1899-1901

Offenbarungen

 an

Franz Schumi

 

Die Heilige Dreieinigkeit

 

 n. 37

Ausgabe in Originalsprache

Rudolf R. Hoff

Verlag für geistige Literatur

 

 INDEX

 

 

 

Prämisse

Pfingsten des Heiligen Geistes

1901, 20.08

Kap. 1

Ein Liebeswort des Vaters

1901, 24.04

Kap. 2

Martin Luther und die nachapostolischen Weissagungen

 

Kap. 3

Auf den Tempelkirchen - Gott der Vater

 

Kap. 4

Jesus Davids Sohn, daher: „Menschensohn“

 

Kap. 5

Jesus als Gottessohn ist Gottesweisheit

 

Kap. 6

Der Vater ist größer als Ich

 

Kap. 7

Christus ist Gottvater und der heilige Geist

1899, 10.09

Kap. 8

Gnaden- und Kraftgaben des heiligen Geistes in der Wiedergeburt

 

Kap. 9

Jesus, der Fürst des Friedens, König Himmels und der Erde, Weltrichter

 

Kap. 10

Die heilige Dreieinigkeit

1901, 11-12.02

Kap. 11

Das innere Wort der jetzigen Gottesmedien

1901, 13.06

Kap. 12

Die Weissagung über die Wiederkunft Christi und ihre geistige Entsprechung

1901, 10.06

Kap. 13

Worte des himmlischen Vaters an Seine Kinder

1901, 15-18.07

13/1

Neige zur Wiedergeburt des Geistes

 

13/2

Lebe nach den Geboten

 

13/3

Geld ist der Satan der Welt

 

13/4

Falschheit ist, spirituell zu töten

 

13/5

Zehn Gebote

 

13/6

Herrschaft ohne Gott

 

13/7

Zu Priestern

 

13/8

Der wahre religiöse Kult

 

Anhang

An meine Brüder und Schwestern (Brief von F. Schumi)

1906 Dez.

 

Referenzen für die Buchanfrage (historisch = 1901)

 

 

 

 

Prämisse vom Herr

Pfingsten des Heiligen Geistes

 Diktat am 20. August 1901

1. Es ist hier der beste Ort, da Ich auf S. 36–39 die Gnaden- und Kraftgaben des heiligen Geistes in der Wiedergeburt beschrieben findet, daß Ich euch die Szene der Feuertaufe des hl. Geistes mitteile, wie sie sich damals abspielte. Es war am 17. Mai nach eurer Rechnung, um 9 Uhr früh, als Meine lieben Apostel, Jünger und Frauen im recht inbrünstigen Gebete, und alle einmütig oder eines Sinnes in Mich versunken waren, da ließ Ich zu, daß die Taufe des heiligen Geistes, die man sonst die Wiedergeburt des Geistes nennt, erfolgte und nämlich so, daß die damals zu Jerusalem in verschiedenen Geschäftsangelegenheiten sich aufhaltenden Völker darauf aufmerksam und die Pharisäer ganz schlichter gemacht wurden.

2. Plötzlich hörte man hoch über den Wolkenregionen ein großes Rauschen und Brausen, als wenn ein Sturmwind durchs Land zöge, welches sich schnell auf die Stadt Jerusalem herab und auf die Herberge zur Stadt Nazaret zu bewegte, welche im Nu wie in einem Sturmwind eingehüllt erschien, der aber, da angelangt, sogleich verstummte.

3. Während das Volk, welches auf dieses Ereignis hin zusammengeströmt kam, draußen verwundert schaute und frug, was da geschehen sei, füllte sich das Lokal , wo 74 Personen meiner Lieben im Gebet versunken auf den Knien lagen, mit einem großen Lichte, in welchem feurige Zungen als Symbole Meiner Liebeslehre zerteilt über den Köpfen eines Jeden schwebten, der in diesem Augenblicke, in einem einen übersinnlichen Wohlgenuß verbreitenden Lichte stehend, durch und durch erleuchtet, und in einen himmlischen Wohlgeruch, der sich mit irdischem Blumengeruch nicht vergleichen läßt, eingehüllt ward. Dieses dauerte ungefähr fünf Minuten lang, und sämtlichen Wiedergeborenen waren erfüllt von großer Liebe, Weisheit, Glaubenskraft, und voller Freude und Liebeseifer, das Evangelium dem Volke zu verkünden. Und daher sprachen alle einmütig: „Hinaus! Unter das Volk mag geschehen, was da will, wir wollen die Wahrheit dem Volke sagen, wer der Jesus von Nazaret war, den sie gekreuzigt haben.“ Und so drängten sich alle hinaus, das Tor der Herberge tat sich auf und jubelnd traten Meine Lieben unter die Menge des Volkes, welche alle Straßen um die Herberge voll füllte und auf die Nachricht wartete, was das geschehen war. Also traten Meine Apostel, Jünger und Frauen, voll heiligen Geistes erfüllt auf und fingen an mit lebhaften Worten die Wahrheit des Geschehenen zu schildern und in allen Sprachen zu reden, wie es im zweiten Kapitel der Apostelgeschichte vom vierten Vers an beschrieben steht und dort weiter berichtet wird.

 

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Kap. 1

Ein Liebeswort des Vaters

 Diktat vom 1901, 24. April

 1. Meine lieben Kinder, ihr habt hier ein Buch, welches zur Bekehrung der römisch-katholischen, hauptsächlich aber der Protestanten von ihrem Bibelbuchstabenglauben und zur Eröffnung der Erkenntnis der Wahrheit der göttlichen Namensbezeichnungen bestimmt ist. Verbreitet dieses Buch aus Liebe zu Mir und dem Nächsten durch Wort und religiöse Schriften, - damit die Welt zur Einheit in Glauben und Erkenntnis geleitet wird, daß in den christlich-theosophischen Büchern Ich Selber es bin, der euch nach dem Worttext des Evangelisten Johannes 6.45 durch diese Bücher lehrt. Ich sage euch, Meine lieben Kindern, Ich habe euch Bücher gegeben, die, einmal gedruckt, die leichteste Handhabe bilden werden, andere aus Liebe zu Mir zu belehren und zur christlichen Theosophie zu führen; denn diese ist die Religion des tausendjährigen Reiches Gottes auf Erden.

2. Ferner gab Ich euch in Meiner Liebe und Gnade gar große Winke und Lehren in dem schon erschienenen „Christlich-theosophischen Gebetbuche“. Mit aller Liebe und mit allem Ernste trachtet darnach dasselbe zu verbreiten, sowohl wegen seiner Lehren und seiner Gebete, da niemand ohne Beten vorwärts kommt – dies merket euch wohl – als auch Meiner großen Gnade der Vergeistigung (Gebetbuches) wegen. Leset öfter selbst, was darin anbefohlen ist, denn glaubet nur nicht, daß ihr Meiner Worte nicht mehr bedürfet. So ihr solches glaubt und meint, so seid ihr auf einem gar großen Irrwege, denn ihr bedürfet ihrer noch gar sehr.

3. An dieses reiht sich das noch zu erscheinende bedeutende Werk: „Die christliche Theosophie“ an, welches der Zeit angemessen im Druck erscheinen wird.

4. Dieses Buch ist bestimmt für Jeden und Alle, denn darin ist Meine Lehre in sanften Worten eures Vaters, aber im hochgeistigen Sinne Christi dargestellt. Damit könnt ihr öffentliche Vorlesungen halten und könnt jedem Einzelnen das Buch in die Hand geben, weil in diesem Buche Meine reingeistige Lehre in ihrer ganzen Erhabenheit klar dargestellt ist, sowie die Beweise, daß sie göttlicher und nicht menschlicher Herkunft ist.

5. Auch habe Ich durch Meinen Schreiber „Die ganze Führung des Apostels der Reformation, Dr. Martin Luther im Jenseits“ von seinem Hinübertritt bis zu seiner Vollendung als Großer und Fürst unter den Großen und Fürsten Meines Neuen Jerusalems gegeben, welches ebenfalls durch Meine Liebe, welche Ich in euch erwecken werde, noch im Druck erscheinen wird. Vor der Hand nehmet diese Meine Worte, welche Ich euch in der „heiligen Dreieinigkeit“ gegeben habe und verwendet sie; und so ihr euch dazu veranlaßt fühlt in euch durch Meine Liebe, die Herausgabe der „Christlichen Theosophie“ sowie des „Dr. Martin Luther“, wer es tun kann durch pekuniäre Unterstützung zu fördern; so traget andererseits zu den Druckkosten bei, indem ihr euch erklärt, ob ihr in den Besitz dieser Meiner Worte in den genannten Werken versetzt zu werden wünscht.

6. Das Werk „Dr. Martin Luther“, welches große Wichtigkeiten, Belehrungen und überzeugende Lehren enthält, die euch klar machen sollen, wie Ich sie von euch zu verstehen wünsche, dient dazu, euch in der Liebe und Wahrheit zu vervollkommnen.

7. Denn Ich sage euch: solange ihr nicht Alle einen und denselben Glauben, eine uns dieselbe Anschauung von Meiner Lehre habet, werdet ihr weder den Himmel noch Mich sehen, denn im Himmel kann man keine streitenden Parteien noch Besserwissenwollende brauchen, sondern nur liebende, demütige Kinder eines Herzens und eines Sinnes, weil Ich nur unter solchen wohne!

8. Der Name „Die christliche  Theosophie“ wird in Zukunft für Meine Diktate und Bücher maßgebend, weil alle andern Theosophien und theosophischen Bücher von der Welt verschwinden werden, denn wo Ich, „der König der Wahrheit“, herrschen werde, werden alle philosophischen Theosophien und Deutungen verschwinden müssen, sowie alles, was nicht den Stempel der Wahrheit tragen wird. Amen sage Ich, Jesus, euer Gott und geistiger König.

9. Hier habt ihr nun wieder Meine heiligen Worte, und so handelt nach denselben; bedenket wohl, daß das Handeln, d.h. eure Taten beweisen, in wie weit eure Liebe zu Mir vorgeschritten ist. Mein väterlicher Segen sei mit euch und allen guten Kindern, die Meine Liebe zu erfüllen sich bemühen. Amen!

 

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Kap. 2

Martin Luther und die nachapostolischen Weissagungen

1. Die Menschen glauben oft mehr den irrenden Mitmenschen als ihrem Gott und Vater, was euch die christlich- theosophischen Bücher beweisen, die Ich diktierend durch Lorber, Mayerhofer und andere schreiben ließ. Es kommt nun darauf an, euch zu entscheiden: „Wollt ihr mit, eurem Vater Jesus oder euren Priestern und Leitern glauben?“ – Jedenfalls ist dann eure Zukunft im Geisterreich dieselbe, wie bei den Glaubensgenossen und Anhängern von Dr. Luther, die auf seine Verheißungen hin im Jenseits Jesus Christus zu sehen hofften, und dann sehr enttäuscht waren, als sie sehen mußten, daß Luther selbst, als er zu ihnen kam, in Ungewißheit war, was das sein möge, daß sie trotz festen Glaubens und ausgestandener Verfolgungen weder Jesus sahen, noch den Himmel erlangten.

2. Wenn aber dies eine vollkommene Wahrheit ist, so erwartet auch euch, ob protestantisch, römisch-katholisch, orthodox oder anglikanisch, kein anderes Schicksals, als das, daß ihr alle eure falschen Auffassungen von der echten Christuslehre aufgebet, und in die Schule eures Vaters Jesus gehet, damit ihr die Heilige Schrift nicht nach dem Tod bringenden Buchstaben, sondern nach dem Leben gebenden Geiste erfassen lernt.

3. Diese kleine Vorbemerkung soll genügen, denn das Durchlesen der „Heiligen Dreieinigkeit“ wird euch die Augen und Ohren für das Wahre öffnen, damit ihr dann gläubig die Worte eures wahren Hirten Jesus betrachten und annehmen werdet. Die Wiederkunft Christi kann nicht früher erfolgen, bis ihr Meine reine Lehre annehmet, danach lebet und handelt. – Mein Segen allen, die eines guten kindlichen gläubigen Herzens sind. Amen!

 

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Kap. 3

Auf den Tempelkirchen - Gott der Vater

1. Die Menschen haben Gott vergessen und sich Götzentempel (Im Original der Vulgata heißt das Wort [lateinisch] „delubar“, „die Götzentempel“)   genannt Kirchen   (Das griechisch-lateinische Wort „ecclesia“ bedeutet nicht etwa eine gebaute Kirche, sondern die versammelte Gemeinde der Bekenner einer Religion), gebaut. So berichtet der Prophet Hosea im 8. Kapitel, 14. Vers über den jeweiligen Verfall der Menschheit, die Ich mit dem wankelmütigen jüdischen Volke verglich und daher Israel nannte.

2. Diese Bezeichnung paßte entschieden nicht auf die Juden, weil Ich bei Ihnen nie soweit in Vergessenheit kam, daß sie sich Götzentempel gebaut hätten, sondern nur zeitweise riß der Götzendienst ein, den Ich immer bald wieder ausrottete.

3. Es gibt wohl Momente in der jüdischen Geschichte, wo das Volk Meiner vergaß, sich goldene Kälber goß oder machen ließ, aber zu einem Tempelbau kam es nie. Der König Jeroboam baute wohl ein Haus für die opfernden Priester aber nicht für den Opferaltar. Und der Tempel zu Jerusalem war nie ein Götzentempel. Daraus ist ersichtlich, daß das, was Ich den Hosea schreiben ließ, auf eure Kirchen gemünzt war, die mit Altären, Statuen und Bildern – „Götzentempel“ nach Hosea genannt – vollgefüllt sind. Denn nur diese konnten gemeint sein, und Ich sage euch: „Wahrlich! Diese habe Ich als Götzentempel im Voraus bezeichnet!“

4. Die alten Bibelausgaben haben „Götzentempel und Kirchen“ gedruckt; die neuesten aber, sowohl römische als auch protestantische, haben nun an dieser Stelle „Paläste“. Also schreitet die Verballhornung Meines Heiligen Wortes immer weiter. Es sind bisher Tausende von Korrekturen an der Heiligen Schrift vorgenommen worden, um sie nach und nach zu einem Menschen-Machwerk herabzudrücken; und die Folgen davon waren: Der Abfall von der Kirche!

5. Armes Volk! Wie kannst du dich auf deine Bibel und deine Leiter verlassen, da sie dich so hintergehen!? Deine Priester sind zu Lügenpriester an dir geworden, sie sind vielfach Mammonsdiener aber Gottesdiener sehr selten. – Daher wundere dich nicht, wenn sie kein Licht haben und die Heilige Schrift aufgrund des geisttötenden Buchstabens erklären! – und sich dagegen sträuben, eine geistige Aufklärung anzuerkennen, weil dadurch ihre Finsternis im Geistigen offenbar würde und das Gebäude ihres Luges und Truges zusammenfiele.

6. Wenn die Menschen das Wort Gottes rein hätten und geistig erklärt, dann wäre ein solcher Verfall im Geistigen unmöglich. Aber so, da die Priester Meine Gebote falsch erklären und selbst nicht danach leben und handeln, ist es kein Wunder, daß alles in Sünde und Gottvergessenheit bergab schreitet.

7. Wenn die Menschen einmal aufwachen und den Abgrund sehen werden, in welchen sie sich geistig gestürzt haben, dann wird eine fürchterliche Erkenntnis an’s Licht kommen. Sie werden ihre Leiter meiden wie die Schafe die Wölfe; denn solche habe Ich gemeint, als Ich sprach: Sie werden im Schafpelze in die Herde sich einschleichen um dann ungehindert die nichts Arges ahnenden Schafe zu zerreißen und zu vernichten (Math. 7,15; Apg. 20,29).

8.  Es bleibt Mir nichts anderes übrig, als euch eine Neue Bibel, die rein und geistig erklärt ist, einzuhändigen, damit die Wahrheit von der bisherigen Lüge geschieden wird. Denn die Zeit ist nun angebrochen, von der die Propheten sprachen, daß Meine Kinder von Mir Selbst gelehrt werden. (Jes. 54,13; Jer. 31,34; Joh. 6,45)

9.  Und tatsächlich geschieht es bereits; denn, wenn ihr demütigen Sinnes die Erhabenheit Meiner Worte und Aufklärungen prüfet, so werdet ihr die Wahrheit erkennen, die darin liegt. Sollte aber die Wahrheit euch übertölpeln wollen, weil die Menschen heutzutage eine geistesfinstere Erziehung genießen und deshalb voll von solchen Geistern der Verstorbenen sind, die ihnen ihre finsteren Ansichten suggerieren, so leget das Buch aus der Hand und kommt im besten Glauben zu eurem Vater Jesus und bittet Mich inbrünstig um das geistige Licht! – Und es wird euch Licht in der Sache gegeben werden. Denn dem  Demütigen  im Geiste  bin  Ich   ein  liebevoller Vater; die  Weltweisen  und  Kritisierer   lasse  Ich   ihre  Wege  gehen.

10. Wenn die Menschen einmal einsehen werden, wie sie um ihr Seelenheil von ihren Führern im Geistigen betrogen wurden, dann erst werden sie zur Umkehr geneigt sein. Solange sie aber halsstarrig auf ihre Buchstaben und auf ihre Weisheit ohne Liebe pochen, ist mit ihnen kein Heil zu erringen, weil sie zu finster im Geistigen sind und daher die Stimme ihres Oberhirten Jesus nicht kennen und nicht erfassen können.

11. Weil die Menschen derzeit in so große Finsternis im Geistigen geraten sind, habe Ich wieder erweckt auf allen Seiten Meines schreibenden Propheten wie einst bei den Israeliten, wenn sie angefangen hatten, zu stark falsche Wege zu gehen. Aber damals herrschte Finsternis durch die Dummheit des Volkes, heutzutage durch die finstere, gottleugnende Weisheit. Alle diejenige Weisheit, welche nicht nach Meinen Geboten handelt, ist finster, weil sie antichristlich ist; denn alles, was gegen Meine Christuslehre verstößt, ist antichristlich. Nun schauet eure Leben und Handeln an und vergleichet es mit Meinen Geboten, dann werdet ihr die Antichristen erkennen wo sie sich befinden und wie sie heißen!

12. Was nützen Mir eure Gebete, Gesänge und Zeremonien, wenn sie aus einem durch allerlei Sünden verpesteten Grunde kommen? Ihr heuchelt Frömmigkeit, wenn ihr in der Not seid, aber daran denket ihr nicht, daß Ich überheilig bin und die Sünde auf ewige von Meinem Antlitz verbannt ist. Wird der Verbrecher bei euch nicht gestraft? Und ihr glaubet, Ich verzeihe alles, wenn ihr nur ein wenig gutmütig zum Gebet kommt!? Eure Sünden werden von Mir nie verziehen, wenn ihr dieselben nicht in der Zukunft aus Liebe zu Mir und dem Nächsten unterlasset. Weder Reue noch Beichte ist bei Mir maßgebend, sondern einzig und allein die fortdauernde Buße mit dem festen Vorsatz, die Sünden zu meiden und nicht mehr zu begehen. Ihr seid selbst eure eigenen Richter; denn Ich richte niemanden, (Joh. 8,15)  und je weniger ihr nach Meinen Geboten lebt, desto mehr entfernt ihr euch von Mir und desto mehr geht ihr in das Gericht der Finsternis, in die Hölle, weil euch die Sünden mit den Höllengeistern in Verbindung und Gesellschaft bringt. Je mehr ihr aber darauf achtet, Meine Gebote zu erfüllen, desto höher steigt ihr im Geistigen, und ihr kommt mit Geistern in Verbindung und Gesellschaft, welche eurem Innern gleich sind und ist eurer Wille ernst, so kommen immer höhere Geister in eure Umgebung und das wirkt geistig belebend und aufmunternd auf euch, denn eure Seele sieht die Geister und freut sich mit ihnen, und diese Freude bemerkt euer Gehirn aber es weiß nicht, warum ihr so begeistert für Göttliches seid, weil das Gehirn die Tageseindrücke der Seele nicht mit vollem Bewußtsein, sondern nur als Ahnung bekommt, denn sonst wüßtet ihr alles, was im Geisterreich vorgeht. Das fleischliche Gehirn ist im wachen Zustande nur für die Eindrücke aus der Außenlebenssphäre empfänglich; bei der Nacht oder im Schlafe aber auch für das, was die Seele im Geisterreiche tut, wovon die Wahrträume und das Hellsehen (Clairevoyance) und der Somnambulismus unzweideutige Beweise auch dem Skeptiker und dem Gottesleugner geben.

13. So geht Mein Walten unter euch vorwärts, und es ist Mein einziger Wunsch, daß ihr als Meine Kinder auf die Stimme eures Gottes und Vaters Jesus höret, damit Meine Worte in euch die Früchte des Ewigen Lebens zeitigen. Denn sonst könnt ihr nie zu Mir kommen, weil Ruß und Schnee zwei ungleiche Farben haben. – Wenn ihr annehmet, daß ihr als grobe Sünder „Ruß“ vorstellet, so wird euch auch klar, was der Schnee ist. – Daher reinigt euch und heiliget eure Gedanken, Wünsche, Worte und Taten, auf daß sie nur Geistiges an sich und in sich tragen, dann wird der Weg zu Mir angebahnt, sonst nie! Ohne Kampf ist kein Sieg, ohne Sieg aber kein Lohn zu erhoffen.

14. So, Meine Kinder, habe Ich euch über einiges aufgeklärt, was man tun muß, um zu Mir zu kommen. Weitere Aufklärungen geben euch die übrigen (Neu)theosophischen Bücher, die bei euch bisher als ketzerisch gelten, weil sie die Wahrheit über alles verbreiten. Leset sie alle durch und urteilet am Schlusse! Ich zwinge niemanden, daß er glauben muß, aber Ich ziehe auch niemanden zurück, wenn er, vollbewußt seines Loses, in den Abgrund stürzen will! Denn jeder ist seines Glückes Schmied, wenn er die Mittel zum Glücklichwerden kennt, und diese sind in Meinen Diktaten allseitig gegeben und aufgeklärt. Wer die Stimme seines Gottes und Vaters nicht kennt, und versteht, der ist tief gesunken in die menschliche Weisheit und in die Materie, während Ich das Gegenteil: Die Liebe und der Geist bin (Joh. 4,8,16; Joh. 4,24).

 15. Meine Person zu kennen, haben sich die Menschen, die sich euch als von Mir berufene Diener vorstellen, noch nie gekümmert, sondern sie haben in ihrer Mammonsdienerei noch mehr Finsternis in die unverständlichen, weil geistigen Worte der Bibel gebracht, daher will Ich Selber tun, um was Mich solche Kinder bitten, die Liebe zu Mir und dadurch auch zu euch als Meine Kinder haben.

16. Im Alten Testament kannte man den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, man wußte, daß Er ein Geist und wahr und gerecht ist (1.Kö. 18,36; Ps.111,7; Daniel 4,36)

17. Mein Name war Jehovah Zebaoth, was soviel bedeutet als „Vater“ o „Herr der Heerscharen“.

18. Die Bezeichnung „Jehovah“ übersetzt man in „Herr der Gerechte!“, „Der Ewige“, „Unveränderliche“, aber diese Übersetzungen sind nicht urhebräisch, daher unrichtig. Urhebräisch heißt JEOUA „Vater“ d.h. Liebe und Schöpfer oder Zeuger, und als Liebe bin Ich auch im Neuen Testamente gekennzeichnet (1. Joh.4,7.8.16)

 19. Die Liebe ist das Grundprinzip in Gott und diese ist der Vater als Schöpfer der Welt; denn die Liebe ist immer der Vater, der Impuls und der Zeuger, weil ein vollfreies Wesen nie etwas machen wird, ohne daß es die Liebe dazu treibt. Gott als das allerfreieste Wesen tut aber nur das, was Seiner Liebe, Lust und Freude ist, daher der Name Jehovah oder Vater, da der Vater eben die zeugende Liebe ist. 

20. Als Liebe bin Ich euer Vater und in eurem Herzen wohnend, und als Solcher melde Ich Mich durch das Gewissen, wenn dieses Vorwürfe macht oder zum Guten ratet. Paulus hat an die Korinther  (1. Kor. 3,16.17 / 6,19; 2. Kor. 6,16) und an die Römer (Römer 8,11) geschrieben und ihnen erklärt, daß der „Geist Gottes“ im Menschen als Lebendigen Tempel Gottes lebt, daß dieser Geist der „Heilige Geist“ ist; daß dieser der lebendige und derjenige Gott ist, der den Leib Jesu vom Tode erweckte. Diese Aufklärung soll euch genügen, damit ihr die falsche Annahme: Der Menschengeist sei verschieden vom Gottesgeist, verwerfet; denn sonst wären Ich euer Gott JESUS und Mein Apostel Paulus zwei Lügner.  (Gal. 1,11-12) Seht, auch das ist ein großer Beweis, daß eure Weisheit euch finster gemacht hat, daß ihr sogar eine materiell ausgedrückte Lehre falsch auffasset! Es heißt doch klar: Gott hat Adam S e i n e n Odem eingeblasen und ihn dadurch belebt  (1. Mos. 2,7)    - Wenn aber vollwahr ist, wie soll Ich einen anderen Odem, Lebenshauch oder Lebensgeist eingeblasen haben als Meinen eigenen Gottesgeist!? Ich sage euch: Es giebt in der ganzen Unendlichkeit nichts mehr als einen Gottesgeist und einen Satansgeist, d.h. einen Gottesgeist der Liebe und einen Satansgeist des Hasses.

21. Mein Geist der Liebe ist das Leben in der ganzen sichtbaren und unsichtbaren Schöpfung, und dieser Geist wird oft zur Verstärkung des Geistes im Menschen gegeben; aber damit ist nicht gesagt, daß der Menschengeist nicht reiner Gottesgeist ist, sondern nur, daß der Geist direkt aus Mir mehr liebetätig ist als der vielgeplagte Geist des sündigen Menschen. (Röm. 8,15-16)

 22. Stellet euch daher den Vater nicht als eine Person vor, sondern als einen Liebesgeist, als eine Liebeflammende Luft, sonst werdet ihr nie Gott richtig erfassen; denn wäre Gott nicht eine Aetherluft, so könnte Er unmöglich alles durchdringen und überall vertreten sein! Daher  eben  Sein  Allessehen und Alleswissen  in  der  ganzen  Welt.

23. Nicht leicht wird es eine verwirrtere Auffassung von der Bezeichnung Gott-Vater geben, als es die Priesterschaft aufgebracht hat, doch lasse man sie; - denn jetzt fängt Mein eigenes Wirken an, um aufzuklären, wie Meine Kinder die Lehre der Liebe Gottes auffassen sollen.

24. Die Bezeichnung Vater hat die höchste Bedeutung für die Menschen; denn wenn euer Vater Gott ist, seid ihr berufen Götter zu werden und Erben Seiner Reiche, aber erst dann, wenn ihr den Willen eures Vaters erfüllet.

25. Es ist alles an euch gelegen, ob ihr wollt überglücklich und göttergleich werden oder nicht, und nicht an Mir; denn Ich zwinge niemanden etwas zu werden, zu was er nicht Lust hat. Wo Mein Geist regieret, dort ist Freiheit (2. Kor. 3,17), und niemand kann sich beklagen, daß Ich ihm etwas in den Weg lege; aber es soll auch niemand klagen, wenn ihm allerlei Ungemach in die Quere kommt! Denn das hängt von dem Leben ab, ob man in Gott oder ohne Gott lebt.

26. Das Wort „Vater“ sollte euch einen Ansporn sein, dahin zu arbeiten, daß ihr „verlorene Söhne“ nach Hause zum Vater kämet! der e u c h immer erwartet, um euch liebreich in Sein himmlisches Vaterhaus aufzunehmen. Strebet daher, den Willen des Vaters zu erfüllen und Ich sage euch, eure Mühe wird göttlich bezahlt.

27. „Vater“ soll euer Losungswort sein! Denn Vater ist die Liebe in Gott, und nur dann, wenn ihr dieses Wort als Bezeichnung eures Gottes aus liebenden Herzen aussprechet, ist Sein Name geheiliget durch euch und angezogen in Liebe zu euch. Trachtet daher diesen Namen im Munde zu führen und nicht bloß den Namen „Gott“, denn Gott ist überheilig, und sind daher die Menschen als Sünder und Verbrecher Ihm ein Greuel; als „Vater“ aber ist Er die Liebe, und nur diese hat Mitleid und Erbarmung mit euch.

28. Bringet daher dem Vater recht viel Liebe entgegen. Dann werden euch alle Sünden verziehen und mag es derer so viel geben, als des Grases auf Erden, oder des Sandes im Meere. (Spr. 10,12; 1.Petri 4,8; NtS 10c,24)

29. Der Evangelist Johannes (7,38-39) schreibt: «Wer an Mich (Jesus) glaubt, aus dessen Innerstem werden sich Ströme des lebendigen Wassers ergießen». Das will sagen: „Wer an Mich glaubt, der wird Meine Lehre befolgen, und dadurch werden sich Ströme der Liebe durch Betätigung an Liebeswerken, die er an Armen und Kranken über wird, ergießen.“

30. Niemand kann behaupten, daß er Gott liebt, wenn er den Nächsten hasset! Denn wie kann er sagen: daß er Gott liebt, wenn er den Nächsten, in dem der lebendige Gott lebt, haßt, geringschätzt und im Bedarfsfalle im Stich läßt, anstatt ihm liebevoll beizuspringen und ihm zu helfen nach Kraft  (1. Joh. 4,7-21) und Möglichkeit!?

31. Die Liebe ist das größte Gebot im Gesetze Mosis, und niemand kommt zum Vater als durch die Liebe, weil Liebe nur wieder Liebe verlangt, weil die Liebe das Leben ist (Matth. 22,37-40; Joh. 14,6).

32. Daher hat Mein Paulus gesagt, daß die Liebe das Allerhöchste ist  (1. Kor. 13). Denn was nützt Mir eurer Glauben, daß Ich Christus bin, wenn eure Werke nicht der Liebe entsprechen? Auch Satan und seine Teufel glauben an Mich, aber ihre Werke sind nicht aus der Liebe, daher gegen Mich. Was nützt es Mir, wenn ihr diejenigen liebet, welche euch am Herzen liegen; die Armen und Bedürftigen aber Hunger und Elend leiden lasset!? Wahrlich, Ich sage euch: „Euer Glaube und eure Liebe ist bei Mir null und nichtig, solange die Werke der Nächstenliebe an Fremden euch nicht zieren!“ Ohne Werke der Nächstenliebe gehöret ihr unter die Böcke Meines geistigen Gerichtes und die Hölle wird eure Behausung sein.

33. Wo keine selbstlose Liebe zum armen Nächsten, wo man die Armen, Bedürftigen und Kranken unberücksichtigt ihrem Schicksale überläßt, dort bin Ich, euer Vater Jesus nicht, und wenn ihr nicht durch Meine Liebe zum Nächsten euch den Weg ebnet zu Mir, dem Vater, dann kommt ihr nicht zum Vater, denn Ich bin der Weg zu ihm durch die Liebe. (Joh. 14,6; 1. Joh. 4,8,16)

34. Ihr wisset nun, daß die Bezeichnung Vater die Liebe in Gott bedeutet, daher werdet ihr nun die Bibelworte verstehen, wo es heißt: «Ich und der Vater sind Eins» (Joh. 10,80), denn das bedeutet soviel als: «Ich und der Vater sind in der Liebe gleich». Ferner heißt es: Ich bin im Vater und der Vater ist in Mir (Joh. 10,37,38). Dieser Text will besagen, daß Ich in der Liebe und Barmherzigkeit war und daher die Werke der Nächstenliebe tat; also war die göttliche Liebe  (1. Joh. 4,8,16) in Mir und Meine Liebe in der Liebe des Vaters Eins.

