mehr.

27. Johannes wirkte bis zum Jahr 60 als Apostel der Juden mit den übrigen Aposteln und bereiste weite Strecken der Gemeinden in Judäa, Palästina, Phönizien, Syrien u.s.w. bis hinauf zum Schwarzen Meere, wo die Könige Uran und dann Mathael[24] regierten, mit denen Jesus einst verkehrte. Dann übersiedelte Johannes zum Kado, dem Herrn der Insel Patmos, wo er das Evangelium Johannes verfaßte und im Jahre 70 herausgab. Im Jahre 98 erhielt er die in geistige Bilder gehüllte Offenbarung der Weltgeschichte bis in unsere Tage und weiter reichend. Im Jahre 102 starb er in seinem 95. Lebensjahre und ruht auf Patmos. Von dort aus unternahm er die Missionsreisen seit dem Jahre 60 an.

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XIII/4 – Josef

28. Josef wurde am 7. September im Jahre 4082 nach Erschaffung Adams oder 68 Jahre vor Christo geboren. Seine Eltern waren Jakob Zimmermann in Nazareth und Elisabet, seine Frau, auch aus Nazareth gebürtig und beide aus dem Stamme Davids herstammend. Josef heiratete, 40 Jahre alt, die Thamar, eine Bürgerstochter von Nazareth und auch von Davids Abkunft. Mit Thamar hatte Josef die Söhne: Joel, Joses, Simeon. Juda und Jakob. Thamar starb 5 Jahre früher, als Maria dem Josef in Obhut übergeben wurde. Joel war zur Zeit der Geburt Christi 28 und Jakob, der jüngste Sohn Josefs, 16 Jahre alt.

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XIII/5 – Bericht vom Hingange Josefs[25]

29. Jesus sprach und erklärte den Anwesenden Seine Persönlichkeit mit folgenden Worten: «Was Ich dem Vater vortrage in meinem Herzen, das tut Er, und was da will der Sohn, das will auch der Vater in Ewigkeit gleichfort, und es ist da nie ein Unterschied zwischen dem Willen des Vaters und dem Willen des Sohnes! Denn glaubet es mir: Vater und Sohn sind nicht Zwei, sondern in Allem vollkommen Eins». (das heißt: Die Liebe als Vater und die Weisheit als ihr Sohn sind in Gott stets Eins und nicht zwei, deren beider Repräsentant eben Jesus war)

30. Darauf antwortet Joses, der zweite Sohn Josefs: «Herr und Bruder! wir glauben ja alle, und wie sollten wir es nicht glauben, da wir von Deiner Geburt an ja immer um Dich waren und haben Zeichen in einer Unzahl gesehen, die uns nur zu laut verkündet haben Wer du seist. Der Bruder Jakob hat ein ganzes großes Buch vollgeschrieben, von Deiner Geburt an bis zu Deinem 12. Lebensjahre[26], von welcher Zeit an bis zu Deinem jetzigen Lebensalter Du kein Zeichen (außer dem im 20. Jahre) mehr gegeben, und mit uns wie ein ganz gewöhnlicher Mensch gearbeitet und gelebt hast, so daß wir schon beinahe vergessen hätten, Wer du seist, wenn der vor einem Jahre erfolgte Leibestod unseres geliebten Vaters Josef uns nicht einen gewaltigen Stoß gegeben Hätte.

31. Als nämlich Josef in Deinen Armen verschied, so waren seine letzten Worte mit einem selig verklärten Lächeln begleitet, und diese letzten Worte lauteten: „O mein Gott und mein Herr! Wie bist du doch mir gar so gnädig und barmherzig! O ich sehe nun, daß es keinen Tod gibt; ich werde ewig leben! Ach wie herrlich, Gott, sind Deine Himmel! Kinder sehet Den, Der nun mein sterbend Haupt mit Seinem Arme unterstützt! es ist Dieser mein Gott, mein Schöpfer! O wie selig ist es, in den allmächtigen Armen seines Schöpfers zu sterben für diese armselige Welt“!

32. Nach diesen Worten verschied er, und wir haben laut geweint; nur Du allein hast nicht geweint. Wir aber begriffen es, warum du nicht geweint hast!

33. Und siehe, von diesem Augenblick an konnten wir nimmer vergessen, Wer du bist; denn das hat Josef in der letzten Stunde seines diesirdischen Lebens mit klarsten Worten ausgesprochen! Wie sollten wir nun nicht Alles glauben, was Du sagst, da wir wohl wissen, Wer Du im Grunde des Grundes bist?“

34. Josef starb im Jahre 22, am 14. November, im 98. Lebensjahre.

 

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Kap. XIV

Rede zur Gründung einer christlich

theosophischen Gesellschaft

1. Werte Anwesenden! Die Liebe des ewigen Vaters leitet mich und diktiert Worte, welche ich zu Euch spreche. Es ist der Wille unseres Gottes und Vaters Jesus, daß Seine echte Lehre bekannt und verbreitet werde, und daher müssen wir, Seine Kinder, und aufraffen, diesen hochheiligen Willen in Erfüllung zu bringen. Wir wollen nun eine „Christlich theosophische Gesellschaft, gründen, welche die Aufgabe haben soll die Menschen mit reiner Jesuslehre bekannt zu machen.

2. Meine lieben und werten Brüder und Schwestern im Geiste unseres Gottes und Vaters Jesus, ich lade Euch ein und ersuche Euch im Namen Jesu: nehmet die Ausführung dieser Angelegenheit ohne Zögern, unverzüglich, willensstark und kraft-voll in die Hand. Die Statuten sind hier beigedruckt, es ist blos eine Eingabe an die Behörde zu verfassen, die Statuten abschriftlich beizulegen und die Sache wird erledigt.

3. Also auch wollen sich gefällig alle diejenigen werten Anwesenden durch Abgabe ihrer genauen Adresse sogleich oder nach dem Durchlesen der Statuten dem Vorleser[27] dieses korrespondenziell oder wie es gefällig ist, bekannt geben, die zur Gesellschaft beizutreten gesonnen sind, damit man zuerst den Grund habe, auf dem man bauen soll und kann! Denn von der Größe der Mitgliederzahl hängt alles andere ab, und beweist, wer für die reine Christuslehre eingenommen ist! Diejenigen werten Anwesenden, welche tätig eingreifen wollen, daß die Gesellschaft zustande kommt, wollen gefällig sich mit mir in Verbindung setzen und die Sache mit allem Eifer, den sie wert ist, fördern; denn ich allein bin zu wenig mit allem bekannt, um so leicht ein passendes Lokal und alles was nötig, aufzutreiben.

4. Meine Aufgabe ist hauptsächlich die geistige Arbeit, nämlich die Wahrheit des Evangeliums Christi u.a.m. vorzutragen.

5. Wir nehmen damit die heilige Fahne der Göttlichkeit unserer hohen Abstammung, als Kinder Gottes in die Hand und trachten, uns selbst und unsere Brüder und Schwestern geistig zu veredeln und durch Jesutugenden zu vergöttlichen. Denn als Kinder Gottes sind wir berufen Götter zu werden, weil unser Vater Gott ist.

