1898 - 1905
Offenbarungen Jesu durch
Franz Schumi
Christus und die
Kirche
Christliche-theosophische
Schrift
Nr. 58 / 6
Teil - VI
Das
Leben der Priester und das der betrogenen Gläubigen, für das Heil ihrer Seelen
Titolo originale: “Christus und Kirche Band VI“
Per l’edizione in lingua originale (1904):
Casa Editrice di Franz Schumi a Zurigo;
Editore su commissione: Cécil Bägel, Altona (Elbe) Holstenstraße 191
Stampa di Otto Bucholz in Amburgo (Germania)
Traduzione e revisione a cura del gruppo “Amici della nuova Luce”
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Der echte Hohepriester muß von Gott berufen sein |
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Das prophetische innere Wort ist ein Geschenk Gottes
an seine Auserwählten |
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Der wahre Diener lebt wie der Meister Jesus |
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Das richtige Leben der Apostel, das in den
Apostolischen Briefen gezeigt wird |
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Die Reisevorschriften für die Prediger des
Evangeliums |
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Die Bedeutung der Priestergewänder |
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Der wahre Gottesdienst |
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Gegenüber den falschen Dienern Gottes, die gerichtet
werden |
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Es ist das Beispiel, das anregt, nicht nur das Wort |
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Der nicht vorhandene Zölibat oder die Unterscheidung
zwischen Männern in der Heiligen Schrift |
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Bis 1200 heirateten die Prälaten, wie von den
Aposteln angegeben |
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Der erhöhte Hochmut des päpstlichen Ranges mit der
Pantoffel-Kuß |
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Die bescheidene Tat, die Füße zu waschen |
1898, 02,4 |
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Die Dornenkrone Christi und die päpstliche Tiara |
1898, 02,5 |
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Das Kreuz, Äußerlichkeit, Göttlichkeit,
Unfehlbarkeit, der Ehrwürdigste |
1898, 02,7 |
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Hirtenstab, Bischofsstab und Bischofsanzug |
1898, 02.15 |
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In der römisch-katholischen Kirche ist alles heilig |
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Die Unfehlbarkeit |
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Obergewalt und Unfehlbarkeit |
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Die Lehre von der Unfehlbarkeit der Päpste |
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„Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ |
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Die Verkündung der Unfehlbarkeit am 18.7.1870 |
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Begründung zu den Unfehlbarkeits-Erklärung der
Päpste |
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Spirituelle Antworten mit der vermeintlichen
Heiligkeit und erklärten Unfehlbarkeit |
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Vermerk von F. Schumi vor Graßmann |
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Der Wille der Kirche, den Geist zu unterdrücken |
1898, 02.3 |
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Christus ist der einzige Hohepriester des neuen
Bundes |
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Das Klosterleben |
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Über die Torheit des Kloster- und Einsiedlerlebens |
1863 |
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Meine zehn Weherufe der Strafrede |
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Der echte
Hohepriester muß von Gott berufen sein
1. Im Briefe an die Hebräer leset ihr: «Keiner darf sich die Würde eines Hohenpriesters (heutzutage: Papstes,
Patriarchs, Kardinals, Erzbischofs, Bischofs, Superintendenten usw.) anmaßen;
er darf auch nicht von Menschen erwählt (wie der Papst durch
Kardinäle, die übrigen Hohenpriester oder Bischöfe durch Präsentation der
Bistumsstifter, bei Ermangelung dieser, durch päpstliche Würdenträger
vorgeschlagen und anempfohlen und vom Papste bestätigt werden), sondern
von Gott, wie Aaron (Hebr. 5,4; -
2.Mos.28.1) berufen sein».
2.
Ich habe Aaron durch Moses berufen. Es fragt sich, durch wen könnte Ich
heutzutage einen römisch-katholischen hohen Würdenträger zu diesem Meinen
Kirchenamte berufen, weil Ich mit der römischen Priesterschaft nicht verkehre?
[index]
Das prophetische
innere Wort ist ein Geschenk Gottes an seine Auserwählten
1. Ein jeder, der von Mir, Gott, berufen
und zu Meinem Verbreiter des reinen Evangeliums erwählt wurde, ist dieses
geistige Amt ihm von Mir durch das „innere Wort“ oder durch einen anderen Auserwählten,
durch den Ich sprach, übertragen worden. Darüber gibt es in der Heiligen
Schrift des Alten und Neuen Testaments so viele Beweise, dass es mit denen, die
bis in die heutige Zeit hineinreichen, ein ganzes Buch ausmacht; (ChtS. 51: Die
Prophetenschule) daher
will Ich euch auf dieses Buch der Beweise aufmerksam machen.
2. Daß
echte von Mir erwählte Diener Gottes die Gabe des inneren Wortes haben, (1. Kor. 12) sagt euch Petrus, (II. Petri 1,19) indem er beteuert: «Wir (zur Verbreitung der
Lehre Christi oder des Evangeliums Berufene) haben ein festes
prophetisches Wort (an das wir uns zu
jeder Zeit in geistigen und Glaubens-Sachen wenden können), und
ihr tut wohl, wenn ihr darauf achtet, als auf ein Licht, das am dunklen Orte (in geistigen Sachen) leuchtet,
bis der Tag anbricht, und der Morgenstern (eines neuen
geistigen Lebens und Lichtes) in eurem Herzen aufgeht».
3.
Paulus, der, bevor er von Mir erleuchtet worden ist, für die Tempelsatzungen
der jüdischen Priester eiferte und die Christen verfolgte, wie später die
römischen Priester in der Zeit der römisch-spanischen Inquisition durch die
Folter und Verbrennung auf dem Scheiterhaufen die Gläubigen der reinen
Christuslehre des Neuen Testaments, - sagte dann in seinem Eifer für Meine
reine Lehre die Worte: (Gal. 1,8-12) «Aber wenn auch wir, oder ein Engel vom
Himmel euch ein anderes Evangelium vortrüge, als wir euch vortragen, der sei
verflucht. – Ich bezeuge es euch Brüder! Das von mir verkündete Evangelium
nicht Menschenwerk (dogma) ist, denn ich habe es nicht von Menschen
empfangen, noch erlernt, sondern durch die Offenbarung Jesu Christi empfangen (durch das innere Wort des
Geistes Gottes Jesus)»
4.
Welcher Priester der heutigen Kirchen und Sekten könnte so wie Petrus oder
Paulus sprechen? Keiner, der nach der Vorschrift seiner Vorgesetzten lehrt,
lebt und handelt. Und obwohl es da und dort einen römischen Priester gibt, der
nach Meiner Lehre lebt und handelt, so muß er dies im Geheimen tun; aber lehren
darf er nicht die reine Lehre Gottes nach den zehn Geboten und Christus Worten,
denn sonst würde er von römischkirchlicher und staatlicher Obrigkeit belangt.
5. Durch
das innere Wort wurde die Priesterschaft bis zum Konzilium von Nicäa (Jahr 325) belehrt und geleitet. Als aber die
römische Priesterschaft auf diesem Konzil hochmütig wurde und um den Vorrang
daselbst zu streiten begann, blieb der lehrende und leitende heilige Geist
Gottes aus, und daher mussten weltliche Seminarien und geistliche Hochschulen
zur Ausbildung der Priesterschaft eingeführt werden.
6. Von
einer Berufung der Priester durch Mich zu Meinen Dienern und vom „prophetischen
inneren Worte“ des heiligen Geistes ist bei den heutigen Priestern keine Rede,
wohl aber bei den einfachen Menschen, die nach Meiner Lehre leben und handeln.
An diesen Kindern erfüllt sich Mein Wort: «Es wird
eine Zeit kommen, dass alle Kinder Gottes (die sich strikt nach den
Gottesworten kehren), von Gott Selbst belehrt werden», (Jes. 54,13;
Jer.31,34; Joh. 6,45)
was aber die Priester bestreiten, weil sie sich ihrer geistigen Armut schämen.
[index]
Der wahre Diener
lebt wie der Meister Jesus
1. Als Ich vor Pilatus stand, gab Ich
auf die Frage, ob Ich ein König sei, die Antwort: (Joh. 18,36; Jes. 9,5) «Ich
bin zwar ein König, aber Mein Reich ist nicht von dieser Welt (sondern es ist das
Reich des Geistes)». –
Somit ist von einem weltlichen Throne und einer weltlichen Herrschaft in keiner
Art die Rede. Im Gegenteil, Ich sagte von Mir Selbst als König aller Könige,
als Gott und Herrscher der Welt in Bezug Meiner weltlich-materiellen
Personsstellung als Mensch unter Menschen: «Die
Füchse haben Gruben (Höhlen), und die Vögel in der Luft haben Nester;
aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo Er Sein Haupt hinlege» (Matth. 8,20; - Luk.
9,58).