35. Ferner sagte Ich: «Der Vater aber, der in Mir wohnt, derselbige tut die Werke» (Joh. 14,10). Also war es eben die Liebe Gottes in Mir, welche die Werke der Nächstenliebe tat, aber Meine Liebe war zugleich die Liebe des Vaters (Joh. 14,19-21) Wir waren stets Eins. Daher sagte Ich: Der Geist der Wahrheit wird Mich verklären, denn Er wird aus Meinem (d.h. aus Meiner Liebe, Weisheit und Kraft) nehmen und es euch verkündigen» (Joh. 16,14). «Denn Alles, was der Vater (d.h. die göttliche Liebe) hat, das ist Mein (der göttlichen Weisheit [1. Kor. 1,24]). «Darum habe ich gesagt, Er wird’s von dem Meinen nehmen und euch verkündigen» (Joh. 16,15; 17,10).

36. Ich war mit dem Vater in allem Eins. Daher ward der Geist des Vaters in Mir zum Herrscher Meiner Individualität, und Er lenkte und leitete Mein ganzes Wesen. Denn Ich ordnete Meine Weisheit Seiner Liebe unter und verlor dadurch Meine separate Eigenschaft in Gott.

37. So müsset auch ihr eure Weisheit kreuzigen und sie der Liebe unterordnen, dann werdet ihr mit dem Gottvater, der Ich, Jesus bin, Eins, wie Ich als Mensch durch die Liebe mit dem Vater Eins und dadurch Selber zum Gottvater  wurde. Nun konnte Ich sagen: «Wer Mich sieht, der sieht den, der Mich gesandt hat, weil Mich Meine eigene Liebe gesandt hat, und in Gott gibt es nur e i n e Liebe, denn wo sich eine Liebe regt, dort ist der Vater». Und so kam es beim letzten Abendmahl vor, daß Ich sagte: «Habet ihr Mich kennen gelernt, so habet ihr auch Meinen Vater kennen gelernt; denn wer Mich sieht, der sieht den Vater»  (Joh. 14,7-9).

38. Der Geist Gottes ist der Vater, denn der Vater ist der geistige Ausdruck für Liebe und die Liebe ist die ganze Urwesenheit in Gott, daher: wer Liebe hat, ist unendlich reich, er kann bezahlen den Himmel gleich.

  

[index]

Kap. 4

 Jesus Davids Sohn, daher: „Menschensohn“

1. Im Menschen wohnt die Hoffnung auf ein besseres Jenseits, darum ist sein Bestreben dahin gerichtet, sein Leben so zu führen, daß er eine berechtigte Hoffnung haben kann, glücklich dahin zu gelangen.

2. Nie haben die Menschen so wenig Sinn für das Geistige gehabt wie heutzutage. Das, was sie als das Geistige in ihnen ansehen, ist eben nicht das eigentlich Geistige wie es sein soll; sondern es ist weltlich, dogmatisch, selbstsüchtig, weil auf die eigene Schwäche berechnet.

3. Wie sollte Ich da nicht traurig sein, wenn Ich sehe, wie die Menschheit den Weg des Abgrundes wandelt? Jeder glaubt, daß seine Ansichten die richtigen sind. Aber sich unterrichten lassen, etwas nachdenken, die Wahrheit prüfen, dazu fehlt den meisten die Geduld. Und doch soll man die Wahrheit prüfen, ob ihr Grund in der Liebe zu Gott und dem Nächsten ist; denn nicht in der Weisheit liegt die Wahrheit, sondern in der Liebe, und wenn der Weisheit Werke aus der Liebe sind.

4. Jedermann kann nach diesen Zeichen die Menschen beurteilen, ob sie aus dem Geiste der Wahrheit sind und ob sie nach dem Willen Gottes handeln. Denn an den Früchten erkennet man den Baum (Math. 12,33). Und so erkennet man auch die Menschen an ihren Früchten, ob ihre Werke aus uneigennütziger Liebe oder selbstsüchtiger Weisheit stammen (Math. 7,16).

5. Wenn die Menschen die Vorschriften erfüllen, welche ihnen Meine Liebelehre vorschreibt, dann ist Meine Liebe in ihnen tätig und sie reifen im Geistigen und bringen gute Früchte für das ewige Leben.

6. So wird Mein Walten mit euch ein inniges; denn ihr fühlet eine beruhigende Freude an der Erfüllung eurer Pflichten, an dem Wirken der Nächstenliebe, Mir zulieb. Denn nur das innige Verhältnis zwischen Vater und Kind wird in euch Liebe, Freude und Frieden wecken, und dieses ist mehr wert als alles andere.

7. „Wachet und betet,“ habe Ich gesagt den schlafenden Jüngern im Garten Gethsemane; und so sage Ich auch euch, denn der Geist, der Ich Selber in euch bin, ist wohl immer willig, aber eure Seele ist faul, die das Fleisch regiert und gern nur ihren Wünschen und Begierden nachgeht, weil sie aus der Materie entnommen ist. Und diese muß stets ermuntert und zum Guten angetrieben werden.

8. Viele Menschen leben tagein tagaus ohne daran zu denken, daß sie eine Seele haben, ja sie leugnen sogar ihre eigene Seele und deren Fortleben nach dem Tode und meinen, mit dem Sterben des Fleischleibes sei alles vorüber. Solche gedankenlosen Materialisten werden schrecklich erwachen im Jenseits. Ein Erwachen wird das, daß es besser wäre, sie hätten nie gelebt; denn Pein und Schmerz wird sie in Finsternis umfangen und kein Mensch wird ihnen eine Auskunft geben, weil sie die guten Lehren auf der Welt belächelt und nur für ihren Körper gesorgt haben, die Seele aber an aller und jeder geistigen Nahrung darben ließen.

9. Was mit solchen wüsten Menschen dort werden wird, davon haben diese keine Ahnung. Um so schrecklicher wird sie die nackte Wahrheit überraschen, wenn sie dort angelangt sein werden, wo keine Täuschung mehr möglich ist. Da wir dann wohl Heulen ob verfehlter Lebenswege sein und Zähneknirschen vor Zorn über die eigene Dummheit, das Gute weggeworfen und das Böse befolgt zu haben. Der Wurm der Reue wird kein Ende nehmen, weil der Mensch in der Finsternis sich zu unglücklich fühlt. Daher arten solche Unglückliche oft in Raserei aus und werden rot vom innerlichen Feuer des Zorns und der wilden Aufregung gegen das anscheinend unbesiegbare und nicht enden wollende traurige Schicksal. Wilde Flammen durchwühlen das Innere ihrer Herzen wegen der Aufregung gegen das unbarmherzige Walten der Reue, der Finsternis und ihres unheimlichen Ergreifens der Menschen, die in ihre Höllenzustände geraten sind.

10. Niemand kann erwägen, welche schreckliche Existenz solche unglückliche Wesen durchfristen und wie sie fluchen und wildern gegen Mich und sich selbst; und doch habe Ich ihnen alle Freiheit gegeben, aus Meinem Born der göttlichen Liebelehre sich soviel anzueignen als ihnen lieb war. Aber statt Dankbarkeit oder doch Erkenntnis, habe Ich nur Hohn, Verspottung und Geringschätzung von ihnen erhalten. Nun sind sie zu Mir gekommen mit aller ihrer Teuflischkeit und Bosheit, und Ich soll ihnen Honig reichen? Nein, Ich tue ihnen nichts. Aber eben, weil sie ohne Mich gelebt und gestorben sind, und Ich allein alle Süßigkeit und Glückseligkeit des geistigen Lebens bin, sie Mich aber mit Hohn und Spott ihrer Verstandesweisheit überworfen haben, daher waren sie die alleinigen Richter und Missetäter an ihrem traurigen Schicksal in der Höllenfinsternis, wo alle Hilfe, alles Licht, alle Kraft fehlt, sich auszuarbeiten und sich in besseren Regionen fortzubewegen.

11. Schrecklich langweilig ist ein solcher Zustand, besonders noch durch die eingewurzelte falsche Kirchenlehre, daß es ewig dauert und jede Änderung ausgeschlossen ist. Daher Kinder! leset Meine Aufklärungen mit Ernst und Aufmerksamkeit, damit euch nicht das gleiche Schicksal erreicht!

12. Ewig dauert es nicht, da Ich bloß ewige Verdammungsstätten geschaffen, nicht aber meine Meine Kinder als Ewigverdammte auf die Welt gesetzt habe (Siehe „Gebetbuch“). Aber, bis sie sich soweit ausgearbeitet haben, daß sie die Lüge erkennen, in welcher sie sich befinden, und die Mittel erfahren, wie sie ihren kläglichen Zustand verbessern können, erscheint es ihnen, als ob Ewigkeiten an ihnen vorüberzögen, und dieser trostlose und unendlich erscheinende Zustand ist für sie die reinste Hölle der Qual in Finsternis und Flammen des inneren Zustandes ihrer Seele.  Das ist die Hölle, von der ihr ganz falsche Begriffe habet.

13. Wenn alle Menschen Meine Gebote befolgen würden, dann wäre die Welt ein Paradies und die Menschen selige Geister im Fleische. So aber, da die ganze Welt gegen Meine Gebote handelt, ist sie zur Schule für die Hölle geworden, weil die Schlange der Selbstsucht der einzige Beweggrund der menschlichen Handlungen geworden ist.

14. Um den Menschen den Aufstieg zu Mir zu erleichtern, stieg Ich Selber auf die dunkle Erde und trug das schwere Kleid des Fleisches, um als Mensch euch zu zeigen, wie man leben kann und muß, um zum Vater der Liebe zu kommen.

15. Ich habe Selber als Mensch nach diesen Geboten gelebt, die Ich im Laufe Meiner dreijährigen Lehrzeit den Menschen gepredigt und aufgeklärt habe. Nun kommt es auf euch an, ob ihr sie annehmen und erfüllen wollet. Auf der einen Seite steht der Himmel, auf der anderen die Hölle offen. Jeder kann wählen, was ihm besser zusagt; denn bei Mir gibt es keine weltlichen Gesetze von „Muß“, sondern nur Sollgesetze, und jedes Kind ist von mir aus frei, zu thun, was es will; die Strafe oder Belohnung liegt in der Tat: Gutes Wirken führt zu Gott (Gott hieß urdeutsch Guti, was „der Guti“ und „die Güte“ bedeutete), Böses aber zu Satan in die Hölle.

16. Der Himmel aus ‚him-ila‘ bedeutet das „Hoch-Reich“; - Hölle aus ‚hulá‘ aber „Tiefe“, „Loch“, daher identisch mit Finsternis, weil in tiefen Löchern Finsternis herrscht. Daher auch das Wort „hol“ für nieder.

17. Es war in göttlicher Liebe und Weisheit beschlossen, das Werk der wahren Aufklärung über die geistigen Zustände des Seelenlebens den Menschen klarzulegen. Daher stieg Ich zur Erde und vollbrachte alles, was bisher die Scheidewand zwischen Mir und Meinen Kindern bildete, nämlich: Da alle Menschen im Geiste Adams und Evas mitgesündigt, da sie aus diesem Geist herstammen, war in göttlicher Weisheit die Strafe gesetzt, daß alle so leiden und Kreuzestode sterben müssen, wie Ich später als Jesus Selber, da Ich aus Weisheit in Liebe zu Meinen Kindern überging, dies vollbrachte, sonst wäre euch das Antlitz des Vaters für ewig unsichtbar geblieben (ChtS. 4.318).

18. Ich habe Mich in den Propheten angezeigt, wie Ich kommen und leben, ja sogar wie Ich sterben werde, nämlich die erste Verheißung machte ich dem Adam, daß Ich kommen werde, das Böse vom Guten zu scheiden.  (1. Mos. 3,15)

 19. Dann kam Ich im Jahre 919 vor Chr. zu den Adamiten und bezeichnete die Seele der Jungfrau Pura aus Hanoch als diejenige, die Mich einst unter dem Herzen tragen würde, was in ihrer Reinkarnation unter dem Namen Maria zustande kam (ChtS I. 477,10).

20. Dann waren es Noa, Abraham, Isaak, Jakob, denen Ich versprach, daß aus ihrem Samen einst der Messias als Erlöser der Welt hervorgehen werde. (ChtS I 42,95.96; 1. Mos. 22,18 / 26,4 / 28,14 / 32,13)

21. Der Prophet Nathan weissagte nach Meiner Angabe dem König David, daß Ich einst aus seinem Samen den Messias erwecken   würde (2. Sam. 7,12).

22.  Der Prophet Micha erhielt den Befehl, den Ort zu bezeichnen, wo Ich geboren werden sollte und daß dies in der Davidstadt Bethlehem im Stamme Juda geschehen werde (Micha 5,1).

23. Ferner erhielt Jesaias die Weissagung anzuzeigen, daß eine Jungfrau Meine Mutter werde (Jes. 7,14-16) und daß Ich, „der ewige Gottvater“, Selber zur Erde steigen werde (Jes. 9,5). Meine Geburt behandelt die Jugendgeschichte Jesu von Jakob, dem jüngsten Sohne Josefs, den er mit seiner Frau namens Thamar, einer Bürgerstochter von Nazareth, hatte, die aber schon 5 Jahre gestorben war, als Maria dem 70-jährigen Greis Josef angetraut wurde, aus Rücksichten, die euch in Meiner Jugendgeschichte erzählt werden.

24. Der Pseudomatthäus, l´Rabbas, ein Schriftsteller von Sidon, sagt zwar: Ich war Mariens erster Sohn (Matth. 1,24); aber die Quellen dieses Sammlers sind nicht Original, sondern nur Sammelwerk aus dem, was ihm die Leute in den Jahren 50-67 erzählt haben (ChtS 17B,18).  Ich war Mariens erster und einziger Sohn; die Bezeichnung, daß Josefs Söhne Meine Brüder sind, entspricht nach Matth. 23,8-9, wonach alle Menschen gegenseitig Brüder und Schwestern sind. Also bezeichnete Ich Selbst Meine eigene Mutter als Bruder nach dem Geiste und als Schwester nach der Seele, wenn sie den Willen der göttlichen Liebe, „Vater“ genannt, tut (Math. 12,47-50). Der Geist jedes Menschen ohne Ausnahme ist männlich, die Seele weiblich, daher die Braut des Geistes und zugleich Schwester zu ihm, und auch Mutter, wenn sie ihre Pflicht als Mutter verrichtet. Wie aber kann ein Mann zugleich eine Mutterseele haben? Ja, ist der Mann nicht die zweite Hälfte, Weib, als Adam und Eva!? Der Mensch ist nur vollkommen Mensch, wenn er aus Mann und Weib besteht, daher der Wahrspruch: „Mann und Weib ein Leib“[1]. Geistig besteht eine ganz andere Weltanschauung, als sie die kluge Verstandesweisheit emporgezüchtet hat, in deren Folge die Menschen nicht Brüder und Schwestern, sondern selbstsüchtige Teufel gegeneinander sind.

25. Also ist die Menschheit aufzufassen und nicht nach weltlichen Begriffen, nach welchen selbst unter Brüdern und Schwestern im allgemeinen keine geistige Einigkeit besteht.

26. Ich werde oft „Menschensohn“ genannt; und Ich Selber nannte Mich auch so, weil ich nach dem Fleische wirklich aus menschlichem Blute aufgebaut wurde.

27. Viele nannten Mich Davids Sohn, weil sie Mich für den Messias hielten, der aus dem Samen Davids kommen sollte, und tatsächlich waren Maria und Josef Nachkommen Davids, letzterer als ihr angetrauter Gemahl, damit sie einen Mann ihrer Mutterschaft vor der Welt habe, weil die Welt nicht wissen durfte, daß in Jesus ihr Jehovah Selber unter Menschen wandelte, sonst wäre das ein Gericht für die Menschen und nicht Freiheit gewesen, weil sie vor Furcht sich in alles gefügt hätten. Weltherrscher haben nur Sklaven zu ihren Untertanen; Ich als Gott kann doch nicht mit Meinem eigenen Geist im Menschen knechten! – Meine Kinder müssen Freiheit in vollem Maße haben, damit niemandem ein Unrecht geschieht. Kinder mit dem sklavischen Geist ängstlicher Unterwürfigkeit kann ich als freiestes Wesen im Universum nicht brauchen, daher die volle Freiheit, - aber auch Strafe bei Mißbrauch dieser Freiheit.

28. Es ist hiermit Meine Niederkunft aus den Himmeln aus den Weissagungen der Propheten nachgewiesen und brauche Ich in dieser Richtung doch keine besseren Beweise als die, welche Ich eben berührt habe; somit gehen wir zu einer anderen Beweisführung über.

  

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Kap. 5

Jesus als Gottessohn ist Gottesweisheit

1. Wenn die Menschen lange Zeit im Unklaren über die Begriffe der Gotteslehre (Theologie) sind, gewöhnen sie sich daran und nehmen sich keine Mühe, nachzuforschen, ob alles in der Ordnung ist. Auch das ist seltsam, daß sich kein Priester Mühe nimmt nachzuforschen, ob die Gaben des Heiligen Geistes nicht noch heutzutage zu erringen und zu erhalten sind! Meine Weltordnung ist immer dieselbe, nur die Menschen sind anders als Meine Apostel und Jünger waren.

2. Achtzehn Jahrhunderte habe Ich gewartet auf die Priester, daß sie zur Einsicht kommen, und daß echte apostolische Leben wieder beginnen möchten. Aber umsonst. Daher mußte Ich eine eigene Gemeinde gründen, die Mir folgt und sich führen läßt. Und mit dieser verkehre Ich wie einst mit den Aposteln durch das innere Wort. Diese zwar kleine und verborgene Gemeinde hat Mein volles und direktes Licht, aber nicht alle, sondern nur die vorgeschrittenen, denen ich fortwährend Meinen Willen kundgebe.

3. Wenn nur die Menschen Meine Liebe zu ihnen begreifen möchten, so wäre es ja möglich, mit ihnen etwas anzufangen; aber leider, sie sind halsstarrig, und jeder glaubt, daß er recht hat, sein Nachbar aber unrecht. Die Liebe, Demut und Geduld in Religiösen und Geistigen ist den Menschen meist verloren gegangen. Fanatismus und Selbstsucht auf der einen Seite, Kritisierwut und Haß auf der anderen, lassen keine Überzeugung, noch weniger Eintracht erzielen.

4. Immer wieder komme Ich mit Liebe, schicke Leute unter euch, um euch die Wahrheit zu sagen, aber es ist kein Heil mit euch! Würde Ich aber mit Hunger, Pest, Erdebeben usw. kommen, dann würdet ihr jammern, daß Ich unbarmherzig bin. Aber Eines wird stattfinden: entweder folgen oder es kommt die Zuchtrute über euch!

5. Warum nicht folgen? Warum so halsstarrig sein und nicht prüfen Meine neuen Offenbarungen, ‚Vaterworte‘ genannt, die in den neuen theosophischen Schriften veröffentlicht sind und die man auch ‚christlich-theosophische Bücher‘ nennt. Dort ist Licht und Geist für die Aufklärung der Heiligen Schrift, speziell für das Neue Testament, weil alle Meine Reisen, Taten und Worte während Meiner dreijährigen Lehrzeit darin beschrieben sind mit Worten, die man leicht versteht.

6. Es wird nicht lange dauern, daß Ich das Gebäude des Lugs und Trugs von der Wurzel aus ausrotten werde. Darin sind alle Religionen der Welt inbegriffen, weil alles zu nichts taugt, denn Religionen, wo Hochmut, Haß, Verfolgung, Ungeduld und Fanatismus gegen Andersgläubige besteht, sind eben keine Christusreligionen. Das sind die Kennzeichen der Unechtheit eurer Religionen, während Meine Religion der Liebe, Demut, Duldung und Reinheit der Gedanken, Wünsche, Worte und Taten ist. Wo besteht denn eine solche Religion unter euch? Nirgends.

7. Ja, wohl giebt es einige Ausnahmen unter einzelnen Personen; aber diese sind selten, da und dort vereinzelt vorkommend und daher nicht maßgebend fürs Allgemeine.

8. Wenn man aber alles berücksichtigt, dann muß man die Verwilderung des Volkes von dem Standpunkte betrachten, daß Meine Lehre aus den Himmeln verballhornt ausgedeutet und gegen alle Übertretungen dieser Lehre geschwiegen wird; - weil von den Lehrern selbst nicht beobachtet.

9. Wie kann dann das Volk gut sein, wenn die Beispiele schlecht sind?! Nur so weiter, die Bezahlung im Jenseits wird um so größer, weil alle Verbrechen aus Beispielen von Vorgesetzten hervorgingen. Nie wäre das Volk moralisch zu tief gesunken, wie es jetzt ist, wenn die Priester, wie einst Meine Apostel, über die Reinheit Meiner Lehre gewacht und als gute Beispiele danach gelebt und gehandelt hätten. Nie wären Meine Gebote mit Füßen getreten worden, wie es jetzt geschieht, wenn die Priester ihren Pflichten nachgekommen wären.

10. Lange, lange ging es ruhig zu, so daß man Mich ganz vergessen hat. Man glaubte Mir zu dienen und übte Teufelswerke aus; während Meine Liebe die Religion der Liebe ist.

11. Die Zeit ist gekommen, daß Ich werde den Weizen von der Spreu scheiden. Die Wiederkunft Christi, von der Ich vor Kaiphas weissagte  (Math. 26,64 / 24,30) ist nun vor der Türe. Seht, das ist bereits eine Wolke, welche ihr eben leset. In ihr bin Ich, ihr höret Meine Stimme, aber Mich sehet ihr nicht, weil Mich die Wolke verdeckt. Aber aus ihr spreche Ich; denn eure Augen können Mich nicht sehen, weil euer Herz, um Gott zu schauen, noch lange nicht reif ist!

12. Trachtet Mich in diesen lichten Wolken Meiner ermahnenden Worte lieb aufzunehmen und ja nicht zu verwerfen! Denn sonst müßte Blitz und Donner hinterdrein folgen! und wehe euch! wenn auch das nicht genügen würde. An Mitteln, eure Halsstarrigkeit zu brechen, fehlt es Mir nicht.

13. Wenn ihr Meine Worte ohne Kritik und Urteil annehmet, dann wohl euch, denn ich strafe nur die Halsstarrigen durch sich selbst, nicht aber Unschuldige, daher gebe Ich euch um voraus bekannt, was Mein Wille ist.

14. Nun, diesen kennt ihr. Handelt daher nach Meinen Worten und nicht nach denen eurer Priesterr! denn jede Sache hat einen Anfang und ein Ende und so wird es mit euren Priestern sein, weil sie die Wege Meines Gegners, den man sonst Satan nennt, wandeln.

15. Nicht bloß dieses Buch sollt ihr lesen, sondern alle Bücher, die Ich Selber diktiert habe; alle anderen aber als antichristlich verwerfen, das ist Mein Wort und Mein Wille für die, die mir nachfolgen wollen. Mit den anderen aber, welche Meine Worte als nicht von Mir kommend verwerfen, werde Ich Selbst das Gericht halten.

16. Nachdem ihr nun Meinen Willen kennt, so ist dann eure Aufgabe, denselben in Vollzug zu setzen; denn das Wissen und nicht leben und handeln danach bringt euch keinen Schritt weiter im Geistigen.

17. Nun kommen wir zur Erklärung der Bezeichnungen Gottessohn und Gottesweisheit, welche euch als eine dreifache Decke Mosis über eurem materiellem Verstand liegen und eure Begriffe über Meine Persönlichkeit ganz im Finsteren lassen.

18. Schon Jesaias (Jes. 9,5)  spricht von dem Sohn, daß Er der ewige Gottvater Selber aber zugleich, daß Er die Weisheit oder der Rat der göttlichen Liebe ist. Im Jesaias sind alle Attribute Gottes in diesem Knaben genannt, und wenn Er der ewige Gottvater Selber ist, wie es dort steht, wie konnte aus dem ewigen Gottvater ein Gottessohn werden?! Konnte eure Vernunft nicht so weit emporschwingen und fragen: „Ja, wenn Christus der ewige Gottvater ist, wie kann Er dann Gottessohn nach unseren materiellen Begriffen sein?“ Das widerspricht einer gesunden Vernunft. Es muß doch etwas anderes, Geistiges darunter gemeint sein? So etwas hättet ihr sicher herausgefunden, wenn ein Kern geistiger Auffassung von der Heiligen Schrift in eurem Wesen wäre! Diese Finsternis aber zeigt deutlich, daß ihr an der Rinde der Buchstaben der Bibel naget; den Kern oder Geist, der darin steckt, aber nicht kennet noch versteht. –

19. Ja, stark finster seid ihr im Ausdeuten der heiligen Schrift! Meine Worte bekritteln, sie voller Widersprüche finden, da ihr sie materiell statt geistig ausdeutet, und Meine Worte von Menschenworten, die darin stark vertreten vorkommen, nicht unterscheidet. Das kennet ihr, demütig zu Mir kommen und um Meine Erleuchtung bitten; das kennet ihr aber nicht, denn auf bloße Worte ohne Liebe und Demut im Herzen, gebe ich keine Antwort.

20. Nun aber in letzter Stunde, - denn der Bräutigam ist im Anzuge, - füllet eure Herzenslampen mit dem Oele der Liebe (Matth. 25, 1-13)  und Demut zu Mir und zum Nächsten, damit Ich euch nicht unvorbereitet treffe und ausschließe aus Meiner Liebe, denn dann verfallet ihr dem Gerichte.

21. Also, was soll denn die Bezeichnung Gottessohn bedeuten, da Ich Selber Mich so nannte und andere auch sagten, daß ich Gottessohn bin?  (Matth. 28,19; Joh. 3,35; Matth. 2,15 / 3,17 / 4,3 / 8,29 / 14,33 / 16,15 / 27,43; Luk,1,32 / 4,41 / 22,70; Joh. 1,34 / 3,16 / 9,35 / 10,35 / 14,13; Gal. 2,20; Kol. 1,13; 1.Joh. 3,8; Hebr. 1, 2,3,5; Markus 3,11; Ps. 2,17)

22. Seht, eine beträchtliche Zahl Beweise dafür, daß Ich Gottessohn bin und doch nicht das, was eure Weltweisheit darunter versteht. Hier wird die Weisheit der Weisen zu Schanden gemacht und vernichtet  (1. Kor.1,19), weil sie alles mit der Hand oder Vernunft ergreifen und durch Experimente nachgewiesen haben will, bevor sie etwas glaubt. Aber das versteht doch schon ein kleines Kind, daß Sohn nicht Vater, und Vater nicht Sohn sein kann! Und doch steht im Jesaias (9,5) deutlich genug, daß Ich Gottvater bin und gleich bei der Geburt war! Wie konnte Ich nachträglich aus Gottvater Mich Selber zu Gottessohn degradieren!? Wenn Ich als Gottvater nun ein Sohn wäre, so müßte zuerst der Begriff: „der ewige Vater“ im Sohne vernichtet werde, sonst geht es nicht, also gäbe es keinen Gottvater mehr, wenn Er Sich Selbst in den Sohn verwandelt hätte. Der Unsinn des materiellen Begriffes ist so klar, daß darüber keine lange Auseinandersetzung nötig erscheint.

23. Sehet, da ist der Unsinn eurer materiellen Bibelauffassung ersichtlich; denn schon die Worte: „…Der Vater ist in Mir und Ich (der Sohn) bin im Vater,“ hätten euch zeigen müssen, daß man Gott nicht in materieller Auffassung ergreifen darf; aber ihr merktet gar nicht, daß weder Vater noch Sohn, noch hl. Geist in Gott materiellen Begriffes sein können. Millionen Leser der Hl. Schrift und soviel  Millionen  Geistesfinsterlinge! Ich frage euch: „Stimmt nur ein einziger Begriff nach eurer materiellen Annahme?“ – Nein! Nicht ein einziger! Alles ist Unsinn was ihr bisher über Gott gedacht, geglaubt, geschrieben und gelehrt habt! Denn wie kann nach euren materiellen Begriffen der Vater im Sohne und der Sohn im Vater sein? Geht euch noch kein Licht auf, daß das ganz unmöglich ist? Und doch sind Vater, Sohn und Heiliger Geist immer so widersprechend, wenn ihr sie materiell auffasset. Dieses soll euch genügen, um einzusehen, daß ihr die Hl. Schrift so erfassen müsset, wie Ich, euer Gott Jesus, euch lehre, nicht aber, wie es bis jetzt der Fall war.

24. Ihr glaubet, vielleicht haben die Apostel das Wort „Gottessohn“ auch nicht verstanden? Oh, nein! Sie haben es endlich alle verstanden. Daher sagte Paulus: „Christus ist die göttliche Weisheit“ (1. Kor. 1,24). Wenn aber Christus die göttliche WahrheitWeisheit war, dann fragt es sich: „Hat der Gottvater keine Weisheit gehabt? Also bloß der Sohn?“ So häufen sich Widersprüche mit jeder Frage, die ihr an euer bisheriges Glaubensgebäude stellet, und das nicht bloß wegen Meiner Person, sondern auch an vielen anderen Stellen der Bibel, wo Geistiges berichtet und dieses materiell aufgefaßt wird.

25. ‚Gottesweisheit‘ war Ich genannt nach Meiner Seele, denn diese ist aus- und eingeboren in die göttliche Liebe, die geistig „Vater“ heißt. Darum heiße Ich nach der Seele „eingeborener Sohn“ weil die göttliche Weisheit, die in geistiger Entsprechungssprache „Sohn“ heißt, in die göttliche Liebe e ingeborenoder inhaltlich ist (Joh. 1,14 / 8,19). So müsset Ihr mich geistig auffassen, dann ist es richtig; denn Ich heiße ja schon bei Jesaias (9,5) als neugeborenes Kind „Rat“ (des ewigen Gottvaters) und der Rat Gottes kann doch niemand sonst sein als die göttliche Weisheit Selbst.

26. Hiermit kennet ihr nun auch diesen Begriff und so will ich euch noch bekannt geben, woraus die Seele herstammt, wer sie bildet und wozu sie da ist.

*

27. Die Seele Jesu ist ein Ausfluß göttlicher Lichtstrahlen aus der göttlichen Liebesflamme, geistig „Vater“ genannt. Diese Strahlen sind die göttliche Weisheit und diese ist gefasset in die Körperform, die sich der Geist nach Seinem Willen auswählte und eingestaltete in seine eigene Imagination. Diese Imagination als geistiges Produkt ist somit die Seele Jesu, die sich der Geist Gottes Selber schuf zu Seiner Verfügung. Und dieser Geist gab der Seele die Intelligenz, daß sie den materiellen Leib genau nach ihrer geistigen Gestalt im Mutterleibe aufbaut.

28. Ich sagte von Mir Selbst: «Vom Vater bin Ich ausgegangen und in die Welt gekommen». Daher bezogen sich alle solche besondere Ausdrücke auf Meine Seele, denn die war die Weisheit aus Gott, die geistig „Gottessohn“ hieß und diese war die verkündete Lehre der göttlichen Liebe. Deshalb sagte Ich: «Alles was der Vater hat (nämlich aus der Weisheit) ist Mein, darum wird Er aus dem Meinigen (d.i. aus der Weisheit) nehmen und es euch verkündigen, (Joh. 16,15) denn der Vater und Ich (Seine Weisheit) waren Eins in der Liebe, Weisheit und Allmacht» (Joh. 10,30).