6. Seht diese unsere Erde, sie erscheint groß für unsere irdischen Begriffe und doch ist sie nur ein millionstel Teil der Größe der Sonne; und wieder gibt es Sonnen- Planeten- und Sternenwelten, gegen welche der Riesenkörper unserer Sonne wie ein Sandkorn unter den unzähligen Millionen von Riesenwelten, deren Größen die unglaublichsten Dimensionen aufweisen, erscheint. Unsere Sonne, die 150 Millionen Kilometer von uns entfernt ist, braucht blos acht und eine halbe Minute Zeit, um ihre Lichtstrahlen zu uns zu senden; was glaubet Ihr, welche Entfernung muß dann der letzte Stern haben, da er so weit ist, das sein Licht über 3.700.000 Jahre benötigt, um zu unserer Erde zu gelangen?! Die Astronomen wissen, daß das Universum ein Lichtmeer von Riesenschöpfungen ist, denen gegenüber unsere Erde nur als eine sehr winzige Welt erscheint. Sie wissen ziemlich viel Ungeheuerliches über die Allmacht Gottes zu erzählen; aber unsere christlich theosophischen Bücher erzählen noch viel, viel mehr, sie erzählen das, wovon die Astronomen keine Ahnung haben, nämlich von den inneren Schöpfungen, die etwas ganz Außergewöhnliches sind. Da sind Größen und Seltenheiten, die an das Allerunglaublichste reichen, und doch sind sie wahr; denn was soll dem unendlichen und allmächtigen Gott unmöglich sein, in dessen Schoße alle diese über alle menschlichen Begriffe großen Schöpfungen liegen und der über alle diese Schöpfungen als Weltengeist der Unendlichkeit mit Seinem Geiste ragt, sie umfängt und regiert?

7. Magnetismus und Elektrizität sind die maßgebenden Faktoren der Welt. Diese zwei aber sind die allmächtige Willenskraft Gottes, die man den heiligen Geist nennt. In diesen zweien sind für unsere materiellen Augen verborgen die Liebe und Weisheit, durch die Gott denkt und schafft. Darum fraget ja nicht mehr: was ist Gott und wo ist Gott! Die unendliche Schöpfung repräsentiert Seine Liebe, und die Formen, Eigenschaften und Leitung Seiner Werke, die Weisheit Seiner Vernunft. Daher ist uns die Lehre der Wahrheit verständlich, da es heißt: „Gott ist überall“, denn Er ist die Ätherluft, Er ist der Geist im Universum, aus Ihm ist alles entnommen und durch seinen allmächtigen Willen geformt und geschaffen. Er ist alles, was die sichtbare und unsichtbare, weil geistige Welt in sich faßt. Er hat weder einen Anfang noch ein Ende in seiner denkbaren Rücksicht.

8. Seine Liebe ist so groß, daß sie im absoluten Zustande kein im Fleischkörper lebender Mensch vertragen kann; denn sie verzehrt und vergeistigt sogleich den Fleischleib, wie es mit der Pura, Erzengel Zuriel, Henoch, Elias und Maria geschehen ist. Diese Liebe, ins materielle Dasein getreten, ist aber das allesverzeh- rende Feuer, womit Er Vulkane speist, die so fürchterliche, verzehrende und zerstö-rende Gewalt haben.

9. Die Menschen sind die Schöpfer ihrer Zustände auf Erden, und Gott ist der Erfüller des Schicksals, das sie sich durch ihre Tugenden oder Untugenden geschaffen haben. Daher suche man ja nicht immer die Antwort in den Gott leugnerischen Beteuerungen, daß alles bloß Natur-, Elementar- und Weltereignisse sind. Nein! man suche im Leben der Menschen, ob sie nach Gottes oder gegen Gottes Gebote leben und handeln, die Deutung der Ereignisse der Welt.

10. Man lasse die gottvergessenen Menschen, die Leichtgläubigen lehren, daß es keinen Gott gibt und daß der Mensch ein veredelter Affe ist, man lasse diese finsteren Geister im Tiergarten ihr Entstehungsnest suchen und erhebe sich im Geiste in jene lichten Höhen, wo die Göttlichkeit des Menschen einst in nie geahnter Herrlichkeit erstrahlen wird; denn Gott ist unser Vater, daher ist unsere Zukunft, sobald wir geistig reif genug werden, das zu werden, was unser Vater ist. Wir sind erschaffen, um Götter zu werden und wir sind Erben der erwähnten Riesenwelten, die wir als göttliche Könige dann zu regieren bekommen werden. In uns ist der Geist dieses allmächtigen Gottes, der Welten schafft und leitet, und daher werden auch wir einst Schöpfer neuer Welten werden, wie uns der liebe Vater Jesus in unseren christlich theosophischen Schriften lehrt.

11. Daher zählet Euch zur allerhöchsten Ehre, für diesen allmächtigen Gott und unseren liebevollen Vater die Fahne des echten Glaubens zu ergreifen und als Helden für die Wahrheit einzustehen. Denn Er hat auf Golgatha die edelste, weil rein göttliche Tat der Erlösung von der Erbsünde für uns zuwege gebracht und vollendet; nun zeigen auch wir, daß wir würdige Kinder dieses allmächtigen Gottes und Vaters sind und lassen wir uns aufgehen die Sonne der göttlichen Liebe für die Wahrheit und das Leben in Gott, Amen!

 

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Kap. XV

Satzungen der christlich theosophischen Gesellschaft

 

1. Die Gründung der Gesellschaft

1. Die Gründung einer Christlich-theosophischen Gesellschaft beruht auf den Tenden-zen der vorliegenden Abhandlung und der hier niedergelegten Statuten, und muß der Behörde angemeldet werden. Die Gründung nehmen die Männer in die Hand, welche die Gesellschaft oder den Verein ins Leben rufen wollen und diese bestimmen auch die Tagesordnung der Versammlung:

- Gründung des Vereins;

- Wahl des Vorstandes;

- Bestimmung der Beitragszahlungen;

- Gründung der Bibliothek;

- Wirkungskreis der Mitglieder.

2. Die Wahl der einzelnen Personen des Vorstandes: Jedes Jahr wählt man aufs neue die einzelnen Amtspersonen, welche den Vorstand bilden. Den Tag und die Ordnung der Generalversammlung setzt der Vorsitzende fest und gibt sie öffentlich oder durch Einladung unter offenem Couvert bekannt.

3. Die Wahl des Vorsitzenden geschieht mit besonderer Rücksicht auf die Kenntnisse, Rührigkeit und Abhängigkeit einer Person aus der ganzen Gesellschaft in der Generalversammlung, durch abgegebene Stimmzettel. Die Gültigkeit der Wahl muß durch Zweidrittel der Mehrheit der abgegebenen Stimmen erzielt werden, daher muß zu diesem Zwecke die Vorbesprechung und Beratung stattfinden, wer gewählt werden soll. Das Recht zu wählen hat ein jedes wirkliche Mitglied ohne Unterschied des Geschlechts. Die gewählte Person ist dann diejenige, welche die Oberhand über die Gesamtleitung der Gesellschaft in ihren Einzelabteilungen hat, und sie sorgt für die richtige Entwicklung der Gesamtleitung. Sie sorgt für die nötigen Vorträge, gibt Auskünfte und hat die erste Stimme in allen Angelegenheiten.