2. Wie
verhält sich nun das mit den Schlössern, Palästen, riesenhaften Geldeinkünften,
Equipagen und gallonierten Dienern der hohen Geistlichkeit gegenüber Jesu Armut
?
3. Die
größte Armut, welche Ich mit eigenem Beispiel vorangehend bezeugte, war das
Fußwaschen Meiner Jünger, eine Arbeit, welche nur die niedersten Dienstboten zu
verrichten hatten. (Joh. 13,5-14) So
lauten die Berichte über Mein Leben im Neuen Testament. (ChtS. Nr. 21) Von einer weltlichen Herrschaft
und weltlichem Thron Jesu und der Apostel findet ihr in der Bibel nichts! -
wohl aber die Erwähnung von Armut, Demut, Kreuztragen und Verfolgung der
Apostel, Jünger und Bekenner Christi. (Matth. 8,20; - 11,29-30:
-10,38)
4. Wie
der Thron und die Herrschaft der Apostel aussah, belehren euch folgende Worte
des Apostels Paul: (1. Kor. 4,12-13)
«Mit unserer Hände Arbeit müssen wir uns mühselig
ernähren; wir werden geschmäht und segnen (die Schumi); wir
werden verfolgt und leiden es geduldig; wir werden gelästert und geben gute (besänftigende) Worte; bis auf diese Stunde (Jahr 57) werden
wir wie der Auswurf der Welt, wie ein Auskehricht aller gehalten».
Es ist somit keine Spur von einer Institution Christi, nach welcher Meine
Apostel und Diener auf dem Throne (wie die heutigen Hohenpriester) sitzen und herrschen, sondern als
„echte“ Diener Gottes müssen sie sich selbst ihre Nahrung verdienen und umsonst
die Lehre Christi unter ihren Mitbrüdern lehren und verbreiten, weil „echte“
Gotteslehrer oder „echte“ Gottesdiener dieselbe umsonst von Gott empfangen. (Matth. 10,8) Dieselben aber, die nicht von Gott
belehrt werden, sondern in weltlichen Priesterseminaren ihre Kenntnisse und
Priesterweihe erhalten, sind nicht von Gott, sondern von Gott nicht berufenen
Bischöfen aufgestellt. (Hebr. 5,4)
5. Wenn
aber ein frommer Priester nach Möglichkeit unentgeltlich sein Amt verrichtet
und allen Überfluß mit den Armen teilt, so wird ein solcher Priester dann von
Mir als Mein gutes Kind, als echter Diener betrachtet. Aber er muß nur nach
Meiner hier vorgelegten Lehre sein Amt verrichten, denn der Arbeiter ist seines
Lohnes wert, (Matth. 10,10)
nur darf dieser Lohn nicht das Allernotwendigste übersteigen; denn jeder
Überfluß muß wieder an Ärmere verteilt werden. (2. Kor. 8,14)
6. Daß
Ich keine Gelehrte, auf Weltweisheitsschulen, Seminarien genannt, ausgebildete
Menschen als Gottesdiener anerkenne, habe Ich als Christus in der Tat bewiesen.
Mir wäre es leicht gewesen, zwölf Pharisäer oder Schriftgelehrte von der
göttlichen Wahrheit zu überzeugen, wie den Nikodemus; allein, Ich wählte Mir
ungebildete Laien meist unter dem Fischervolke und diese bildete Ich heran zu
Meinen Aposteln und Evangelien-Verbreitern. Dieser Beweis entscheidet, dass Ich
Meine Diener Selber lehren und ausbilden will, die in Meine Fußstapfen tretend
– auch in Meinen Tugenden (Gebetbuch Kap. 19) leben und in Meinem Sinne arbeiten, wie der
Apostel Paulus, den Ich Jesus speziell durch das innere Wort lehrte; (Gal. 1,11-12) dasselbe bezeugt Petrus für die
übrigen zwölf Apostel, (II. Petri 1,19) indem er sagt: «Wir
haben ein festes prophetisches Wort
(oder
inneres), als direkter Verkehr mit Gott». Dasselbe haben
auch heutzutage viele Laien, Arbeiter, Ungelehrte – aber keine hochmütigen
Priester, weil Ich heute dieselben unwandelbaren Gesetze in Meinem Walten
beobachte, wie Ich es immer getan habe. Und weil die Priester das wissen, sagen
sie, um ihre Unberufenheit zu decken: Gott hat nur mit den Propheten und
Aposteln gesprochen, dann nicht mehr. Allein, die Kirchengeschichte widerlegt
solche lügnerischen Aussagen, vergleiche den Augustinus, Remegius, Leonhardus,
Greorgius Magnus, Athanasius. Hieronymus. Thomas a Kempis u.a.m.
7. Der
wahre Diener Gottes wandelt die Wege seines göttlichen Meisters; Ich Jesus,
habe gelebt wie alle übrigen Galiäer, Ich habe keinen Extra-Anzug gehabt, Ich
gab Meine göttliche Lehre unentgeltlich und Meinen Jüngern sagte Ich: «Nehmet keinen Stab (als Zeichen eurer Würde) und
keinen Sack mit (um euch für eure
Mühe zahlen zu lassen)».
8. Die
Apostel waren arm und gingen von Ort zu Ort lehrend und lebten nach Meinem
göttlichen Auftrage nur von dem, was ihnen das Volk freiwillig gab.
9. Meine
Nachfolger sind demnach diejenigen, welche wie Ich, Christus, kein Eigentum
besitzen und nach Meinen Tugenden leben und handeln.
10.
Wollen die Priester sich doch als Nachfolger der Apostel bezeichnen, so müssen
sie die Wege wandeln, welche ihr Meister und die Apostel gewandelt haben und
diese sind:
I ) Paulus
schreibt an die Korinter: (1. Kor. 9,16-18; - Matth. 10,10; - 1. Kor. 9,14) «Aber das Verkündigen des Evangeliums gibt mir noch keinen
Ruhm, das ist ja meine Pflicht. Tue ich es gerne, so wird mir mein Lohn; (sonst nicht!) Welches ist denn
nun mein Lohn? Daß ich das Evangelium, welches ich predige, unentgeltlich
hergebe und von dem Rechte, das mir bei Verkündigung des Evangeliums zukommt
keinen Gebrauch mache».
II ) Paulus
schrieb an die Christen zu Thessalonich: (Thess. 2,7-9) «Wir durften als Christi Apostel euch zur Last fallen; aber
wir haben euch zärtlich geliebt und waren freudig bereit, nicht nur das
Evangelium Gottes euch mitzuteilen, sondern auch unser Leben hinzugeben, weil
ihr unsere Lieblinge geworden. Denn ihr erinnert euch, Brüder! Unsere Arbeit
und Beschwerde, Tag und Nacht arbeitend, um keinem unter euch beschwerlich zu
fallen, predigten wir euch umsonst das Evangelium Gottes».
[index]
Das richtige Leben der
Apostel, das in den Apostolischen Briefen gezeigt wird
1. Im 2. Sendschreiben an die Korinter,
4. Kapitel, schrieb Paulus: «Von allen Seiten
werden wir gedrängt, aber wir sind nicht mutlos; wir werden verfolgt, aber
nicht verlassen; wir werden niedergeworfen, aber wir kommen nicht um. Überall
tragen wir Jesu Todesleiden an unserem Leibe herum, damit auch das Leben Jesu
an unserem Leibe sichtbar werde. Denn unaufhörlich werden wir lebend dem Tode
preisgegeben um Jesu willen, damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen
Fleische offenbar werde. Darum ermüden wir nicht, sondern wenn auch unser
äußerer Mensch aufgerieben wird, so erneuert sich doch der innere von Tag zu
Tag. Denn unser jetziges vorübergehendes und erträgliches Leiden bringt uns
eine alles überwiegende ewige Herrlichkeit, da wir nicht hinsehen auf das
Sichtbare (oder Materielle), sondern auf das
Unsichtbare (oder Geistige); denn das Sichtbare ist
vorübergehend, das Unsichtbare aber ist ewig!» (II. Kor. 4,8-12 / 8,16-18)
2. Ferner
im 5. Und 6. Kapitel: (2. Kor. 5,1-2 / 6,3-10) «Wir wissen ja:
wann diese irdische Hütte (oder Fleischleib), die
wir bewohnen, zerstört wird, so erhalten wir ein Gebäude von Gott, eine
Wohnung, nicht von Händen gemacht, sondern die ewig ist, im Himmel. In der
jetzigen seufzen wir und sehnlich verlangen wir mit unserer himmlischen Wohnung
überkleidet zu werden». / «Wir geben
niemandem auf irgend eine Weise Anstoß, damit unser Amt kein Vorwurf treffe;
sondern bei allen Gelegenheiten beweisen wir uns als Diener Gottes durch große
Standhaftigkeit in Trübsalen, Ängsten und Nöten; bei Schlägen, in Gefängnissen,
bei Vertreibungen, bei schweren Arbeiten, bei schlaflosen Nächten, bei Mangel
an Nahrung, durch unbefleckten Wandel, durch Einsicht, durch ein sanftes und
liebreiches Betragen, mit heiligem Geiste und unverstellbarer Liebe; durch das
Wort der Wahrheit, durch Gottes Kraft; durch die Waffen der Gerechtigkeit zur
Rechten und Linken; bei Ehre und Schimpf; bei bösen und guten Gerüchten; als
Betrüger gehalten und doch redlich; verkannt und doch wohl gekannt; in
Todesgefahr, und siehe! Wir leben; gezüchtiget und doch nicht getötet;
bekümmert, doch immer frohen Mutes; arm, doch viele bereichernd; nichts habend
und doch alles besitzend».