29. Da Ich nach der Seele die göttliche Weisheit war, welche Meine Lehre der Liebe repräsentiert, sagte Ich zum Volke: «Ich bin das Licht der Welt» (Joh. 8,12). Denn wo Gott ist, dort ist Licht im Geistigen, weil Gottes Licht oder Gottes Weisheit ein und dasselbe ist. Das ist das Himmlische Brot des geistigen Lebens, es ist das Fleisch göttlicher Liebe, wie es der Evangelist Johannes im sechsten Kapitel (32-58) erwähnt, somit nicht Mein persönliches Fleisch, sondern nur ein Entsprechungswort für die Lehre der göttlichen Liebe, die im Neuen Testamente auszugsweise deponiert ist.

30. Im Hebräerbriefe, den Petrus im Jahre 48 aus Arimathäa schrieb, heißt es, Gottvater hat durch den Sohn die Welt erschaffen. (Hebr. 1,2) Diese Worte sind bedeutungsvoll und nach der Schöpfungsgeschichte des Moses ein Widerspruch, weil bei Moses keine Rede von einem Sohne ist, sondern Gott Selbst es war, Der alles zuwege brachte. Nehmen wir Petri Worte materiell, wie man bisher „Gottessohn“ materiell ausdeutete, dann hat es der Sohn und nicht der Gottvater getan, somit ist hier wieder ein bedeutender Widerspruch. Und doch giebt es so viele welche bisher eine materielle, buchstäbliche Ausdeutung der heiligen Schrift verteidigten! – Nehmen wir die Sache aber geistig, dann ist es ganz anders, denn wenn Sohn Weisheit bedeutet, dann hat Gott durch Seine Weisheit die Welt erschaffen, die der Rat der göttlichen Liebe war und daher „Wunderbar“  (Jes. 9,5) in ihren Gedanken Formen und in jeder Richtung ihrer Schöpfung. Und Ich sage euch, Petrus wußte gut was er schrieb, denn dessen war er sich bewußt, durch die Wiedergeburt seit dem Pfingstsabbath, nach Johannes 14,26.

31. Zum Schluß wollen wir noch die Schöpfungsgeschichte nach Johannes besprechen wo es heißt (nach dem Urtext): «Im Urgrund des Grundes war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Und das Wort wurde Fleisch (Christus) und wohnte unter uns; wir sahen Seine Herrlichkeit (am Berge Tabor, Matth. 17,2) eine Herrlichkeit, wie die des Eingeborenen vom Vater, voll Gnade und Wahrheit» (Joh. 1,1-14).

32. Das Wort steht für Sohn im ersten Sendschreiben Johannes 5,7 wo es heißt: Der Zeugen sind drei im Himmel: Der Vater, das Wort und der Heilige Geist; während es beim Matth. 28, 19 heißt: «Taufet sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes».

33. Diese Aussprüche genügen uns, um zu verstehen, daß das Gotteswort der göttlichen Liebe und Weisheit vereint das Werden war, das die Welt schuf, und dieses Werden, das vom ursprachigen „ward“ herstammt, ist das sich successive Machen und Entstehen.

34. Alles dieses zusammen: Rat, Weisheit, Sohn und Wort beziehen sich auf das göttliche Licht, aus welchem die Seele Gottes besteht und Jesus Christus hieß, als es menschliche Form annahm. Das Wort „Seele“ stammt aus der Wurzel si, welches leuchten, scheinen, glänzen bedeutet; daraus Si-la, die Leuchte, das Licht, ist das Urwort von Seele. Nun habet ihr auch aus diesem Worte die Bestätigung des Ausspruches: «Ich bin das Licht der Welt» (Joh. 8,12), denn tatsächlich war meine Seele aus dem Lichte oder der Weisheit Gottes, und sie war das Licht der Welt.

 

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Kap. 6

Der Vater ist größer als Ich

1. Ja, der Vater ist größer als Ich, denn ich bin die Weisheit, der Vater, aber ist die Liebe und diese ist die Königin in Gott. Daher ist diese Königin die Herrscherin in Gott, welcher die Weisheit Meiner Seele ihre Heiligkeit untergeordnet und mit der Liebe in ein Wesen (Jesus) der Wahrheit geeint hat (Joh. 14,6).

2. Darum sagte Ich: «Vom Vater bin Ich ausgegangen und gehe zum Vater zurück, denn der Vater ist größer als Ich» (Joh. 16,28). Aber dieser Vater ist in Mir und Ich in Ihm, daher sind wir in Allem Eins. (Joh. 10,37-38 / 12,49 / 14,10 / 10,30 / 12,45 / 14,7-9)

3. Das ist die einzig richtige Ausdeutung dieses Meines immer nach der Weisheit der Weisen der Welt falsch gedeuteten Ausspruches. Denn wo nicht die Liebe größer ist als die Weisheit, ist der Sohn Herrscher und der Vater der Sklave im Hause, wie im Leben der Weisen der Welt, die durch ihre Weisheit die Welt zur Hölle zweiten Grades gemacht haben.

 

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Kap. 7

Christus ist Gottvater und der heilige Geist

1899, 10.09

1. Die Kraft des heiligen Geistes liegt in dem magnetisch-elektrischen Äther, welcher alle Räume der Welt erfüllt. Die Menschen haben auch einen Geist, der ihren ganzen Körper erfüllt, er heißt der Nervengeist, und wie dieser den ganzen Körper in Bewegung setzt, so setzt der stammgleiche Äthergeist die ganze Welt in Bewegung, da sie in Ihm liegt und von Ihm umgeben  ist.

2. Viele glauben, der heilige Geist sei eine Art Heiligkeit Gottes, ein eigener Gott mit eigener Person, und malen sich diesen in der tierischen Form einer Taube aus, ähnlich wie die Kraft Gottes bei der Taufe Jesu am Jordan erschien. Aber sie vergessen dabei, daß der heilige Geist in Gestalt von feurigen Zungen über die Apostel gekommen ist. Also ist der heilige Geist keine Person und kein Tier, sondern ein Symbol der heiligen Lehre der Liebe, die Ich in meiner dreijährigen Lehrzeit vortrug.

3. Wie schön mag sich nicht eine dreipersönliche Gottheit ausnehmen, die zugleich ein tierisches Wesen ist!? Wer wird da nicht den Kopf schütteln über die Weisheit der Menschen, daß sie ein solch seltenes Unding einer Gottheit zusammenstellen!? Wie kann Ich, als ein Gott, in zwei Personen und einem Geflügeltiere bestehen? Was soll da die Taube vorstellen? Etwa geistige Liebe und geistige Keuschheit? Gibt es ein Tier, daß sich lieber tierisch paart als die Tauben? Und das soll Ich, euer Gott sein? Ich soll als heiliger Geist ein Tier sein? Oh, welche Schwäche menschlicher Gedanken! Sich die Person ihres Gottes vorzustellen wie die einstigen Heiden. – Eine weiße Taube stellt wohl nach der Farbe die Unschuld oder Keuschheit dar, aber nicht dem Leibe nach, denn die Liebe der Tauben ist sinnlich und nicht geistig.

4. Die Form des heiligen Geistes, wie Ihn Johannes der Täufer sah, war nicht ganz die Form einer weißen Taube, sondern eine weiße Wolke, klein wie eine Taube und dieser etwas ähnlich, aber keine Taubengestalt.

5. Was die Form des Vaters betrifft, so muß Ich auch einwenden, daß Gott vor der Menschwerdung in Jesu keine persönliche Gestalt hatte. Moses sah Jehovah in Gestalt eines brennenden Busches; am Sinai sah Mich Moses als eine feurige Wolke, aus welcher Blitz und Donner hervorging und in Engelsgestalt. Das Volk Israel, welches Ich führte, sah Mich bei Tag als weiße, bei Nacht als Feuerwolke. Im Tempel zu Jerusalem ließ ich Mich repräsentieren durch eine über zwei Meter hohe Feuerflamme. Ich ließ Mich zuweilen durch einen hohen Engelsgeist vernehmen, der als Mein Namensträger „Jehovah“ hieß, aber das war nicht meine Person, sondern es sprach nur Mein Geist durch den Mund eines solchen Engelsgeistes. Es fragt sich: „Wie komme Ich zu einer so menschlich-patriarchalischen Figur?“ – Sehet, das hat die Geldsucht der Menschen erfunden.

6. Es ist seltsam, was die Menschen nicht alles zusammenbringen, wenn damit ihren Geldzwecken gedient werden soll! Nun, die ganze Dreifaltigkeit ist nichts anderes als eine grobsinnige menschliche Phantasie und weiter nichts. Im alten Testament hieß es: «Gott kann niemand sehen und leben, weil Er ein verzehrendes Feuer» (2. Mosis 33,20; 5. Mosis 4,24) ist. Also, wenn es so ist, wie kam man dazu, Mich doch als einen alten Vater mit großem Bart und runzeligem Gesicht anzusehen!? Während Ich nichts anderes bin als eine geistige Flamme – ein wallendes geistiges Flammenmeer, durch das ganze Universum verbreitet.

7. Nun beleuchte ich noch die dritte Figur, Meine Person im Leibe Jesu. Auch diese Person paßt Mir nicht, weil so fürchterliche Karikaturen darunter sind, daß es wirklich unheilig ist, mit eurem Gott einen solchen Frevel des Handels zu treiben. Würdet ihr Meine Herrlichkeit und das Licht Meines Wesens sehen, so würdet ihr den Unsinn, Mich zu vergegenwärtigen, verschwinden lassen. Ja, es ist großartig, was für Figuren Ich in euren Schnitzwerken, Bildern und sonstigen Gestalten annehme! Lasset euch das aus dem Kopfe fallen; denn Mich in wahrer Gestalt vorzustellen, ist euch ganz unmöglich. Deshalb ließ Ich im alten Testament ein Gebot ausgeben, wo es heißt:

8. «Machet euch keine Götzen, noch gehauene und geschnitzte Bilder, noch Säulen stellet euch auf, noch Steine mit Bilderschrift gestattet in eurem Lande, daß man davor anbete; denn Ich bin Jehovah, euer Gott (3. Mos. 26,1). Das ist ein Greuel vor Mir!» (5. Mos. 7,25; 2. Kön. 21,11; Jer. 7,30)

9. «Ehrlos (Moses vermenschlichte dieses Wort in “verflucht”, allein Ich als Gott verfluche niemanden) sei der Mann, welcher ein geschnitztes und gegossenes Bild macht», einen Greuel Jehovahs, ein Werk der Hände des Künstlers, und es im Verborgenen aufstellt, und das ganze Volk soll antworten und sprechen: «Amen!» (5. Mos. 27,15)

10. Die Bilderverehrung, wie sie in christlichen Religionen betrieben wird, ist also nicht nach göttlichen Geboten, -- sondern nach antichristlichen Menschensatzungen.

11. Die Menschwerdung Jehovahs in Jesus ist durch sehr markante Stellen der Propheten belegt. Die interessanteste davon bringt der Prophet Jesaias im 7. Kapitel 14 und 15. Vers, wo es heißt: «Gott Selbst wird euch ein Zeichen geben: Siehe! eine Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und wird ihn Immanuel heißen („Gott mit uns“). Butter und Honig wird er essen, wenn er weiß, Böses zu verwerfen und Gutes erwählen, wird das Land verödet sein, vor dessen zweien Königen dir grauet».

12. Hier wird gesagt, daß Jehovah Selbst ein Zeichen geben wird, und was war dieses Zeichen? Sehet, daß Zeichen war die väterliche Liebe zu euch, welche sich so erniedrigte, daß sie das Kleid eines Erdenbewohners annahm. Ferner heißt es: «Eine Jungfrau wird schwanger werden und ein Kind gebären, das sie Immanuel, d.h. „Gott mit uns“ nennen wird». Kann denn eine Jungfrau schwanger werden? Ja, nach euren Weltbegriffen wohl nicht, anders bei Mir. Sehet! Ich habe doch Adam und Eva ohne menschliche Zeugung zuwege gebracht, war Mir vielleicht dasselbe zu tun durch Meinen willen im Leibe Marias unmöglich? O, ihr kurzsichtigen Menschen, daß ihr so wenig nachdenket, was einem Gott möglich oder unmöglich ist! Ich sage euch, im künftigen Reiche Gottes auf Erden wird überhaupt jede fleischliche Zeugung verboten; nun frage Ich euch: «Wer wird dann euch Kinder geben, wenn nicht Ich?» – Ja, wahrlich sage Ich euch: Wie Ich Maria im Leibe ihrer Mutter Anna, und später den Jesuleib in Maria bilden ließ, ohne daß eine fleischliche Zeugung stattfand, so werden alle Mütter im tausendjährigen Reiche des heiligen Geistes keusch, ohne fleischliche Zeugung empfangen.

13. Ferner heißt es, daß er wird Butter und Honig essen, bis er weiß das Böse zu verwerfen und Gutes zu erwählen. – Was will dies besagen? Es ist hier in geistiger Entsprechung gesagt, daß er wird mit Weisheit und Liebe erfüllt sein und daß er dann das Böse verwerfen und nur Gutes tun wird.

14. Im weiteren Berichte heißt es: «…denn ehe der Knabe lernet Böses zu verwerfen, und Gutes erwählen, wird das Land verödet sein…», vor dessen zwei Königen dir grauet. Es handelt sich darum zu wissen, was hier ‚Land verödet‘ und ‚zwei Könige‘ bedeutet. Seht, dieses bedeutet: Das Volk wird verwildern von Selbstsucht und Hochmut, von zwei Lastern, die der Prophet verabscheute.

15. Wir kommen nun zum  9. Kapitel, 5. und 6. Vers des Jesaias. Da heißt es : «Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf seiner Schulter; und er heißt: Wunderbar, Rat, Kraft, Held, Ewig- Vater, Friedefürst. Auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Stuhle Davids und in seinem Königreich, daß er’s zurichte und stärke mit Gericht und Gerechtigkeit von nun an bis in alle Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth».

16. In diesen zwei Versen sind große Geheimnisse verborgen, die nun hier zur Besprechung kommen. Wer ist das Kind, der Sohn, der hier genannt wird, auf dessen Schulter die Herrschaft ruht? Es ist ein Herrschaftskind, aber der Knabe ist selbst der Herrscher, das ist das Merkwürdige an dem Kinde, daß die Herrschaft von ihm selber beherrscht wird, denn sie ruht auf seiner Schulter. Also muß dieses Kind ein ganz anderes Kind sein, als die gewöhnlichen Menschenkinder, weil es schon als Kind selbst regiert. Aber noch merkwürdiger sind seine Namen. Er heißt: «Wunderbar, Rat, Kraft, Held, Ewig-Vater, Friedefürst». Was sind das für sonderbare Namen? Warum soll das Kind „Wunderbar“ heißen? Was ist so Wundersames an ihm? Seht, es ist dieses das durch Propheten angesagte Kind Gottes, Messias oder Gesalbter Gottes genannt, der da ist die verheißene Menschwerdung Gottes, denn das Kind heißt der ewige Vater, Jehovah Zebaoth, Gott und Schöpfer des Weltalls.

 17. Ihr habet somit im Kinde euren ewigen Vater, Gott und Herrscher des Weltalls vor euch. Daraus lassen sich die Namen schon erklären, denn wunderbar ist Er in Seiner Schöpfung, die Ihm niemand nachmachen kann; er ist Rat seiner eigenen Liebe, er ist Kraft Seines heiligen Geistes, er ist Held Seiner eigenen Tugenden und Er ist der Fürst des geistigen Friedens im Universum und im Herzen der Menschen, Engel und Geister; und die Herrschaft des Universums liegt auf Seiner Schulter. Und wer ist dieser Messias? Er ist der zu Bethlehem geborene Herrscher von Ewigkeit, genannt Jesus Christus von Nazaret. (Micha 5,1; Matth. 1,15; Luk. 1,31; Jakobs Jugendgeschichte Jesu)  Nun wollen wir noch den sechsten Vers prüfen. Es heißt da: «Auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Stuhle Davids und in seinem Königreich, daß er’s zurichte und stärke mit Gericht und Gerechtigkeit von nun an bis in alle Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth» (Jes. 9,6)

18. Wenn das Kind Gottvater von Ewigkeit ist, wie soll Seine Herrschaft groß oder größer werden? Er ist doch der geistige Herrscher des Weltalls, wie soll dann Seine Herrschaft noch größer werden? Seht, nicht etwa die Weltherrschaft ist darunter gemeint, sondern die Herrschaft der Menschen auf Erden, die zu Kindern Gottes sollen auferzogen werden, weil, als der Messias kam, beinahe die ganze Welt außer den Juden heidnisch war. Ueber diese soll die Gottes-Herrschaft groß werden, und der geistige Friede soll kein Ende nehmen, auf dem geistigen Stuhle Davids und in Seinem Königreich.

19. Jesus Christus, als Nachkomme aus dem Samen Davids fleischlich durch Seine Mutter Maria, war der geistige Repräsentant des Königs David auf Erden, und die Bekenner der geistigen Lehre Jesu repräsentierten das geistige Königsreich Jesu unter den Menschen, deren Fürst des geistigen Friedens im Herzen eben Jesus war.  (siehe: „Die christliche Theosophie“ und „Gebetsbuch“)

20. Weiter heißt es, daß ‘…Er’s zurichte und stärke mit Gericht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit‘. Also wäre dieses geistige Königreich erst aufzurichten und zu stärken, und dieses geschah durch Jesum persönlich, dann geistig durch die Apostel und Jünger. Aber dieses soll mit Gericht und Gerechtigkeit geschehen, fortdauernd bis in die Ewigkeit. Wie soll dies aufgefaßt werden? Das Gericht, welches hier gemeint ist, bezweckt die Buße der Seele gegen alles Vergangene und Gegenwärtige und den Kampf gegen alle sich aufdrängenden Untugenden, Gelüste, Begierden und Laster; und Gerechtigkeit des Menschen gegen die Schwächen und Fehler des Nächsten in Anbetracht eigener Sündhaftigkeit, und zwar fortdauernd dieselbe Liebe, Geduld und gerechte Nachsicht in alle Ewigkeiten mit dem Nächsten, weil er ein Bruder, ein schwacher Mensch und ein Kind Gottes ist.

21. Nun betrachtet noch den letzten Vers, wo es heißt: «Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth» (‚ze‘ lies ‚ße‘, was gleich ‚De‘ ist, woraus lateinisch ‚De(us)‘ , gr. „Zeus“, 'Herr“, „Gott“ wurde; - bath bed. „Schlachtheer“, Plural ‚baoth‘, und daher Zebaoth „Herr der Heerscharen“). Ihr sehet in diesem Verse, daß alles bisher Besprochene ein Werk des Gottvaters Jehovah Zebaoth sein wird; denn dieses besagt euch schon der Vers 5 des 9. Kapitels, weil das Kind der ewige Gottvater Selber ist. Er also wird das Werk der Errichtung des geistigen Königreichs Davids durch das neugeborene Kind Immanuel, Jesus Christus Jehovah Zebaoth, da er Selber dieses Kind ist, aufrichten und es vollenden, was tatsächlich geschah und bald zur Vollendung des Werkes gelangen wird. Nun, da ihr die Person Jesu genau kennet, und wisset, daß in Jesus Christus Gott, Schöpfer und Vater der Menschheit in Fleisch getreten war, gehen wir zur weiteren Entwicklung unserer Beweisführung.

22. Es handelt sich hier um die Beweisführung, wer und was der heilige Geist in Gott ist, und wie Seine Wirkung sich kundgibt, und wer von den zweien, Vater und Sohn, der eigentliche Aussender des heiligen Geistes ist. Dieses wird nun die Aufgabe der Beweisführung bilden.

*

23. Der heilige Geist ist die innere Kraft in Gott.  (vgl. Joh. 14,26 mit Luk. 24, 49) Er ist der Wille Gottes, alles das ins Werk zu setzen, was die Liebe und Weisheit ersonnen haben. Daher ist Er auch der heilige Geist genannt, weil Er der Repräsentant der Gottheit ist; denn was würde es der Liebe und Weisheit in Gott nützen, wenn ihre Gedanken und Beschlüsse nicht ins Werk und in Tatkraft umgesetzt werden könnten! sie wären gleich den Wünschen eines unheilbaren Kranken – gesund zu werden.

24. Der heilige Geist als sichtbarer Inswerksetzer göttlicher Beschlüsse ist daher die höchste Kraft in Gott, und es gibt nichts, was man ersinnen möchte, das nicht durch den heiligen Geist ins Werk gesetzt werden könnte; denn darin ist die ganze Gottheit in ihrer Wesenheit inbegriffen. Der heilige Geist ist somit dem Namen nach die Gottheit Selbst.

25. Dem Namen nach ist Er freilich die dritte Bezeichnung in Gott, aber der Wesenheit ist Er kein dritter Gott in Gott und keine dritte Person der Gottheit, wie auch euer Nervengeist, mit dem ihr eure Füße, Hände, Augen, Kopf und Zunge beweget, kein zweites Ich und keine zweite Person neben euch ist, und doch ist er der ins Werk setzende Geist eurer Gedanken und Beschlüsse, wie der heilige Geist der Inswerksetzer der göttlichen Gedanken und Beschlüsse ist.

26. Ich glaube, daß euch diese Aufklärung klar sein muß, wenn ihr ein wenig die Sache überdenket, und wir werden weiter unten auf solche Beweise kommen, die euch die Augen vollkommen öffnen werden. Jetzt aber wollen wir die Sache nach den Beweisen in der heiligen Schrift besprechen, damit ihr einsehen werdet, daß Meine, seit dem Jahre 1840 durch Jakob Lorber in Graz, später durch Gottfried Mayerhofer in Triest und andere Schreiber in verschiedenen Ländern und Orten gegebenen Diktate genau mit der Bibel übereinstimmen, obwohl man sie in Rom auf den Index gesetzt und bei den Protestanten verketzert hat!

27. Die Ursache dieses Vorgehens ist zweierlei Art: In Rom wollen sie von keiner Wahrheit daher auch von keinem Christus etwas wissen, der die Wahrheit (2. Kor. 3,6) verbreiten würde, wie Er sie einst auf Erden verbreitet hat, weil dadurch die römisch-katholische Religion in Verfall kommen müßte; in protestantischen Kreisen hält man viel zu stark auf den Buchstabensinn der Bibel, und vergißt in diesem Starrsinn, daß der Buchstabe tötet und nur der Geist belebt, und daß die Wahrheit des Bibelwortes im lebendigen Sinne im Geiste und nicht im Buchstaben) liegt. So werde Ich, euer Gott in Christus, in Meiner Ausdeutung der Bibelworte ein Ketzer genannt! O, ihr gedankenlosen Menschen, wann werdet ihr euch aus eurem Sündenpfuhl erheben, um den Geist der Wahrheit zu verstehen? Denn die starre Verstandesweisheit der Welt ist der Satan, der Widersacher gegen die geistige Wahrheit und …daher verfolgt ihr Mich in Meiner Liebe, wenn Ich euch die pure Wahrheit sage!

28. Es ist eine traurige Sache für Mich, euren Vater, wenn ihr als Meine Kinder Mich als einen Lügner, weil Ketzer, somit als den Lügenfürsten Satan in Meinen liebevollen Vaterworten bezeichnet, Mich verspottet und kreuziget im Worte! – Ich komme durch Meine Schreiber zu euch, und ihr verwerfet Meine Vaterworte und Meine geistigen Aufklärungen! Sehet ihr nicht ein, daß darin eure Geistesfinsternis sich zeigt, wenn ihr den toten Buchstabensinn der Bibel für gut und einzig echt haltet; die geistige Aufklärung aber als Ketzerei verwerfet? Darin spiegelt sich das ganze Leben eurer geistigen Rückständigkeit und eures geistigen Rückschrittes! – Ihr seid eure eigenen falschen Propheten, weil ihr die tötenden Buchstaben zur Wahrheit, die geistiges Leben gebende Aufklärung aber als Lüge oder Ketzerei bezeichnet und sie verwerfet. O, ihr Armen im Geiste der göttlichen Wahrheit! wann werdet ihr eure Verstandesweisheit, die der eigentliche Antichrist eures Bibelbuchstabenglaubens ist, aufgeben, und der Liebe Platz einräumen, durch welche ihr einzig und allein ins Himmelreich zu Mir kommen könnt, wie das euch doch klar der Apostel Paul sagt im 1. Briefe 13. Kapitel an die Korinther! – Ja, soll Mein Paulus für euch nicht mehr maßgebend sein, da ihr in der Weisheit eure Zukunft suchet? Ich frage euch, ihr Verstandesweisen der Bibel, die ihr die Weisheit vor die Liebe setzet und durch Buchstabenglauben falsche Ausführungen der göttlichen Lehre heraufbeschwöret: „Hat die Liebe zu Gott und zum Nächsten oder die Weisheit der Selbstsucht die traurigen Zustände auf der Welt geschaffen?“ – Und wenn es einem jeden bekannt ist, daß die Weisheit der Welt zum Satan der Menschheit geworden ist, warum lauft ihr dem Satan nach und laßt Mich, die Liebe  (1. Joh 4,8-16 / 4,20-21), der Ich euer Gott und Vater bin, im Stiche!? – Warum suchet Ihr euren Vater und Himmel im Satan der Welt? Oh, Ich sage euch: „Wahrlich, wahrlich! solange ihr eure Verstandesweisheit, euren Starrsinn und Buchstabenglauben nicht aufgebet, kommt niemand zu Mir, eurem Vater Jesus, denn in Meinem Himmel herrscht nur Liebe, Demut, Geduld und Eintracht in allem.“

29. Lange habe Ich auf die Menschen gewartet, ob sie ihre Einsicht wechseln werden, aber sie bleiben dieselben, und es geht statt auf- nur abwärts. Daher habe ich mich entschlossen, Meine Liebe euch in der Art kundzugeben, wie es mir als Gott und Richter recht ist. – Es wird doch endlich das Licht der Liebe aufgehen und euch Mir näher bringen; denn ich kenne gut die Mittel, durch welche die Menschen zur Einsicht gelangen, was gut oder böse ist.

30. Die Menschen erfassen Meine Worte materiell, weil sie materiell statt geistig denken; dieser Art der Auffassung Meiner Worte aber führt immer zu Mißverständnissen und daher zur gegenseitigen Glaubensfeindschaft. Jede Kirche oder Sekte glaubt, sie habe die allein seligmachende Lehre der Kirche; allein bei Mir ist das bloß die Liebe, die den Ausschlag gibt. Daß nirgends die wahre Lehre und Kirche besteht, beweist eben der Glaubenshaß und die Verfeindung in Glaubenssachen der verschiedenen Kirchen und Sekten gegeneinander. Von einer Herde und einem Hirten in der Welt ist nirgends eine Spur, weil alles viel zu viel mit der Weisheit und viel zu wenig mit der Liebe die Religion erfassen, und jede andere Aufklärung selbstweise abweisen, ohne Meinen Rat zu befolgen: «Prüfet alles, das Gute behaltet!»  (1. Tess. 5,21)

31. Also sehet, daß Ich euch nur mit der heiligen Schrift komme und eure Verirrung und Verwirrung bekannt gebe. Werdet ihr nun noch sagen, Ich sei ein Ketzer? Werdet ihr noch fernerhin an eurem toten Buchstaben nagen und den geistigen Kern der Wahrheit von euch abschließen!? Ihr Protestanten habet bereits die verballhornte Religion von den Römischen übernommen; nun ist es Zeit, daß ihr die Glaubensirrtümer von euch weiset und Meine liebevolle Aufklärung gläubig und demütig annehmet, dann nähert ihr euch Mir, um in Meine Herde der Kinder der Liebe eingereiht zu werden, wo Ich der Seelenhirte bin.

32. Es wäre noch sehr Vieles zu bekritteln, was Mir nicht gefällt, aber dafür sind Meine neuen Bücher da, welche euch auf alle Fragen Aufschluß geben. Wer demütig und gläubig die Wahrheit annimmt, den werde auch Ich annehmen; wer aber Meine Liebelehre durch den Geist der Weisheit bekritteln wird, der entfernt sich selbst von Mir und Meiner Herde. Das sollt ihr euch ein für allemal merken!

33. Auch die Römisch-Katholischen kommen nicht früher zu Mir, bis sie nicht die von Menschen aufgestellten Satzungen verwerfen, und Meine reine Lehre in den Diktaten Meiner Vaterworte, die die Aufklärung des Bibeltextes sind, annehmen.

34. Damit habe Ich euch allen die Wahrheit gesagt, nun aber sage Ich euch: „Wer Ohren hat der höre! bevor es zu spät ist; denn Meine Gnade wird zwar immer liebevoll allen zuteil, die demütigen Herzens zu Mir kommen.“ Aber nicht so denjenigen, die mit der Weisheit des Verstandes Meine schlichten Worte bekritteln und einen gelehrten Christus aus Mir machen wollen! – Ich bin der geistige Vater und die Menschen Meine Kinder, mit denen Ich wie der Vater mit seinen Kindern verkehre. – Ja schlicht, wie mit lallenden Kindern, fange Ich mit euch an und führe euch aufwärts, wie Ich Meinen Jünger Johannes führte, dessen Offenbarung niemand deuten kann, wenn Ich nicht Selber ihm zu Hilfe komme. Ihr glaubet nach Worten die Offenbarung richtig zu ergreifen? Weit gefehlt! Ihr habt nur symbolische Bilder vor euch, die ganz was anderes bedeuten, als ihr euch vorstellt. Da aber Meine wahre Sprache, die in Meinem Himmel gesprochen wird, in so hoch geistigen Entsprechungsbildern besteht, wie könnet ihr euch dann über Mich auslassen, Ich sei ein ungebildeter Proletarier, der eure Gelehrtensprache nicht spreche; die Sprache in den christlich (neu) theosophischen Büchern sei entweder nicht von Christus, sondern von Geistern, oder Christus sei ein gewöhnlicher Bewohner des Geisterreiches ohne eure hohe Sprachbildung! Und was wird die Folge eures Lügengeistes sein, da der Geist der Weisheit ein Lügengeist (du denkst) ist und davon die Menschen Lügner (Psalm 116,11)[2]. Daß Ich werde tun, wie es in der Schrift steht; vernichten will ich die Weisheit der Weisen, und zuschanden machen die Klugheit der Klugen (Jes. 29,14; 1. Kor. 1,19). Denn es wird aufgehen das Licht der Liebe und dadurch untergehen die Finsternis der Weltweisheit. Wie aber, das ist die Sache des Vaters.

*

 35. Nun kommen wir zur weiteren Entwicklung unseres Themas. Was ist also der heilige Geist in Seiner Wirkung? Der heilige Geist ist die mitteilende Kraft Gottes sowohl in der Materie wie auch im Geiste. In der Materie bin Ich der Geist eures Vaters, die unsichtbare Kraft, welches das Wachstum, die Bewegung, die Formen und Gebilde, sowie die Sprache und Laute hervorbringt; daher ist es noch keinem Universitätsgelehrten gelungen, auch nur das kleinste Gras wachsen zu machen, weil er keinen heiligen Geist der Kraft und Intelligenz hineingeben kann! – Und wäre nicht Ich, der euch die Intelligenz verleiht, um euch ausbilden, um forschen zu können, so wäret ihr nur Tiere in Menschengestalt, wie die ärmsten Kretins, die sehr wenig vom Geiste Gottes in sich haben. Ihr sprechet, aber viele von euch wissen nicht, daß die Sprache aus Mir, der Ich im Herzen wohne, herstammt, diese wird durch Weisheit nach eurer Ausbildung umgemodelt und so, oft ganz im Munde verdreht, herausgebracht. Ich sage euch, daß alles, was ihr als die fünf Sinne bezeichnet und noch mehreres – nichts als der heilige Geist aus Mir ist, den ihr als Nervengeist und fünf Sinne bezeichnet; denn es ist die Wirkung eines und desselben Geistes aus Mir. Das ist die gewöhnliche Wahrnehmung des heiligen Geistes in der Natur und im Menschen.