4. Nach dem Vorsitzenden ist die wichtigste Person der Kassierer, in dessen Händen die ganze Geldgebahrung liegt, da er die Einnahmen und Ausgaben der Gesellschaft besorgt und verbucht. Doch hat der Vorsitzende stete Fühlung und Mitwissen darüber, was einkommt und was ausgegeben wird, da er als die erste Person über alles im Vorstande Beratung pflegt und die Einkäufe oder Ausgaben bestimmt.

5. Der Bücherwart verwaltet die Bibliothek der Gesellschaft. Er leiht die Bücher aus und übernimmt sie wieder nach dem Zurückerstatten. Er notiert sich somit das Ausgeliehene und den Ausleiher samt dem Datum und notiert genau den Tag, wann er die Bücher zurückerhalten hat. Er übernimmt die Beitragszahlungen der lesenden Mitglieder, quittiert sie, damit er die Übersicht hat, und übergibt das Geld dem Kassierer. Zur leichten Handhabung ist es am besten, daß das Ausleihen nach der Ordnung einer öffentlichen Bibliothek vor sich geht. Das Ausleihen der Bücher geschieht nach den Kreditiven seitens der Mitglieder oder gesetzlicher Legitimation von Seite des Ausleihers.

6. Der Schriftführer notiert alle wichtigen Anträge und Resolutionen in ein ordentlich geführtes Protokoll, welches als Direktorium der Entwicklung und Leitung der Gesellschaft dasteht und als Auskunftsbuch gebraucht wird. Das Protokoll wird im Vereinslokal aufbewahrt. Die Ämter des Vorstandes werden gewöhnlich unentgeltlich verwaltet.

7. Scheidet im Laufe des Jahres ein Mitglied des Vorstandes aus, so muß zur Ersatz-wahl geschritten werden, damit die Geschäfte ihren regelmäßigen Fortgang haben.

8. Der Vorstand der Gesellschaft: Die Leitung der Gesellschaft besorgen die Personen des Vorstands. Wo wenige Mitglieder sind, kann auch eine einzige Person alles das besorgen.

9. Diese Personen besorgen alles, was zur Leitung der Gesellschaft nötig ist, und besprechen und beschließen die Maßnahmen, welche zur Gesunderhaltung und weiteren Entfaltung der Gesellschaft ersprießlich sind.

10. Über Zuwendungen an die Gesellschaft und über die Vermögensstücke derselben an Immobilien hat der jeweilige Vorsitzende das freie Verfügungsrecht, wie es den Vereinszwecken entspricht. Der Öffentlichkeit gegenüber ist er der alleinige Besitzer und ist bei seinen Maßnahmen nur dem Gesamtvorstande verantwortlich.

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2. Geldverwaltung

11. Die Einkünfte der Gesellschaft bestehen aus monatlichen Beitragszahlungen der Mitglieder; aus monatlichen Einzahlungen der lesenden Mitglieder für die Ent- leihung der Bücher aus der Vereinsbibliothek; aus Beiträgen, welche die Mitglieder zu den Zwecken der Nächstenliebe freiwillig beisteuern, und aus Schenkungen der Vermittelten zur Entfaltung des Vereins.

12. Die Ausgaben der Gesellschaft bestehen in der Miete des Vereinslokals; dem Ankauf von Büchern und Schriften und für das Binden der Bücher; für die Anschaffung von Mobilien und Utensilien; endlich für Werke der Nächstenliebe, worunter hauptsächlich die geistige Nahrung zu verstehen ist, aber es kommen zuweilen auch materielle Ausgaben in dieser Richtung vor, welche auch ausgiebig sein können, wenn die Not dies erheischt und die Mittel vorhanden sind. In dieser Richtung muß die Verwendung der Gelder, besonders für Missionszwecke zur Veredlung des Menschen, dem Vorstand überlassen werden. Die Namen der Beteilten und die Summen der Ausgaben werden nicht öffentlich genannt werden, weil nach der Lehre Jesu die Linke (die Weisheit) nicht wissen soll, was die Rechte (die Liebe) gibt; und wer seine Spenden in Zeitungen unter Nennung seines Namens gibt, der gibt für sein Seelenheil nichts, er hat keine Schätze zur Erkaufung des Himmels im Jenseits angelegt, weil er sich durch öffentliches Ausposaunen in Zeitungen, von der Welt durch Lob und Ehre zurückzahlen läßt. So lautet die Lehre Jesu in christlich theosophischen Schriften. Wer lieber selber seine Gaben an Arme teilt, erspart dem Vorstand die Arbeit. Wer aber teilt, der teile hauptsächlich geistige Gaben aus, worüber er sich beim Vorstand Erkundigung einholen kann. Die Geldgeschäfte besorgt der Kassierer, der immer eine vollkommen verläßliche Person sein muß, und der die Einnahmen und Ausgaben verbucht, damit sein Gebahren mit dem Gelde keiner Kritik oder Verleumdung ausgesetzt werden kann. Die Gesellschaft nimmt durch den Vorstand wohl jede Spende an, die für ihr Seelenheil besorgte Menschen ihr zuwenden, aber sie legt sich keine toten Kapitalien an, sondern nur lebende, das heißt sie teilt damit geistige und materielle Gaben aus, damit Geber und Nehmer davon glücklich werden; dies sollen die Spender der Liebesgaben oder testamentarische Vermacher besonders berücksichtigen und sich danach richten: „Was man hier säet, daß wird man dort ernten", lehrte Jesus durch den Apostel Paulus an Galater und Korinter.

13. Bei etwaiger Auflösung der Gesellschaft fällt das Vermögen derselben einem anderen christlich theosophischen Verein im jenem Orte zu, für welchen sich die Mehrzahl der Mitglieder bei der Auflösung ausgesprochen hat. Dasselbe gilt, wenn die Gesellschaft durch die Behörde aufgelöst oder verboten wird. Ist das Vermögen groß, so hat die Verteilung an mehrere Vereine zu geschehen, oder es sollen damit in anderen Orten christlich theosophische Vereine gegründet werden. Keinesfalls aber soll das Vermögen unter den Mitgliedern verteilt werden und verbleiben, weil in solchen Fällen sich leicht selbstsüchtige Elemente einschleichen könnten, um aus der Zerstörung des Vereins einen Nutzen zu ziehen. Überhaupt ist eine Auflösung der Gesellschaft unzulässig, so lange der Vorstand der Leitung ehrlich vorsteht. Er ist in solchem Falle selber der Richter im der Gesellschaft, weil es ja leicht vorkommen kann, daß Mitglieder beitreten, die im Geheimen auf die Sprengung des Vereins, durch Verleumdung, Streitigkeiten und desgleichen mehr, ausgehen. Ist dies der Fall, so hat der Vorstand, wenn er ehrlich seine Ämter verwaltet, die Vollmacht, solche Mitglieder, wenn sie keine Beweise ihrer Berechtigung zur Opposition erbringen, ohne weiteres als Mitglieder auszuscheiden, weil in einer christlich theosophischen Gesellschaft durch Liebe, Demut, Sanftmut, Ruhe, Toleranz und Einigkeit, nicht aber durch Haß, Hochmut, Rachsucht, Unduldsamkeit, Streit und Zwietracht alles durchgeführt und erreicht werden soll.