3. Als
Ich Petrus zu einem Pfeiler Meiner Kirche stellte, da redete Ich zu ihm aus
Meiner Weisheit: «Du bist Petrus», das
heißt: ‘eine Wahrheit’, denn nur auf einer solchen Wahrheit und darauf fußende
Liebe zu Gott und dem Nächsten konnte Meine Liebeslehre auf festen Füßen
stehen; als Ich ihn aber einen Satan nannte, da redete Ich aus Meiner
unermesslichen Liebe zu ihm: weil Ich da Petri Weltümliches mit aller Gewalt,
wie mit einem Hiebe aus ihn wies, welches Welttümliche in ihm der eigentliche
Satan selbst war (Matth. 16,18-24; - ChtS. 42 a)
4. Die
wahre Art, die christliche Lehre zu erklären und sie zu lehren, ist jene,
welche aus der handgreiflichen Übereinstimmung zwischen Wort und Tat
hervorgeht. Lehrer Meines göttlichen Wortes, die nicht selbst so leben, wie sie
(nach
der Bibel) lehren, sind
nicht von Mir berufen, denn die Beispiele, welche sie durch ihr Leben und ihre
Handlungsweise geben, sind maßgebend zur Befolgung oder Missachtung der Lehre
Gottes.
[index]
Die
Reisevorschriften für die Prediger des Evangeliums
1. Ich stellte Meinen Jüngern folgende
Vorschriften auf, nach welchen sie sich zu richten hatten, nämlich: (Matth. 28,19-20 ) «Gehet
hin in alle Welt und sprechet: ‘Das Himmelreich naht heran’, (Matth. 10.7) und lehret alle Völker Mein Evangelium,
und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes; und
lehret sie halten alles, was Ich euch befohlen habe! Und wenn ihr nur Meine
reine Liebelehre lehren werdet, bin Ich bei euch alle Tage bis an´s Ende der
Welt».
2. Markus
schreibt in Meinem Namen: (Mark. 16,15-16) «Wer glaubt und
sich taufen lässt, wird selig werden; wer aber nicht glaubt, wird verurteilt
werden».
3. (Matth. 10,8; Mark.
16,17-18): «Machet Kranke gesund, Tote (im Geiste) lebendig,
Aussätzige rein, und treibet Teufel (d.h. böse Geister) aus. Unentgeltlich
habt ihr´s empfangen, unentgeltlich gebet ihr es wieder»
4. (Luk. 9,3 / 10,4; -
Mark. 6,8-9: Mark 6,9):
«Ihr sollet aber weder doppelte Kleidung noch Schuhe, sondern
nur einen Wanderstab (mit) haben.
Nehmet keinen Beutel und keine Reisetasche mit, um Geld zu sammeln, für eure
Mühe und Bedürfnisse. – Denn ihr sollet weder Gold noch Silber, noch Geld (sammeln) und in euren Gürteln tragen von Einnahmen
für euch!»
5. Ich
habe gesagt, dass die Prediger des Evangeliums vom Evangelium leben sollen (1. Kor. 9,14). Und sagte ferner: (Matth. 10,10) «…denn
der Arbeiter ist seines Unterhaltes wert».
6. Wie
dieser Unterhalt beschaffen und gemeint war, leset ihr beim Luk. 10, Verse 5 –
8 wie folgt: «In welchem Hause man euch aufnimmt,
in demselben Hause aber bleibet, esset und trinket, was sie gerade haben; denn
der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ziehet aber nicht von Haus zu Haus. – Und
in welche Stadt ihr kommet, wo man euch aufnimmt, so esset, was euch vorgesetzt
wird».
7. Von
ständigen geistigen Pfarrämtern ist in diesen Vorschriften wohl keine Spur,
sondern das Leben des Predigers hängt von der Gastfreundschaft und dem
Liebesopfer der Zuhörer ab!
8. (Matth. 10,11): «Wo
ihr in eine Stadt oder in einen Flecken kommet, so erkundigt euch, wer daselbst
würdig sei; bei dem haltet euch auf, bis
ihr wieder abreiset».
9. (Luk. 10,5; Matth.
10,12): «Bei eurem Eintritt in´s Haus begrüßet es und saget: Friede
sei in diesem Hause!»
10. (Matth. 10,13): «Ist
dieses Haus dessen wert, so wird euer Friede kommen über dasselbe; ist es aber
dessen nicht wert, so kehrt euer Friede zu euch zurück».
11. (Matth. 10,14; Luk.
9,5): «Wo man euch nicht aufnehmen, noch eurer Lehre Gehör geben
will, das verlasset ein solches Haus, oder solche Stadt, und schüttelt den
Staub von euren Füßen».
[index]
Die Bedeutung der
Priestergewänder
1. Die römische, als christliche
Religion, hat nicht ihr zuständiges, nicht einmal Kleidung ihrer Diener.
Selbstverständlich, weil weder Ich noch Meine Apostel Extrakleider oder
zeremonielle Gegenstände hatten; denn Meine Religion ist die Religion im Herzen
und dort hinein kann man weder Priester noch zeremonielle Ornate und
Gegenstände stellen! – Außer, wenn diese durch den Mund ginge. -
2. Die
Religion Roms hat alles von den Indiern, Ägyptern, Griechen und römischen
Hohenpriestern entlehnt.
3. Die
Stola der syrischen Göttin und der Diana zu Ephesus, woher alle eure jetzigen
Stolen genommen sind, trägt (im Original) die zwölf Zeichen des Tierkreises.
4. Die
Rosenkränze finden sich an allen indischen Götzenbildern, die schon 3000 Jahre
alt sind. Ihr Gebrauch ist in Asien allgemein und seit undenklicher Zeit
eingeführt.
5. Der
Bischofstab ist durchaus nichts anderes als der Stab der Osiris.
6. Die
Mitra tragen alle Lama´s, die spitzige Mütze, ein Sinnbild der Sonne.
Vergleiche die ägyptischen Mythologiebilder.
7. Die
Tonsur stellt die Sonnenscheibe vor; die Stola ihren Tierkreis, der Rosenkranz
ist ein Sinnbild der Gestirne. (Santo Domingo, Rom, IV. Auflage 79-80)
[index]
Der wahre
Gottesdienst
1. Ich (Jesus) sage es euch als vollwahr: “Hinweg mit allen
(äußerlichen
Lippen-) Gebeten!
Hinweg mit allen Feiertagen, da ein jeder Tag ein wahrer Tag des Herrn ist! Und
hinweg mit allem Priestertume!, – denn ein jeder Mensch, der Gott erkennt, Ihn
über alles liebt und Seinen Willen tut, ist ein wahrer und rechter Priester und
ist dadurch ein rechter Lehrer, so er seinen Nebenmenschen eben diese Lehre
gibt, die er von Mir empfangen hat!
2. Wer
also Meinen Willen, wie Ich es euch lehre, tut, der betet wahrhaft und betet
allezeit ohne Unterlaß und ein jeder Tag, in dem ein Mensch seinem
Nebenmenschen in Meinem Namen eine Wohltat erweist, ist ein rechter und Mir
wohlgefälliger Tag des Herrn ! – Wenn aber jemand seinen Nächsten eine Wohltat
erweist, so tue er das im Stillen und mache darum nicht zu reden von sich und
brüste sich nicht damit vor den Menschen. - Denn – wer das tut, der hat seinen
geistigen Lohn bei Mir schon dahin, dass er für seine edle Tat einen weltlichen
Ruhm erhielt; dieser aber stärkt die Seele niemals, sondern verdirbt sie nur,
weil er sie eitel und ihr gefällig macht.
3. Also
ist es auch mit den Bitten um irgend eine Gnade von Mir. - Wer da durch seine
Bitte etwas von Mir erhalten will, der bitte ganz stille in seinem von Liebe zu
Mir erfüllten Herzen, und es wird ihm gegeben, was er gebeten hat, so es sich
mit dem Lebensheile seiner Seele verträgt.
4.