36. Der heilige Geist aber, wie Ich ihn den Aposteln versprochen, das ist die Wiedergeburt des Geistes, es ist das Land der Liebe im Herzen, es ist das neue Reich Gottes – des heiligen Geistes auf Erden, es ist die Taufe des hl. Geistes von der Johannes der Täufer  (Joh. 1,33; Luk. 3,16) sprach. Diese Taufe ist die einzige wahre und göttliche, denn durch sie wird man ein Bewohner des Himmels bereits auf Erden und hat man keine Furcht vor dem Tode, weil man keine Sünde hat.

37. Dieser heilige Geist faßt in sich alle Kräfte und alle Gnaden und Gaben aus Gott, denn er ist die Wiedergabe Gottes an die Menschen, natürlich nicht allen gleich, aber immerhin so großartig, daß jeder befriedigt wird. Und das zu erreichen soll ein jeder Mensch sich bestreben.

38. Als Ich beim letzten Abendmahle Meine Lehre den Jüngern wiederholte, sprach Ich: Ich werde den Vater bitten, daß Er euch an Meiner Stelle einen anderen Tröster senden wird, der bei euch bleibt ewiglich (Joh. 14,16).

39. Die geistige Entsprechung von Tröster ist Der Geist der Gnade, der Liebe, der Weisheit und der Glaubenskraft. Er ist der heilige Geist der Wahrheit. – Von diesem Geiste aber will die Welt nichts wissen, weil sie ungeheuer weise für sich, aber sehr unweise in der Liebe zum Nächsten ist.

40. Ich gebe hier eine Definition der Wahrheit, welche vollständig den Geist kennzeichnet, der in ihr ist, und diese ist: Die Wahrheit ist eine Eigenschaft des Menschen, welche die Liebe und Weisheit in eine Tugend verbindet und diese in Gedanken, Wünschen, Worten, Taten und allen Unternehmungen und allen sonstigen Vorkommnissen zum Ausdruck bringt. – Als aber Pilatus Mich fragte: „Was ist Wahrheit?“ antwortete ich ihm: Die Wahrheit ist die Liebe mit Weisheit verbunden und diese in höchster Herzensliebe zu Gott und in uneigennützigen Werken gegen den Nächsten wirken, geoffenbart (Joh. 18,38).

41. Aus diesen zwei Definitionen ist euch die ganze Eigenschaft des Geistes der Wahrheit geoffenbart, und ihr tut den Willen eures Vaters, wenn ihr den Geist der Wahrheit in euch belebt und in Wirksamkeit treten laßt; denn Ich sagte doch beim letzten Abendmahl: «Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater als durch Mich» (Joh. 14,6). Wenn aber Ich der Weg bin, so muß man doch so in der Welt wandeln, wie Ich gewandelt habe. Mein Wandeln bestand aber in Tugenden und in der Wahrheit, daher müsset auch ihr in Meinen Tugenden[3] wandeln, denn sie sind der Geist der Wahrheit, von dem ich sprach. Nur derjenige wird das ewige Leben erhalten, der im Geiste Jesu, der der Geist der Wahrheit ist, wandelt. Wer aber nicht in Meinem Geiste wandeln wird, der wird nicht zum Vater kommen, der die Liebe in Mir ist.

42. Ich sagte den Aposteln: «Wenn aber der Geist der Wahrheit kommen wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gelehrt habe. Diesen aber wir der Vater in Meinem Namen senden» (Joh. 14,26).

43. Die Apostel verstanden damals von Allem beinahe nichts, sie wußten nicht, was das für ein Geist sein wird. Daher habe Ich ihnen mehrere Winke gegeben, darunter, daß Er sie alles lehren und sie an alles erinnern wird, was Ich sie gelehrt, - das sie aber vergessen haben, so daß sie dann verstanden haben, daß das innere Wort (Gal. 1,11-12) die Weisheit Petri (2. Petri 1,19) und viele andere Gaben eben vom heiligen Geiste sind.

44. Ferner sagte Ich, daß diesen Geist der Vater in Meinem Namen senden wird, was soviel heißt, als daß Meine Liebe diesen Geist mit Vatersliebe vereint senden wird. – Nun wird man fragen, wie soll man das fassen, da ja der Vater, als der Geist der Liebe Gottes, in Jesu Herzen wohnte? Darauf erwidere Ich: Der Geist, den ich repräsentierte in Gott, war die Seele, diese aber ist der Geist der Weisheit in Gott, in Mir, wie in jedem Menschen, denn diese repräsentiert Gottes Seele und ist der geistige Tempel Gottes, während der Leib, der materielle, aber doch lebendige Tempel Gottes ist (Joh. 2,19; 1. Kor. 6,19: 2. Kor. 6,16; Eph. 2,21).

45. Diese Weisheit mußte alles der Liebe zu Füßen legen und ihr aufopfern. Daher ging der heilige Geist durch Meine Liebe aus, woraus folgt, daß der heilige Geist als Kraft und Gnaden von Vater und Sohn oder aus Liebe und Weisheit, die aber selbst ganz Liebe war, ausging. Darum sagte Ich: «Ich sage euch die Wahrheit: Es ist euer Vorteil, daß ich hingehe (zum Vater), denn gehe Ich nicht hin, so kommt der Tröster nicht zu euch; gehe Ich aber hin, so werde Ich ihn euch (Selber) senden» (Joh. 16,7). Ja, Ich drücke Mich sogar sehr genau aus: «Ich werde euch nicht als Waisen lassen; sondern Ich komme» (Selber)  (Joh. 14,18 / 14,28) zu euch. Das war klar gesprochen, daß ich Selber der Tröster und der heilige Geist der Wahrheit, der Gnade und der Gotteswillenskraft  (1. Kor. 1,24; Luk. 24,49; Joh.14,26; Apg.1,8; 2,4; 19,6; Röm.15,19; 1. Kor.12) bin, der die Welt leitet und regiert.

46. Meine Jünger merkten sich alles wohl; verstanden aber hat es keiner wie Ich es meinte, weil noch nie auf diese Art zu ihnen geredet wurde. Um Mich zu fragen, dazu fehlte der Mut, da sie traurig waren, weil Ich ihnen sagte, daß Ich sie verlassen werde. (Joh. 16,5-6)

47. So bereitete Ich sie auf die Feuertaufe des heiligen Geistes vor, welche ihnen einen kleinen Himmel auf Erden verschaffen sollte, damit sie freudenvoll für Mich und Meiner Lehre einstehen und wenn nötig auch für die Wahrheit in den Tod gehen, und sich nicht fürchten sollten davor, was später auch geschah.

48. Meine Jünger schauten Mich die ganze Zeit traurig an; denn es schien ihnen unmöglich, ohne Mich zu sein. Wer sollte ihnen Brot verschaffen, wie Ich bisher, wer sollte die Wunder wirken für Mich? Aber sie meinten: Er sagt doch, daß Er wird Selber kommen, also wird es auch geschehen, und derweil werden wir warten und zuschauen was geschieht. Daß Ich aber wirklich in den Tod am Kreuze gehen werde, wie Ich ihnen mehrmals im Voraus kundgab, an das dachte keiner unter ihnen  (Mark. 9,30 / 10,33; Luk. 9,22 / 9,44).

49. Wir saßen ruhig zusammen und es wurden sehr wenige Worte von den Jüngern gesprochen, da Ich diesen Abend besonders ernst angelegt war, und so getrauten sie sich nicht, Mich mit Fragen zu stören. Ich aber war alles eher als gut aufgelegt viel zu antworten, und so war ganz Meiner Stimmung gemäß alles ernst, traurig und still im Speisesaal des Wirtes, der Meinem Vortrage eifrig lauschte, weil Ich ihm ein teurer Gast war, der Ich im ersten Jahre Meiner Lehrzeit Seine Füße von Gicht kurierte, die ihn hinderte zu gehen.

50. Er hing mit großer Liebe an Mir und Meiner Lehre; um so trauriger war er, als er schon den nächsten Tag Meine Leidensgeschichte und den Kreuzestod mitansehen mußte, da er denselben Tag unter Meinen Begleitern bis zu Meinem Tode war und dann ganz verweint nach Hause ging. Da haben erst er und Meine Jünger verstanden die Worte die Ich sprach: Wahrlich, wahrlich Ich sage euch: Ihr werdet weinen und wehklagen, die Welt aber wird frohlocken; ihr werdet trauern, aber eure Traurigkeit wird sich in Freude verwandeln  (Joh. 16,20). Aber wie das stattfinden werde, war ihnen noch unklar. Dennoch glaubten Mehrere fest, daß Ich von den Toten auferstehen werde, besonders fest überzeugt davon war Petrus.

51. Ich habe noch manches Wort zu Meinen Jüngern gesprochen, was später Johannes genau verzeichnete, der die einzige Quelle Meiner damaligen Lehr – und Abschiedsrede bildet, die Ich hier nicht weiter wiederholen will, da die Hauptaufgabe zu zeigen, was der heilige Geist in Gott bedeutet, bereits gelöst ist. – Wir wollen nun unser Augenmerk auf die weitere Entwicklung der Gnaden und Gaben des heiligen Geistes richten, damit ein jeder begreife, was man alles darunter versteht. Die Gaben, Gnaden und Kräfte, die damals am Pfingstsabbath ausgeteilt wurden, sind aber folgende:

 

[index]

Kap. 8

Gnaden- und Kraftgaben des heiligen Geistes in der Wiedergeburt

 

(Sprich Schumi): „Der heilige Geist ist die Allmacht und Gnade in Gott. Diese Gaben des heiligen Geistes besaßen seit der  göttlichen Geistestaufe zu Pfingsten Apostel, Jünger und vorgeschrittene Geistesdiener der Urchristen-gemeinde. – Nach einem Diktat vom 10.September 1899 an mich (F. Sch.) spricht der Vater:

 

1. Meine Liebe führt euch auf verschiedenen Wegen zum Leben der geistigen Vervollkommnung, und wer Meinen Anweisungen folgt, der findet sein Heil. Wer aber seine eigenen Wege wandelt, den lasse Ich gehen wo er hin will.

2. Denjenigen also, welche sich von Mir leiten lassen, diesen gebe Ich Meine Gaben und Gnaden der Wiedergeburt des Geistes. Diese Gaben und Gnaden sind aber folgende:

 3. Die Lehrgabe der Weisheit (1. Kor. Kap. 12; - Eph. 1,17 ). – Diese Gabe ist nicht die der Verstandesweisheit der Welt, sondern es ist die Gabe, durch welche man in geistigen Sachen das rechte Licht und Erkenntnis besitzt. Sie befähigt den Inhaber gegen jeden Widersacher die treffendsten Beweise in der Vertheidigung vorzulegen und so die Widerstreiter zu entwaffnen.

4. Die Lehrgabe der Wissenschaft (1. Kor. 12; 1. Kor. 14). – Jeder von Mir durch die erste Wiedergeburt des Geistes Begnadigte überkommt auch die Gnade, all die Wissenschaften, welche an Hohen Schulen gelehrt werden, vollkommen und vollendet geistig und materiell zu kennen, was an einer Hochschule des Staates nicht erlernt werden kann, weil dort noch geforscht wird, hier aber dieselbe aus Mir uns somit vollendet da ist.

 5. Die Kraftgabe des felsenfesten Glaubens (wie sie Petrus hatte) (Matth. 16,18; 1. Kor. 12; - 2. Kor. 4,13), – Diese Gnade, ein Geschenk Meiner Liebe, befähigt den Menschen Wunder zu wirken; denn sein fester Glaube bestärkt ihn, daß das, was er glaubt, unabänderlich geschehen muß.

6. Die Kraftgabe die Kranken zu heilen  (Jak. 5,15; - 1. Kor. 12; - Mark. 16,18) . Diese Gabe ist eine herrliche Gabe von Mir, durch welche der Begnadigte den Nächsten viel Gutes thun kann, und in deren Folge viele heiße Dankgebete von Genesenden zu Mir gesendet werden. Es wird damit Gottes- und Nächstenliebe im Vollmaße geübt.

7.  Die Gabe der Wunderkraft. – Diejenigen, welche diese Kraftgabe erhalten, sind befähigt, Sachen zu verrichten, welche außer dem Bereiche der Möglichkeit für andere Menschen sind. Daher soll sich jeder darum bewerben, um ein tüchtiges Werkzeug meiner Liebelehre zu sein, daß er durch Wunder die Kraft des Wortes bestätigen kann  (1. Kor. 12).

8.  Die Gabe der Weissagung oder Prophezeiung. – Es ist das eine sehr hohe Gnade, welche denjenigen zuteil wird, welche durch ihre besondere Glaubensstärke bei Mir in Gunst gekommen sind. Ich schaue hier hauptsächlich auf tüchtige Charaktere, die das, was sie aussagen, auch selbst ungezweifelt glauben. Denn wer selbst nicht glaubt, wie kann ein solchen weissagen von Sachen, die erst zu geschehen haben, oder an anderen entfernten Orten geschehen (Vergleiche darüber Apostelgesch. 11,27-28; - 2. Petri 1,19-21 nennt es Petrus „ein festeres prophetisches Wort“. – 1. Kor. 12) sind?

9.  Die Gabe die Geister zu unterscheiden und zu erkennen (1. Kor. 12; 1. Joh. 4,1-3), – d.h. der Begnadigte sieht in’s Herz des Nächsten, und fühlt in Gedanken, was sein Nächster im Herzen denkt und fühlt.

10.  Die Sprachengabe (1. Kor. 12; - 1. Kor. 14), – das ist die Sprachen der Welt zu sprechen und zu verstehen. Dadurch ist dem Begnadigten die Gelegenheit geboten, mit jedem Menschen verkehren zu können und daher ihn auch zu belehren in göttlichen Lehren und Sachen.

11.  Die Übersetzungsgabe, d.i. die Gabe der Auslegung der heiligen Schrift  (1. Kor. 12,5 / 17,18). – Diese Gabe oder Gnade ist unumgänglich notwendig, wenn man die geistige Entzifferung des alten und neuen Testaments, die voll geistiger Worte sind, welche man gewöhnlich nicht versteht, und daher materiell hinnimmt (Röm. 8,26), was einen falschen Begriff giebt, richtig erfassen will.

12.  Die Kraftgabe des Wortes (Apg. Kap. 5). – Wer die Kraft besitzt, durch bloßes Wort etwas zustande zu bringen, muß einen felsenfesten Glauben haben, daß sicher geschieht, was er glaubt, sonst geschieht es nicht.

13.  Die Kraft des Gebetes (Apg. 9,40). – Das Gebet eines Gläubigen erweicht das göttliche Herz, und Ich lasse zu, daß es geschieht, was der Beter wünscht, wenn es nicht zum Schaden des Betreffenden gereicht  (Röm 8,26).

14.  Die Gabe der Willenskraft. – Diese Gnade, verbunden mit der Gabe des Glaubens, ist schöpferisch und wirkt Wunder, die kein Mensch erforschen und nachmachen kann, der nicht wiedergeboren ist.

15. Die Gabe andere zu lehren (1. Kor. 14). Es ist nicht so leicht ein Lehrer zu sein, wie man menschlich es meint. Der Lehrer muß seinen Vortrag überzeugungsgetreu im Kopfe haben und die Vorträge so entwickeln, daß sie von den Zuhörern freundlich angenommen werden.

16. Die Gabe der Beredtsamkeit. – Ja, reden kann ein jeder Mensch, wahre Redner giebt es aber sehr wenige, daher ist diese Gnade für die Verbreiter Meiner Lehre eine entschiedene Bedingung des Erfolges im Vortrage.

17. Die Gnade des Hellsehens, Hellhörens und Hellfühlens (Offbrg. 1,10 / 4,2 / 17,3). – Diese Gnaden befähigen den Menschen Geister zu sehen, mit ihnen zu sprechen; in die Ferne, über und durch alle Hindernisse zu sehen; mit vielen Meilen entfernten geistig Wiedergeborenen zu sprechen und sie zu schauen (Telepathie in Person); die Vergangenheit und die Zukunft zu durchblicken; den Inhalt eines Buches, Briefes, einer Zeitung zu erkennen, ohne sie gelesen zu haben, in die Sternenwelten zu schauen, was sich innerlich darin befindet, sowie überall durch alles, also auch durch Menschen zu sehen; aber alles nur auf vorherige Bitte.

 18. Die Gnade der Kraft, böse Geister (Teufel) auszutreiben (Mark. 6,17). – Die Gnade bewirkt, daß Geister, die sich in die Wohnungen von Menschen eingeschlichen haben, durch die Glaubenskraft der Gebetsworte wieder weichen müssen, so auch aus Besessenen.

19.  Die Gnade, daß die Gifte unschädlich wirken ( Mark. 16,18; Apg. 28,3. – ). – Die Gnade, daß die Gifte dem Menschen nichts anhaben können, ist eine schöne Gnade, die die Gegner in Staunen und Verwunderung versetzt und ihnen Respekt vor Menschen einflößt, deren Glauben so etwas bewerkstelligen kann. Daher wird sie allen Wiedergeborenen zuteil.

20.  Das „Innere Wort“. – Jeder Wiedergeborene hat das Innere Wort, welches er schon früher bekommt, damit er mit Mir verkehren und Ich ihm die nötigen Anweisungen geben kann, was er thun darf und was nicht. (Vgl. Paulus in Gal. 1,11-12; Apg. 16,6; 1. Kor. 2,10; 2,13-14; Eph. 1,17

21.  Die Gabe der geistigen Kräfte, um irgend etwas in’s Werk setzen zu können, was den Laien unmöglich ist. Diese Gabe erstreckt sich auf verschiedene Vorkommnisse, wenn dies zur Erreichung eines geistigen Zweckes benötigt wird.

22.  Die Gabe der Tugenden, durch welche der Wiedergeborene nicht hochmütig auf sein Wissen und Können wird, da er alles durch Mich thut und dadurch nur Mir die Ehre gibt.

23.  Die Gnade der Gabe der Liebe, der Freude und Wonne, weil Ich das dem Begnadigten schon auf der Erde zu verkosten gebe, wenn auch in ganz beschränktem Maße, soweit das Fleisch es zu genießen erlaubt; denn ohne dieses wäre ihm die Welt noch immer eine große Last, wie sie ihm sonst ist, so lange er noch nicht wiedergeboren ist  (Röm. 5,5; 15,30; - 1. Kor. 13; Gal. 5,22).

24.  Die Gnade der Geduld und des inneren Friedens, weil ohne diese alle Gnaden ihn nicht zufriedenstellen würden.

25.  Die Gnade der Demut, auf allen kein Gewicht zu legen und allen Dank, den die Menschen ihm spenden, sogleich Mich zu übertragen.

26.  Ein Wiedergeborener wandelt sündenfrei vor Meinem Angesichte, (Röm. 8,2; 1. Kor. 6,11) da ihm seine Sünden ganz vergeben sind; denn bevor er sich nicht durch Meine Tugenden emporgeschwungen hat, kann er nicht wiedergeboren werden. – Liebe Kinder, befleißigt euch um die Erlangung der Gaben und Gnaden der Wiedergeburt, denn ihr wisset nicht, was dadurch erreicht wird! Ihr verkehret auch mit Mir persönlich, ihr sehet Mich, so oft ihr den Wunsch habet, Mich zu sehen, Nichts bleibt euch verborgen, was ihr wissen oder sehen sollt. Eure Gaben und Gnaden vereint, verschaffen euch einen Zustand der Göttlichkeit in kleinem Maßstabe. Daher ist es wohl wert, einen Druck auf die materiellen Wünsche und Begierden auszuüben, um dafür geistig-himmlische Gaben und Gnaden zu bekommen, freilich dauert es lange, bis ich sie gebe, weil der Mensch sich erst bewähren muß, dieselben erhalten und behalten zu können, d.h. erstarkt sein, um nicht mehr zu sündigen, damit ich nicht bemüßigt bin, die verliehenen Gaben und Gnaden wieder wegzunehmen. Amen.

27.  Es gibt im neuen Testamente viele Stellen, welche auf die Geistesgaben der Wiedergeburt sich beziehen und welche man dort nachlesen kann. Es sind besonders folgende:  Röm. 8,14-17; - Apg. 19,2; - Röm. 8,6; Gal. 5,17; Röm. 8,11-13-15; Gal. 4,6; – Röm.14,17 / 15,19; 1. Kor. 12,3 / 15,16; - 2.Kor. 3,6 / 3,17; Gal. 6,1; Eph. 1.18 / 4,30 / 5,9 / 6,17; 2. Tim. 1,7; Tit. 3,5; 1. Petri 4,14; 1. Joh. 3,24 / 4, 13; Luk. 24,49. 

28. Eine Wiedergeburt durch Bekehrung vom weltlichen zum geistigen Leben, d.h. eine materielle Wiedergeburt durch Verlassen alles Untugendhaften und Übergehen in gute Tugenden, wie man sie in protestantischen Büchern aufgebracht hat und lehrt, besteht in Meiner Ordnung nicht.

29. Aus dem vorliegenden Verzeichnisse und aus Meinen aufklärenden Zugaben ist alles zu ersehen, was die Apostel und Jünger am Pfingstsabbath vom heiligen Geiste empfangen haben. Darunter sind auch magnetische Krankenheilungen mit Auflegen der Hände an Leidende inbegriffen. Man wird da einwenden, daß solche Heilungen heutzutage auch ohne die Gaben des heiligen Geistes geschehen. Das ist allerdings richtig, weil Ich, als Geist der Liebe, auch mitleidige Hilfe bei Krankenheilungen leiste; aber es ist ein großer Unterschied, zwischen einem Magnetiseur und einem Wiedergeborenen im Geiste: Der erste heilt manche schnell, manche langsam und manche gar nicht; ein Wiedergeborener heilt gleich das erste Mal ganz und schnell, weil es immer eine Wunderheilung ist.

30.  Da ihr nun aus den bisherigen Aufklärungen wisset, daß Ich Gott-Vater, Sohn und Heiliger Geist in einer Person war, daher ist euch leicht verständlich, daß Ich bei Meinem Erscheinen unter Meinen Aposteln nach der Auferstehung aus eigener Machtvollkommenheit zu den Aposteln sagen konnte: «Empfanget den Heiligen Geist» (2. Joh. 20,22) Es war aber diese Gabe nicht die gleiche wie zu Pfingsten, sondern Ich blies sie an, womit Ich sie soweit kräftigte, daß sie keine solche Furcht wie bisher vor dem Tempel hatten, sonst empfingen sie keine Gaben und Gnaden, außer die Bibeltexte  geistig  verstehen  und  erklären  zu  können.

31.  Hiermit ist die Beweisführung über Meine Person als Gott und Vater der Schöpfung abgeschlossen und es wird euch zu eurem Nutzen gereichen, wenn ihr die Tatsachen so annehmet, wie sie euch hier geschildert wurden. Denn es giebt im ganzen Universum keinen anderen Gott als den, der hier in Seiner Wesenheit euch geoffenbart und geschildert wurde; und ihr tut gut, die Worte eures Vaters mit Dank anzunehmen und danach zu Leben und zu handeln.

 

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Kap. 9

Jesus, der Fürst des Friedens, König Himmels und der Erde, Weltrichter

1. Jeder Mensch kann sich emporarbeiten, wenn er Ernst und Willen hat, das Weltliche zu meiden und das Geistige anzustreben, denn es liegt Alles daran, wie man vorgeht, um das Eine zu erreichen und das Hindernde zu meiden.

2. Wer wird nicht alles tun, um das Ziel seines höchsten Glückes zu erreichen und um glücklich zu werden? Es ist eine Tatsache, daß der Mensch alles tut, wenn er Liebe zu einer Sache hat, also muß man auch Liebe zu Mir haben, wenn man zu Mir kommen will. Aber nicht bloß zu Mir, sondern auch zu Meinen Kindern und diese sind alle Menschen auf der Welt, weil Mein Geist in ihnen wohnt.

3. Wer die Vorschriften Meiner Lehre befolgt, kann mit Bestimmtheit darauf rechnen, daß Ich ihn in Meiner Liebe aufnehmen und weiter im Geistigen führen werde. Ja, Ich tue doch alles, um Meine Kinder glücklich zu machen, wenn sie sich zu Mir begeben. Aber um das handelt es sich hauptsächlich, daß sie die Welt verlassen und sich ganz Mir übergeben, weil das halbe Leben weder für Mich noch für sie ein Nutzen ist. Entweder ganz Mir oder ganz der Welt leben, weil man zweien Herren nie treu dienen kann, die sich gegenseitig befehden. Ich und der Satan, der die Welt vorstellt, sind eben diese zwei Herren, die darunter gemeint sind.

4. Wenn ihr aber wisset, daß die Welt mit ihrem gottabwenderischen Leben eben der materielle Satan ist, so kümmert euch darum, euch von der Welt abzulenken und euch zu Mir zu begeben, der Ich euer Gott, Schöpfer und Vater bin.

5. Schon das Bewußtsein wer Ich bin und wer die Welt ist, müßte in euch den festen Entschluß zeitigen, ganz der Welt zu entsagen und nur Mir zu folgen. Aber leider! Eure falsche kirchliche wie staatliche Erziehung hat aus euch Antichristen gebildet, denn wer nicht nach Christi Lehre lebt und handelt, der lebt und handelt gegen Christus, und ist daher ein Anti- oder Widerchrist.

6. Seht zum Beispiel die zehn Gebote an! Gibt es darunter nur ein Gebot, welches ihr respektiert? Ich sage euch: Keines! und dann wollt ihr Christen heißen? Wer Christi Gebote nicht hält, da Christus Gott, Schöpfer und Vater ist, der ist kein Christ, sondern ein Verbrecher an den Geboten, die ihn anweisen, Gott über alles, den Nächsten aber wie sich selbst zu lieben.

7. Es gibt in der ganzen Schöpfung nur einen Gottes- und einen Satansgeist. Nun heißt es: „Wo der Geist Gottes ist, dort ist die Freiheit.“ – Saget Mir: „Wo ist auf der Welt eine Freiheit?“ – Die Menschheit ist gefesselt in geistige und (2. Kor. 3,17) materielle Sklaverei, und die Menschen üben die Freiheitsunter-drückungsdienste über ihre Brüder und Schwestern aus. Freiheit, (2. Kor. 3,17) Gleichheit  (Jes. 40,3) und Brüderlichkeit (Matth. 23,8-9) sind Gottes Worte.

8. Wer genießt die Geistes- und Leibesfreiheit im Staate nach Meinem göttlichen Gebote? Wo ist die Gleichheit aller Menschen? Wo die Brüderlichkeit nach dem Sinne, wie Ich sie aufgestellt habe? Ich sage: Nirgends! Ich frage euch daher: Saget Mir: „Regiert da Mein göttlicher Geist unter euch!“

9. Denket nach, was ihr tut, und daß ihr vor Mir Rechenschaft nach eurem Tode geben werdet! Darum sage Ich euch: Kehret um von eurem unchristlichen Leben und Handeln; denn es ist direkt gegen Mich euren Gott und Richter, - als Geist in den Menschen – gerichtet! –

10. Werdet ihr folgen, dann will Ich euch das Befolgte zu Gute schreiben, damit eure himmelschreienden Sünden nicht mehr so groß werden. Werdet ihr aber nicht folgen, dann wird eure Strafe doppelt.

11. Denn als Herrscher von Ewigkeit bin Ich auf die Welt gekommen (Micha 5,1). Ich bin ein Fürst der geistigen Herrschaft des Friedens (Jes. 9,5). Und habe alle Gewalt im Himmel und auf  (Matth. 28,18) Erden.

 12. Und ihr Priester, nehmet euch das Leben Meiner Apostel zum Beispiel und lebet und handelt darnach, dann erst werdet ihr Meine wahren Diener sein. Daher denket an Meinen Wahrspruch, damit dieser nicht an euch in Erfüllung gehe, nämlich der Wahrspruch, daß ihr, da ihr euch für die Ersten dünket – nicht schließlich die Letzten werdet! – Denn: «…viele sind berufen aber wenige auserwählt» (Matth. 20,16).

13. Wo Ich als Gott und euer geistiger König betrachtet bin, da gibt es nichts als das Erfüllen Meiner göttlichen Liebeslehre. Da gibt es bloß einen „Heiligen Vater“ und der ist im Himmel.

14. (Offbrg. 15,3-4; Matth. 23,9; Joh. 17,11). - “Gut” in geistig göttlicher Bedeutung ist heilig oder unfehlbar; daher sagte Ich, daß niemand gut oder heilig, d.h. unfehlbar ist, als Gott allein (Matth. 19,17; Mark. 10,18; Luk. 18,19)

 15. Die Menschen sind aber ohne Ausnahme lauter Brüder und Schwestern im wahren Sinne Meines Wortes wie bei Matthäus 23,8. – Werdet daher Menschen im Sinne Meines heiligen Wortes und beeilet euch, gut zu machen, was ihr bisher gegen Meine Lehre getan.

  

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Kap.10

Die heilige Dreieinigkeit

1901, 11-12. Februar

 1. In den vorliegenden Aufklärungen habet ihr eine klare Übersicht dessen, was der Vater, was der Sohn und was der heilige Geist in Gott bedeutet. Nun wollen wir noch tiefer in die Sache eingehen, um die große Urwesenheit in Gott klar zu legen, damit kein Mißverständnis mehr obwalte.

2. Die Christen hatten bis zum Jahre 325 einen Gott in einer Person; damals aber ersannen die römischen Priester auf dem Konzile zu Nicäa einen Gott in zwei Personen: Vater und Sohn, also Zweieinigkeit. 56 Jahre später, d.i. im Jahre 381 stellten sie den dreipersönlichen Gott auf: Vater, Sohn und heiliger Geist, in materieller Form und Ausdeutung, wie Ich euch bereits erklärt habe. Daher will Ich den Unsinn nicht weiter erklären. –

3. Die hl. Dreieinigkeit schließt in sich die Gottheit wie sie tatsächlich ist, und es ist kein Geheimnis mehr vor euren Augen, was ihr glauben und für Wahrheit halten sollt. Doch gibt es Menschen, welche nie genug Aufklärung haben und daher immer wieder in alte durch irrige Lehre eingeführte Finsternis der Begriffe verfallen. Daher sehe Ich Mich veranlaßt, euch eine gründliche Aufklärung zu geben, welche keine Zweifel mehr aufkommen lassen wird, was unter dieser Bezeichnung zu verstehen sei, nämlich:

4. Die hl. Dreieinigkeit schließt in Sich die ganze Gottheit in ihrer Urwahrheit und es ist die Aufgabe des Menschen, sich dieselbe genau zu merken, weil sie die Wesenheit Gottes ist, welche zugleich euer Schöpfer, Gott und Vater ist, der in euch wohnt.

5. Es ist ein vollständiges Mißverständnis, wenn man den einzelnen Bezeichnungen in Gott separate Begriffe der Wirkung von diesem oder jenem Gott beilegt; - denn der Vater tut nichts ohne den Sohn und der Sohn nichts ohne den Vater und der heilige Geist nichts ohne den Vater und Sohn, weil diese drei unzertrennlich voneinander sind, wie die Flamme, ihr Licht und die ausströmende Wärme. Der Vergleich ist: die ‚Flamme‘ stellt den Vater, ihr ‚Licht‘ den Sohn und die ‚Wärme‘ die Wirkung daraus vor, welche das Leben im Weltall bedeutet und durch den heiligen Geist der Willenskraft Gottes in Wirkung gesetzt wird. So lautet die Definition über Gott als „pure ewige Liebe“ – denn:

6. Ohne Flamme gibt es kein Licht, weil dieses aus der Flamme geboren wird, und weil das Licht, welches aus der göttlichen Liebesflamme ausgehet, aus dieser Flamme geboren wird, darum heißt die göttliche Weisheit, da sie eben dieses aus der Flamme geborene Licht ist, „Gottes Sohn“, weil die Seele Jesus eben die Gestalt ist welche der Geist der Liebe in Gott in Seiner Imagination erschaffen hat.