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3. Name und Sitz der Gesellschaft

14. Die christlich theosophische Gesellschaft[28] (in Graz) hat ihren Sitz in Graz[29] und ihre Tendenzen und Bestrebungen sind dahin gerichtet: durch die Bekanntmachung und Verbreitung der echten Christuslehre, welche die Bibel und die christlich theosophischen Bücher enthalten, die Liebe zu Gott und dem Nächsten zu wecken und großzuziehen. Daher sind die Mitglieder der Gesellschaft unter einander in brüderlicher Liebe nur auf die Verbesserung der geistigen Moraltugenden bedacht und schließen jede Sonderäußerung, die nicht mit der Liebe zu Gott und dem Nächsten übereinstimmt, aus ihrer Gesellschaft aus. Weder Rasse, noch Glaube, noch Nationalität, noch Stand, noch Geschlecht hat in der Christuslehre eine Sonderstellung, sondern der Hauch der echten Liebe zu Gott, dem Vater Jesus, verbrüdert die Menschen zu wahren Kindern Gottes, die sich durch gegenseitige Liebe die Hände reichen.

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4. Aufnahme von Mitgliedern

15. Niemand ist ausgeschlossen in die Gesellschaft aufgenommen zu werden, der nicht ausgeprägte Eigenschaften und Laster hat, die sich mit den Lehren der christlichen Theosophie nicht vertragen. Daher kann ein Mitglied wieder ausgeschlossen werden, wenn er sich Fehler zu Schulden kommen läßt, welche die Gesellschaft um Ansehen und gute, liebevolle, brüderliche Ordnung und Eintracht zu bringen drohen und hat daher gar keine Ansprüche mehr an die Gesellschaft, weder in einer noch in anderer Richtung.

16. Wer der theosophischen Gesellschaft beizutreten wünscht, muß in seinem Inneren im Reinen sein, ob er den Tendenzen der echten Christuslehre gewogen ist und muß daher sich gut beraten mit den wichtigsten Lehren Jesu, ob er sie für sein Gemüt passend findet. Wer jedoch Liebe und Sehnsucht für die Wahrheit und das Wohl seines Seelenheils hat, braucht wohl nicht viel zu überlegen, sondern kann seinen Beitritt unter Beobachtung der Vorschriften der Gesellschaft anmelden. Die Vorschriften aber sind folgende:

17. Der Interessent, gibt seine genaue Adresse an und erklärt sich mittelst eigener Unterschrift mit den Tendenzen der Gesellschaft einverstanden und willens, die Bestrebungen der Gesellschaft nach Möglichkeit zu fördern.

18. Die Beitrittsunterschrift geschieht auf einem Formular, dessen Kopf die Aufschrift führt: Beitrittserklärung unter Gutheißung der christlich theosophischen Tendenzen und Gesellschaftsstatuten. Das Formular, auf halber Bogenbreite, ist eingeteilt in Rubriken:

1. Jahr und Tag des Beitritts,

2. Vor- und Zuname,

3. Stand,

4. Gasse (Straße, Platz),

5. Hausnummer, Stockwerk, Türnummer,

6. Anmerkung.

19. Aufgenommene Mitglieder haben alle Rechte in der Gesellschaft, sie können wählen und selbst gewählt werden; sie können Anträge stellen und auch Vorträge halten, wenn diese in der internen Gesellschaftssitzung begutachtet worden sind.

20. Lesende Mitglieder. Es ist jedoch niemand verpflichtet, sogleich als wirkliches Mitglied einzutreten, der noch keine feste Überzeugung der Wahl in sich fühlt. In diesem Falle zahlt er, wie das wirkliche Mitglied, eine Einschreibgebühr von 1 Krone und nebenbei den Mitgliederbeitrag von 1 Krone für zwei monatliche freie Benutzung der Bücher aus der Gesellschaftsbibliothek zu Händen des Bücherwarts, der das Geld quittiert und es dem Kassierer übergibt. Die Quittung auf dem Abtrenn- zettel ist versehen mit der Adresse des Zahlers, wieviel und von wann und bis wann er gezahlt hat. Mit diesem Zettel muß der Entleiher immer versehen sein, wenn der Bücherwart der Kontrolle wegen ihn danach fragt. Mit diesem Zettel erlangt der Zahler auch das Recht, zu allen Donnerstagssitzungen der Gesellschaft erscheinen zu dürfen; er hat jedoch damit noch kein Stimm- und anderes Gesellschaftsrecht erlangt. nach Verlauf von zwei Monaten kann er beitreten, oder austreten oder auch um Verlängerung der Wahlprüfung ersuchen und wieder eine Krone für weitere zwei Monate erlegen. In diesen vier Monaten dürfte er wohl die Überzeugung erlangt haben, ob ihm die Tendenzen der echten Christuslehre entsprechen oder nicht.

21. Der Unterschied zwischen den wirklichen und lesenden Mitgliedern ist nur der, daß die lesenden Mitglieder kein Recht haben in Vereinssachen mitzureden; die wirklichen Mitglieder aber, daß sie die Bücher wie die Lesenden ohne Extra Bei-tragszahlung benutzen dürfen.

22. Die Mitgliederbeitragszahlungen sind mindestens zu 1, 2 oder 3 Kronen zusammen anfangs des Monats zu leisten.

23. Die Aufnahme in den Mitgliederverband geschieht durch den Vorstand, wenn keine Bedenken die Nichtannahme entscheiden, worüber die Gründe nicht erwähnt zu werden brauchen. Doch mache man keine besonderen Anforderungen, sondern man sei vollkommen wie der Vater im Himmel vollkommen ist, und trachte nur danach, zu bessern, zu veredeln und zu vergeistern, wie der Vater die Sünder selbst aus der untersten Hölle emporzubringen trachtet, ohne sie zu verstoßen, wenn sie die Besserung anstreben!