Desgleichen können sich auch ganz im Stillen zwei, drei oder auch mehrere
vereinen und bitten für sich und für die ganze Gemeinde, aber nicht also, daß
es gleichfort erfahre die Gemeinde - und Ich werde solche Bitten sicher
erhören; aber so da gingen etwa zwei, drei oder auch mehrere und würden es
verlautbaren der Gemeinde, dass sie das an diesem oder jenen Tage, oder in
dieser oder jener Tageszeit tun werden, auf dass sie dann die Gemeinde ansehe und
lobte, ja am Ende gar bezahlte, ein solch´ frommes Beterwerk; - wahrlich, - da
wird solch´ ein Gebet niemals erhört werden, und somit auch nichts nützen der
Gemeinde, wie denen, die da gebetet haben!
5. Denn
alles das und dergleichen mehr haben auch die Heiden getan und tun es noch,
dass sie bei großen Gefahren in großen Scharen zogen von einem Götzentempel zum
anderen und trugen allerlei dummes Schnitzwerk, Fahnen, Gefäße und noch eine
Menge anderer Sachen und machten dabei ein großes Geheul, stießen in die
Hörner, schlugen gewaltig die Zimbeln, klirrten mit den Schildern und
veranstalteten auch weite Wallfahrten zu den außerordentlichen und besonderen
Götzengnadenbildern, und so sie dort ankamen, so verrichteten sie allerlei
dummes Bußwerk und spendeten dem Götzen große und oft ganz ansehliche Opfer,
damit freilich den Götzenpriestern sehr geholfen war, nur den dummen
Wallfahrern niemals! – Also: derart allgemeine Gebete und Bitten werden von Mir
aus niemals erhört.
6. Wer
also bei Mir eine gute Bitte erhört haben will, der wallfahre in sein Herz und
trage Mir also im Stillen seine Bitten mit ganz natürlichen und ungeschmückten
Worten vor, und Ich werde ihn erhören! – Aber Ich sage euch noch hinzu, dass
Mir dabei niemand mit irgend einer fromm aussehenden Gebärde und Miene kommt, -
denn wo bei einer Bitte an Mich die gewissen heuchlerisch frommen
Gesichterdrückereien vorkommen werden, da wird auch keine Bitte erhört werden,
denn wer Mir nicht kommen wird so natürlich, wie er ist, und nicht bitten wird im
rechten Geiste der vollsten Wahrheit, der wird nicht erhört werden, sondern,
nur der, der Mich wahrhaft liebt, Meinen Willen tut und zu Mir ganz ohne allen
Prunk und Zwang kommt, wie er ist, der wird von Mir aber auch allezeit erhört
werden.
7. Also
ist es auch eine alte Sitte sogar bei den Juden, dass die blinden und dummen
Menschen bei ihren Bitten und Gebeten auch eigene mehr feinere und bessere
Kleider anziehen, weil sie meinen, dass der Mensch zur sogenannten größeren
Ehre Gottes nicht genug tun könne! – Aber das bedenkt so ein Narr nicht, dass
es gar viele Arme gibt, die kaum zur größten Notdurft ihres Leibes Blöße
bedecken können!
8. Wie
muß es dem Armen zu Mute sein, so er den Reichen also geschminkt in einem
Bethause bemerkt, und sieht, welch´ eine Ehre der dem Gotte gibt, während der
Arme das nicht tun kann und sich dabei denken muß, dass er mit seinem Gebete in
seinen Lumpen seinen Gott nur beleidigen muß! – Wahrlich sage Ich euch: “Wer
immer mit gewissen besseren Kleidern angetan Mich um etwas bitten wird, der
wird auch niemals erhört werden, und noch weniger irgend ein Priester in seinem
dummen verbrämten Zaubermantel und Rocke!”
9. Also
gibt es auch eine alte Unart bei den Gebeten zu Gott, dass man nur irgend eine
gemäße fremde (lateinische) Sprache
dafür gebraucht, und hält diese für die Verehrung eines Gottes am würdigsten! –
Wo solch´ ein Unsinn je in der Folge bestehen wird (so sagte Jesus im 32.
Lebensjahre). Da wird die Bitte auch niemals erhört werden! – Der Mensch
schmücke vor Mir sich allein nur im Herzen, und rede die Sprache, die sein und
die Mir wohlverständliche Sprache seines Herzens ist, und Ich werde seine Bitte
erhören.
10. Ich
will, dass da alle die alten Narrheiten ganz aufhören und die Menschen ganz
neue wahrhaftige reine Menschen werden sollen. – Und wie sie also sein werden,
da werde Ich auch stets mitten unter ihnen sein; aber die blinden Weltnarren
sollen fortan gezüchtigt werden durch das, dass ihre Bitten nicht erhört
werden!
11. Gott
hatte den Menschen ohne Kleid erschaffen, und erschuf ihn nach Seinem Ebenmaße
und Gott gefiel also die Gestalt des Menschen, weil sie Sein Ebenmaß war. Gott
aber ließ dem Menschen zu, auch ein Gewand sich zu machen, damit er vor Kälte
seine Haut schützen konnte, aber Gott ließ es darum nicht zu, dass die ersten
Menschen sich Kleider machten, damit sie dieselben als eine hoffartige Zierde
ihrer Glieder tragen sollten, und noch weniger lehrte Gott den Menschen sich
darum ein verbrämtes Kleid zu machen, dass er in selbem allein nur Gott würdig
anbeten solle.
12. Darum
kleidet euch zwar nun nach eurem Stande einfach und leget auf den Rock und
Mantel keinen Wert, als allein den, dass er bedecke den Leib; was darüber ist,
das ist schon vom Übel und trägt keine guten Früchte (Großes Evangelium Jesus
Christus Buch IV, Seite 336, Vers 8, 1. Auflage)
[index]
Gegenüber den
falschen Dienern Gottes, die gerichtet werden
1. Die Dogmen der römischen Kirche, wie
sie sich in dem Zeitraume von 1500 Jahren her entwickelt haben, sind der barste
Widerspruch der Liebelehre eures göttlichen Lehrers Jesus, die Ich aus den 10
Geboten Gottes durch Moses in zwei zusammenfasste und welche beide nur in
höchster und lebendiger Liebe zu Gott und dem Nächsten bestehen.
2. Wenn
ihr diese abscheulichen Dogmen genau betrachtet, so erfasst euch eine
Verachtung gegen die Priesterschaft. Allein Ich lehrte euch Liebe, Geduld,
Sanftmut, Verzeihung und Frieden gegen eure Mitbrüder zu üben. Ihr Menschen
werdet antworten: „Nieder mit den Pfaffen!“ Allein das ist (auch) das Gegenteil Meiner
Liebes-Duldungslehre. Wer zwingt euch den Geistlichen nachzuhängen? Lasset sie
laufen ! wenn sie auf ihre Rechte pochen. Belehret das Volk, wie es mit der
Wahrheit steht, dass es ihnen nicht mehr nachgeht und dann wird die
Kirchenwirtschaft von selbst vernichtet werden. – Diejenigen Geistlichen aber,
welche alles römisch-zeremonielle verlassen und nur Meine reine Lehre predigen
wollen, diese höret als Bekehrte an. Wie aber kein liebevoller Vater eine
Freude hat, wenn seine boshaften Kinder verfolgt oder misshandelt werden, also
habe auch Ich der himmlische Allvater sie nicht; denn nicht euch gehört das
Gericht, sondern Mir, der Ich materiell und geistig alles prüfe und die Folgen
daraus, wie sie sich in der Zukunft geistig entwickeln, wäge, daher kann nur
Ich ein gerechtes Urteil über Meine unfolgsamen Kinder kommen lassen und sie
zur Einsicht und Besserung, so lange noch Zeit ist, bringen.
3. Ich,
Jesus, sagte: „Bei einigen Meiner groß sein wollenden Dienern und Knechten
diene Ich bloß nur noch als ein öffentliches Amtssiegel und als äußere
göttlichartige Umfasssung ihres schwarzen Unsinns und ihrer groben, finsteren
Dumm- und Narrheit.” Die einen aber lassen Mich zwar wohl noch in Meiner
Göttlichkeit stecken; aber dafür muß Ich für ihre zeitlichen Vorteile aus Mir
machen lassen, was sie wollen und zwar, was das Allerärgste ist, Ich muß ein
bares Unding sein; Liebe und Barmherzigkeit darf Ich nur so lange haben, als es
ihnen gefällig ist; dann aber muß Ich unerbittlicher werden, als ein Stein und
muß Mich zum schändlichsten Tyrannen umgestalten lassen: Ich muß von einem
Richterstuhl auf den anderen springen, und ein Verdammungsurteil über das
andere aussprechen. Meine Liebe muß also (für Sie) nur zeitlich, aber Meine Tyrannei
und das damit verbundene allerschärfste Richteramt soll ewig währen (vgl. die ewige
Verdammnis in ChzS. 76,8)
O der ungeheuren Narren! Meine unbegrenzte Langmut, Sanftmut, Demut und ewige
Liebe zu Meinen Geschöpfen taugt freilich nicht in ihren halbsüchtigen Kram?