 7. Die Kraft göttlicher Liebeswärme ist das Leben  (Joh. 14,6) im Weltall; denn ohne dieses würde nichts sich entfalten noch leben können. Aber ohne Flamme wäre keine Wärme und ohne Licht könnte die Wärme nichts wachsen lassen, weil im Lichte die Elektrizität ist und durch diese der ausströmende Magnetismus der Liebesflamme in Gott geht. So seht ihr, daß von der Trennung einer Eigenschaft von der anderen in Gott keine Rede sein kann, weil alle drei ineinander wirkend verbunden sind. Und was sind Magnetismus und Elektrizität? Nichts anderes als die Wirkung des an sich ziehenden und abstoßenden Willens Gottes, womit die Liebe und Weisheit in Gott die Welt leiten und alles in Bewegung setzen. Der Magnetismus und die Elektrizität sind der heilige Geist in Gott, voller Kraft, Macht und Herrlichkeit.

8. All diese gegenseitige Verbindungen bewirkt das Leben Gottes, welches in Sich eine unendliche Kraft vorstellt, welcher alles im Universum untertan ist. Diese Kraft ist Alles in Allem, denn in ihr liegen die Liebe und Weisheit Gottes, wie in der Glutwärme Feuer und Licht, und niemand darf ungestraft die Glut ohne Instrumente in die Hand nehmen, um nicht verletzt zu werden. Also darf auch niemand die hl. Dreieinigkeit anders als mit Liebe und Demut ergreifen und betend sich ihr nahen, denn Sie ist überheilig an Sich und in Sich, und wehe dem Frevler, der sich an ihr vergreift.

9. Es ist alles, was ihr sehet und kennet, das Werk und die Wirkung der hl. Dreieinigkeit, und es ist nichts in der Unendlichkeit, das nicht von der hl. Dreieinigkeit herstammen würde. Jeder Mensch kann deshalb begreifen, daß die hl. Dreieinigkeit die Repräsentanz des Universums ist, und umgekehrt stellt das Universum die hl. Dreieinigkeit dar, denn es ist nichts in der ganzen Unendlichkeit, was nicht aus Gott stammt, somit stellt wieder alles Vorhandene die Gottheit oder die Dreieinigkeit vor, weil alles aus Gott genommen ist und in Gott liegt, der es umfängt, weil er als der Äthergeist des Universums über alles Erschaffene ragt und es in sich umgiebt, wie der Geruch eines Essenz, eines Öles über die Materie ragt und sie umgibt.

10. So müsset ihr die Dreieinigkeit der Gottheit erfassen, um ihr Wesen gründlich zu kennen, ansonst ihr nie die vor euch stehende Gottheit sehen und verstehen werdet. Denn alles, was ihr sehet, ist aus Gott genommen und in beliebige Formen, Farben und Wirkungen eingestaltet. Ihr sehet immer Gott, entweder als Schöpfer, Erschaffenes oder Gemachtes, mit den Werkzeugen welche der Geist Gottes benützt und die Seele und Leib heißen. Diese zwei sind durch den Geist belebte Werkzeuge Gottes, mit denen Er materiell arbeitet. Es ist alles die Wirkung eines und desselben Geistes Gottes, was in der ganzen Schöpfung besteht, gesehen, gehört und empfunden wird.

11. Es ist hier nicht der Ort, wo ihr darüber eine Detail-Aufklärung bekommen könnt, weil wir zu weit von unserem Thema ablenken würden, daher leset die anderen von Mir diktieren christlich theosophischen Bücher, von Lorber, Mayerhofer, dort wird euch das Licht in den hier nur erwähnten Tatsachen gegeben.

*

12.  Nun kommen wir zur zweiten Aufgabe, nämlich nachzuweisen, wie unsinnig eure bisherige Ausdeutung der hl. Dreieinigkeit ist und wie unrichtig eure Begriffe sind über die Gottheit, welche die Welt regiert.

13. Es ist vor allem in Betracht zu ziehen, daß Ich als das freieste Wesen im Universum, Mir keine Schranken und Hemmnisse setzen kann, noch sie dulde. Wie konntet ihr auf die Idee geraten, daß die lichte Gottheit Sich je teilen und in verschiedene Eigenschaften separieren würde. Daß diese Eigenschaften als separate Personen auch separate Verrichtungen hätten und daher separaten Willen? Würde nicht die Gottheit in Sich Selbst dadurch uneinig? Ja, ganz gewiß, weil schon zwei Personen nie ganz einig sind noch weniger drei, und wenn jede dieser Personen ihre separate Beschäftigung hat, so läßt sie sich d’reinreden von der zweiten oder dritten Person.

14. Nehmen wir ein Kaufmannshaus mit drei Kompagnons, Ich frage euch: „Sind diese wohl immer einig in ihrem Geschäfte?“ – Ich sage euch: „Nein, denn jeder hat seine eigenen Ansichten und oft widerstreiten sich dieselben ganz gewaltig“. Wenn aber dies schon bei euch mit dem angeborenen sklavischen Sinn der Unterwürfigkeit der Fall ist, wie sollte dies nicht in der Gottheit der Fall sein, die sich nicht im Mindesten eine Beschränkung Ihres Willens gefallen läßt? Welcher welterschütternde und weltvernichtende Streit durch Behauptung des eigenen Willens einer jeden der drei Personen würde da entstehen? Ich sage euch: Die Welten würden in Trümmer zergehen vor der Unbeugsamkeit nur einer dieser drei Personen, - was erst, wenn alle drei uneinig wären!? Ich sage euch eine Tatsache: als Adam und Eva das Gebot der Keuschheit gebrochen und dadurch ungehorsam geworden waren, stellte Sich die Weisheit in der Unantastbarkeit und Heiligkeit Ihres ausgesprochenen Gebotes so hoch, daß Sie verlangte, daß das ganze aus Adam stammende Menschengeschlecht den selben Weg der Leiden und des Kreuzes gehen müsse, wie dies später Jesus tat.

15. Hier entstand eine Spaltung in Gott: Die Weisheit sprach das Urteil aus, die Liebe wollte es nicht annehmen. Was aber in Gott ausgesprochen wird, das wird ohne Grund nie zurückgenommen. Die Weisheit konnte ihr Urteil nicht zurücknehmen zufolge ihres unabänderlichen Willens, die Liebe aber wollte nicht beistimmen, weil sie das arme Menschengeschlecht bedauerte. Sie trennten sich, und weil es der Weisheit ohne ihre Liebe öde und langweilig war, mußte Sie Selbst d a s vollbringen für alle, was jeder Einzelne für sich hätte tun müssen[4].

16. Im Garten von Gethsemane schauderte die Weisheit vor den schrecklichen Leiden, die Sie im Geiste genau vor Sich sah und bat die Liebe um Nachsicht mit den Worten: «Vater, es gehe dieser Kelch an Mir vorüber, wenn es Dein Wille ist, doch nicht Mein sondern Dein Wille geschehe». Allein das Wort, das Urteil wurde gesprochen und die Liebe ließ nicht handeln mit Sich, sondern Sie sagte: „Mein Sohn! Trage was Dir aufgelegt ist,“ und der Sohn trug und vollbrachte das blutige Opfer auf Golgatha und mußte Sich auf das alleräußerste demütigen vor der Gottheit, deren Teil Er Selbst war.

17. Daraus ersieht man, daß in Gott keine zweifache und dreifache Teilung bestehen kann, weil in ihrer Heiligkeit alles Eins sein muß, daher mußte die Christusseele, die aus der Weisheit Gottes genommen war, sich vollständig demütigen und alles zu Füßen der Liebe legen und ihr unterordnen. Wenn aber dies tatsächlich der Fall war, wie könnet ihr denken, daß in Gott drei Personen jede mit einer besonderen Verrichtung, die sie zu erfüllen hat, bestehen könnten? Nein! Das geht nicht, denn wären in Gott drei Personen mit drei verschiedenen selbständigen Wirkungen und Verrichtungen, dann wäre Gott kein einiger Gott, sondern in Sich Selbst uneinig und unbeständig, und Ich sage euch: Die Welt könnte nicht bestehen wegen Seiner gründlichen Genauigkeit und ernsten Ordnung, weil drei Personen, wovon jede ihre Meinung unnachgiebig verfolgt, unmöglich eine Dreieinigkeit vorstellen können. Also würden sie die Welt selbst vernichten.

18. Wir kommen nun zur Erörterung eines zweiten Punktes: Wenn es im Universum einen Gott gäbe, der Sich in drei Personen teilen würde, dann müßten auch drei Welten sein, um jede dieser Personen eine eigene Welt mit eigenem Wirkungskreis einzuräumen. Allein der Geist ist über die ganze unendliche Welt ausgebreitet. Es hieße somit Ihn auf einen Fleck zurückbannen und beschränken, also wäre dann Gott kein allerfreiestes Wesen, noch in Sich Selbst Eins, noch überall vertreten; Er könnte den Namen Gott, als welcher Er überall ist, alles weiß und alles Selbst tut, nicht führen, weil jede dieser Persönlichkeiten eine Gottheit wäre, aber nur für ihren Raum und mit der Betätigung in ihrer Eigenschaft, so daß in einem Raum lauter Liebe, im zweiten lauter Weisheit, im dritten lauter Gewaltherrschaft wäre. Was würde eine solche Welt für ein Chaos von Unrichtigkeiten aufweisen!?

19. Da aber Gott Sich keine Einschränkung Seiner Freiheit gefallen läßt, und Er Selbst den ganzen unendlichen Raum einnimmt, so fragt es sich: „Woher nähme man dann noch einen zweiten und dritten unendlichen Raum, damit keine der drei allerfreiesten Personen sich beklagen könnte, daß sie in irgendeiner Weise beschränkt oder eingeengt sei?“

20. Ferner, jede dieser Personen würde für sich selbst in ihrer Eigenschaft und Wirkung eine unumschränkte Freiheit verlangen; wenn aber jede für sich eine unumschränkte Freiheit hätte, wie würden sich diese drei Personen in sich einigen können, um nichts von ihrer Freiheit einzubüßen? Wie würde die Einigung stattfinden können, wenn diese Personen keine Einschränkung dulden?

21. Es fragt sich ferner: „Welche von diesen drei Personen würde ein Vorrecht haben, wenn es sich darum handeln würde, doch nachzugeben, zugunsten der lieben Drei-Einigkeit; denn Eine dieser Personen müßte doch Recht behalten und die anderen zwei nachgeben.“ Damit aber verlöre die Gottheit ihre göttliche Freiheit in Sich und herrschte über zweidrittel der übrigen Gottheit, also hätte Gott Selbst in Sich keine Freiheit, sonst wäre der Satz: «Wo der Geist Gottes ist, da ist die Freiheit»  (2. Kor. 3,17) im neuen Testamente eine Lüge.

22. Nehmen wir aber an, es bilde sich ein Zwiespalt zwischen den drei Personen und keine gäbe nach! Was dann? Was würde aus der Gottheit, was aus Ihrer Schöpfung werden? Der Vater würde keine Liebe geben, der Sohn keine Weisheit und der heilige Geist würde mit beiden schmollen und Ihnen keine Dienste leisten wollen. Alles würde plötzlich sich verfinstern und in eine unaussprechliche Verwirrung geraten und sich gegenseitig vernichten.

23. Seht! So ginge es, zufolge göttlicher allergrößter Freiheit, Unnachgiebigkeit, diamantener Willenskraft und unumschränkter Herrschlust in Allem. Ja, drei Personen, drei verschieden Köpfe, und jede mit solcher Eigenschaft, wie könnte dann eine Gottheit bestehen, da tatsächlich diese Eigenschaften in Gott bestehen. Aber die Gottheit ist eben nicht dreifach und nicht dreipersönlich, sondern nur e i n Urwesen, aus dessen Grunde drei Eigenschaften hervorgehen. Alle diese drei Eigenschaften sind in sich eins, wie Ich euch durch die Vergleichung mit Flamme, Licht und Wärme nachwies, wo der Grund das Feuer ist, und dieses Feuer Licht ausströmt und Wärme gibt, aber sobald das Feuer auslöscht, auch das Licht und die Wärme verschwinden. Ganz so ist es in Gott: Die Liebe ist ein Feuer, aus welchem Licht der Weisheit und Lebenswärme strömt; in diesem Feuer ist daher alles enthalten, was sichtbar oder unsichtbar oder materiell und geistig in dem unendlichen Raume göttlicher Allheit besteht. Das ist somit die heilige Dreieinigkeit Gottes im Weltall.

24. Die Liebe will erschaffen, die Weisheit ersinnt die Formen und die Willenskraft setzt in die Tat, in die Wirklichkeit um.

*

25.  Also besteht auch der Mensch aus der göttlichen Dreieinigkeit! Paulus schrieb an die Korinther und Römer: (1. Kor. 6,19; 2. Kor. 6,16; Röm.8,11) «Wisset ihr nicht, daß ihr (nach Leib, geistig und materiell)  (Joh. 2,21) ein Tempel Gottes seid und der Geist Gottes in euch wohnet?» – «Wisset ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des euch innerwohnenden heiligen Geistes ist, den ihr von Gott empfangen habt?» – «Derselbe Geist Gottes, der den Leib Jesu vom Tode erweckte, wohnt in euch, daher seid ihr ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott spricht: In ihnen will Ich wohnen und unter ihnen wandeln; denn Ich bin ihr Gott und sie Meine Kinder, ein göttlich Volk».

26. Hier ist die Rede davon, daß der Menschengeist Gottesgeist ist, daß er der heilige Geist Gottes, der lebendige Gott ist, der den Fleischleib Jesu von den Toten erweckte. Wenn aber das, dann ist dieser Menschengeist niemand groß anderer, als Christus, der Mensch gewordene Gott; Wunderbar in Seiner Schöpfung, Rat oder Weisheit der göttlichen Liebe, Kraft des heiligen Geistes, Held göttlicher Tugenden und Eigenschaften, der Vater von Ewigkeit und ein Fürst des geistigen Friedens im Herzen. Somit ist der Geist des Menschen Jesus Christus Jehovah Zebaoth von Ewigkeit Selbst  (Jes. 9,5; Micha 5,1)

*

27. (Jesus heißt hebräisch Retter, Helfer, Erlöser). In diesem Namen besteht in der Folgerung der Grundbedeutung, daß man materieller und geistiger Retter, Helfer oder Erlöser sowohl aus der Not wie auch aus der Krankheit sein kann. Einst sagte Ich zu Moses (2. Moses 15,26): „Jehovah Rophi,“ das heißt: „Ich bin der Herr, der dich heilt“; und nun heiße ich Jesus als „Heiland“ oder „Arzt“, da Ich tatsächlich Leibes- und Seelenarzt war, bin und ewig sein werde. – Die Tatsache aber gibt der Bezeichnung die Grundbedeutung, daher vergleiche die Stellen im Neuen Testament, wo Ich als Heiland, (Luc.2,11); - ‚Israels Heil‘ (Luc. 2,30); - Weltheiland‘ (Joh. 4,42); - Heiland‘ (Apg. 5,31); - Leibes-Heiland‘ (Ephes. 5,23); – Heiland‘ (Phil. 3,20). – Aller Menschen Heiland,‘ besonders der Gläubigen (1. Tim. 4,10). – Heiland, der dem Tode die Macht genommen und Leben Unsterblichkeit ans Licht gebracht durch das Evangelium‘ (2. Tim.1,10); - Heiland (oder Erlöser) der Welt. (1. Joh. 4,14) genannt werde. – Heiland kommt von Heil, und als Jehovah bin ich tatsächlich Weltheiland oder Weltarzt von leiblichen und seelischen Krankheiten, und ganz derselbe der zu Moses sich als „Arzt“ bezeichnete.

28. Also trägt jeder Mensch seinen Gott in seinem lebendigen Tempel, dessen Hoherpriester „Melchisedek“ die Seele sein soll, als ewiger Opferpriester ihrer materiellen Gelüste, Begierden und Leidenschaften, um den materiellen Leib damit zu reinigen und zu heiligen zu einem heiligen Tempel Gottes.

29. Bemüht sich der Mensch seinen Leib zu heiligen, dann gebe Ich noch einen Liebegeist aus Mir zur Verstärkung des vielgeplagten Menschengeistes, und dadurch erwacht der Menschengeist ganz und ruft zu Mir, dem Allgeist, aus dem Er Selber stammt: „Abba! lieber Vater Jesus,“ und erweckt die Seele zur Mitpreisung Meiner im  Allgeiste (Römer 8,15; Gal. 4,6).

30. Seht Kinder! Dieser lebendige Tempel, der euer Leib ist, ist die einzige und wahrhafte Wohnung Meines Ich’s, Meiner Dreieinigkeit und sonst keine gebaute Kirche. - Ich sagte klar aus, daß Mir jedes materielle Opfer ein Greuel ist  (vergl. Ps. 40,1; Ps. 51,18-19; Jer. 7,22; Hosea 4,1; V. Moses 10,17-18; Matth. 23,14; Luk. 20,47. – lies Jes. Kapitel 66; und Sprüche 15,8 / 21,27; – Jes. 1,13); die Priester sagen dagegen, daß man Gott opfern soll, wo doch Gott als Geist[5] weder ißt noch trinkt, was die Menschen in Geld und Materialien den Kirchen opfern. Petrus   sagte (1. Petri 3,15): «Heiliget Gott in euren Herzen. Denn Gott ist ein Geist und der Ihn anbeten will, der bete Ihn an im Geiste seines liebenden Herzens zu Ihm und in Wahrheit durch Opfer der Liebeswerke an Armen und  Bedürftigen» (Joh. 4,24; 1. Kor. 13,1-13; Matth. 25,31-46).

 31. Ich sagte den Aposteln und Jüngern, als Meinen wahren Gottesdienern: «Umsonst habet ihr es empfangen, umsonst gebet es  wieder!» (Matth. 10,8). Wer aber nicht bei Mir in die geistige Schule gegangen ist, sondern in die weltlichen Seminarien, der freilich kann nicht umsonst geben. – Aber der ist auch nicht ein von Mir erwählter Diener, nach Meiner göttlichen Ordnung, wie Ich zu allen Zeiten Meine Diener Selber ausbildete und zu Leitern Meiner Kinder Selber aufstellte.

 

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Kap. 11

Das innere Wort der jetzigen Gottesmedien

Diktat am 1901, 13. Juni

(Apostelgeschichte 2,17-18)

1. Es besteht in jetziger Zeit eine große Antipathie gegen das wahre geistige Leben, und selbst diejenigen, welche fest an der Bibel und den Kirchenlehren halten, sind entschiedene Gegner der Ansicht, daß Ich als Gott mit gewöhnlichen Menschen verkehre und es eine bessere und reinere Lehre gibt, als die von Priestern gelehrte.

2. Im Alten Testament verkehrte Ich mit verschiedenen Menschen von Adam an bis zu Meiner Menschwerdung. Es sind doch nicht bloß Propheten, Richter und die Könige David und Salomo, mit denen Ich sprach, sondern Ich verkehrte mit den verschiedensten Menschen, deren es Hunderttausende gab, aber immer durch den Leib eines Engels, der Mein Namensträger war, weil Ich vor der Menschwerdung in Jesus keinen schaubaren, menschlich-persönlichen Leib hatte. Um alles dieses zu erfahren, muß man mit der Liebe und Demut Meine Führungen der Menschen in allen von Mir herstammenden Werken durchstudieren, dann wird man die Wahrheit herausfinden, - wenn man aber alles übersieht bis auf die Propheten, dann kann man natürlich aus der Finsternis nicht herauskommen.

3. Ich frage euch: „Wie hießen die Propheten, die zu Noah's Zeiten zu den Hanochiten 120 Jahre hindurch zu predigen gesendet worden sind?“ Ihr meint freilich, Noah war es, der dies besorgte. Oh, nein! ihr irrt euch gewaltig, es waren andere Menschen statt Noah. Ja, es waren seit dem 10. Jahrhundert schon Sittenprediger dahin gesandt, denn es war ein Hin- und Herwogen zwischen böse und gut, bis endlich die Strafe kam. Würden die Menschen lieber Meine Vaterworte lesen und sich daraus belehren lassen, statt Mich, den Gott und Schöpfer in Jesus, in Meinen christlich-theosophischen Büchern einen Ketzer zu nennen und dadurch in Meinen väterlichen Liebesworten zu kreuzigen, weil man Mich nicht, wie einst die Pharisäer, persönlich haben kann, um Mich nach den Paragraphen des Staatsgesetzes zu maltraitieren - so würde es gewiss anders stehen mit ihrem Seelenheil, und Ich als liebender Vater würde mit Meinen Kindern so verkehren, wie Ich mit den Propheten und Aposteln verkehrte. Allein da sie der Welt dienen, so gehören sie der Welt und nicht Mir; zweien Herren, Gott und Satan kann aber niemand zugleich dienen.

4. Manche stoßen sich auch an der Sprache der Diktate. Ich sage aber, man soll sich nicht daran stoßen, denn Ich darf Mich auch nicht stoßen an menschlicher Dummheit, geistiger Finsternis und kecker Vermessenheit gegen Mich, sondern solche Menschen bloß als verlorene Schafe Meines Vaterstalles betrachten, welche die Stimme ihres geistigen Hirten Jesus für die eines Schwindlers, Betrügers, Ketzers, falschen Propheten und Gotteslästerers erklären und halten. - - Das Medium kann das innere Wort nur so fassen und herausbringen, so weit dessen geistige Vorgeschrittenheit durch Schul- und Herzensbildung gereift ist. Daher sage Ich euch, ihr Verstandesweisen: Wie einem liebenden Vater das Lallen seines jüngsten Kindes lieber ist als das hochtrabende Gelehrtengeschwätz seines ältesten Sohnes, also ist es auch bei Mir der Fall: des unmündigen aber demütigen und Mich liebenden Kindes nehme Ich Mich an; den Gelehrten und Stolzen aber lasse Ich seine falschen Wege gehen und über Mich in seinem Besserwissen raisonnieren, so wie jeden, der über Meine Vaterworte in Schriften der Christlichen Theosophie kritisiert.

5. Man sagt, Gott verkehrte bloß mit Propheten und Aposteln?! Oh ihr Unwissenden und Unmündigen im Geistigen! Waren Hanna und Simeon bei Meiner Beschneidung im Tempel etwa Propheten? Waren die vier Töchter[6] des Evangelisten Philippus etwa Prophetinnen?

6. Was man heutzutage das innere Wort nennet, das nannte man einst prophetisches Wort, und Paulus sagte, daß man darnach streben soll, daß alle Weissagungen reden (1. Kor. 14). Also alle und nicht bloß die Apostel und Propheten, das heißt bei Mir soviel als: Es sollen alle so leben und handeln, daß Ich, Jesus, als euer Vater mit euch wie mit Meinen Kindern, und zwar mit allen, durch das innere Wort reden und euch leiten kann. Daß Ich jetzt nur mit sehr wenigen Menschen durch das innere Wort verkehren kann, daran ist schuld die verkehrte Lebensweise, die Verstandesweisheit, und der Hang zu Weltgenüssen und zum Mammon. Ich verkehrte mit manchem Kirchenschriftsteller (Apg. 2,16-20) und doch waren sie weder Propheten noch Apostel, sondern demütige Menschen, welche Meine Liebesgesetze erfüllten. Also sehet ihr, daß man über Mich und Mein Walten unter den Kindern wie der Blinde von den Farben urteilt. Leset nach, was Ich durch den Propheten Joel (1. Kor. 1,19) für die jetzige Zeit Meiner Wiederkunft auf die Erde vormerken ließ, und sehet, was dort geschrieben steht, ist schon alles in Erfüllung getreten - und man wartet noch immer wie die fünf verweltlichten Jungfrauen auf den Bräutigam, während Er schon da und dort eingekehrt ist, wo genug Liebesöl in den Herzenslampen der Ihn liebenden und demütigen Kinder war. Man wartet auf Blut, Feuer und Rauchsäulen am Himmel und auf Erden als Zeichen Meiner Ankunft. Blut am Himmel ist die Liebe zu Gott und dem Menschen im liebenden Herzen: das Blut auf der Erde ist Menschenunterdrückung und Ausbeutung;  - Feuer am Himmel ist Liebesfeuereifer für das Geistige, Göttliche Meiner Kinder; das Feuer auf Erden ist Feuereifer für Mammonsdienst und seine schwarzen Pläne und Anstiftungen. Und Rauchsäulen am Himmel sind liebende, demütige und heiß fühlende Gebete zu Mir im Herzen (als Himmel) Meiner Kinder für die Errettung der Welt aus den Satanskrallen, in welchen sie jetzt vollständig steckt; und Rauchsäulen auf Erden sind die Schmerzensseufzer Meiner unterdrückten Kinder, welche die Melkkuh der Welt bilden. Diese beiden Rauchsäulen rufen zu Mir um Mitleid und Erbarmung, um Änderung der Weltzustände, denn die Sonne, als die Liebe zu Gott, hat sich verfinstert und ist wie ausgestorben, und der Mond, als die Liebe zum Nächsten, hat sich in Blut, daß heißt in blutige Menschenunterdrückung und Ausbeutung verkehrt. Sehet, so liest man die Heilige Schrift geistig.

7. Ihr sollet also demütig und aus Liebe zu Mir nach der Wahrheit dort forschen, wo Ich euch Selber hinweise, und jedes verstandesweise Kritisieren unterlassen; denn dieses ist es eben, das euch in die geistige Finsternis - in die Hölle bringt. Nicht kritisieren soll man, was man nicht versteht, sondern um geistige Erleuchtung bitten. Ich sagte klar aus: «Ich werde die Weisheit der Weisen vernichten und die Klugheit der Klugen zu Schande machen»; und an einer anderen Stelle sagte Ich: «Wenn ihr nicht werdet liebevoll und demütig-gläubig, wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen».  Wenn aber das vollwahr ist, wie will man in den Himmel kommen, wenn man über Meine Vaterworte richtet und dadurch, daß man Meine christlich-theosophische Lehre als Ketzerei bezeichnet, auch Mich, den Autor einen Ketzer heißet? Ich frage: „Wie will man nun dann zu Mir, den man einen Ketzer nennet - kommen?“

8. Ich bezeichne die Verstandesweisheit als den Satan der Welt. Glaubt man, daß Ich den Satan, den man beherberget in der kritisierenden Vernunft, in den Himmel einlassen werde? Oh, nein! Im Gegenteil, Ich sage euch: „Wenn man nicht die Verstandesweisheit bis zum letzten Atom gegen Meine Vaterworte aufgibt, so kommt man nicht zu Mir!“ Dies zu eurer Richtschnur von eurem Vater im Jesus. Amen!

 

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Kap. 12

Die Weissagung über die Wiederkunft Christi und ihre geistige Entsprechung

Diktat am 1901, 10. Juni

1. Als Ich vor Kaiphas die bedeutungsvollen Worte sprach, die Meine Wiederkunft auf die Erde melden, sagte Ich: «Von nun an wird es geschehen, daß ihr werdet den Menschensohn zur Rechten der Kraft Gottes sitzen, und auf den Wolken des Himmels, in Begleitung aller Engel kommen sehen; dann werde Ich auf dem Throne Meiner Herrlichkeit sitzen» (Matth. 26,64 / 25,31).

2. Diese Worte gehen nun in Erfüllung. Ich sprach damals im Geiste Meiner Göttlichkeit, daher verstehen die Menschen die Grundbedeutung dieser Weissagung nicht, und so höret, was sie nach eurer Sprache bedeutet:

3. Zur Rechten der Kraft Gottes sitzen heißt, daß Ich als Richter der Welt, das Recht in Kraft Gottes, welches die Natur-, Elementar- und Weltereignisse bedeutet, in Meiner Liebe-Weisheit über die Menschen sprechen und den guten zum Trost, den Bösen aber zum Schrecken vollziehen werde.

4. Die Wolken des Himmels sind die in christlich-theosophischen Büchern gedruckten und von Mir Selbst diktierten Lehren der Liebe aus Meinem Himmel, in welchen Ich wie aus Wolken, welche die Verhüllung Meiner geistigen Person bedeuten, spreche und Meine Kinder Selber lehre. Also ist die heilige Dreieinigkeit eine solche Lichtwolke, aus der Ich spreche und die geistige Finsternis eurer falschen Glaubensbegriffe mit göttlicher Weisheitskraft enthülle und euch klarmache. - Anderseits sind die Wolken des Himmels auch Meine Kinder, durch welche Ich Meine Liebelehren gebe, als auch diejenigen, welche trachten, durch das Darnachleben und Handeln dieselben in Vollzug zu bringen. Diese Kinder sind tatsächlich materielle Hülle Meines Liebegeistes, der in ihnen als Menschengeist lebt, weil durch sie die Werke der Gottes- und Nächstenliebe gewirkt werden; denn wer Meine reingeistige Lehre der Liebe lehrt und sie selber befolgt, der ist eine Wolke oder Hülle Meines Geistes, durch die Ich tatsächlich spreche und geistige Werke der Liebe wirke.

5. In Begleitung Meiner Engel bin Ich dadurch gekommen, weil viele hohe Geister aus Meinem neuen Jerusalem, als geistige Liebesboten aus dem Liebeshimmel stammend, - wie einst Elias als Johannes der Täufer reinkarniert - auf der Erde leben, und Meine Liebelehre zu erfüllen und zu verbreiten trachten. Mit manchen von diesen verkehre Ich durch das innere Wort, wie einst mit den Aposteln (Gal. 1,11-12; 2. Petri 1,19), denn sie sind berufen, als Meine Liebesboten dahin mitzuwirken, daß endlich eine Herde und ein Hirte werde.

6. Und wenn alle Menschen Meine reingeistige Liebelehre annehmen und somit eine einheitliche Glaubensgemeinde werden: dann werde Ich auf dem Throne Meiner Herrlichkeit, welche eben Meine Kinder werden, sitzen, das heißt, dann werde Ich Mein neues himmlisches Jerusalem auf die Erde übertragen und inmitten Meiner Kinder wohnen, somit Himmel und Erde zu einem Paradiese geistigen Verkehrs machen und darin auf ewig als geistiger König herrschen.

 

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Kap. 13

Worte des himmlischen Vaters an Seine Kinder

Empfangen vom Herrn vom 1901, 15-18. Juli

1. Es ist die Aufgabe des Menschen, daß er das, was ihn zu Gott seinem Vater bringt, mit Freude und Interesse verfolgt und die Resultate seiner Forschung zu seinem geistigen Heil anwendet, damit das Ziel des Lebens erreicht wird und der Mensch nicht umsonst gelebt hat auf Erden.

 

13/1 - Neige zur Wiedergeburt des Geistes

 

2. «Viele sind berufen, aber Wenige auserwählt». Dieser Wahrspruch zeigt sich gar deutlich unter der Schar Meiner Kinder; denn es gibt hunderte Millionen von Berufenen, aber nur ein ganz kleiner Kreis war bisher wirklich tätig, um die Krone des Lebens, die Wiedergeburt des Geistes zu erringen.

3. Was die Wiedergeburt des Geistes bedeutet, ist euch nun ganz klar aus den Aufklärungen, die Ich euch hier gab. Diese Gaben sind die Wiederverbindung der Kinder mit dem Vater, sie sind die Kindschaft Gottes auf Erden und im Geisterreich, sie sind es, die euch zu Göttern, unter der Waltung eures Vaters, als Gott des Weltalls, machen.

4. Die Zeit der Regierung des Satans der Welt geht zu Ende und Meine Auserwählten erwarten mit Freude die Stunde, welche sie zu Kindern Gottes auf Erden machen und als Prediger der Wahrheit göttlicher Liebe in die Welt unter alle Völker der Erde senden wird.