24. Wie gesagt, jede einzelnstehende Person zahlt eine Krone Einschreibgebühr und eine halbe Krone monatlich Mitgliederbeitrag, aber wo möglich in mehrmonatlichen Raten zusammen, damit der viele Schreib-Zeitverlust erspart bleibt. Wenn der Familienvorstand (Vater oder Mutter) auch seine übrigen erwachsenen Kinder ein-schreiben will, so zahlt er für jedes fernere Glied derselben Familie bloß die Hälfte: 50 Heller oder 50 Pfennige. Auf Ersuchen an den Vorstand können die Beiträge ermäßigt bzw. erlassen werden, wenn die Notwendigkeit dies erheischt. Vorstands-mitglieder und mit besonderen Ämtern versehene Mitglieder können von der Bei-tragszahlung befreit werden, wenn Umstände dies ersichtlich zeigen. Sie sind ja die Arbeitenden. Wer den Beitrag drei Monate schuldet, wird gemahnt und, wenn die Zahlung nicht erfolgt, aus der Mitgliederliste gestrichen.

25. Die neu eintretenden Mitglieder wollen genau erwägen, ob sie dem Vorstand das Vertrauen in die sachgemäße Leitung der Gesellschaft schenken wollen oder nicht. Im letzteren Falle wollen sie von dem Eintritte lieber Abstand nehmen.

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5. Die Bibliothek der Gesellschaft

26. Die Bibliothek der Gesellschaft enthält meist Bücher mit direkten Diktaten göttlicher Liebe und solche Werke und Zeitschriften, welche nur Liebe predigen und göttliche Wahrheit verbreiten. Bücher aber, die mit der göttlichen Wahrheit nicht übereinstimmen, werden nicht gekauft, noch ausgeliehen, noch verbreitet. Dagegen werden Bücher, die mit der göttlichen reinen Lehre vereinbar sind, wenn sie auch nicht Gottes Diktate sind, gekauft, gelesen und ausgeliehen. Die Gesellschaft sucht eben durch die Bücher die Tendenz der echten Lehre Christi unter den Menschen aller Stände, Konfessionen und Nationen bekannt zu machen und sie auszubreiten.

27. Die Verbreitung guter Lektüre ist somit Ziel und Zweck der Gesellschaft, daher ist auch ihre Aufgabe, die neuen Bücher durchlesen zu lassen, bevor man sie zum Lesen ausleiht, damit ja keine falschen Bibelausdeutungen von Gott nicht dazu Berufener, und religiöse und andere Irrlehren sich einschleichen und Unkrautsamen unter dem göttlichen Weizen der Vaterworte bilden.

28. Der Inhalt der christlich theosophischen Bücher und Schriften wird unter der Bezeichnung "Okkultismus" gekennzeichnet, weil sie tatsächlich übersinnlichen Inhaltes sind, und aus allen drei Reichen der Geisterwelt: Hölle, Paradies und Himmel Berichte, Lehren und Beschreibungen enthalten.

29. Da die Gründung der Bibliothek teuer zu stehen kommt, darum werden die Mitglieder freundlich gebeten, teils durch Zuwendung von Geldmitteln, teils durch Schenkungen christlich theosophischer und mit diesen korrespondierender Bücher diese Gründung zu ermöglichen.

30. Die Bibliothek der Gesellschaft können nur wirkliche und lesende Mitglieder benutzen, und sind diese verpflichtet, die Bücher im guten Zustande zu erhalten; für beschädigte aber den Schaden zu ersetzen, weil zu stark beschädigte oder unbrauchbar gemachte Bücher durch neue ersetzt werden müssen.

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6. Vaterworte

31. Die Diktate Gottes sind weder des Vatermediums noch des theosophischen Vereins, sondern der göttlichen Autorschaft, daher ist für den Inhalt weder der Schreiber noch der Verein verantwortlich, sondern der diktierende Autor. «Ich der Allmächtige, der Vater und Richter der Menschen kann sagen und tun, was Ich für gut finde».

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7. Versammlungsabende der Gesellschaftsmitglieder

32. Sie internen Abende der Gesellschaft, zu denen nur die Mitglieder Zutritt haben, finden jeden Donnerstag um 8 Uhr abends, im Gesellschafts-Versammlungslokale statt, bei welchen innerhalb des Mitgliederkreises vertrauliche gegenseitige Besprechungen gehalten und allerlei Berichte, Anträge, Fragen und Resolutionen behufs weiterer Entfaltung des Vereins entgegengenommen werden.

33. Wenn an internen Gesellschaftsabenden Mitglieder oder auch Nichtmitglieder als Gäste sich in Gesang und Musik unentgeltlich produzieren wollen, so ist dies gestattet, wenn der Gesang und die Musik nicht gegen das Göttliche verstoßen. Nach Vaterlehre in christlich theosophischen Schriften ist nicht blos Choral-Gesang und Musik erlaubt, sondern alles, was nicht obszön und hüpferisch ist, somit Lobgesänge zur Ehre Gottes kirchlichen und außerkirchlichen Inhalts; dann Lieder, die das Herz nicht zur Welt leiten, sondern in die Höhe, zu dem Allmächtigen erheben.

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8. Vorträge an öffentlichen Vereinsabenden

34. Der Verein hält wo möglich jeden Montag um acht Uhr abends eine öffentliche Versammlung, wobei verschiedene Vorträge abgehalten und geistige Fragen, welche den christlichen Glauben betreffen, beantwortet werden. Zu diesen Versammlungen ist der Eintritt frei für jedermann, der sich ruhig und still verhalten will, da es sich nur darum handelt, öffentlich die echte Lehre Christi vorzutragen. Kann die Gesellschaft das Lokal unentgeltlich benutzen lassen, so wird kein Eintrittsgeld verlangt, sonst eine Kleinigkeit, um die Spesen für das Lokal, Licht u.s.w. einzubringen.

35. Es kann jede Wissenschaft aus jede Wissenschaft aus dies oder jenseits des Grabes vorgetragen werden, wenn sie nur nicht gegen die Lehre der Theosophie verstößt, das heißt, sie muß Gott in allem die Ehre geben und Ihn als Mittelpunkt in Allem preisen, da alles Edle und Erhabene in Gott den Ausfluß hat, sei es Astronomie, Botanik, Naturheilkunde, religiöse Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Wissenschaft oder sonst etwas, was mit den göttlichen Gesetzen und der Schöpfung u.s.w. in Verbindung steht, da auch die christlich theosophischen Bücher allerlei Wissenschaften enthalten. Niemanden soll es aber erlaubt sein, etwas vorzutragen ohne das es früher im Ausschusse begutachtet worden ist, damit keine Darwinistischen und gottleugnerischen Anschauungen die Herzen der Zuhörer verpesten. Hochmütige Vorträge, die nur die Menschen als Erfinder und Entdecker preisen und nur die Natur ohne Gott anerkennen, sind aus den Vereinsvorträgen ausgeschlossen. Vereine die noch keine geistesreifen Mitglieder haben, welche alles gründlich beurteilen können, sollen blos aus den Vatersschriften vorlesen lassen; eine Ausnahme bilden die Redner, deren Geistesrichtung man schon kennt, daß sie nicht gegen die Tendenzen der Theosophie reden. Fremde, aber bekannte Theosophisten der Christuslehre sind als Gäste willkommene Redner; unbekannte müssen ihre Vorlesung früher schriftlich bekannt geben; denn heutzutage ist die Zeit der vielen Christuse, von denen der Vater Jesus einst prophezeite und vor denen er warnte.