Aber es soll ihnen bald ein Strich durch ihre Rechnungen gemacht werden. Ihre
Rechnungen liegen vor Mir, und das Maß ihrer Taten ist voll geworden bis auf
Eines und der Lohn harret ihrer. (1. Samuel 8,7; II. Petri 2,3; 1. Tim. 1,16; -
ChtS 1. Kap. 2,8)
4. Wer
Mich nicht kennt, wie Ich bin und wer Ich bin, dem wäre es besser, dass er von
Mir gar nichts wüsste; denn dann könnte Ich ihn noch lebendig machen dort im
Reiche der Geister; so aber machen sie sich Meiner Hilfe unfähig; denn sie
töten dadurch das Leben in sich, da sie Mich in sich zerstören und somit auch
töten und sind die vom Weinstocke getrennten Reben. (ShtS. 1, Kap 2,9; Jer. 5,10;
Hiob 15,33; Johs. 15,5-6; II. Petr. 2,21)
5. Dieses
aber sage Ich jetzt: dass Ich bin der alleinige
ewige Gott in Meiner dreieinigen Natur; als Vater Meinem Göttlichen nach, als
Sohn Meinem vollkommenen Menschlichen nach, und als Geist allem Leben, Wirken
und Erkennen nach. Ich bin von Ewigkeit die Liebe und die Weisheit
Selbst. Nie habe Ich von jemanden etwas empfangen. Alles was da ist, ist von
Mir, und wer etwas hat, der hat es von Mir. Wie, bin Ich denn ein Tyrann und
ein Verdammungsuteilssprecher? - ! – O ihre Toren! Ich liebe euch, ihr
verachtet Mich. Ich bin euer Vater, ihr machet Mich zum Scharfrichter. Wo Ich
segne, da fluchet ihr; wo Ich baue, da zerstört ihr; was Ich aufrichte, das
beuget ihr nieder; wo Ich säe, da leitet ihr erstickende Fluten darüber; ihr
seid in allem wider Mich.
6. Wäre
Ich wie ihr saget, dass Ich sei, wahrlich sage Ich euch, die Erde bestände
schon lange nicht mehr; ja sie wäre sogar nie erschaffen worden. Weil Ich aber
bin, wie Ich bin, so besteht noch alles, wie es war, und wie es sein wird ewig;
und ihr werdet sein, wie ihr sein wollet, ohne Mein Verdammungsurteil; denn ihr
werdet sein, wozu ihr euch selbst gemacht werdet haben. Die aber Mich nehmen
wie Ich bin, und Mich lieben, wie Ich sie liebe, aus denen aber werde Ich
machen, was sie wollen, damit ihre Freiheit und Freude vollkommen sei ewiglich.
(ChtS.
1.2; 10; Ps. 52, 3; 49, 29; 120,7; 124,4-6; Jer. 42,4; Matth. 28,19;
Mark. 4,19 / 12,29; 2. Kor. 10,8; Röm. 11,36; 1. Kor. 2,10 / 12,11; 1. Johs. 5,7;
Gal. 4. 30)
7. Meinen
Dienern und Knechten saget: “Meine Ämter sind keine Wechselbanken und keine
Geldboutiquen, denn der Mir des Geldes wegen dient, der dient Mir nicht aus
Liebe; wer Mir aber nicht aus Liebe dient, dessen Dienst ist Mir fremd, wie Ich
ihm ganz fremd sein muß, da er Mir nicht aus Liebe dient; mit ihm habe Ich die
Rechnung schon geschlossen.” Wie ist der aber ein treuer Knecht, der die
Schläge des Herrn ohne Befugnis gleich einem Diebe um die schändlichsten Preise
verkaufte? – Ischariot verkaufte Mich doch noch wenigstens um 30 Silberlinge,
ohne dass er es voraus wusste, was mit Mir geschehen wird; denn er war
verblendet, und ging verloren. – Jetzt aber bin Ich schon als gemartert,
getötet und wieder auferstanden, um die schändlichsten Spottpreise zu jeder
Minute zu haben.
8. O ihr,
schändlichen Diebe. Ihr, Mörder! Womit soll Ich euch denn vergleichen? Ihr,
Kinder des Drachen! Ihr Otterngezüchte! Ihr Schlangenbrut! So dienet ihr Mir?
So muß Ich euch finden? Ich ließ ja durch Meinen lieben Paulus sagen, dass der,
der dem Altare dient, auch vom Altare leben soll, aber nur aus den Werken der
Liebe, die alles Gute wirket (1.Kor. 9,13). Ihr aber habet keine Werke der Liebe, daher seid ihr Räuber und Diebe
und Meuchelmörder des Evangeliums und aller Wahrheit. Wißt ihr: «Wie die Arbeit, so der Lohn!» Liebe ist nicht
um´s Geld, sondern nur wieder um Liebe zu haben. Ich bin die Liebe Selbst und
bin durchgehends um keinen anderen Preis, als nur wieder um Liebe zu haben. –
9. Durch
die Liebe habe Ich euch alle erkauft, daher fordere Ich von euch allen wieder
Liebe. Wer Mir daher dienen will, der diene Mir in der Liebe, in der Ich für
ihn am Kreuze gestorben bin; und der zu Mir kommen will, der komme in der Liebe
zu Mir, die am Kreuze für ihn blutete. (ChtS. 1. 2, 11; Jer. 23,1 / 23,31;
Matth. 21,12-13 / 23,33; Johs. 10,10; 1. Thess. 2,5; 1. Petri 2,24 / 5,2; Apg.
8,19-20; Matth. 10,8; Tit. 1,16; Hebr. 12,2)
*
10. Die
Priester sagen zwar: “Opfert Gott!”, aber Gott braucht eure materiellen
Opfer nicht, ja sie sind Ihm ein Greuel, weil sie die Materie, als die
gefestigte Seele des Satans vorstellen – während Er, als Geist nur geistige
Opfer will, die aus Liebe des Herzens in Gestalt demütiger Gebete und
Lobpreisungen Gottes und in Werken der Nächstenliebe bestehen.
11. Ihr
opfert Gott, der Maria und den Seligen (oder wie ihr sie fälschlich
für „Heilige“ bezeichnet),
die alle nichts Materielles annehmen und annehmen wollen und können. Denket
nach: wem habt ihr dann geopfert? Den Priestern und sonst niemandem! Warum
denjenigen, die genug haben? Die Armen und Bedürftigen ließet ihr aber hungern
und leiden! Die Priester nennen sich selbst Gott! Daher sagen sie mir: „Opfert
Gott, soviel als opfert uns!” (Vergleiche die Aufklärung bei den Amtswürden
weiter unten).
12. Für
das Opfern den Kirchen und Priestern habet ihr den Letzteren mehr Mittel zum
Sündigen und euch eine grobe Sünde geopfert, da ihr Geld für´s Sündigen
hingabet, und dort, wo ihr wirklich Gott hättet opfern können, das Gegenteil
getan und wurdet dadurch zu Übeltätern an euren Nächsten, in denen Ich euer
Gott in Christus als Geist wohne.
13. Ich
habe nur die Armen, Bedürftigen, Witwen und Waisen als Mein Opferaltar
aufgestellt, ihr habt aber diesen Opferaltar vernachlässigt und euch einen
Gegen-Opferaltar aufgestellt auf dem „zum Sündigen“ geopfert wird. Also dienet
ihr nicht Gott, sondern dem Satan der Sünde, und der Lohn wird euch auch von
Meinem Gegenpol werden; denn Ich sage, wie Ich im Gebetbuche sagte: «Was ihr Gutes oder Schlechtes eurem Nächsten tut, gilt
soviel, als wenn ihr es direkt Mir persönlich tun würdet» (Matth. 25,40).
14. Also
bedenket wohl, ob ihr Mir oder den Priestern geopfert habet! Und seid künftig
klug und richtet euch nach Meiner Lehre der Heiligen Schrift und Meinen neuen
Vaterworten und nicht nach den von Päpsten zusammen geschmiedeten Lehren der
römisch-katholischen Kirche!
15. Ihr
brauchet keine Priester mehr, sondern leset Meine neuen Vaterworte und lebet
und handelt darnach und es wird gut für euer Seelenheil bestellt sein.
*
[index]
Abschluss von F. Schumi
zur Vorstellung zwei Absätze aus dem großen Johannesevangelium, das Jakob
Lorber 1863 diktiert wurde.