5. Kraftvoll steht das Banner der Liebe, denn Ich Selber bin der Mittelpunkt desselben als Gott und Vater, der pure ewige Liebe ist, und dieses Banner steht bereit sich zu entfalten und zu tragen Meine Liebe unter die Kinder der Welt, um sie zu überzeugen, daß es einen Gott gibt, der, erhaben über alle menschlichen Begriffe, nur das Wohl und Glück Seiner Kinder im Auge hat, und daher nichts sehnlicher wünscht, als daß Seine Kinder ihn erkennen möchten, was und wie Er ist, und daß sie sich bekehren und zu geistigen Leben kehren möchten.

6. Mit Liebe und Güte komme Ich zu euch; daher nehmet Meine dargebotene Hand mit Liebe und Freude entgegen und wandelt in den Fußstapfen Meiner Tugenden (Lies diese im Christlich-theosophischen Gebetbuch), die euch zu Kindern Gottes und daher zu Göttern umwandeln.

*

13/2 - Lebe nach den Geboten

 

7. Lebet nach Meinen Geboten, die Ich dem Moses auf dem Berge Sinai gab, und als Jesus in zwei Liebesgebote: «Liebe Gott über alles, deinen Nächsten aber wie dich selbst, zusammenfasste». In diesen zwei Liebesgeboten sind Moses und die Propheten, d.h. darin bin Ich Selber enthalten; denn Ich gab sie als Gott Meinen Kindern, um sie zu Göttern der Liebe heranzubilden.

8. Hochausgebildet müssen Meine Kinder werden, so daß alle Weisheit der Weisen und Gelehrten der Welt, als Finsternis des weltlichen Forschungsgeistes, vor ihnen in ihr Nichts zusammenfallen wird.

9. Ich bin Gott, daher müssen Meine Kinder Götter werden und erhaben über alle menschlichen Begriffe. Kraftvoll werden sie stehen als Kinder Meiner Liebe in der Welt und niemand wird ihrer Weisheit Herr werden können.

10. Ich mache alles neu. Daher bereitet euch vor auf Neuerungen, die eure bisherige Weisheit und Wissenschaft in Schatten und Verfall bringen werden.

11. Nichts wird von dem Althergebrachten in Geltung bleiben; weil man Mich, der Ich die Intelligenz und den Forschungsgeist förderte, um eine Erfindung und Entdeckung nach der anderen zu machen, nachdem diese gemacht wurde, als nicht seiend verschwieg, und Mir weder im Herzen noch öffentlich den gebührenden Dank zollte, sondern sich selbst als Genie und Geist der Erfindungen und Erhabenheit über andere Menschen ehren und preisen ließ.

12. Vernichten will Ich daher alle Weisheit der Weisen dadurch, daß Ich eine ganz neue Wissenschaft, auf göttlich vollendetem Wissen und Können basierend, - ohne jetziges Forschen - allen Menschen gleichmäßig werde zuteil werden lassen, und somit wird der Hochmut der Weisen und Gelehrten der Welt vernichtet, weil alle von Gott und gleichmäßig zu Göttern der Liebe, Weisheit und Kraft ausgebildet werden.

13. Und zu Schanden wird die Klugheit der Klugen; denn Ich werde alle Menschen gleich machen und niemand wird des anderen Knecht oder Ernährer nach heutiger Ordnung der Welt, welche aus Meinen Kindern ein Reich der Teufel der Hölle empor gezüchtet hat.

14. Hochmut und Selbstsucht sind die Könige (vergl. oben) der heutigen Welt. Jeder lebt nur für sich, jeder kennt nur sich selbst; der Nächste ist ihm lieb, wenn er einen Nutzen aus ihm ziehen oder ihn gar übervorteilen, ihn geistig und materiell unterdrücken und auf dessen Unkosten ohne Sorgen und Arbeit leben kann.

15. Wer kann dies nicht begreifen, daß Mir als gleichmäßiger und gleich liebender geistiger Vater aller Menschen der Welt, eine solche Unterdrückung und Ausbeutung der geistigen und materiellen Kräfte Meiner mit Gewalt untergeordneten Kinder wehe tut und Ich diesen Höllenzuständen der Erde mit Trauer zuschaue.

16. Das Sprichwort lautet: "Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht", also ist es auch mit Meiner göttlichen Geduld.

17. Tuet Recht und Gerechtigkeit den Unterdrückten und bisher Gemißhandelten, damit ihr auch in Meinen Augen Gerechtigkeit in der Liebe finden werdet; denn mit welchem Maße ihr messet, mit demselben Maße wird euch von Mir gemessen werden.

18. Liebe soll die Devise eures Tuns und Lassens sein, damit ihr die Liebe als Lohn eurer Taten ernten werdet.

19. Lachet nicht über Meine Worte! denn Gottesworte haben eine Zuchtrute im Gefolge, wenn sie nicht beobachtet werden.

20. Schauet in eure Zeitungen, welche euch täglich allerlei Natur- und Elementarereignisse und geschichtliche Fingerzeige melden, mit denen Ich die Menschen warne und ihnen zurufe: „Ihr seid keine Stunde eures Lebens und Gutes sicher; denn alles liegt in Meiner allgewaltigen Hand, welche das Eine wie das Andere vernichten kann.“

21. Die Welt ist blind und taub und gottlos geworden für Alles. Aber wehe euch, wenn ihr es so weiter treiben werdet! Die Natur-, Elementar- und geschichtlichen Ereignisse und Unglücksfälle werden sich mehren und stärker werden. Entweder ihr bekehret euch, oder es steht euch die Hölle als eure künftige Heimat offen, bereit euch aufzunehmen.

22. Ihr glaubet, es war immer dasselbe: „Es hat immer Natur-, Elementar. und geschichtliche Weltereignisse gegeben, daher kann man sie nicht als Strafe Gottes betrachten, sondern als ein ewiges Wiederkehren desselben.“

23. Nur Geduld! Bald, bald werde Ich euch mit Neuigkeiten kommen, die euch gar laut predigen werden: „Das hat es auf der Welt noch nicht gegeben.“ – Dann aber wehe denen, welche Meine Zuchtrute gelten wird.

24. Himmel und Hölle werden heranrücken, um Mein Kommen zu verkünden, und wehe den Menschen, welche Meine Stimme der Liebe verschmäht und verachtet haben. Sie werden schauen, wo sie sich hin begeben werden, um nicht von Meiner Zuchtrute erreicht zu werden.

25. Warum nicht folgen und glauben, wenn Ich auf allen Seiten schon tätig bin!? Oder glaubet ihr, daß die Ereignisse in der Natur, den Elementen, der Welt, der Politik, das Suchen nach Änderungen in der Kirche und im Staatsleben nicht von Mir ausgehen? Welche das glauben, sind sehr zu bedauern; denn wenn Ich das ganze Universum geistig und materiell bin, wie soll etwas ohne Mein Wissen und Zulassen geschehen?

26. Alles was ihr sehet, bin Ich, aber es ist wohl zu unterscheiden, daß die Erde das Nest des Satans, und wie sie jetzt besteht, die Hölle zweiten Grades ist; denn wehe den Menschen, wenn sie nicht Furcht vor zeitlichen und ewigen Strafen hätten! Es wäre vor Bosheit, Hochmut, Haß, Neid, grenzenloser Selbstsucht und Gier, alles zusammenzuscharren und die Ausgebeuteten und Ausgeplünderten lieblos dahinsterben und zugrunde gehen zu lassen, kein Bestehen, kein Leben und kein Ende!

27. Schon jetzt, da doch noch staatliche und kirchliche Strafandrohungen bestehen, gibt es Tiger, Wölfe und Hyänen in Menschengestalt, und Drachen und Schlangen in großer Menge, wenn ihr das innere geistige Wesen der Menschen schauen könntet, wie Ich und Meine Engel und Kinder es schauen.

28. Die falsche Lehre von der Seelenwanderung lehrt, daß Menschen, wenn sie sterben, in verschiedene Tiere sich verwandeln. Diese Lehre ist eben keine Lehre der Seelenwanderung, wohl aber hat sie etwas Wahres an sich, und das ist, daß die bösen Menschen nach ihrem leiblichen Tode sich in diejenigen Tiere verwandeln, deren Leidenschaften sie im Fleischleibe gefrönt haben, und daher sehet ihr in Träumen oft sehr böse Pferde, Hunde und andere Tiere, die euch verfolgen und euch ängstigen, und sehet, das sind keine Phantasieen, sondern Wahrträume, wovon ihr euch noch früh genug überzeugen werdet, da euch dasselbe Los erwartet, wenn ihr eure tierischen Eigen- und Leidenschaften nicht früher verlassen und in das Leben des Geistes der Liebe einkehren werdet.

29. Es wäre wohl schön auf Erden, wenn die Menschen als Kinder der Liebe untereinander leben und handeln möchten. Niemand wäre da, der Mangel leiden würde, alle wären versorgt wie die Kinder wohlhabender Eltern, und Ich würde die Erde segnen, daß sie euch dreifach, fünffach und siebenfach mehr als jetzt tragen möchte.

30. Ein Wohlstand würde unter euch sein, Unglücksfälle, Hungerjahre, Gewitter, Stürme, Hagel, Wolkenbrüche, Überschwemmungen und alles was den Menschen leid und wehe tut, würden nicht mehr vorkommen, und ihr würdet vor aller Not und Elend bewahrt sein, wenn ihr Meine Gebote befolgen würdet.

31. Ich habe euch schöne Erfindungen auf allen Gebieten des Lebens machen lassen, um den allgemeinen Wohlstand zu heben, um den Armen zu helfen, daß er nicht ein Sklave über anstrengendster Arbeit würde. Aber wem hilft Meine Liebe, die Ich für euch in Wirksamkeit treten lasse? Die Erfinder und die Reichen bemächtigen sich jeder Erfindung, um daraus ein größeres Vermögen zu sammeln und den Armen, den Proletarier und Arbeiter noch armseliger, noch mehr zum Sklaven des Kapitalistendruckes zu machen!

32. Nicht dazu ließ Ich euch so viele Maschinen erfinden, damit nur die Reichen noch reicher, und die Armen noch ärmer werden sollten, sondern daß es allen zugute käme, und jeder Mensch Nutzen davon hätte. Und was ist die Folge Meiner Liebe und Barmherzigkeit? Nichts anderes, als daß der Arme noch mehr arbeiten und sich schinden muß, um den Druck, den ihm die Erfindungen machen, so weit zu paralisieren, um nicht täglich zu hungern; während die Erfindungen der Maschinen, besonders der landwirtschaftlichen, dazu euch gegeben wurden, um den Bauer und Arbeiter aus der Sklaverei der Arbeit zu erlösen und ihm ein menschenwürdiges Dasein zu verschaffen.

33. Der Mensch ist von Mir nicht deshalb auf die Erde gestellt worden, um in der Arbeit materiell und geistig zu verkümmern, sondern um nur soviel zu arbeiten, als der Gesundheit des Leibes angepaßt und nur der Trägheit zu steuern nötig ist. Die übrige Zeit des Lebens soll er in Betrachtung des geistigen Zieles seiner Zukunft leben, seine Tugenden stählern und eine Stütze im Kreise der ihn umgebenden und ihn liebenden Brüder und Schwestern sein.

34. Niemand ist zum Faulenzen und auch niemand zu einer Arbeit auf die Welt gestellt, bei der er sich bis zur Ermattung für andere schinden soll, um soviel zu verdienen, daß seine lieben Kinder samt Frau nicht hungern über das Maß des Erträglichen, was doch vielfach geschieht, während die Reichen nicht wissen, wie sie mit dem Gelde prassen und mißwirtschaften sollen, um den Überfluß hinaus in den Abgrund anderer gleichgesinnter Teufel der Selbstsucht und höllischen Lebens schleudern zu können.

*

13/3 - Geld ist der Satan der Welt

 

35. Bedenket, ihr Großen und Reichen, daß Ich beschlossen habe, euren Satan, der das Geld heißt, ganz aus der Welt zu schaffen, ihm allen Wert zu nehmen und nur als historische Erinnerung aus der Zeit der Satansherrschaft - in den Museen des Volkes aufzubewahren, nur um zu wissen, wie der Satan aussah, mit dem die Welt zur reinsten Hölle, und die Menschen zu pursten Teufeln darin wurden, - und das alles zufolge dieses Satans, um den von den Volksbetrügern alles, ja selbst Gott und Himmel und Paradies zu erkaufen war und angeboten wurde.

36. Die späteren Ankömmlinge auf der Erde[7] werden staunen, wie es möglich sein konnte, daß diese unansehnlichen Spielzeuge ein so ungeheueres Wehe über das arme Volk gebracht und die Hölle voll von Teufeln gemacht haben.

37. Denn wahrlich, Ich euer Gott und Vater in Jesus sage euch: „Die Menschen sehen geistig nicht wie Menschen aus, sondern sie sind garstig, teuflisch, tierisch, boshaft, und schrecklich anzusehen, und zwar nicht bloß die Reichen, sondern auch die Armen, weil sie die Sitten und höllischen Untugenden und Eigenschaften der Reichen, Gebildeten, Gelehrten und Großen nachahmen und ihnen gleich tun, wo sie können.“

38. Ich werde euch zur rechten Zeit die geistigen Augen und Ohren öffnen, damit ihr eure Dahingeschiedenen, die des Geldes wegen um ihr Seelenheil betrogen wurden -  sehen und mit ihnen werdet persönlich sprechen können, um eure Welt zu erkennen, der ihr fanatisch anhänget, während ihr jedes Licht von Mir, eurem Gott aus dem Himmel, als ketzerisch oder lutherisch abweiset. Da werdet ihr große Augen machen und verwünschen die Schwindler und Betrüger, in deren Netzen ihr vollständig stecket.

39. Es wird euch Furcht und Angst vor dem Anblicke eurer Lieben beschleichen, denen zulieb ihr große Summen Geldes rausgeschmissen habet, um ein großes pompe funébre vor der gaffenden Welt zu entfalten, während ihr die Armen und Bedürftigen Hunger leiden ließet, die nicht die Schande, Schamlosigkeit und Gelegenheit haben, um öffentlich zu betteln.

40. Schämen solltet ihr euch! daß ihr eure eigenen Brüder und Schwestern, die die Kinder desselben Vaters sind wie ihr, die auch seelisch und fleischlich aus derselben gefestigten Materie der Satana, eurer geistigen Urmutter, aus deren Seele ihr nach der Seele und dem Fleische stammt, sind, hungern lasset und sie im allgemeinen als Ernährer eures Wohllebens betrachtet. Wäre denn euch lieb, wenn Ich plötzlich euch zu Ernährern der Armen machen und euch von früh bis abends 7 Uhr aufs Feld zur Arbeit senden möchte? Da möchtet ihr wohl sehr saure Gesichter machen zu einer solchen wohlverdienten Gerechtigkeit!

41. Warum tut ihr jetzt das, was euch nicht gefällt? Gebietet euch nicht Meine göttliche Lehre: «Tue deimen Nächsten nicht, was du nicht willst, daß er dir täte!»? Also warum tut ihr gegen Meinen willen handeln!? Glaubet ihr, daß Meine Gebote von Menschen erfunden sind und daher von Menschen verworfen werden können? Ihr irret euch gewaltig. Bisher habet ihr euer Teufelswesen vor der Welt verborgen, und nur im Geisterreich ist der Schleier weg von euch gezogen worden. Allein diese gnade wird bald vergehen und ihr werdet vor Wiedergeborenen bloßgelegt, und als Geister eure höllische Scheußlichkeit vor der Welt enthüllen.

42. Euer Geld wird euch nichts nützen, ihr werdet verhungern können bei Millionen, wenn ihr nicht gleich den Übrigen eurer Lebenspflicht nachkommen werdet; denn es wird kommen eine Zeit, wo kein Kaufen und Verkaufen mehr stattfinden wird; denn jede Gemeinde wird alles erzeugen, was sie benötigen wird und somit wird jeder Handel und Wandel nach heutiger Weltordnung aufhören. Und wo noch ein Bedürfnis von fremden Früchten und Erzeugnissen sein wird, da wird es gegen Umtausch wie in der Urzeit geschehen; denn, euren runden Taschensatan will Ich dann nicht mehr sehen. Wäre das Geld nicht erfunden worden, so hätte die Welt nicht höllisch werden können, daher wird der runde Satan, der die ganze Hölle auf der Welt empor gezüchtet und gebildet hatte, von der Welt verschwinden, wo er jetzt so unsägliches Wehe und Leid verursachet.

43. Die Erde ist Mein Eigentum. Ich habe sie erschaffen und zur Nutznießung allen Meinen Kindern gleichmäßig übergeben; daher werden eines Tages alle Rechte des Privateigentums von der Welt verschwinden und alles Privateigentum in Gemeinde-Eigentum übergehen.

44. Ihr Reichen und Mächtigen, ihr Kirchen und Klöster, sammelt euch nur fleißig den runden Satan und Privat-Eigentum! Es wird kommen eine Zeit, und die ist vor der Tür, denn Ich bin bereits an der Arbeit, wo euer ganzes Vermögen an Geld, Häusern, Fabriken, Land und sonstigen Handelsunternehmungen in Eigentum[8] der betreffenden Gemeinden übergehen wird.

45. Daher erkaufet ihr euch, so lange noch Zeit dazu ist, durch Verteilen eures Überflusses an Arme und Bedürftige, Gnade und Vergebung für eure himmelschreienden Sünden und Ungerechtigkeiten; denn wenn die Zeit verstrichen sein wird, ist alles vorüber und ihr seid ohne jeden und allen Verdienst für euer geistiges Leben und daher reif für die Hölle, für welche so fleißig gesammelt und gehäuft wird auf Unkosten der arbeitenden Klasse.

46. Es wäre euch leicht, das grenzenlose Elend aus der Welt zu schaffen, wenn ihr bloß den Überfluß eures Vermögens und Landbesitzes an die Bedürftigen verteilen möchtet. Millionen Dankgebete würden dann für euch zu Mir empor gesendet werden und Ich würde eure Sünden in den Sand schreiben, wie einst die der Ehebrecherin. Denn Ich strafe nicht, wie die irdischen Richter, den Verbrecher auch dann, wenn er sich bessert, das Unrecht einsieht und es gut zu machen trachtet, nein! Ich bin die Liebe, und als Solche ist Mir das Guttun schon genug, und Ich vergesse das Böse, wenn im Guttun die Einsicht durch die Liebe wirkt; denn die Liebe tilgt bei Mir alle Sünden. Aber diese Liebe muß zu Mir wurzeln und durch Liebe zu Mir, an dem Nächsten in die Tat umgesetzt werden; dann ist sie vollkommen, wie Ich sie fordere zu üben.

47. Das Privateigentum ist vor Mir, dem Schöpfer der Erde, der Ich allein der Herr über sie bin, ein Raub an den Armen und Hungernden, die soviel zu wenig haben, soviel ihr zu viel besitzet.

48. Es wäre schon noch zu existieren, wenn ihr doch soviel den Armen und Bedürftigen möchtet zukommen lassen, was ihr als Überfluß jährlich einnehmet und auf den Haufen leget oder in Sünden der Welt vergeudet; aber leider, ihr seid, mit sehr kleinen Ausnahmen, lauter selbstsüchtige Teufel und keine Menschen.

49. Ihr werdet staunen und euch aufhalten, daß Ich euch Teufel nenne. Nun, das ist ganz logisch und sprachlich richtig, und daher will Ich euch den Namen ‚Teufel‘ ethmologisch klarlegen. Einst hieß Teufel dia-balus, das heißt ‚böser Gott‘ oder ‚Satan‘ von dia ‚Gott‘ und balus ‚böse‘, wovon griechisch dia-bolos noch Zeugnis gibt. Wenn ihr nun widerchristlich an euren Brüdern und Schwestern handelt, so seid ihr böse, weil böse gewordene Kinder eures Vaters, der Gott ist, daher ‚böse Götter‘, oder ursprachig nach heutiger Sprachverballhornung: ‚Teufel‘, also zugleich dasselbe als ‚Satane‘, weil der Name Sat-an auch die Sprachbestandteile aufweist, welche man in "Böse-Wicht" übersetzen kann.

50. Also sehet ihr, daß ihr schon den rechten Adelsnamen nach euren bösen Taten führet; denn wer ein hochmütiger und selbstsüchtiger Mensch ist, der ist vor Mir ein Teufel und bekommt, wenn er das Zeitliche verläßt und ins Geisterreich tritt, die Gestalt, welche seinen teuflischen Untugenden entspricht.

51. Sehet, daher gewöhnlich stürmische spiritistische Sitzungen, wenn so ein irdischer Teufel dabei ist, weil er Gleichgesinnte und mit gleichen Sünden und Lastern behaftete Brüder "Teufel" heranlockt; denn geistig gesellt sich immer Gleich und Gleich zusammen, weil, wie der Mensch ist, so seine geistige Sphäre, mit der er in das Geisterreich ragt - und solche Wesen sind dann seine Begleiter und Ratgeber. Daher, wenn er ein Teufel ist, so wird er auch von Teufeln gleichen Schlages, wie er ist, überall begleitet und beeinflußt.

52. Hütet euch daher vor Teufeln dadurch, daß ihr selber gut und edel werdet in Gedanken, Worten und Taten; denn wenn ihr nur edel und geistig denken, sprechen und handeln werdet, so werden euch Engel statt der Teufel begleiten und ihr selbst werdet immer eine innere Zufriedenheit verspüren, weil die Seele ihre Gesellschaft sieht und sich mit ihr freut über alles Gute und Edle, was sie sieht oder selbst tut.

53. Herrlich ist der Eintritt einer edlen und hochgeistig denkenden Seele von der Erde in das Geisterreich. Scharen hoher Geister erwarten sie, um sie in ihre Wohnungen einzuführen, wo sie ein überglückliches Dasein fristen. Schrecklich zu sehen aber ist der Eintritt einer verweltlichten Seele, wenn sie das Diesseits verläßt, das so rosig für sie war, und dorthin gelangt, wo sie Finsternis und finstere Geister in Empfang nehmen! Daher trachtet gut zu werden; denn Ich verlange doch so wenig von euch, daß ihr euch gewiß nicht entschuldigen könnet: Ich verlange mehr, als was euch zu tun möglich ist!

54. Es ist Meine Aufgabe, euch dazu zu zwingen glücklich zu werden, sondern Ich sage euch bloß die Mittel an und Meinen Wunsch, daß ihr das tun sollet, wozu ihr auf die Welt gestellt worden seid: um glücklich, ja überglücklich zu werden. An euch ist es gelegen, entweder Götter oder Teufel zu werden; denn zweien Herren, Gott und dem Satan zugleich könnet ihr nicht dienen; und Laue kann ich auch nicht brauchen, wie Ich schon den Laodiceärn[9] zur Apostelzeit sagen ließ.

55. Beeilet euch, Meinen Wunsch zu erfüllen, damit Ich keine Ursache habe, als Richter gegen euch aufzutreten und zu handeln; denn wer keine Bekehrung und Besserung anstreben wird, der wird dem Gerichte verfallen, das von Mir über die Welt wird zugelassen, um den Weizen von der Spreu zu sondern und in Meine Scheune zu sammeln.

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13/4 - Falschheit ist, spirituell zu töten

 

56. Ihr habet euch angewöhnt, nichts mehr für eine Strafe Gottes anzusehen, sondern bloß für Natur-, Elementar. oder Weltereignisse. gut, ihr werdet sehen, wie Ich euch kommen werde, um euch aus eurem weltlichen Sündenschlafe aufzurütteln! Tatsache ist es, - denn Wer da spricht, ist allmächtig, - daß das Ende der Höllenzustände auf der Welt sich naht, und wehe denen, die Meine mahnende Stimme erkannt haben, aber sie nicht erkennen oder annehmen wollen. Sie werden aus ihrem Schlafe sehr unsanft aufgerüttelt werden.

57. Nicht minder auch die, welche zu allen Übertretungen Meiner Gebote still geschwiegen haben, ob geistig oder materiell gemordet wurde, obwohl ich doch klar im fünften Gebote gesagt habe: «Du sollst nicht töten!» Ja, aber, was sollen die sich selbst zu Wächtern der Gottes-Gebote aufgestellt habenden Priester da reden, wenn sie als die ersten unter diesem Gesetze stehen; denn wer geistig tötet, der tötet unvergleichlich gröber als der, der fleischlich tötet. Und sehet, die Priester haben euch durch die Zeremonien, falsche Religionslehren und Verschweigen der Wahrheit zu geistig getöteten Kirchensklaven gemacht. -

58. Ich habe die Aufklärung über die heilige Dreieinigkeit schon dem Bischof Augustin gegeben, den die römische Kirche "den heiligen Augustin" nennt; allein die Kirche war damals schon soweit von der Wahrheit gewichen, daß der Papst verboten hat, die Wahrheit in die Öffentlichkeit zu tragen. Eine Zeitlang erhielt sie sich geheim bei den Scholastikern[10], als aber auch diese ganz päpstlich-weltlich geworden waren, verlor sich die Wahrheit ganz und die Lüge triumphierte bis zur heutigen Zeit.

59. Nun aber ist die Zeit angebrochen, daß Ich werde alle Heimtücken und Betrügereien der Priester offenbaren, damit ihr einsehen werdet, daß ihr in einem finsteren Heidentum der Zeremonien stecket, die vor Mir ein Greuel sind.

60. Wohl sind die Bibelchristen (Evangelisten oder Protestanten) viel besser daran als die Römischen, aber sie haben wieder andere Irrtümer, welche doch das Gute sehr herabmindern, was ihr auch noch erfahren werdet; denn Ich muß euch alles offenkundig machen, damit ihr endlich alle einsehet, wo ihr noch im Finsteren wandelt.

61. Es muß überall das gleiche Licht der göttlichen Wahrheit aufgehen, vor welchem alle Finsternis verschwinden wird. Je früher ihr von den Kirchenlehren und Priestern weg kommen werdet, desto früher wird euch Licht über das Babel der Priesterwirtschaft aufgehen.

62. Ihr seid in keiner der jetzigen sich christlich nennenden Kirchen und Sekten auf göttlichem Grunde der Wahrheit, sondern ihr wandelt im Labyrinthe oder Wirrwarr religiöser Anschauungen der Priester, die selbst kein Licht haben. Denn Ich begnadige niemanden mit dem göttlichen Lichte der Wahrheit, der nicht nach diesem Lichte strebt und um dasselbe demütigen Herzens bittet.

63. Es ist auch nicht mehr die Zeit, daß Ich noch weiter die Priesterwirtschaft dulden möchte; denn sonst würden nie Meine Worte von ‚…einer Herde und einem Hirten‘ in Erfüllung gehen, weil die Priester als Menschen hab-, ehr- und herrschsüchtig sind, und daher immer eine dumme und leichtgläubige Herde nach ihrem Herzen haben wollen, auf deren Unkosten sie ohne Arbeit herrlich leben wollen und können.

64. Nun bin Ich, der alleinige Oberhirte Meiner Herde da, und will euch durch Meine Bücher alle gleich im Geistigen ausbilden, damit kein Zwiespalt im Geistigen obwalte. Leset keine anderen Bücher, als diejenigen, welche Ich diktiert habe oder noch diktieren werde und diejenigen, welche durch Meine bewährten Schreibmedien euch als "rein" bezeichnet werden, damit ihr nicht Lüge mit der Wahrheit mischen und in neue Widersprüche geraten werdet.

65. Diejenigen, welche noch kein "Inneres Wort" haben, sollen sich leiten lassen von Auserwählten, damit alle eines Sinnes und Herzens in Glaubenswahrheiten werden. Denn das Feld der Glaubenslehre ist groß, und so könnet ihr sehr leicht durch einseitiges und seichtes Wissen auf falsche Wege geraten.

66. Höret nicht auf solche Glaubensprediger, welche nicht nach Meiner reinen theosophischen Lehre predigen, damit ihr nicht verführt werdet; denn der Satan lauert wie ein Tiger auf eure Schwächen und Unkenntnisse, um euch mit Unkraut den Weizen zu vermischen, und so Zwiespalt und Zwietracht unter euch zu säen.

67. Fliehet vor jeder Zeremonie, welche Religiös-Geistiges durch sichtbare Handlungen veranschaulichen will; denn Ich bin ein Geist, und wer Mich anbeten will, der muß Mich im Geiste seiner Liebe des Herzens innerlich anbeten! Daher sagte Ich: «Willst du beten, so gehe in dein stilles Kämmerlein…», welches dein Herz bedeutet «…und bete Mich dort an»; willst du Mich aber in der Wahrheit anbeten, dann muß deine Liebe zu Mir sich in Werken der Nächstenliebe betätigen, worüber euch „Das Christlich-theosophische Gebetbuch“ und der Anhang zu „Dr. M. Luther im Jenseits“ Auskunft geben, und wovon Ich an verschiedenen Stellen Meiner Bietigheimer[11] Vaterbücher spreche.

68. Wenn ihr euch strikte nach Meinen Diktaten richten werdet, dann wird kein Mißverständnis im Geistigen walten. Aber lasset euch das von eurem Vater Jesus gesagt sein: „Seid demütigen Herzens beim Lesen Meiner Bücher, denn sonst werdet ihr bald in Streitigkeiten geraten, weil die Fassungsgabe des Einen und des Anderen ungleich ist. Seid nicht überklug und selbst Weise als Schüler, denn sonst bemächtigt sich euer sogleich der Geist der Satana (Über Satana ist im Buche: "Die christl.Theosophie" eine größere Aufklärung) und flüstert euch falsche, lieblose Gedanken und Anschauungen ein. Lasset alles unnötige Kritisieren bei Seite. Wenn was gefehlt ist, das durch das Miteinströmen der Anschauungen des schreibenden Mediums hineinkam, werde schon Ich zu rechter Zeit es ausmerzen, denn das ist Meine Aufgabe; eure aber ist die: Durch Liebe und Demut zu beweisen, daß ihr Meine Kinder seid, denn das will besagen der Wahrspruch: «Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist». Denn nur durch Liebe, Demut und Friedenspflege untereinander werdet ihr das erreichen, nicht aber durch Weisheit und Klugheit eures Verstandes, weil die wahre Weisheit und Klugheit nur von Mir durch die Wiedergeburt des Geistes euch überkommen kann.“

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13/5 - Zehn Gebote

 

69. Jeder Christ ist bemüßigt, wenn er nach Meiner Lehre leben will, die zehn Gebote zu respektieren. Nun aber enthalten dieselben soviel Geistiges, welches ihr nicht beachtet, daß euch eine schwere Verantwortung vor Mir erwartet.

70. Die Könige sollten eure Leiter sein; denn sie sind nur dann "von Gottes Gnaden", wenn sie Gottes Gebote respektieren und als Leiter des Volkes darüber wachen, daß auch das Volk sie respektiert.

71. Vor allem steht das Glauben an einen Gott, der der einzige "Heilige Vater" im Himmel und auf Erden ist, wie Ich beim letzten Abendmahle sagte (Johannes 17,11). Denn außer Gott ist niemand heilig, weder im Himmel noch auf Erden, selbst Meine Leibesmutter Maria nicht (siehe auch Christl.theosoph. Gebetbuch, II. Auflage 265, 5). 

72. Im zweiten Gebote heißt es: «Du sollst den Namen deines Gottes nicht eitel nennen». Und sehet, meldet sich ein Priester dagegen, um euch das recht streng zu verweisen und darauf zu bestehen, daß ihr Mich, Jesus, Maria und Josef alle in einem Gewäsch eurer losen Zunge nicht fort und fort wälzen sollet!? Nun, das fällt den Priestern gar nicht ein; denn sie haben sich ihren eigenen "heiligen Vater" aus einem höchst sündhaften Menschen geschaffen und auf den Thron ihres priesterlichen Hochmuts aufgesetzt, daher brauchen sie sich um einen anderen Gott nicht zu kümmern.