36. Politische Brandreden gegen Staat und Andersgläubige sind durch Jesu Lehre der Toleranz nicht gebilligt und daher unzulässig, weil die Mitglieder sich der Liebe, Demut, Sanftmut und Duldsamkeit in allen Fällen und gegen jedermann zu befleißigen haben. Denn das Richten und Rechten mit Menschen ist Gottessache; die Menschen aber sollen zuerst die Augen in ihr eigenes Ich kehren, und trachten, da alles Ungöttliche aus sich auszumerzen, dann werden sie die Fehler, Mißstände und Mißbräuche anderer nicht berühren. Man soll selber mit guten Beispielen voranleuchten; denn an den Früchten erkennt man den Baum! und man streckt die Hand gewöhnlich nach einer guten und nicht schlechten Frucht aus. Nicht durch Schimpfen über die Fehler anderer, sondern durch gute Lehren der Weisheit, sittliche Zustände und Leben und Handeln nach Jesulehre, sollen die Menschen herangelockt werden.

37. Wo christlich theosophische Vereine nicht gebildet werden und öffentliche Vorträge nicht stattfinden können, kann man sich mit dem Lesen der theosophischen Bücher behelfen.

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9. Gegenseitige Verhaltensvorschriften unter den Mitgliedern

38. Allen Mitgliedern ohne Unterschied wird freundlich ans Herz gelegt: sich eines einfachen, nüchternen, tätigen, sittlichen Lebenswandels zu befleißen, schädliche Genußmittel, die Seele und Leib schädigen und krank machen, zu meiden und die Lehren der christlich theosophischen Bücher wegen eignen ewigen Heils ganz besonders zu berücksichtigen und darnach leben und handeln, da sie die Schlüssel zum Himmelreich bilden.

39. Kein Mitglied darf, solange die heutige Weltordnung besteht, auf das Wort Bruder oder Schwester pochen und wegen dieser Bezeichnung eigenmächtig die Schranken der Gesellschaftsordnung brechen; denn der Diener bleibt Diener, und der Herr bleibt Herr. Es soll überhaupt jede auffallende Äußerlichkeit im Grüßen und Begegnen, welche die Theosophisten von anderen Menschen unterscheiden würde, im öffentlichen Leben und sich Bewegen vermieden werden. Denn in den Äußerlich-keiten, als in der Anrede: „Du,, „Bruder“, „Schwester“, ferner in Handzeichen, Küssen, Liebschauen oder in die Augen schauen liegt die Erfüllung der Lehre der Theosophie nicht, sondern einzig und allein in der innigsten Liebe zu Gott und durch diese in der brüderlichen Betätigung der Nächstenliebe, und ferner in der Einigkeit des Glaubens, worauf die gegenseitige Liebe und Harmonie unter Menschen aufgebaut wird. Man überlege und denke selber über die heutigen großen Unterschiede und Klüfte zwischen der Klasse der Dienenden und Brotgeben- den und zwischen den Befehlenden und Gehorchenden nach, um die Richtigkeit und Wahrheit dieses Paragraphen zu begreifen. Die Menschen werden durch das Lesen der theosophischen Bücher noch keine Engel, sondern erst durch das strikte Leben und Handeln nach Jesulehre. Die Religion hebt die politischen Unterschiede zwischen „Hoch, und „Nieder, nicht auf, solange die heutige Weltordnung staatsge- setzlich gewahrt ist; daher dürfen keine Anmaßungen und Ausschreitungen unter Mitgliedern platzgreifen, die ohne Selbstzugeben des Betreffenden auf sogleiches Duzen und desgleichen mehr ausgehen. Die Liebe, Demut und Geduld unterein-ander sollen die Kennzeichen der Hochachtung im gegenseitigen Betragen und Verkehre bilden. Die gegenseitige Achtung ist in der theosophischen Lehre begründet. Jedem ist vorgeschrieben, sich lieb, gebildet und zuvorkommend zu betragen. Christus lehrte wohl die Gleichheit, aber auch die Achtung untereinander. Man soll jeden Menschen lieben, aber auch in Demut hochachten, weil Gott in ihm wohnt!

40. Nur unter den vorgeschrittenen Theosophisten fängt das Gesetz der Gleichheit an. Die Demütigung oder Selbsterniedrigung ist daher Herzenssache der geistigen Reife der Vernunft jedes Einzelnen, darum darf niemandem etwas eigenmächtig aufgedrungen oder mit Gewalt oder Grobheit erzwungen werden.

41. Die Fehler Einzelner, die sich noch schulen in dem theosophischen Leben, sind keinesfalls als Kennzeichen der ganzen Gesellschaft zu betrachten, um sie dadurch ungerechterweise zu brandmarken. „Jeder wird selber für sich die Antwort vor dem ewigen Richter geben,“ lautet die christliche Lehre.

42. Der Verkehr der Unverheirateten untereinander soll nach der Lehre des sechsten Gebotes, das so oft und vielseitig in christlich theosophischen Büchern erklärt ist, sich gestalten. Wer unzüchtige Reden liebt und selbst Ärgernis erregendes Leben führt, der soll so lange dem Vereine fern bleiben, bis er züchtig in Worten und öffentlicher Aufführung geworden ist.

43. Ehrliche Liebesverbindungen, die aufs Heiraten und Familienleben hinzielen, sind kein Anstand gegen die Vereinsstatuten. Doch darf die innere Gemütserregung nie in Vereinsversammlungen offen werden, weil sich die anderen Mitglieder sogleich darüber aushalten. Es muß daher der Öffentlichkeit gegenüber ein Anstand gewahrt werden, als wenn man in der Kirche wäre. Dies ist eine unumgängliche Vorschrift, wenn man nicht getadelt oder gar ausgeschlossen werden soll, um das Ärgernis und Bekritteln zu verhüten.

44. Neben der Beteiligung an dem Wirken der Nächstenliebe soll jedes Mitglied eifrig bestrebt sein, in der Gotteserkenntnis zu wachsen. Dies geschieht in erster Linie durch den regelmäßigen Besuch der Versammlungen und durch das Änhören der dort gehaltenen Vorträge, sowie durch das Studium theosophischer Werke, welche die Vereinsbibliothek führt, weil neben der indischen Theosophie auch eine Bezeichnung besteht, die sich „Bibel-Theosophie“ nennt, an deren Spitze aber keine Gottesmedien oder Propheten stehen, die allein durch die direkte Offenbarung Gottes an sie, die Bibel wahrheitsgetreu erklären können. Man lese daher die von Jesu diktierten christlich theosophischen Werke, um die Bibel in ihren mystischen Worten der Wahrheit nach, fassen zu können.

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10. Vereins-Ausflüge

45. Der Verein nimmt auch Ausflüge vor, an denen sich ein Jeder beteiligen kann. Bei solchen Gelegenheiten gelten in Bezug der Reden, Lieder und Musik die Vereins-vorschriften, somit Anstand und Sitte nach theosophischen Lehren.