Wer nur des Lohnes
wegen im Weinberge des Herrn arbeitet, der ist ein unnützer Knecht, und ist
nicht wert des Lohnes, geschweige des Herrn, Der da spricht: Wer seinen Vater,
seine Mutter, seine Brüder, seine Schwestern (und sich selbst und seinen
Vorteil) mehr liebt als Mich, der ist Meiner nicht wert! So ihr aber alles
getan habt, da bekennet, dass ihr unnütze Knechte waret! Siehe, so lauten
Gottes Worte. Die Größe der Wahrheit, welche im Evangelium verborgen liegt,
kann durch bloßes Nagen an der Rinde des toten Buchstabens der Bibel nicht
erforscht werden, den lichten Schlüssel dazu kann man nur durch echte Liebe und
Demut zu Gott und den Menschen – von oben überkommen. Die wahren Jünger und
Apostel Gottes werden vom Geiste Gottes gelehrt und erzogen (Johs. 13,35; Luk.
12,12; Johs. 14,26; Thess. 4,9; 1. Johs. 2,27)
*
(Schlussfolgerung von
F. Schumi):
Wer nur des
Lohnes wegen im Weinberge des Herrn arbeitet, der ist ein unnützer Knecht, und
ist nicht wert des Lohnes, geschweige des Herrn, Der da spricht: Wer seinen
Vater, seine Mutter, seine Brüder, seine Schwestern (und sich selbst und seinen
Vorteil) mehr liebt als Mich, der ist Meiner nicht wert! So ihr aber alles
getan habt, da bekennet, dass ihr unnütze Knechte waret! Siehe, so lauten
Gottes Worte. Die Größe der Wahrheit, welche im Evangelium verborgen liegt,
kann durch bloßes Nagen an der Rinde des toten Buchstabens der Bibel nicht
erforscht werden, den lichten Schlüssel dazu kann man nur durch echte Liebe und
Demut zu Gott und den Menschen – von oben überkommen. Die wahren Jünger und
Apostel Gottes werden vom Geiste Gottes gelehrt und erzogen (Johs. 13, 35; Luk. 12, 12; Johs. 14, 26; Thess. 4, 9;
- 1. Johs. 2, 27)
[G.E.G. 8/14,4-5]
(4) (Jesus spricht zu seinen
Jüngern)
« Wo du Lehrer antreffen wirst, die nach Meinem Willen die Lehre von der
Ankunft des Reiches Gottes auf Erden unter den Menschen ausbreiten werden,
diese halte du und jedermann für echte und vollends wahre Lehrer; wo aber
Lehrer zwar auch unter Meinem Namen aus Meiner Lehre ein Geschäft machen werden
um´s Geld und andere Schätze, die halte du für falsche und von Mir niemals
berufene Ausbreiter Meiner Lehre! – Denn Meine wahren Jünger und Ausbreiter
Meiner reinen Lehre werden stets irdisch arm gleich Mir, aber darum geistig
überreich sein; denn sie werden nicht nötig haben, Meine Lehre und Meine Worte
von einem Vorgänger gewisser Art durch ein langweiliges Erlernen sich eigen zu
machen, sondern Ich werde ihnen Meine Lehre und Meinen Willen in ihr Herz und
in ihren Mund legen.
(5) Aber die falschen werden
durch ein langes Lernen von ihren ebenfalls falschen Lehrern sich allerlei
Lehren, Worte und Sprüche eigen machen müssen, und werden dann erst, wenn sie
alles mühsam werden erlernt haben, von ihren grosstuenden und prahlerischen
Lehrern und Vorstehern unter allerlei leerer und blinder Zeremonie zu Jüngern
geweiht werden, wie solches nun auch geschieht im Tempel bei den Pharisäern,
Schriftgelehrten und Ältesten und auch bei euch Heiden, wo der Priesterstand
eine ordentliche Kaste bildet, die sich vom Vater auf den Sohn vererbt, und ein
Mensch aus dem Volke nur dann aufgenommen wird, wenn irgend ein Priester keine
Kinder hat, und selbst da nur als ein Kind, das hernach erst zu einem Priester
erzogen wird ». …. (So sprach Ich einst zu Meinen Jüngern)
*
[G.E.G. 8/14,4-5]
7. « Ja, es wird (in der Zukunft) sogar
geschehen, dass die falschen Propheten sich auf goldene Throne emporschwingen
werden, und werden die wahren von Mir erwählten und Berufenen mit aller Hast
verfolgen. Wenn aber das eintreten wird, dann wird auch ihr Gericht und ihr
Ende über sie kommen, und Meine Lehre wird dennoch fortbestehen unter gar viele
Menschen auf der Erde, aber sie wird stets nur als ein freies Gut unter den
Menschen im Stillen glänzen, leuchten und trösten, nie aber als eine Herrscherin
über ganze Völker auf einem Herrscherthrone mit Krone, Stab und Zepter gebieten
(Vgl.
die römische Tiara= dreifache Krone pontificis maximi Romae, oder des Papstes)
8. Wo das in Meinem Namen der Fall sein wird, da
werde Ich Selbst ferne sein, und anstatt Meiner wird die Habsucht, der Geiz,
Neid und Verfolgung aller Art und Gattung unter den Menschen zu Hause sein und
ein Betrug wird dem anderen die Hände reichen! – Wenn ihr aber solche Früchte
Meiner sein sollenden Lehre unter den Menschen sehen werdet, so werdet ihr es
ja wohl merken, welches Geistes Kinder die auf den Thronen herrschenden
Propheten sind und von wem – ihre falschen Lehren stammen!
9. Wenn du aber allzeit das Rechte und Wahre wirst
haben können, so du nur ein Verlangen darnach haben wirst: so wirst du dein
Herz doch wohl nicht dem Falschen zuwenden! - Und so wisset ihr nicht, dass trotz allen den späterhin
auftauchenden falschen Propheten und Lehrern im Stillen und Prunklosen Meine
reine Lehre bis an´s Ende der Zeiten unter den Menschen fortbestehen wird.
10. Daß aber diese Meine Lehre erst nach und nach
unter alle Völker der Erde ausgebreitet wird, davon habe Ich (Jesus) euch die
Gründe mehrfach klar gezeigt! Denn wann ein Volk zur Aufnahme Meiner Lehre reif
ist, das weiß Ich sicher wohl am besten.
11. Was aber zur möglich schnellen Ausbreitung
Meiner Lehre in alle nur etwas reifen Punkte der Erde geschehen konnte, das ist
auch geschehen und wird bald ein viel Mehreres noch geschehen » (Ev.J.
Ch. V S. 371-2. 1. Aufl.)
[index]
Es ist das Beispiel,
das anregt, nicht nur das Wort
Oft hört
man in der Kirche: “Richtet euch nicht nach mir, sondern nach meinen
Worten!” Oder: “Schauet nicht was ich tue, sondern was ich lehre!”
Klingt das nicht so, als wenn ein Trunkenbold anderen Mäßigkeit lehren möchte?
Was würden die Zuhörer dazu sagen? (Sie würden sagen): “Gehe! Schlafe dich aus und fange selbst
ein solches mäßiges, nüchternes Leben an, dann werden deine Worte in uns aufgenommen;
denn wir Menschen haben das Sprichwort: „Exempla trahunt“ oder, Beispiele
eifern an; die Worte sind schal. Würdest du deine Worte ernst nehmen, dann
würdest du selbst so leben, und mit dem schönen Beispiel vorangehen – und wir
würden schon aus dem Beispiele das lebendigste Wort überkommen und darnach
handeln.” So sind aber schlechte Beispiele gleich schale Worte und böse
Folgen.
Der nicht vorhandene
Zölibat oder die Unterscheidung zwischen Männern in der Heiligen Schrift
1. Ein Gottesdiener ist derjenige, der
die Gottesgebote erfüllt und nach der Gotteslehre lebt, wie es die Heilige
Schrift lehrt, und der die Salbung des Heiligen Geistes hat, wie es in der
Postelgeschichte 2; - 1. Kor. 12. und 14. Kapitel; Mark. 16, 15 -18 usw. zu
ersehen ist (Lies: „Wer ist ein Diener Gottes?“)
2. Wenn
heutzutage ein in einem Bischof-Sprengel waltender Priester ein Kind von seiner
Köchin hat, die eigentlich seine Eva (d.h. ohne Ehe oder politisches „Gesetz“) ist, da erhebt sich nicht nur die
irregeführte Gemeinde, sondern auch der Bischof dagegen, er entzieht ihm das
Messelesen oder versetzt ihn auf einen sogenannten „Strafseelsorgerposten“ in
unwirtlicher Gegend oder ins Gebirge, während doch jeder Mensch ohne Ausnahme,
ob Papst oder Bettler dafür auf der Welt ist, um seine Prüfungszeit zu
bestehen, sich in allem zu demütigen, eines Weibes Mann und Vater von Kindern
zu werden, diese nach göttlichen Geboten zu erziehen und Gott über alles und
seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben. Eine Ausnahme existiert nicht, denn
Ich Christus sagte: «Nur einer ist Vater, Herr,
Meister und Richter, und der ist Gott im Himmel; ihr alle seid aber Brüder»
(Matth.
23,8-12; Hebr. 12,23).