73. Im dritten Gebote wird euch gesagt: «Du sollst den Sabbat heiligen». Abgesehen davon, daß der Sabbat, den Ich seit Urbeginn eingesetzt habe, von Priestern abgetan und eigenwillig der Werktag zu feiern anbefohlen wurde, so ist der wahre Sabbat bei Mir nicht ein Tag in der Woche, sondern das immerwährende Bußleben eurer Seele bis ihr wiedergeburtsreif seid.

74. Zum vierten Gebote heißt es: «Du sollst deine Eltern ehren und ihnen folgen, damit du lange lebst und es dir gut gehe auf Erden». Das Gebot besteht wohl noch, aber die Eltern sind selbst viel zu wenig inne im Geiste, um zu verstehen, daß sie durch dieses Gebot Mir verantwortlich sind für die richtige Erziehung ihrer Kinder; aber wie können die Kinder die Eltern ehren und ihnen folgen, wenn die Eltern sie nicht zu erziehen verstehen, weil die Religionslehrer ihre Pflicht vergessen, die Eltern das Erziehen der Kinder zu lehren! Aber was kann man von den, die Religion lehrenden Priestern verlangen, wenn sie selbst gegen Meine Gebote, die Ich durch den Apostel Paulus gab, handeln, wo Ich doch genau sagen ließ, daß jeder Bischof und Priester verheiratet sein und eine musterhafte Familie haben muß, damit die ganze Gemeinde sich die Familie des Bischofs[12] und Priesters als Muster des ehelichen Lebens beschauen kann (Timot. Kap. 3 und 4; Titus 1,5-6).

75. Im fünften Gebote heißt es: «Du sollst nicht töten». Und zwar ohne Ausnahme der Person, weder geistig noch leiblich töten. Gegen dieses Gebot versündigen sich vor allem die Priester, weil sie zur Sünde schweigen und dadurch sie gut heißen; in zweiter Linie aber Könige und Fürsten der Völker, die sich erlauben, für ihre eigenen Herrschgelüste Meine Kinder, in denen Ich Selber als Menschengeist lebe, gerichtlich töten zu lassen, und durch Kriege Massenmorde an ihnen, ihren eigenen Brüdern vorzunehmen, damit ihrem Hochmut und ihrer Herrschsucht Genüge geleistet werde. Nun dieser wilden Bestie in ihrem Herzen werde Ich bald steuern, und wenn sie sich erlauben werden, nach Meinen Büchern und Kindern ihre sündhafte Hand auszustrecken, so werden sie bald etwas erleben, was ihrem Wesen und Sein den Garaus machen wird; denn sie sollen wissen, daß eine neue Zeit angebrochen ist, in der mit Mir nicht mehr zu spaßen erlaubt ist.

76. Hätte das Volk Mein Gebot respektiert, dann hätten es die Könige nicht können zum Morden ihrer Mitbrüder gebrauchen und Ich hätte dem Volke Leiter nach Meinem Herzen gegeben; denn anders ist das Töten des Feindes, der eigenwillig ins Land fällt, um es zu unterjochen, und anders wieder, wenn dies bloß aus Herrscherhochmut geschieht, um zu glänzen durch Morden und Rauben in fremdem Lande. Solche Menschen, die ihr Kriegshelden nennet, heißen bei Mir Räuber und Mörder.

77. Das sechste Gebot lautet: «Du sollst nicht Unkeuschheit treiben». dieses Gebot ist ein großes Gebot, denn wegen der Unkeuschheit fiel das ganze Menschengeschlecht im Geiste Adams und Evas aus den himmlischen in die höllischen Zustände. Darin erkennet ihr die ganze Größe dieser Sünde, welche die Mutter- und Erbsünde der Menschheit geworden ist. Daher unterdrücket die Anreizungen zu ihr und haltet euch rein; denn sie ist eine sehr gefährliche Sünde, wenn man nicht mit aller Gewalt gegen sie ankämpft.

78. Das siebente Gebot lautet: «Du sollst nicht stehlen». Dieses Gebot wird von den Priestern nur lückenhaft erklärt; Ich sehe aber darin ganz was anderes, und daher will Ich euch darin das erklären, was die Priester verschweigen, weil sie selbst Diebe an eurem Vermögen sind.

79. Sie eifern euch an: Gott, der Kirche und dem Papst zu opfern, und betrügen euch um euer Geld so gut, als hätten sie euch bestohlen, denn Ich als Geist brauche von euch nichts Materielles; die Kirchen habe Ich nie geheißen aufzubauen, und die Päpste nie aufgestellt noch gutgeheißen; denn sie dienen nicht Mir, sondern dem Mammon und dem Satan.

80. Ebenso versündigen sich die Herrscher gegen Mich durch das siebente und neunte Gebot[13] durch unbefugte Steuererhebung. Denn es heißt: „Du sollst nicht stehlen und begehren deines Nächsten Gut!“ Der Staat stiehlt zwar nicht, aber er begehrt mit Gewalt, und wer nicht giebt oder geben kann, dem raubt man mit Gewalt, was man vorfindet, durch die Gerichts- und Steuerorgane. Also ist der heutige Staat in Meinen Augen nichts anderes als eine Mörder- und Räuberbande ohne Liebe und Mitleid gegen den Armen, in dem Ich Selber wohne!

81. Das zehnte Gebot lautet: «Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib». Dieses Gebot begreift in sich die Ehepflichten und ist streng zu nehmen; denn Unzüchter und Ehebrecher haben keinen Anteil am Himmel! so lange sie nicht durch eine strenge Buße der Gerechtigkeit Genüge geleistet haben.

82. Hiermit haben wir eine flüchtige Beschauung der zehn Gebote durchgemacht, damit ihr wisset, was die Priester euch verschweigen. Aber das ist nicht Alles. Ich werde die zehn Gebote noch speziell erklären, und das wird eine Lawine auf eure antichristliche Weltordnung!

83. Die Menschen sollen Meine Gebote befolgen, und Ich werde sie erretten aus der Hand der Mörder und Räuber. Aber sie sind selbst schuld, daß Ich sie leiden lasse; denn, wenn sie sich um Mich nicht kümmern und Meine Gebote nicht respektieren wollen, warum soll Ich ihnen zuvorkommen und Honig für Bösestun reichen? Verdienet euch zuerst das Paradies, dann wird es euch zuteil !

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13/6 - Herrschaft ohne Gott

 

84. Ihr sprechet zwar (nämlich die Gottesleugner): „Es gibt keinen Gott und wenn es irgend einen gibt, so ist Er höchst ungerecht, daß Er das arme Volk so leiden läßt.“ – Ich frage aber: „Ist das arme Volk so viel besser als die Reichen und Gebildeten, daß Ich eine Ursache hätte, es aus der Hand der Unterdrücker und Aussauger zu befreien?“ Ich sage nein! Entweder laufen die Menschen fanatisch in die Kirche und lassen kein vernünftiges Wort zu, daß Ich keine Zeremoniendiener brauche; oder sie sind lau und faul und kümmern sich bloß um ihr gutes Fortkommen; oder sie sind Gottesleugner.

85.  Welchen von diesen dreien soll Ich helfen, da keiner Mir dient, sondern bloß den kirchlichen Irrlehren und dem eigenen Ich?

86. Die Bibelchristen werden dazu sagen: „Das sind römische und Weltchristen, wir aber leben nach den Worten des neuen Testaments, daher gilt diese Predigt nicht uns.“ – Geduld, Meine lieben Bibelchristen! Ich bin ein gerechter Richter und strafe niemanden, der das Gesetz nicht kennt; ihr aber kennet das Gesetz, drehet es aber nach eurem Gutdünken; daher seid ihr nicht besser, als die Römischen. Warum lebet ihr nicht nach den Lehren der Bibel? Warum gibt es eben bei euch so viel laue Laodiceär (Kol. 4,13-16) und warum die größte Zahl der Gottesleugner?

87. Ich gebe zu, daß unter euch Viele bestrebt sind, Mein Wort zu erfüllen, allein, es ist mit euch wieder das Übel, daß ihr halsstarrig seid, wie die Römischen fanatisch sind! - Und so kann Ich weder den Einen noch den Anderen helfen und sie erretten.

88. So lange bei euch die Lehre und Bibelauslegung der Priester (Römer oder Evangelikale) höher geschätzt wird, als die eures Gottes in Jesus, so lange werde Ich euch nicht erlösen aus den Händen eurer Volksbetrüger und Volksausbeuter. Nehmet Meine reine Lehre an, und Ich werde nicht ermangeln, sobald ihr geistig in Liebe, Demut und Frieden untereinander zu leben anfangen werdet, euch von allen solchen Elementen zu befreien.

89. Ihr wisset aus der Geschichte, daß Ich strafen kann, wann es Mir zuviel ist. Und wiederum ist eine Zeit angebrochen, in welcher man den Eifer des allmächtigen Gottes Jesus Jehova Zebaoth gar empfindlich zu verspüren bekommen wird!

90. Nicht umsonst rede Ich hier frei, denn Ich weiß, daß die Menschen zu ungläubigen Teufeln geworden sind, daher bin Ich der Herausfordernde die Kirche und die Staatsgewalt gegen Mich. Nehmet den Fehdehandschuh gegen Mich auf, den Ich euch zuwerfe! Wir werden dann sehen, wie hoch eure Throne und Kronen sind! Und wie viel eure Schießwaffen, Kanonen, Staatsanwälte und Kerker gegen Mich vermögen!

91. Ihr kennet die Geschichte der Sündflut, der Rotte Korah, Abiram mit Datan (4. Mos. Kap. 16), von Jericho, vom toten Meer; und von Pompeji, Herkulanum und Stabie, die Ich wegen zu hurerischen und ausschweifenden Lebens durch die Lava des Vesuvs vertilgte! Die Geschichte erzählt euch eine Menge anderer Ereignisse, die Ich als Strafe über die Menschen kommen ließ. Und so erwartet auch euch, ihr Regierungshäupter, der Untergang, sobald ihr euch getrauet, nach eurem Hochmut und euren antichristlichen Staatsgesetzen gegen Mich aufzutreten. Es steht euch frei, zu tun und zu handeln gegen Mich, aber bereitet euch vor, denn dann hat eure Stunde geschlagen.

92. Ich werde Meine Werkzeuge frei auftreten und das Volk lehren lassen, ohne euch um Erlaubnis zu fragen. Aber lasset euch nicht einfallen, Meine Wiedergeborenen zu belästigen oder ihnen zu verbieten zu lehren, frei wie Ich durch sie sprechen werde! Denn dann stellet ihr euch zum Kampfe gegen Mich auf, und Wir werden sehen, wer früher weichen wird!

93. Die Naturforscher sprechen vom Naturgesetz und wollen keinen Naturgesetzgeber anerkennen; Ich werde dagegen den Unterschriebenen der Staatsgesetze aufsuchen, um ihn für seine antichristlichen Staatsgesetze zur Verantwortung zu ziehen;  daher spreche Ich offen und frei, damit man sich dann nicht entschuldigen kann, daß man nicht gewußt hätte, was ich wollte.

94. Merket euch, ihr Großen und Mächtigen der Welt, daß Ich Gott und König über alle Könige bin, und wehe dem, der sich Mir entgegenstellen wird, denn Ich werde ihn zu depossedieren wissen, bevor er sich noch um seine Verteidigung umschauen wird.

95. Ein Wink Meines Willens, und geschehen ist es mit eurer Herrlichkeit und Majestät! - Daher beuget euren Herscherhochmut in Demut vor Mir und lasset Mich frei schalten und walten, wie Ich es für gut finden werde; denn eine Einrichtung nach der anderen der Satansherrschaft der Welt wird weichen und verschwinden müssen vor Meinem unbeugsamen Willen.

96. Die Zeit der Abrechnung mit dem Satan der Welt ist mit Meiner Wiederkunft angebrochen, daher handelt nach Meinen Lehren mit eurem Gelde und Vermögen, damit ihr euch aus der Hölle erkaufet, in welcher ihr geistig bis über den Kopf stecket, sonst werde Ich es nehmen und ohne eure Verdienste verteilen!

97. Es wird lange dauern, bis Ich werde zulassen, daß ihr eine Zufluchtstätte finden werdet, um euch vor dem empörten Volke zu verbergen, wenn ihr in Hochmut auf eure Herrscherrechte pochen werdet. Wisset ihr, daß Ich in jedem Menschen wohne?! Also kann Ich auch die Herzen der Menschen gegen euch entflammen und in die hellste Empörung übergehen lassen, wo ihr bettelarm das Weite suchen werdet.

98. Eure ganze Regierungsdauer ist eine Kette des gegen Mich in Meinen Kindern gekehrten Antichristentums und der Unterdrückung, Ausbeutung und herzloser staatsgesetzlicher Ausraubung und Verfolgung.

99. Eure betrügerische Verhüllungspolitik gipfelt in dem,  daß ihr euch trennt von der Staatsregierung, und daß die Regierung, etwas anderes sei als das Herrscherhaus. Mich betrüget ihe mit solcher Auseinanderhaltung zwischen Kaiser, König und Regierung nicht. Ich weiß, daß ihr Staatsgesetze begutachtet, unterschreibet und daher auch für deren Handhabung verantwortlich seid; da ihr sie ja mit Militärgewalt tyrannisch verteidiget, wenn der Kerker nicht hinreicht. Ich kenne die Oberhäupter der Staatsgesetze und der Militärgewalt und werde Mich gleich an diese heranmachen sie heim- und obdachlos zu machen! wenn sie wohlweißlich vergessen sollten, ihren Staatsorganen strengst zu verbieten, gegen Mich etwas zu unternehmen.

100. Ich werde Meine Engel aussenden, um das Heil der Welt zu verkünden, daß nun die Zeit der Aufrichtung des tausendjährigen Reiches auf Erden angebrochen ist, und wehe dem, der sie wird hindern wollen; denn Ich werde sie mit einer Kraft ausrüsten, daß ihnen niemand wird widerstehen können.

101. Ich sage euch das im voraus, damit ihr wisset, daß man gegen Gotteswerkzeuge nicht auftreten soll, wenn man gesund bleiben will. Denn Ich, euer Gott, werde Selber den Kampf durch sie gegen euch aufnehmen.

102. Nicht mit der Waffe in der Hand, sondern mit Meiner Willenskraft, mit welcher Ich Riesenwelten erschaffe, werde Ich euch entgegentreten. Nur ein einziges Mal versuchet mit der Militärgewalt gegen Meine Werkzeuge aufzutreten oder das Volk auseinander zu treiben vom Anhören des göttlichen Wortes, und Ich werde eure Armeen entwaffnen und nach Hause schicken, und dann schauet zu, wer euch rettet vor der Wut des gegen euch empörten Volkes!

103. Ihr habet keinen Begriff von der Allmacht eures Gottes, daher überleget euch streng, bevor ihr den kleinsten Finger gegen Mich in Bewegung setzet, denn da wird das Volk sogleich eure Ohnmacht sehen und erkennen.

104. Im Grunde genommen ist es Mir lieber, daß ihr - je früher desto besser - von der Bildfläche eurer Höllenherrschaft und eures Antichristentums verschwindet, damit das Licht von der Höhe frei sich ausbreite und überall hindringe und die Herzen Meiner Kinder, welche eure antichristlichen Kirchen- und Staatsgesetze zu mitwirkenden Teufeln empor gezüchtet haben, erleuchte, daß sie wissen, in welcher geistigen und materiellen Hölle sie sich befinden; denn sonst ist kein Heil mit der Menschheit, weil die Staats-Häupter des privilegierten Antichristentums Mir im Wege stehen.

105. Beugen oder brechen ist die Losung, die eurer wartet. Entweder helfet das Reich der Liebe überallhin verbreiten, indem ihr das tut, was Ich euch durch Meine Werkzeuge sagen werde, oder Ich werde euch, sobald ihr Mir hindernd im Wege stehen werdet, wegschaffen müssen.

106. Es ist nicht Meine Aufgabe, viel Worte mit euch zu verlieren. Nun habe Ich Meinen Willen gesagt, und somit wisset ihr, was ihr zu tun habet, und was euch erwartet, wenn ihr euch gegen Mich wenden werdet.

107. Also ist es auch mit der ganzen Staatsmaschine, weil sie die Erfindung aus dem Grunde der Hölle ist und wird daher wieder in diesen Abgrund geworfen werden. Denn etwas Gemeineres und Herzloseres hätte man nicht erfinden können, wie die Staatsordnung ist, in welcher die einen Weltgötter, die Anderen arbeitende und ungesetzlich maltraitierte Sklaven des geistigen und materiellen Lebens sind.

108. Denn, wo Mein Geist regiert, dort ist die geistige und materielle Freiheit, wo aber eine Unzahl Paragraphen die geistige und leibliche Freiheit, das Recht und die Gerechtigkeit unterdrücken, wie dies durch die Staatsgesetze allerseits in der Übung ist, da waltet der Geist des Satans mit Seinen Werkzeugen, vom Staatsoberhaupt, der sich Kaiser, König, Herzog, Fürst, Graf oder wie immer nennen mag, herab bis zum letzten Staatsbeamten und Militärgemeinen; denn wo Gewalt und Vergewaltigung durch Ungerechtigkeit von allerhand Paragraphen und Willkürlichkeiten herrschen, dort ist das Nest des Satans und seiner Helfer.

109. Soll denn Sklaverei und Ungerechtigkeit gegen Mich, der Ich in allen Menschen wohne, von Gottes Gnaden sein!??  Bin Ich denn ein tyrannisch ungerechter Gewaltherrscher, und zwar gegen Mich Selber?? O, ihr Schlangenbrut und Natterngezüchte mit eurem Schlangen-Lügengeist, ihr elenden Betrüger, Räuber und Mörder Meiner Kinder! ihr seid von Gottes Zorn und nicht von Gottes Gnaden!

110. Verwehen werde Ich euch in alle Winkel der Erde, wenn ihr euch rühren werdet gegen die Wahrheit Meiner Worte, daß nichts von euch unter dem Volke übrig bleiben wird, als die Freude, von den Erzteufeln in Menschengestalt erlöst zu sein.

111. Die Wahrheit muß endlich an das Tageslicht, d.h.: Wer ihr seid in Meinen göttlichen Augen! Die Verbrechen bilden Berge, welche auf Rechnung eurer Herzlosigkeit im Gesetze täglich verübt werden gegen Mich Selbst in Menschengestalt. Daher soll das Volk euch endlich kennen, daß ihr die Oberhäupter der Staatsverbrecherbande von Dieben, Räubern und Mördern im Waffenrock und Beamtenkleide seid.

112. Nicht herrschen und kommandieren werdet ihr Mir mehr, sondern demütig dienen und erfüllen die Anweisungen, welche Ich euch durch den Mund Meiner Werkzeuge sagen werde, damit euer grenzenloser Hochmut gebeugt und gedemütigt werde. Das ist eine hohe Gnade Meiner Liebe, daß Ich euch dies zukommen lasse, damit ihr das Satanische eures Hochmutes aus eurem Herzen dadurch ausmerzet. Denn andernfalls kommt ihr in die unterste, finsterste und qualvollste Hölle; oder in die größte Armut auf der Welt, damit euer Hochmut und Größenwahn und eure Verfolgungswut, welche in euch stecken, auf das empfindlichste gedemütigt und mit Gewalt ausgetrieben werden.

113. Es ist die Zeit des Weltgerichtes angebrochen, und wehe euch, ihr Großen und Mächtigen der Welt, wenn ihr nicht Meinen Worten folgen werdet; denn die Zeit der gnade ist verstrichen, welche ihr statt für Mich , den alleinigen Weltkönig, die alleinige Majestät auf der Welt, für euch, verwendet und die Willkür eures Hochmuts überall entweder in feinster Heuchlermiene oder als Barbaren der wilden Tyrannisierung habet glänzen lassen.

114. Der Geist der Hölle eures Hochmutes, eurer Barbarei belebt die Angestellten im Waffenrock und im Staatsdienste. Ist nicht der gemeine Soldat, dem Ich im fünften Gebote zu töten und im siebenten und neunten zu stehlen und rauben verbiete, ein mit Gewalt und Morden anleitet und drillt!? Womit wollt ihr euch verteidigen, da ihr die Erzverbrecher aller Verbrechen gegen Meine Gebote seid, die von euch befohlen, durch eure Militärsklaven gelehrt, geübt und verübt werden müssen?

115. Mit welchem Rechte fordert ihr Steuern für eure Räuber- und Mörderbanden, welche sich gegen Meine Gebote 7 und 9 verteidigen lassen? Habe Ich euch durch Meine Werkzeuge erwählt und salben lassen, wie einst die jüdischen Könige? Heißt mit Waffengewalt euer angestammtes Raubritter(un)recht verteidigen, "von Gottes Gnaden" dazu berufen und ermächtigt sein?

116. Ihr gebet Gesetze aus, stellet euch über das Gesetz, als wäret ihr sündenrein, und verübet solche Unzahl allergrößter Verbrechen durch eure Gesetzgebung beim Militär, im Staatsdienste, in der Advokatenkanzlei, im Dienste der barbarischen Hochschule an Tieren und Menschen, daß eine Ewigkeit, das ist eine Decillion Erdjahre, sie kaum tilgen könnte, weil das eine solche Riesenzahl ist, daß man sie bloß mit der Zahl des Grases auf Erden, oder des Sandes im Meere vergleichen kann. Wie wollt ihr euch dann bei Mir rechtfertigen, da alle diese Verbrechen gegen Mich Selbst verübt worden sind, denn Ich sagte durch den Evangelisten Matthäus (25,40): Was ihr (Gutes oder Schlechtes) eurem Nächsten tuet, gilt soviel, als wenn ihr es direkt Mir persönlich tun möchtet, da Ich ja in jedem Menschen als Gottesgeist wohne.

117. Also habe Ich euch die Größe eurer Verbrechen offen und klar gesagt und auch euer Schicksal, das euch dafür erwartet, weil dort, wo Ich, der König der Wahrheit herrschen werde, alle Thronen, Szepter und Kronen verschwinden und die Könige und Fürsten zu Menschen, zu Brüdern aller Menschen ohne Ausnahme gemacht werden.

118. Der Größte wird in Meinem Reiche der Demütigste, der Diener Aller sein. Also werdet die Größten des Staates, indem ihr eure Kronen und eure Herrschaft in Meine Hand leget und nur die Erfüller Meiner Befehle bleibet, dann wird durch Demut und Gehorsam und Erfüllung Meines Willens der Riesenberg eurer Verbrechen sich zu verkleinern anfangen und durch Liebe zu Mir und zum Nächsten auch mit der Zeit verschwinden.

119. Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit ist die Parole Meines künftigen Reiches auf Erden. Also gerade das, was ihr verfolget und, so lange Ich es zuließ, mit euren antichristlichen Gesetzen barbarisch mit Kerker und mitfolgenden Strafen unterdrücket, war Ich! Der die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit durch Meine Kinder von euch forderte, und ihr habet Mich barbarisch durch diese maltraitiert! Saget Mir: „Welche Rechtfertigung habet ihrda ihr nicht "von Gottes Gnaden" berufen und eingesetzt waret?“ denn Ich kenne keine angestammten Herrscherrechte, sondern Ich Selber bin der Herrscher, und der, den Ich berufe, hat bloß Meinen willen in Erfüllung zu bringen und sich keine Hoheitsrechte über seine Brüder anzumaßen, sondern bloß in Liebe und Demut Allen zu dienen und sie so zu leiten, wie Ich ihm kund gebe.

120. Ich kenne keine Fürsten und Könige "von Gottes Gnaden", sondern "von Gottes Zorn" über die Menschen, wie Ich durch Samuel zum jüdischen Volke sagte: „Zu allen Sünden, welche dieses Volk gegen Mich begangen hat, begeht es noch diese, daß es Mich als König in Meinen Richtern, als Volksleitern, verwirft und einen König als Tyrannen über sich haben will.“ (Samuel 8,7-18).

121. So muß Ich euch alle Sünden eures betrügerischen Raubritterrechtes offenbaren, damit ihr einsehet, daß ihr, die ihr euch für die Ersten hieltet, in Meinen Augen die Allerletzten seid, und euch auf nichts mehr einbildet, sondern euch demütiget und das tut, was Ich euch sage, damit Meine Liebe auch mit euch Erbarmen habe trotz eurer himmelschreienden Sünden und Verbrechen an Meinen Kindern.

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13/7 - Zu Priestern

 

122. Nun kehre Ich Mich zu euch, die ihr euch Götter im Priesterkleide nennet, um euch die Wahrheit zu sagen, weil ihr euch nennet und saget, daß ihr des unsterblichen Gottes Kraft und Majestät bei euch inne habet. Weiter saget ihr, daß die Macht, welche euch übertragen ist, die menschliche Vernunft und Intelligenz übersteigt; geschweige daß auf Erden irgend etwas ihr gleich oder ähnlich gefunden werden könne. (Catechismus romanius P. II, Kap. VII, Qu. 2). Der Hochmut dieser eurer Behauptung übersteigt wahrlich die menschliche Vernunft!

123. Viele Jahre sind verflossen, seit Ich Mein Evangelium allen Völkern der Erde verkünden hieß, und noch immer ist dieser Befehl nicht erfüllt.

124. Man wird fragen: „Wie ist es möglich; daß dieses Evangelium von Gott sei, da es nicht durch die ganze Welt gepredigt und eingeführt wird, wie es Christus zu tun befahl? Ist dieses Evangelium trotz seiner Vorzüglichkeit nicht ein Menschenwerk, daß es sich nicht überall einführen läßt?“ – Sehet, solche und ähnliche Zweifelsfragen könnte man stellen auf Meinen Befehl, dieses Evangelium allen Völkern der Erde zu verkünden.

125. Nun komme Ich euch mit einer Antwort, die euch triftig und beweiskräftig ist und diese lautet: Deshalb habe Ich Mich nicht gekümmert Mein Evangelium durch die ganze Welt und bei allen Völkern einzuführen, weil die Verbreiter des Evangeliums nach dem Abgange der Apostel nicht mehr diese Reinheit der Sitten beobachtet haben, und dadurch versagte oft das innere Wort, da Ich durch ein schmutziges Organ Meine heilige Lehre nicht verkünde, und weil dadurch die Reinheit der Lehre mit menschlichen Ansichten und Schwächen gemischt und damit verballhornt wurde. Ein ausgebildeter christlicher Theosoph bemerkt sogleich die vielen Unrichtigkeiten bei den sogenannten Kirchenvätern, und je weiter die Zeit sich von der Tätigkeit der Apostel entfernte, desto mehr Irrtümer häuften sich in den Schriften dieser Kirchenväter. In späteren Jahrhunderten fing man an absichtlich antichristliche Lehren zu fabrizieren, welche nur auf Ehre, Herrschsucht und Gelderwerb der Priester berechnet waren. Daher unterließ Ich es, dieses moderne Heidentum, das zu einem ausgeprägten Antichristentum sich ausgebildet hatte, überall einzuführen und als eine Weltreligion auszubreiten, da Ich sonst ja nur das pure Antichristentum verbreiten geholfen hätte.

126. Man wird meinen: „Aber warum ließ nicht Gott Selber durch Seine Werkzeuge die Bibel so aufklären, daß man sie überall gleichmäßig und klar verstehen konnte?“

127. Ich sage euch darauf: Das ist wohl geschehen; aber man hat einen jeden, der sich getraute, die reine Wahrheit zu verkünden, verfolgt und unschädlich gemacht, weil die Macht der Päpste, Patriarchen und Bischöfe zu groß war und weil sie die Staatsgewalt zu ihrer Hilfe und Verfügung hatten.

128. Dr. Martin Luther hat zwar das neue Testament zur Geltung gebracht, aber erst dann, als die Ausdeutung der heiligen Schrift schon ganz verballhornt war, wie ihr aus der Aufklärung in der heiligen Dreieinigkeit ersehen habet. Den früheren Gesandten gelang es nicht, sich herauszuwinden aus der Priestergewalt, und wer energischer war, der hat durch Kerker, Folter und schmerzvollen Tod seine Überzeugung bezahlen müssen. Und dieses würde auch mit den Verkündern Meiner reinen Lehre in jetziger Zeit geschehen, wenn Ich dies zulassen möchte. Aber die Zeiten sind vorüber für priesterliche antichristliche Wirtschaft, und daher werde Ich diesmal Mein Evangelium einführen, auch wenn sich die Mächtigen der ganzen Welt dagegen sträuben würden, weil Ich es will, und was Gott will, das können die Menschen nicht hindern auszuführen.

129. Verschwinden werden nach und nach alle Religionen der Kirchen und Sekten auf der ganzen Welt und ihnen auch ihre Priester, Leiter und Lehrer, weil für die Lüge der Boden nicht mehr geeignet ist, wo das Licht der Wahrheit aus Gott den Boden der Welt zu beleuchten anfangen wird.

130. Sichtbare und unsichtbare Mächte werden einstehen für dieses herrliche Licht aus den himmlischen Höhen und es suggestiv und öffentlich den Völkern der Erde beibringen. Die reine christliche Lehre wird teils durch guten Willen sie anzunehmen, teils aus Überzeugung, daß sie reine Wahrheit und aus Gott stammend und daher die Liebe ist, welche sich herbei ließe, die Völker zu beglücken und zu Brüdern und Schwestern eines Sinnes und Herzens zu machen, eingeführt werden.

131. Dann werden die Völker glücklich, weil sie kein Druck der Steuer, der Beamten, des Militärs und des Gesetzes selbstsüchtiger Herrscher mehr bedrücken wird. Liebe, Demut, Geduld, Friedenspflege, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit werden die Fahnen der Völker der Erde heißen, nach welchen sie streben und welchen sie folgen werden.

132. Schlaraffia, Utopia und Eldorado sind Namen, welche von Menschen aufgestellt wurden, aber sie zu verstehen, was sie im Kerne enthalten, das ist ihnen nicht geglückt, weil sie selbe zuerst in sich haben müßten, um sie aus sich in die Öffentlichkeit zu stellen. Dieses aber wird in der Zukunft werden, weil durch Mich Selber paradiesische Zustände auf der Erde geschaffen werden.

133. Aber so lange hab-, ehr- und herrschsüchtige Priester euch lehren und in der Verdummung großziehen werden, so lange können aus der dunklen Erde keine lichten Gefilde der Sonne werden. Daher sage Ich euch: „Verlasset die Priester und ihre falschen Lehren und Zeremonien, und lasset euch bloß durch Meine Vaterworte in der Religion belehren, damit eine Herde und ein Hirte werde.“

134. Nicht verachten und verfolgen sollet ihr eure bisherigen Priester; denn das ist gegen Meine Lehre und Meinen heiligen Willen, weil sich darin keine Bruder- und Nächstenliebe kundgibt, sondern nur die finstere Rache und Bosheit des Satans, darum lasset sie ruhig ihre Wege gehen, und gehet nicht mehr zu ihrem Gottesdienst; denn es darf keine Zweiseitigkeit der Anschauungen unter euch herrschen, sonst wird kein Ende der Zwietracht und falscher Auslegung in Meiner Lehre, also auch keine Herde, wie Ich sie haben will.

135. Streitet auch nie über eure Ansichten, welche die richtigen sind, weil dies nur Wiedergeborene vollkommen rein erfassen; darum wendet euch an solche, daß sie euch die Wahrheit geben; denn nur Wiedergeborene haben ein reines Licht, einen klaren Einblick in die Geheimnisse Meiner Liebe, welche die Menschen leitet und zu Mir führt.