 

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Kap. XVI

Vortrags-Ordnung in öffentlichen Montagsversammlungen

1. Viele würden sich nicht gut auskennen, was an solchen Abenden, wo Theosophisten und weltliche Personen zusammen kommen, vorgelesen und vorgetragen werden soll, daher soll hier eine Anleitung folgen, nach welcher man sich ungefähr richten soll, und diese ist:

2. Von 7,30 bis 8 Uhr abends ist Ausleihen und Austausch von Büchern.

3. Um 20.00 Uhr Begrüßung der Anwesenden, am besten christlich: „Gelobt sei Jesus Christus“! oder: „Friede sei mit euch“! Dann beginnt das Vorlesen der betreffenden Sonntagspredigt aus Mayerhofer, No. 30 der Bietigheimer christlich theosophischen Schriften.

4. Nach der Predigt liest man irgend etwas aus den Vaters Kundgaben von Bietigheim oder Schumi vor, oder auch aus "Einst und Jetzt", wenn es etwas Wichtiges für die allgemeine Öffentlichkeit enthält. Die Liebes- und Ermahnungsdiktate im „Einst und Jetzt, sind nicht alle für öffentliche Vorlesungen, weil man darauf Rücksicht nehmen muß, daß es unter den Anwesenden der freien Versammlung Gäste gibt, denen man nur wichtige Lehren, nicht aber Sachen vortragen soll, für die sie weder Sinn noch Vorliebe in ihrem Welttum haben, damit nicht durch spöttisches Lächeln Gott gelästert wird, der die Diktate gab. Sollte es aber doch vorkommen, daß dies stattfände, dann sage man in ruhigem Tone: „Ich bemerke unter den Anwesenden solche, welche nicht zu begreifen scheinen, daß hier theosophische Lehren, nicht aber philosophisches Welttum gelehrt und vorgetragen wird. Ich bitte, sich daher anständig zu verhalten, damit andere, welche Sinn und Verständnis für die göttliche Wahrheit haben, sich dadurch nicht geärgert und unwillig über das unpassende Verhalten fühlen.“

5. Es muß immer früher vorbereitet und wenn nötig, in Mitgliederversammlungen am Donnerstag vorgebracht und darüber besprochen werden, ob es passend zum Vorlesen oder zum Vortragen ist, damit alle anwesenden Theosophisten und Gäste befriedigt werden. Man richte sich nicht nach eigenen Anschauungen, sondern nach den Anwesenden, welche nicht für alles eingenommen sind.

6. Wenn jemand etwas frei vortragen möchte und er hat keine Rednergabe, dann soll er seinen Vortrag geschrieben vorlesen, damit er seine Ideen flüssig vorbringen kann und die Zuhörer nicht zum Lachen und Spötteln reizt.

7. Hochübersinnliche Sachen aus der materiellen und geistigen Sonne, Saturn und dergleichen trage man in öffentlichen Versammlungen nicht vor, weil zum Verständnis und Glauben solcher Sachen, Liebe, Demut und Glaube zu Gott gehört. Man bedenke, daß die Weltmenschen meist keinen Sinn haben, um göttliche Allmacht sich vorzustellen und sie zu begreifen, weil sie von Gott überhaupt sich keine entsprechende Vorstellung machen können, daß es bei Ihm nichts Unmögliches gibt, weil sie nur nach ihren irdischen Sinnen und Begriffen urteilen.

8. Der ganze Vortrag soll ungefähr 1 Stunde dauern: denn man soll immer trachten, daß der ganze Abend 1 bis 1 ½ Stunde ausfülle, weil für längere Sitzungen immer etwas sehr Interessantes und Fesselndes sein muß. Wenn der Vortrag kurz ist, so nehme man verschiedenes vor, damit die Zeit von einer Stunde ausgefüllt wird. Es muß der Stoff schon früher berechnet werden, wieviel Zeit er in Anspruch nimmt, um die richtige Zeit einzuhalten.

9. Vor dem Schluß, wenn noch genug Zeit dazu vorhanden ist, liest man aus dem Gebetbuch Abend- und Morgengebete vor, oder sonst etwas, was fürs Allgemeine passend ist. Man kann aber die Gebete nach Belieben vornehmen, wozu auch Witschels Morgen- und Abendopfer mit Vorteil benutzt werden können.

10. Wenn es in der Gesellschaft Mitglieder gibt, die schöne geistige Lieder singen können, so kann zur Abwechslung etwas gesungen werden.

11. Zum Schluß können geistiges Leben betreffende Fragen gestellt und entweder sogleich oder mit Hinweis auf Bücher beantwortet werden, welche die gestellte Frage behandeln und beantworten.

12. So ungefähr gestalte sich das Vortragen an öffentlichen Montagsversammlungen, welches nach den Gesellschafts- oder Vereins-Satzungen in verschiedener Art verändert vorgenommen werden kann.

 

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Kap. 17

Was ist Theosophie und was bezweckt sie?

 

(Diese Aufklärung ist zu Anfang des Vortrages vorzulesen, wenn neue Zuhörer anwesend sind.)

1. «Werte Anwesende! Da unsere Versammlung wieder neue Zuhörer angelockt hat, daher soll die Aufklärung folgen, was die Theosophie ist und was sie bezweckt.

2. Die Theosophie ist die göttliche Lehre aus der Weisheit Gottes „Jesus Christus,. Ihre Aufgabe ist, die echte Lehre, wie sie Jesus Selber gelehrt und durch Evangelien hat aufschreiben lassen, vorzutragen. Sie strebt an, durch immer tiefere Forschungen in dieser Lehre mittels neutestamentisch fortlaufenden göttlichen Offenbarungen nachzuweisen, daß es einen Gott gibt, daß der Mensch eine Seele hat, daß diese Seele nach dem Leibestode fortlebt und es daher ein Geisterreich gibt. Somit handelt es sich um drei Hauptbeweise, gegen welche die heutige materialistische, Gott, Seele und das Fortleben nach dem Tode leugnende Welt mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln ankämpft.

3. Die Theosophie ist reine Geisteslehre Gottes und hat mit Zeremonien nichts zu tun, weil Christus Selber lehrte: „Gott ist Geist und wer Ihn anbeten will, soll Ihn im Geiste seiner Liebe im Herzen und in der Wahrheit durch Werke der Nächstenliebe an Armen, Bedürftigen und Kranken anbeten, weil sie Gotteskinder und Brüder und Schwestern zu allen Menschen sind.“

4. Sie hat somit das Ziel: Die Menschen zur wahren Erkenntnis zu leiten und sie in allem zu belehren, was gut, edel, geistig und göttlich ist, damit sie das Ziel ihrer

5. Wanderung auf Erden, welche die Fleischprüfungsschule für Menschen ist, richtig anwenden, damit sie einst zu Gott, ihrem geistigen Vater gelangen können. Das ist also das Ziel und der Zweck der Theosophie, welche das reine Licht Gottes und wahre Menschenliebe unter Menschen zu verbreiten bestrebt ist».