3. Um die
letzte Deutung unklar zu machen, erfand man die Bezeichnung: „Bruder in
Christo“, oder „Amtsbruder“.
4. Die
Menschen sind aber nicht mythische Brüder in Christo, sondern, weil Gott euer
aller Vater ist, seid ihr alle Seine Kinder und als solche lauter
Geistesbrüder, und da euer Leib nur eine vorübergehende Hülle des geistigen
Körpers eures Seins aus Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit ist, daher seid ihr wahre
Brüder auch im materiellen Leibe, denn Gott hat nie die Erde verteilt, nie
einen zum Sklaven dem anderen unterstellt; ihr seid nur Verwalter göttlichen
Eigentums der Erde. Und wer zum Herrn über andere geworden ist, der soll sie
alle als Brüder betrachten und als Brüder behandeln; dann ist er als guter
Verwalter göttlicher Güter zu nennen. Ein utopischer Sozialismus kann aber nur
unter einer Herde und nur unter einem Hirten erstehen und bestehen. Diese Herde
muß aber ein geistig-göttliches Geschlecht sein, während heutzutage ein
Geschlecht lebt, das die Erde zu einer Hölle gemacht hat. Daher kann keine Rede
von einem geistigen Welthirten, der Ich Jesus Selbst wäre, nach heutigen
sozialistischen Ideen sein. – Nun schauen wir in die Bibel, was da über Zölibat
oder Ehe steht.
*
5 Darüber
leset ihr beim Propheten Hesekiel 44,22 folgendes:
I ) «Sie sollen keine Witwe noch Geschiedene sich zur Frau
nehmen; sondern Jungfrauen (d.h. Reine, Keusche) vom Samen des Hauses Israels, oder eine Witwe, welche eine
Priesterwitwe ist, dürfen sie nehmen».
II ) Dasselbe sagte
Jehova schon durch Moses (3. Mos. 21,13-15): «Der Priester soll ein Weib in ihrer Jungfrauschaft nehmen; - eine Witwe und
eine Geschiedene und eine Entehrte, eine Hure, diese soll er nicht nehmen;
sondern eine Jungfrau aus seinem Volke soll er als Weib nehmen; dass er seinen
Samen nicht entweihe in seinem Volke; denn Ich bin Jehova, der ihn heiligt».
6. In
diesen Vorschriften ist der Wille Gottes für den ersten (alten) Bund ausgedrückt, dass Priester
verheiratet und ihre Frauen rein und keusch sein müssen, daher Jungfrauen oder
Priesterwitwen nach mosaischem Gesetze.
7.
Weiteres darüber leset ihr im ersten Briefe des Apostels Paul an Timotheus im
3. Kapitel für den 2. (neue) Bund:
I ) (Tim. 3,1-16) «Bewähret ist das Wort: Wer nach einem Bischofsamte strebt,
der sucht ein gutes Werk. Darum muß ein Bischof [epi-scopus „Aufseher]
unbescholten sein, eines Weibes Mann, nüchtern, gesetzt, wohlgesittet,
gastfrei, lehrfähig; er darf kein Trunkenbold, kein Zänker, sondern sanfter,
von Zank und Habsucht freier Mann sein, der seinem Hause gut vorsteht und
gehorsame Kinder hat, von ganz keuscher Sitte. Denn wer seinem Hause nicht vorzustehen
weiß, wie wird er für die Gemeinde sorgen? Kein Neuling darf er sein, damit er
nicht durch Übermut in das Gericht des Teufels falle, auch bei denen, die
draußen sind, muß er einen guten Ruf haben, damit er nicht in die Schmähungen
und Fallstricke des Teufels gerate. Ebenso müssen die Diakonen ehrwürdige
Männer sein, nicht zweizüngig, nicht dem übermäßigen Trunk ergeben, nicht
schändlich gewinnsüchtig, bewahrend das Geheimnis des Glaubens in reinem
Gewissen. Auch sollen sie zuvor geprüft, dann zum Amt kommen, wenn sie
untadelhaft befunden werden. Die Weiber müssen gleicherweise züchtig sein,
keine Klatscherinnen, nüchtern, in allen treu (glaubensfest), Die Diakonen sollen (jeder) eines Weibes
Männer sein und ihren Kindern und ihren eigenen Häusern wohl vorstehen. Denn
welche ihr Amt wohl verwalten, gewinnen eine schöne Ehrenstufe und viele
Freimütigkeit im Glauben, der in Christo Jesu ist. Ich schreibe dir dieses …
damit … du wissest, wie du dich zu verhalten hast in dem Hause Gottes, welches
ist die Kirche des lebendigen Gottes, ein Pfeiler und eine Grundfeste der
Wahrheit. Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottseligkeit; geoffenbaret
im Fleische, gerechtfertigt im Geiste, geschauet von Engeln, verkündet unter
den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen zur Herrlichkeit».
II ) (Tim. Kapitel 4,1-5): «Bestimmt aber sagt der Geist, dass in den letzten Zeiten
einige vom Glauben abfallen werden, achtend auf Irr- oder Truggeister und
Teufelslehren; Die mit „Scheinheiligkeit“ Lügen verbreiten, gebrandmarkt am
eigenen Gewissen; die verbieten zu heiraten und gewisse Speisen zu genießen,
welche Gott geschaffen, dass sie dankbar genossen werden von den Gläubigen und
von denen, welche die Wahrheit erkannt. Denn alles von Gott Geschaffene ist gut
und nichts verwerflich, was dankbar genossen wird. Denn es wird geheiligt durch
Gottes Wort und durch das Gebet».
8.
Hiermit haben wir erfahren, dass der Bischof kein solches Amt ist, wie man es
heutzutage darunter versteht, sondern der Bischof muß sein eigenes Haus, ein
Weib und Kinder haben, es ist ein Ehrenamt, aber kein bezahltes.
9. Die
Diakonen – heutzutage angehende Priester – sie müssen auch Weiber und Kinder,
wie die Protestanten haben. Auch hier ist von einer Anstellung mit fixer Besoldung
keine Rede gewesen, sondern sie mussten eigene Häuser haben, wovon sie lebten.
Aber, wenn sie arbeiten, dann sollen sie entschädigt werden, denn jeder
Arbeiter ist seines Lohnes wert (Luk. 5,18). Das (ihre) Verbot des
Heiratens der Priester nannte der Heilige Geist Irr- und Teufelslehre und die
Verfechter derselben „Scheinheilige“, die „Lügen“ verbreiten.
[index]
Bis 1200 heirateten
die Prälaten, wie von den Aposteln angegeben
1. Paulus schriebt an Titus 1,5-5: «Deswegen habe ich dich in Kreta zurückgelassen, damit du
das, was noch fehlt, vollends in Ordnung brächtest und in jeder Stadt Älteste (aus der Gemeinde – heute dafür Priester) ansetzest,
wie ich dir aufgetragen habe; wenn nämlich jemand unbescholtenen Rufes ist,
eines Weibes Mann, der gläubige Kinder hat».
2. Weil
die Urchristen keine Zeremonien hatten, also hatten sie auch keine Priester im
heutigen Sinne, sondern fromme alte Familienväter als Aufseher (griechischlat.
Episcopus, was deutsch Bischof lautet), über die Gemeinde.
3. Über
die Ehe der Apostel (deren Stellvertreter sich die Priester bezeichnen, die
aber nicht wie die Apostel leben) schreibt der Apostel Paul im 1. Briefe an die
Korinter im 9. Kapitel wie folgt:. «Haben wir nicht
Macht und Recht eine christliche Schwester zum Weibe mit umherzuführen wie die
anderen Apostel und des Herrn Brüder (Halbbrüder) und
Kephas? (d.h. Fels Petrus)
4. Die
griechisch-lutherische Bibel sagt hier: „eine Schwester zum Weibe mit
herumzuziehen“ (das nicht leibliche Schwester darunter gemeint war - vgl. 3. Mos. 20, 17) Da Ich Jesus sagte: Ihr alle seid
Brüder und Kinder eines Vaters im Himmel (Matth. 23,8-9), daher ist hier keine leibliche
Schwester gemeint, sondern ein Frauenzimmer überhaupt als Schwester zu Brüdern.
Da ihr nur einen geistigen Vater habet und als Kinder eines Vaters dann nie
anders als Brüder und Schwestern sein könnet. Im Geisterreich ist dieses
Verhältnis allgemein. Dasselbe lehren auch Geisteroffenbarungen in
spiritistischen Zirkeln und das stimmt mit Meiner göttlichern Lehre überein.
Daraus ist es doch klar, wenn die Apostel ihre Weiber hatten, dass dann die
Ehelosigkeit der Priester gegen Meine Lehre durch die Apostel ist.
5.