136. Je früher ihr alle einen Glauben haben werdet, der durch die Liebe zu Mir und zum Nächsten tätig wird; und euch allen Meinen Anordnungen bezüglich der materiellen Angelegenheiten untergeordnet habet, desto früher werde Ich Meinen Segen über solche Gemeinden, wo dies stattfinden wird, senden. Geschehen wird es müssen, daher befreundet euch lieber mit der Erfüllung Meines Willens, damit ihr früher glücklich werdet.

137. Nicht an Mir, sondern an euch ist alles gelegen, ob ihr geistig und materiell glücklich werden wollet; denn Ich kann euch nicht früher die Gnaden geben und in paradiesische Zustände versetzen, wie Ich im Gebetbuch versprach („Christl.. theosophisches Gebetbuch“), bis ihr dazu tauglich werdet, welches durch eure eigene Mühe und Arbeit an euren Tugenden - sie den Meinigen nachzubilden - erreicht wird.

138. Was eure Priester anbetrifft, so ist es ihre eigene Schuld, daß die Menschen sich so weit von Gott abgewendet haben. Hätten sie auf die Sitten des Volkes wie treue Diener Gottes gewacht, dann hätte die Gottlosigkeit und Lauheit im Glauben nie Platz greifen können, weil sie selbe gehörig beleuchtet und gerügt hätten.

139. Aber es gab eine lange Zeit von Jahrhunderten, in welcher das Volk gläubig und fromm war, während die Priester eine Ausgeburt von schlechten Sitten und Verkommenheiten darstellten. Die schlechten Beispiele der Priester sah das Volk und wurde dann selbst schlecht. Endlich brach die Zeit des Lichtes und des Wissens an, man brachte alle geschichtlichen Nachrichten zum Vorschein und spiegelte die Wahrheit des Glaubens in den Beispielen der Priester. Dann sagten die Männer: „Wenn die so lebten und leben und keinen Glauben haben, wozu sollen wir glauben und ihnen nachlaufen?“ Zuletzt kam die Freiheit, die Taten der Priester sogleich in die Öffentlichkeit (schlecht) tragen zu können und dieses wirkte wie eine Pest (spirituell) auf das Volk. Es starb massenhaft an dieser Pest und wurde tot im Geiste, die Gräber taten sich auf und zeigten die Greuel der Verwüstung d.h. die Menschen verfielen in viele Sünden und wurden zum Greuel an der Menschheit ob ihrer gottlosen Taten, welche neue Verbrechen zeugten.

140. So ging herab der Glaube durch die schlechten Beispiele der Priester, welche nicht einsahen, daß sie nur durch gute Beispiele ihres eigenen Lebens das Volk im Guten erziehen können, sondern nur darnach trachteten, recht viel Geld zusammenzuhäufen, um versorgt zu sein, wenn es fehl gehen sollte. Alles dieses sah das Volk und verlor täglich mehr an Respekt vor ihnen, da die Taten gerade das Gegenteil zeigten, was sie das Volk lehrten.

141. Nun, was wird ihnen alles Geld und Besitz nützen, den sie sich auf betrügerische Weise verschafft haben: „Opfert Gott und der Kirche und wir werden für euch beten und euch helfen in den Himmel zu kommen!“ Mir zulieb wurde das Geld geopfert, indem das verdummte volk nicht nachdachte, daß Ich kein Geld und nichts Materielles brauche, und bezahlte Gebete, besonders auf solch gemeintrügerische Art gedankenlos hingeplärrt, nie erhöre, - daß Ich werde Mir nehmen, was Mir geopfert wurde, und es an die Armen verteilen, wenn sie es nicht selbst tun werden. Ich sage euch im voraus, was Ich beabsichtige, damit ihr selbst das tun könnet, wodurch ihr, wenn ihr aus Liebe zu Mir und den Nächsten es tun würdet, nach Maßgabe eurer Barmherzigkeit, von den vielen Sünden, die ihr begangen habet, manche wieder tilgen könnet.

142. Wie der Tischler mit dem Hobel, oder der Schmied mit der Zange sein Brot sich ehrlich verdient; also war Mein heiliger Name Jesus Christus, vor dem sich alle Geister in der Unendlichkeit in tiefer Ehrfurcht beugen, für euch das Instrument eurer sündhaften Zunge, um damit das Geld aus dem Volke herauszuschwindeln und in betrügerischer Weise in eure bodenlosen Säcke verschwinden zu lassen.

143. Ablässe, Wallfahrten, Gott opfern usw. wurden empfohlen; für Kirchenbedürfnisse und für alle erdenkliche Sachen mußte das Volk Geld hergeben, weil ihr ihm durch betrügerische Angaben vorhieltet, daß es Gott gefällig und daher ihm nützlich ist, und wurde es so um sein Geld und Seelenheil betrogen.

144. Alle eure Andachten habet ihr auf äußere Zeremonien übertragen und damit das Volk verblendet und verdummt, da Ich doch oft gesagt habe, daß Mir alle äußeren Zeremonien und Opfer ein Greuel sind.

145. Ihr triebet das Volk mit Drohungen von ewigen Strafen in die gebauten Kirchen, während Ich nie gesagt habe, daß mir Jemand ein Bethaus bauen soll; denn Ich wohne in keinem anderen Tempel als bloß in Menschenherzen.

146. Ich sagte zwar dem König David, daß nicht er, sondern sein Sohn mir ein Haus (Tempel – 1. King 8,15,21) bauen soll, aber mit welchen Worten, das verschweigen euch alle Priester, also will Ich euch genau sagen, was Ich durch den Propheten Samuel (2. Samuel 7,12-16) dem König David versprach. die Worte lauten: «Wenn nun deine (Lebens)-Zeit hin ist, und du bei deinen Vätern (tot im Fleischleibe) liegest, will Ich deinen Samen nach dir erwecken, der von deinem Leibe kommen soll, dem will Ich sein Reich bestätigen».

147. Wer klar über diese Weissagung nachdenket, wird sogleich herausfinden, daß man aus einem toten und verfaulten Körper nach dem Tode keinen Samen nach materiellem Begriffe erweckt! - Ebenso klar sprechen die nächsten Verse (7,13): «Der soll Meinem Namen ein Haus bauen, und Ich will den Stuhl seines Königreichs bestätigen auf ewig». - (7,14): «Ich will Sein Vater sein, und Er soll Mein Sohn sein». - (7,16): «Aber dein Haus soll beständig sein ewiglich vor dir, und dein Stuhl soll ewiglich bestehen».

148. Wäre Salomon nach dem Tode Davids, als dieser schon in der Gruft bei seinen Vätern schlief, im Leibe seiner Mutter erweckt worden, so wäre Salomon kein Sohn Davids, sondern ein Gottessohn wie Jesus, der unter dieser Verheißung eben genannt wurde; darum sagte Ich als Vater: «Er wird Mein Sohn und Ich (nicht David) Sein Vater sein». Gleichzeitig sagte Ich zweimal, daß Ich Seinen (und nicht Davids materiellen) Stuhl auf ewig bestätigen werde. Davids und Salomons materielle weltliche Königsthrone sind vermodert und verschwunden, daher wäre Meine Verheißung eine Lüge, wenn Ich Davids weltlichen Thron darunter gemeint hätte, während der geistige Thron Davids, dessen Repräsentant aus dem Samen Davids Jesus war und ist, geistig ewiglich bestehen wird.

149. Hier handelt sich zu verstehen, was Ich damit meinte: „Dein Sohn (Jesus) soll Mir ein Haus bauen.“ Jesus, als geistiger Repräsentant des geistigen Thrones Davids, war berufen, einen geistigen Thron Gottes im Herzen aller Menschen, eine Wohnung der Liebe zu Gott und den Nächsten durch Seine Lehre zu erbauen, und dieses Haus der Liebe, im Herzen der Menschen, hat Er erbaut durch die Lehre der Liebe, die Er vortrug und lehrte.

150. Also heißt in klaren Ausdrücken Meine Weissagung; denn Ich habe nie ein Bethaus, einen Tempel oder eine Kirche von Holz und Stein zu erbauen geheißen, wenn auch Salomon, Meine Weissagung falsch verstehend, Mir einen Tempel erbaute; und weil das Volk die geistigen Worte nur materiell erfaßte, ließ Ich Mich herbei, sichtbar durch eine große Feuerflamme vertreten zu sein.

*

13/8 - Der wahre religiöse Kult

 

151. "Kirche ist die Braut Christi und Zeremonie" der Gottesdienst, so lehren die Priester, - und führen damit das Volk von der Wahrheit zur Lüge und dadurch in die Hölle.

152. Es ist die Aufgabe des Menschen, diese Meine Aufklärungen richtig zu erfassen und nicht durch Einwendungen seiner Vernunft zu entkräften zu suchen, wie es vielfach geschieht, daher auch so viele Ansichten und Meinungsverschiedenheiten.

153. Was Ich nicht Selber aufstellte und lehrte, das verwerfet, denn es hat kein Heil, sondern es birgt Unheil für eure geistige Existenz in sich. Klügelt euch nicht selbst aus, was ihr nicht versteht, sondern nehmet eure Zuflucht zu einem Wiedergeborenen, und was der sagt, das glaubet, und es wird recht vor Mir. Es werden übrigens alle zweifelhaften Sachen nach und nach veröffentlicht werden, daher leset fleißig Meine Aufklärungen und lebet darnach, denn sie sind der Wegweiser zum ewigen Leben eurer Wiedergeburt oder eures Himmels.

154. Die leeren Wände eurer Kirchen (ohne Altäre, Bilderschmuck und Schnitzwerk Materiell-Geistiges vorstellend) dürfet ihr schon für Zusammenkünfte benützen, wenn die Zeit dazu reif wird, aber nur so, wie Meine Apostel im Tempel zu Jerusalem: Als Zusammenkünfte zum Liebesmahl und zur Besprechung über geistige Sachen, wobei Jedem frei stehen soll, öffentlich um diese oder jene Aufklärung zu bitten, die er noch nirgends gelesen oder gefunden hat. Es darf vorgetragen, gelesen und erklärt werden. Man kann das Liebesmahl als Erinnerungsmahl auf Mein letztes Abendmahl einnehmen. Man kann geistige Lieder singen und auch mit Musik begleiten; denn auch in Meinem Himmel wird musiziert, und man kann beten für dies und jenes. Ja, ihr könnet euch wie in einer öffentlichen Versammlung über alles vorkommende besprechen und beraten, was geistiges Leben betrifft; nie sollet ihr aber mit Politik und solchen Sachen auftreten, welche die Harmonie der Brüder und Schwestern stören und wo Ungeistiges und Liebloses den Gegenstand des Gespräches bilden würde.

155. In dem Werke "Die christliche Theosophie" habe Ich euch die höchsten geistigen Veredelungsvorschriften gegeben. Trachtet doch, so hochgeistig euer ganzes Leben und Handeln einzurichten, damit ihr recht bald zur Wiedergeburt des Geistes gelanget; denn sonst kommet ihr gar lange nicht dazu, wiedergeboren zu werden.

156. Wer zur Wiedergeburt des Geistes schreiten will, der soll sich die Lehren der Christlichen Theosophie und des Gebetbuches genau einprägen, damit er nicht zu oft stolpern wird. Er soll aber sich gut merken, daß nicht bloß Ich, sondern auch der Geist der Satana durch das innere Wort spricht und daß er deshalb sehr, sehr vorsichtig in seinem ganzen Denken, Wünschen, Reden, Handeln, geistigen Befragen und Antworten sein muß. Ich lasse sehr viel falsche oder Lügenantworten durch Satana dem Frager zukommen, um ihn zu prüfen, ob er standhaft ist, ob er sich nicht ärgert und mit Mir raisonniert, warum Ich ihn angelogen habe; - ich lasse einen Jeden in seinen Schwächen unaufhörlich prüfen, bis er sie unterdrückt und geistig wird. Erschrecket nicht vor dem öfteren Fallen! - Bittet um Vergebung und arbeitet fleißig an euch weiter. Ihr müsset gegen alles Unangenehme gestählet sein: Weder Lüge der Satana auf Meinen Namen, noch Beleidigungen der Nächsten noch Geldverluste, noch sonstige Unannehmlichkeiten dürfen euch aus der Fassung und Ruhe bringen! Es blitzt und donnert unaufhörlich in euch und um euch, und ihr seid nie sicher, betrogen oder überrumpelt zu werden, daher rate Ich euch noch einmal: Leset die besagten zwei Bücher öfters durch und achtet allen Ernstes auf diese Lehren, daß ihr sie immer in Gedanken habet und euch fleißig übet, sie in der Tat zu erfüllen. Besonders acht sollt ihr geben auf die Tugend und Keuschheit und auf euer vermeintliches Rechthaben und auf euren Zorn, denn da ist das Feld der Satana, und ihr werdet oft so belogen und betrogen, wenn ihr euch durch das innere Wort an Mich wendet, daß ihr ganz verfallen könnt, weil Ich euch entscheidende Lehren in dieser Richtung gegeben habe, an die ihr euch zu halten habet. Daher antworte Ich selten auf solche Fragen; um so eifriger ist die Satana bemüht, alle erdenkliche Weisheiten und Klugheiten in der Sache euch zu übermitteln und euch auf falsche, verderbliche Wege der Sünde zu leiten.

157. Also merket euch: Euer materieller Satan des Fleisches und der Untugenden und Leidenschaften; der geistige Satan (der Geist der Satana selbst), dann Ich; auch Geister und Menschen sind die Prüfer, welche an euch herantreten und euch nach allen Seiten bearbeiten. Die Satana hetzt Menschen und spricht durch Medien gegen euch, daher wundert euch nicht, wenn ihr plötzlich von dort arge Lieblosigkeiten erfahret, wo ihr sie am wenigsten erwartet; denn es handelt sich bei ihr darum, euch zur Revanche oder groben Entgegnung zu reizen, um Unfrieden zu stiften. Ich sage euch: da entgegnet gar nichts; denn es ist nichts anderes, als daß sich die Satana deines Bruders oder deiner Schwester bedient hatte, dich in Zorn und zur Rechtfertigung durch derbe Worte zu reizen und zu bringen. Ihr aber, die ihr euch bemüßiget fühlet, euren Nächsten gehörig abzukanzeln und bloßzustellen vor Anderen, wisset, daß ihr dann die Werkzeuge der Satana seid, und daher reißet euch heraus aus ihren giftigen Krallen und handelt so, wie euch in der christlichen Theosophie mehrseitig erklärt wird, damit ein Leben der Kinder Gottes auf Erden sich bilden und entwickeln könne, denn mit der Lieblosigkeit stecket ihr immer in den Krallen der Satana. Lasset euch nicht gedankenlos betrügen; denn die Satana ist am gefährlichsten, wenn sie in Lichtgestalt eines Engels erscheint, ja sie kann selbst in Heilandsgestalt erscheinen. Daher seid vorsichtig und wendet euch an ein bewährtes Medium, als Wiedergebornen, mit der Bittfrage, ob alles richtig so ist, wie euch dargestellt wurde. - Passet auch auf, auf eure Gedankensprache (Autosuggestion), denn auch diese täuscht euch oft, und ihr denket, Ich habe euch belogen; ja selbst Diktate entstehen durch sie, wenn ihr zuviel auf euren Gedanken verharret. Nehmet euch daher sehr in Acht in euren Diktaten, daß sie keine falschen Lehren und Lieblosigkeiten, die sich nicht mit der Liebe, Demut und Geduld vertragen, in sich fassen, denn solche sind nicht von Mir.

158. Endlich komme Ich zu allen Menschen mit Meiner Liebe und rate euch: Verlasset eure Verstandesweisheit der Welt und kommet zu Mir in die Schule der Liebe, Demut und der Toleranz. Leset Meine diktierten Bücher und lebet und handelt nach den Lehren, die ihr darin finden werdet.

159. Unterstützet mit eurem Vermögen und Überfluss nach eurer Erkenntnis die Ausbreitung Meiner Lehre! Ich könnte dies Selber tun, denn es steht Mir ja die unendliche Schöpfer-Allmacht zur Verfügung; aber was bleibt euch übrig, aus Liebe zu Mir und zum Nächsten zu tun, wenn Ich Selber dies bewerkstelligen möchte!?

160. Daher benützet die Gelegenheit, euch in Werken der Gottes- und Nächstenliebe solange zu betätigen, solange euch dies möglich ist, damit ihr euch ausweisen könnet, daß ihr nach Meiner Lehre gelebt und gehandelt habet. Lasset daher die Armen und Bedürftigen nicht Hunger und Not leiden; denn sie sind eure geistigen Brüder und Schwestern, in denen Ich Selber als der "Allerheiligste" wohne und die Wohltaten eurer Liebe und Erbarmung in Empfang nehme!

161. Merket euch! Euer Gott in Christus ist überall, aber sein Thron und Opferaltar ist in den wahrhaft Armen und Notleidenden. - Daher lasset Mich nicht darben an eurer Liebe und Barmherzigkeit so lange ihr noch Zeit dazu habet, was Gutes zu tun und euch dadurch das Reich der Liebe zu erkaufen.

162. Denn ihr wisset die Zeit und die Stunde nicht, wann Ich kommen und die Erde und alles auf Erden allen Menschen gleich verteilen lassen werde. - Dann wird keine Zeit mehr sein, und ihr seid ohne Werke der Nächstenliebe, mit denen man sich den Himmel erwirbt.

163. Millionen Arme gibt es, welche hungern und Not leiden, und niemand kann sich ausreden, daß er nicht weiß, wo die sind, denn Arme gibt es überall. Strecket aus eure mildtätige Hand und helfet mildern die Not der Armen, Hungernden, Kranken und Bedürftigen!

164. Reichet ihnen nicht bloß die materielle Unterstützung, sondern auch geistige, nämlich die Bücher, welche Ich diktiere: z.B. ‚Das Gebetbuch‘, ‚Die Predigten‘, ‚Die christliche Theosophie‘ und was euch sondst lieb zu tun ist. Keinesfalls gebet ihnen weltliche Bücher; denn dann habet ihr gegen Meinen Willen getan und somit gesündigt.

165. Denn auch die Armen, welche nicht das Geld haben, sich die nötigen Bücher zu verschaffen, aus denen sie die von Mir diktierte Lehre lesen und erfahren, sind berufen, am Vatertische teilzunehmen, denn sie sind auch berufen, zum Mahle des Lammes Jesus zu erscheinen.

166. Mein väterlicher Wunsch ist es, daß niemand fehle an Meinem himmlischen Tische, der gedeckt ist für alle Meine Kinder. Ich bin ein liebevoller Vater und sorge für alle Meine Kinder, aber nicht direkt, sondern indirekt: die Armen sollen von den Reichen mit Arbeit und sonst wie immer geldlich und materiell unterstützt werden, so lange die Weltzustände noch so sind, wie sie eben geschaffen wurden.

167. Aber was ihr gebet, das gebet aus Liebe zu Mir, dann ist es nach der Vorschrift gegeben, wie Ich euch lehre; denn wer etwas gibt und gibt es nicht aus Mitleid, Barmherzigkeit zum Nächsten und aus Liebe zu Mir, der Ich euer Nächster bin in jedem Menschen, da Ich in ihm wohne, der hat nichts gegeben, weil widerwilliges oder grobes Geben gar kein Geben im Sinne der Verdienste für das Himmelreich ist.

168. So handelt ihr nach Meiner Lehre und erwerbt euch Verdienste für das geistige Leben. Denn das Leben im Fleische ist euch gegeben als Prüfungsschule der Welt, in welcher ihr alle eure Untugenden, Begierden, Gelüste und Leidenschaften unterdrücken und aus euch ausmerzen sollet, um einst durch die Gnaden und Gaben der Wiedergeburt beglückt zu werden.

169. Also ist die Liebe Meines väterlichen Herzens tätig zu euch Allen, damit ihr Alle zu Mir, eurem Vater in Jesus kommet und überglücklich werdet. Bestrebet euch daher, Meinem Willen nachzukommen, damit ihr aus Sünden, welche die Hölle nach dem Tode erwartet, zu Engeln werdet, um ins Paradies und endlich zu Mir in den Himmel zu kommen. Denn da ist eure wahre Heimat, wo das Haus eures Vaters ist, und wo er thront.

170. Mit offenen Armen und liebevoll erwarte Ich euch an der Tür Meines Vaterhauses; denn Ich Selber bin der reiche Vater und ihr stellet den verlorenen Sohn "Satan", wie es im Evangelium erzählt wird, vor, da ihr, wie euch im Gebetbuch und in der christlichen Theosophie näher erklärt ist, nach Leib und Seele aus der in der Materie gefestigten Seele der Satana (des Satans oder Luzifers) genommen seid. Daher das viele Böse in euch, welches ihr kreuzigen und aus euch ausmerzen sollet.

171. Ja, wahrlich, Ich sage euch: Der Seele und dem Leibe nach seid ihr nur Satan; nach dem Geiste aber Gott, daher der Widerspruch in euch zwischen gut und böse, daher die Schwierigkeit, euch dem Geiste Gottes in euch unterzuordnen und zu folgen, und eure satanischen Eigenschaften in Jesu Tugenden umzuwandeln. Um so mehr sollt ihr euch kümmern, die Seele des Satans aus der Materie zu erlösen, da sie nun euer Eigentum ist, da ihr selbst der Satan seid, so lange ihr nicht nach dem Willen Meines Geistes in euch handelt und wandelt.

172. Wahrhafte Kinder Gottes seid ihr erst durch die Wiedergeburt des Geistes, daher kümmert euch um diese, weil ihr dann ein himmlisches Leben schon auf Erden genießet.

173. Das ist die Stimme eures Gottes und Vaters, die zu euch spricht und euch lehrt, was ihr tun oder unterlassen sollet, damit durch einen reinchristlichen Glauben und durch das Leben und Handeln darnach, ein Hirte und eine Herde werde im Jesus, euren Gott, Schöpfer, Vater, König und Richter. Amen!

 

* * * * *

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(Anhang)

1906, Dezember

An meine Brüder und Schwestern

(Brief von F. Schumi)

 

Buch, und Er will euch damit die Augen öffnen, daß ihr klar sehet, wie es mit eurer religiösen Anschauung steht; und daß ihr aufgrund dieser Einsicht von nun an laut Johannes 6.45 euch von Gott direkt durch Seine Bücher lehren lassen sollet. Denn sonst kann der Vater Jesus nicht zu uns kommen, trotz der Zeit der angekündigten Wiederkunft Christi, die zwar vor der Tür steht, aber nicht geschehen kann, weil unsere Herzen nicht rein und die göttlichen Lehren der Heiligen Schrift durch Mißverständnisse verfälscht sind.

Es ist daher die Aufgabe eines jeden Einzelnen von euch, daß er die Sache des Vaters fördere. Verbreitet daher mit allem Eifer „Die heilige Dreieinigkeit“ und sammelt Abonnenten auf sie, verbreitet sie durch Lesen lassen und durch Erwähnung und Besprechen in religiösen Zeitschriften und Büchern. Sendet mir die Adressen von Vereinen (auch in indisch-theosophischen), Büchergesellschaften, Zeitschriften und einzelnen Personen, von denen ihr wisset, daß sie eifrig  für  die  christliche   Sache eingenommen oder tätig sind; sendet mir die Adressen von allen euch bekannten christlichen oder Neu-Theosophen ohne Rücksicht auf ihre Gesinnung; die Entscheidung, ob sie Käufer und Verbreiter der Sache des Vaters sind, daß wird sich schon zeigen. – Also auch von Spiritisten und ihren Vereinen.

Denn wenn nicht ein jeder das Seinige tun wird, um die echte Lehre des Vaters zu fördern, so läßt uns der Vater noch lange ruhig auf seine Wiederkunft warten! – Wir müssen alle selber in den Dienst des Vaters treten und Seine Wiederkunft fördern durch Verbreitung eines reinen und einheitlichen Glaubens, wie Er ihn haben will, wie euch dieses Buch und das Gebetbuch zeigen und wie auch die nächsten Bücher zeigen werden. - Denn obwohl wir schon mehrere christlich-theosophischen Bücher speziell das „Große Evangelium Jesu Christi“ haben, wovon das Neue Testament nur ein kleiner Auszug ist, so sind doch diese Bücher, die ich vom Vater empfangen habe, besonders für die Bekehrung verschiedener Kirchen und Sekten zur christlichen Theosophie bestimmt, da sie wissenschaftliche Beweis- und Gnadenbücher sind – (vergl. im Gebetbuch) und daher sind diese Bücher des Vaters Vorboten und Wegbereiter zu Seiner Wiederkunft. Daher nehmet sie gut und liebreich auf, damit nach diesen Quartiermachern in euren Herzen der Vater Selber kommen kann. – Tuet, was Ich euch rate; denn ich weiß, was der Vater von uns allen haben will, und daher schreibe ich euch ziemlich deutlich Seinen Heiligen Willen. - Die später erscheinenden Bücher: Die christliche Theosophie und Dr. M. Luther im Jenseits werden jedes ca. 2 Mark 55 Pf oder österr. 3 Kronen kosten.

Die Wiederkunft Christi wird nicht auf materielle Art geschehen, sondern sie besteht in der Ausbreitung der göttlichen, rein geistigen oder „theosophischen“ Lehre, wie euch dieses Buch und das Gebetbuch zeigen und die noch herauszugebenden Bücher zeigen werden, und wie die Bietigheimer Vaterbücher euch dartun.

Das Reich Gottes der Liebe auf Erden wird nirgends sonst als in euren Herzen und dann erst wird die materielle Erde in ein hochgeistiges Paradies in Bau und Wuchs verwandelt. – Es müssen aber alle Menschen mitarbeiten an dem großen, geistig-göttlichen Werke des Vaters, damit die ganze Menschheit einen Glauben hat, der durch die Liebe zu Gott und dem Nächsten tätig ist. Dann, wenn die Menschen nach des Vaters reingeistiger Lehre der Liebe leben werden, wird der Vater auch sichtbar kommen, aber nicht materiell, denn Er ist ein Geist, - sondern geistig, indem Er Seinen Kindern die geistigen Augen, Ohren, und Gefühle öffnen und sie mit der Kraft von Oben – wie einst die Apostel – begnaden wird. Damit wird sich dann das irdische Paradies vor uns eröffnen.

 

*

 

Referenzen für die Buchanfrage (historisch = 1901):

 

1) Wer auf reine göttliche Lehre reflektiert, der wolle die vom Vater Jesus Selber diktierten und von Seinen Medien niedergeschriebenen Bücher kaufen, welche in dem christlich-(neu-)theosophischen Verlage C. F. Landbeck in Bietigheim a. d. Enz in Württemberg zu haben sind. Preislisten auf Verlangen gratis von dort.

2) Ferner empfehle ich als Ermahnungen des Vaters an Seine Kinder die Zeitschrift „Einst und  Jetzt“ in Berlin.

3) Die dritte Bezugsstelle sind die von nun an bei Franz Schumi in Graz, Österreich, Leitnergasse 16 erscheinenden Bekehrungswerke und Vaters Liebesgaben.

4) Bücherbestellungen und Geldsendungen sind zu richten an Franz Schumi in Graz, Leitnergasse 16 – den Versand besorgt Cecil Bägel in Hamburg, St. Georg, Lindenstr. 15-17. – Für die Schweiz in Kommission bei H. Zollinger, Buchbinderei und Buchhandlung in Winterthur, Marktgasse 5.   

Franz Schumi

 

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[1] Dieses Konzept wird in Emanuel Swedenborgs rotem Buch "Marital Love" wunderbar entwickelt.

[2] David glaubte in einem Moment der Verwirrung, dass alle Menschen Lügner seien: [Ps. 116,10-11] «Ich habe Glauben gehabt, auch wenn ich gesagt habe: 'Ich bin über alle Maßen bedrängt', auch wenn ich in meiner Bedrängnis gesagt habe: "Alle Menschen sind Lügner" ».

[3] Jesu Tugenden sind erklärt im „Cristliche Theosophie Gebetbuch

[4] Sie mußte Mensch werden, das aufgestellte Gesetzt durch das Leiden und den Tod am Kreuze erfüllen, und die durch den Ungehorsam Adams und der Eva gegen das göttliche Gebot begangene Sünde, - die wider die geistige Zucht und Reinheit verstieß, - sühnen.

[5] Das Wort Geist lautete ursprünglich Gisti von der urdeutschen Wurzel Gi, welche Kraft und kräftigen bedeutet; s ist genitive Verbindung; ti ist das substantivierungssuffix, daraus gi-s-ti, Kräft-er, Stärk-er. – Das englische gost hat die Wurzel gu, welche aussenden, ins Werk setzen bedeutet; aber beide Wurzeln gi und gu sind schon längst ausgestorben. - Der Name Geist für Verstorbene bedeutet Schattenwesen, „Schattner“ vom urdeutschen gis für Schatten und ti als Substantivierungssuffix, - engl. gus hatte die selbe Bedeutung wie gis, somit gusti „Schattner.“

[6] Philippus hatte vier jungfräuliche Töchter, die die Gabe der Prophezeiung hatten (Apostelgeschichte 21,9)

[7] Die zukünftigen Nachkommen: eine Prophezeiung, die der Erde und den Menschen die Richtigkeit des Gerichts anzeigt, erst danach wird es "... einen neuen Himmel und eine neue Erde ..." geben, dh eine gereinigte Welt mit a überlebende Generation, auf übernatürliche Weise konserviert und auf den Planeten zurückverpflanzt. [A.d.W.]

[8] Dieser weitere Ausdruck sollte in Betracht gezogen werden, da es seltsam erscheint, dass zur Zeit von F. Schumi - um 1900 - die Welt ähnlich wie heute angegeben werden konnte. Dies sollte uns bedenken, dass diese damals offenbarten Worte eher nur für unsere Zeit galten und die heutige Zeit vorwegnahmen, in der die 'Fabriken', Elemente, die in der Nachkriegszeit bis heute entwickelt wurden, in deutscher Sprache angegeben wurden / Österreicher mit dem eindeutigen Begriff 'Fabriken' sind sie daher als das zu betrachten, was sie wirklich sind. Daher ist es gerade für unsere Zeit eine Offenbarung, sie bekannt zu machen und in viele Sprachen zu übersetzen, für diejenigen, die das als „Theosophie“ bezeichnete „neue Wort“ des Herrn zur Zeit der Besinnung vor einer großen prophezeiten Veränderung hören wollen . [A.d.W.]

[9] Dieser Brief steht am Ende des Briefes an die Kolosser 4,16, der verloren ging oder versteckt wurde, weil er vom ersten Konzil nicht anerkannt wurde, weil sein Inhalt gegen die Kirche war. Es wurde 1844 durch Offenbarung an Jakob Lorber mit dem Titel „Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde Laodizea“ erneut diktiert.

[10] Scholastikern: von Scholastik ein Begriff, der zur Bezeichnung der christlichen Philosophie des Mittelalters verwendet wird, also hier in katholischen Schulen oder Seminaren gemeint ist.  [A.d.W.]

[11] Der Herr bezieht sich auf den Lorber-Verlag in Bietigheim, Deutschland, Förderer der Lorber übermittelten Schriften.

[12] Bischof bedeutet nach Gottes Verständnis „Aufseher“. Deshalb muss er als Verwalter Gottes unanfechtbar sein: nicht arrogant, nicht cholerisch, nicht weinsüchtig, nicht gewalttätig, nicht gierig nach schändlichem Gewinn; im Gegenteil, er sei gastfreundlich, Freund des Guten, klug, gerecht, heilig, gemäßigt, fest verbunden mit dem treuen Wort, das der Lehre entspricht, um andere in gesunder Lehre zu ermahnen und diejenigen zu verwirren, die sich widersetzen es. [A.d.W.]

[13] Wie Sie sehen, ist das achte Gebot (Bezeugen Sie Ihren Nächsten nicht falsch) nicht angegeben, vielleicht ging es in Schumis Schriften verloren.