 

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[erste Seite Schumi]

 

 

 



[1] Es war im Jahre 919, als Jehova bei den Adamiten war, den sie durch ihre große Liebe zu erscheinen bewogen, wo er längere Zeit durch den Leib eines Engels aus einer anderen Welt zu ihnen sprach, sie lehrte und in ihrer Gesellschaft sich aufhielt; denn Gott kann man nur durch große Liebe zu erscheinen bewegen!

[2] Also doch Sünd- und nicht Sint- oder allgemeine Flut. So wird nach und nach die Bibelwortverdrehung beleuchtet.

[3] Graßmann, Altes Testament, S. 37; dessen Geschichte I, 58 - 292. Urquhart, I. Band der „Entdeckungen und die Bibel.“

[4] Hormuzd Rassam war ein Assyriologe, der zwischen 1877 und 1882 eine Reihe bedeutender archäologischer Entdeckungen machte, darunter die Tontafeln, die das Gilgamesch-Epos enthielten, die älteste Literatur der Welt. Er gilt als der früheste bekannte Archäologe des Nahen Ostens und Assyriens aus dem Osmanischen Reich. Später wanderte er nach Großbritannien aus, wo er als britischer Staatsbürger eingebürgert wurde und sich in Brighton niederließ. Als Diplomat vertrat er die Regierung und half dabei, britische Diplomaten aus der Gefangenschaft in Äthiopien zu befreien.

[5] Die Version der Septuaginta (vom lateinischen Namen Septuaginta; auch mit LXX oder entsprechend der lateinischen oder griechischen Nummerierung angegeben) ist die Version des Alten Testaments in griechischer Sprache. Es handelt sich um die Übersetzung eines alten hebräischen Textes, der sich geringfügig von dem Text unterscheidet, der vom rabbinischen Judentum überliefert wurde.

[6] Dies ist das Buch: „Die Kindheit Jesu“, das 1843/1844 durch Jakob Lorber der Menschheit wieder offenbart wurde, nachdem es im Jahr 325, auf dem Konzil von Nicäa, für apokryphisch erklärt wurde und somit im Laufe der Jahrhunderte verloren ging.

[7] In anderen Offenbarungen scheint Cyrenius mit Kaiser Augustus als Bruder (wahrscheinlich nicht von derselben Mutter) und nicht als Onkel verwandt zu sein.

[8] Theben für die Griechen, Uaset für die Ägypter, von Homer als Stadt der hundert Tore definiert (Ilias IX, 383), wurde mindestens seit dem Mittelpaläolithikum in einem besiedelten Gebiet erbaut.

[9] Ali Bey al-Kabir (arabisch: علي بك الكبير) (1728–1773) war ein Mamluk-Militärführer in Ägypten. Mit den Spitznamen Jinn Ali („Ali der Teufel“) und Bulut Kapan („Wolkenfänger“) erlangte Ali Bey 1768 Berühmtheit, als er gegen seine osmanischen Herrscher rebellierte und Ägypten für kurze Zeit vom Osmanischen Reich unabhängig machte. Seine Herrschaft endete nach der Insubordination seines vertrauenswürdigsten Generals Abu al-Dahab, was zum Sturz und Tod von Ali Bey führte.

[10] Wer dieser Urquhart ist, erzählt der Herr direkt: „Mit dem gelehrten historischen Bibelforscher John Urquhart habe ich tatsächlich einen Mann auf die Welt gebracht, der das Banner der göttlichen Wahrheit hochhalten und erfolgreich gegen die dunklen Mächte der Hölle kämpfen würde.“ Sie werden der Unwissenheit und Falschheit zugeschrieben. Unter dem Antrieb dieses Argumentators traten die falschen Propheten mit ihren falschen Hypothesen und Darstellungen ans Licht und zerschmetterten ihre Prahlereien der Weisheit, indem sie sich von dem Felsen der Wahrheit abprallten, den der mächtige Kämpfer dieser Wahrheit wie die Ungestümen gegen sie errichtet hatte Wellen des Meeres, die sich an der felsigen Küste brechen».

[11] Karst: Prozess, bei dem Regenwasser, das auf eine Kalksteinregion fällt, das Kalziumkarbonat des Kalksteins auflöst und entfernt, wodurch es dazu neigt, in den unterirdischen Kanälen zu verschwinden, wodurch die unregelmäßige Topographie dieser Regionen entsteht.

[12] Septuaginta: die erste griechische Übersetzung des Alten Testaments aus dem hebräischen Original.

[13] Cum grano salis: „mit einer Prise Salz“, also mit zumindest ein wenig Urteilsvermögen, gesundem Menschenverstand; Dabei handelt es sich insbesondere um das Verhalten eines Menschen, der eine Weisung mit einem den Umständen entsprechenden Urteilsvermögen ausführt.

[14] 1. Korinter 1. 24.

[15] 1. Korinter 3, 16 und 17; 6, 19; Römer 8, 11; 2. Korinter 6, 16; 2. Korinter 13, 5.

[16] Johannes 2, 19; 2. Kor. 13, 5.

[17] No. 1 der christlich theosophischen Schriften.

[18] Johannes 10, 30; 12, 45; 14, 9.

[19] Jesaja 9, 5.

[20] Man lese No. 10 A der christlich theosophischen Schriften.

[21] Man lese No. 106 der christlich theosophischen Schriften.

[22] Bei Matthäus 4. 3. - 11. ist die Aufklärung in geistiger, in der Cht.S. 17, 23 aber in himmlischer Entsprechung gegeben; hier endlich ist die Tatsache in natürlicher Art erklärt, wie sie vorfiel.

[23] Vergleiche das mit der Aufklärung im christlich theosophischen Gebetbuche.

[24] „Großes Johannesevangelium“ in Band 3 in den Kapiteln 87 und 88 wird die Geschichte dieser beiden Charaktere erzählt.

[25] Aus dem großen Evangelium Jesu Christi, II. Aufl., Bd. I, S. 435, worin als Journal, alle Reisen, Vorkommnisse, Lehren und Wundertaten Jesu während Seiner drei Lehramtsjahre beschrieben sind und wo Ihn auch die Söhne Josefs, Simeon und Jakob oft begleiteten, die übrigen aber besuchten. Diese Episode ereignete sich im Hause des mehrfachen Millionärs und Großzöllners Jona im Orte Kis, den man deshalb auch Kisjona nannte.

[26] Dieses Buch ist die herrliche Jugendgeschichte Jesu, No. 9 der christlich theosophischen Schriften.

[27] Franz Schumi, Graz, Leitnergasse 16, II. Stock, Tür 9.

[28] Es kann die Bezeichnung Verein oder Gesellschaft gebraucht werden.

[29] Diese Statuten sind so verfaßt, daß man sie zur Gründung der christlich theosophischen Vereine in allen deutschen Staaten gebrauchen kann, und daher kann der Ortsname nach Bedürfnis beliebig umgeändert und der Name des Ortes eingesetzt werden, wo ein solcher Verein errichtet wird.