Derselbe Gott, Der im Alten Testament die Priesterehe angeordnet hatte,
Derselbe lebt auch heutzutage noch, und da leset ihr, dass alle Patriarchen,
Propheten, Moses und Aaron, David und Salomon und die Priester aus dem Stamme
Levi verheiratet waren. Warum soll Ich heutzutage nach dem Willen der Priester Meine
göttliche Ordnung verworfen haben?
6. Das
Zölibat ist erst unter Innocens III. Im Jahre 1015 und Gregor VII. Dem Großen
im Jahre 1074 fest eingeführt worden, damit größere Geldopfer der Kirche
blieben.
*
(Zitat von F. Schumi aus dem großen Johannesevangelium, das Jakob Lorber
1862 diktiert wurde)
(G.E.G. 8/23,14-16): « (14) Wo und wann ihr irgend eine solche (auf
Irrwegen wandelnde) Gemeinde bekehrt, sie geheilt und aus in
Meinem Namen gefestet habt, so stellet dann aus ihrer Mitte den kundigsten und
getreuesten Mitbürger zu einem Hüter und Aufseher (amicabilem custodem et
episcopum) über die Gemeinde; erteilet ihm besonders
die Gaben des Heiligen Geistes, auf dass er ein wahrer Wohltäter der ihm
anvertrauten Gemeinde werden und sein kann. - Aber bindet ihn nicht mit einem
Mußgesetze, was auch er gegen die Glieder der Gemeinde zu beobachten haben
soll, mit Ausnahme der Kinder, wie Ich euch dafür schon eine Weisung gegeben
habe. – (15) Aber obwohl ein
solcher Hüter von euch bestellt wird in Meinem Namen, so soll er aber dennoch
darum keinen irdischen Rang haben, sondern er soll sein gleich euch ein
demütigster und wie ein geringster Diener der ihm anvertrauten Brüder und
Schwestern und soll sich von ihnen nicht ehren oder für seine ihnen geleisteten
Dienste gar belohnen lassen; denn was er umsonst erhalten hat, das soll er
umsonst wieder geben in aller Liebe seinen irgend schwächer begabten Brüdern
und Schwestern. (16) Was ihm aber die freie Liebe seiner
Gemeinde bieten wird, das soll er auch annehmen, gleich also, wie Ich solches
auch euch gestattet habe; - denn wer einem von Mir Gesandten etwas Gutes tun
wird, der wird auch den Lohn eines Gesandten ernten ». (Ev.J.Ch. V, 388. 1.
Aufl.)
[index]
Der erhöhte Hochmut
des päpstlichen Ranges mit der Pantoffel-Kuß
1. Im Jahre 607 hat der Papst Bonifaz
III. vom griechischen Kaiser Phokas, der auch Rom beherrschte, die Gnade
erlangt, dass Phokas ein Dekret erließ, nach welchem rechtmäßig allein dem
Papste der Titel eines „allgemeinen“ Bischofs gebühre. (Pat. 199 [67] )
2. Von
nun an nahm die Anmaßung zu, so dass sich schon hundert Jahre später (710) Papst Konstantin I. von
griechischen Kaiser Justitian II. die Füsse küssen ließ, bis endlich gegen Ende
des achten Jahrhunderts die Päpste schon große weltliche Fürsten in Italien
waren, denn sie besaßen seit der Schenkung Pipins (754) den Kirchenstaat. (Pat. 258)
3. Ja
sogar der Kaiser Friedrich I. (der Rotbart reg. 1152-1190) erniedrigte sich so weit, dem Papste
Alexander III. den Pantoffel zu küssen, freilich mit den Worten: „Nicht dir
gilt es, sondern Petrus“; worauf der unverschämte Papst erwiderte: „Mir und
Petrus“. (Pat. 649)
4. Diesem
grenzenlosen Hochmut, den Ich Jesus als Gott im voraus sah, stellte Ich
folgendes entgegen: Ich als Herr des Himmels und der Erde wusch Meinen Jüngern
die Füße und sagte: «Wahrlich, wahrlich, Ich sage
euch: Der Knecht (Bischof, Pappst) ist
nicht mehr, denn sein Herr (Gott Jesus); und
der Apostel („Gesandte“ als Evangelienprediger) nicht
höher, als (Gott Jesus) der
ihn gesandt» (Johs. 13,5 ff)
5. Andren
ihre schmutzigen Füße zu waschen ist doch sehr stark verschieden von
hochmütigem Pantoffelkuß des Papstes!
6. (die Demut der
Apostel ist anders):
Als Petrus nach Cäsarea zum Hauptmann Kornelius kam, ging Kornelius ihm
entgegen und fiel ihm zu Füßen und betete ihn an. Petrus aber richtete ihn auf
und sprach: «Steh auf, auch ich bin ein Mensch!»
(Apg.
10,22-26)
7. „Da
das die Apostel Barnabas und Paulus hörten, dass das Volk zu Lystra sie zu
Göttern machen und ihnen opfern wollte, zerrissen sie ihre Gewänder, sprangen
unter das Volk, riefen und sagten: «Ihr Männer, was
tut ihr da? Auch wir sind desgleichen wir ihr, sterbliche Menschen!»
(Apg.
14,6-14)
[index]
Die bescheidene Tat,
die Füße zu waschen
Diktat am 4. Feb. 1898
1. In der Zeit Meines Erdenwandels lebte
Ich als Gott und Herr der Unendlichkeit einfach und ließ nichts merken, dass
Ich besser wäre als andere Menschen, sondern Ich tat dasselbe, was die ganze
Welt tun soll, nämlich, Ich war bescheiden, liebenswürdig und allen
zuvorkommend. Dadurch gewann Ich die Herzen aller, und jeder Mensch hatte
freien Zutritt zu Mir, denn Ich bin nicht gekommen auf die Welt, um Mich ehren
zu lassen, auch ließ Ich Mich nicht anders bedienen als es für alle gang und
gebe war, denn Ich wollte mit Meinem Beispiele voranleuchten und zeigen, dass
alle Menschen gleich sind und niemand sich für besser halten soll.
2. Am
Vorabende Meines Leidens habe Ich aber, Ich der Herr aller Herren der König
aller Könige, die staubigen Füße meiner Jünger gewaschen, denn Ich habe in der
Tat zeigen wollen, was Ich lehrte, dass der größte Diener aller sein soll. (Matth. 23,11)
3.
Allerdings wird diese Meine Handlung der Demütigung nachgemacht, - aber nur
einmal jährlich und an zuvor gereinigten Füßen, sonst aber ist die hohe Person
(Wer,
am Gründonnerstag anderen die Füße wäscht) entzogen (bereitwillig) dem Blicke der allgemeinen
Gleichberechtigung als Bruder aller Menschen. Das war bei Mir nicht der Fall.
Ich war demütig bis in den Tod, und bin noch immer, als Vater, Meinen Kindern
allen gleich zugänglich; denn Ich spreche doch im Herzen mit ihnen, ob sie
Herrscher oder Bettler, Herren oder Diener, Gute oder Böse, Wohl- oder
Missetäter sind, den Einen lobend, den Anderen aneifernd, den Dritten tadelnd,
den Vierten warnend usw. So bin Ich noch immer derselbe Jesus, der Ich von
Ewigkeit als liebender Vater Meiner Kinder war, und lasse Mich nicht äußerlich oder
zeremoniell loben und preisen, denn das ist mir alles ein Greuel, sondern im
Herzen durch Liebe, Demut, Sanftmut, Keuschheit und in der Nächstenliebe, alles
Übrige ist Mir zuwider, und verpönt vor Meinem Throne.
4. Daraus
ersehet ihr, wie falsch euer Tun und Handeln ist, und dass es als Sünde des
Hochmuts in Meinen Augen steht. Amen!
*
5. Ich
Jesus, sagte:
I ) (Mathäus 2311): «Wer der Größte unter euch ist, der soll euer Diener sein».
II ) (Lukas 9,46-48): «Und es kam ihnen der Gedanke der Frage ein: “Wer der Größte
unter ihnen sei?” Jesus aber, der die Gedanken ihres Herzens sah, nahm ein Kind
und stellte es neben Sich. Und sprach zu ihnen: Wer dieses Kind aufnimmt in
Meinem Namen, der nimmt Mich auf und wer Mich aufnimmt, der nimmt Den auf, der
Mich gesandt hat. Denn wer (durch die Demut des
Herzens)
der Kleinste unter euch allen ist, der ist der
Größte».
III ) (Lukas 22,24-27): «Es erhub sich auch ein Zank unter ihnen, welcher unter ihnen
sollte für den Größten gehalten werden. Er aber sprach zu ihnen: “Die
weltlichen Könige herrschen und die Gewaltigen nennt man gnädige Herren. Bei
euch soll dies nicht die Ordnung sein, sondern der Größte unter euch sei wie
der Kleinste (Einfachste,
Demütigste), und der Oberste, Vornehmste (zuvorkommend) wie ein Diener.
Denn wer ist größer? Der zu Tische sitzt, oder der bedient? Ist es nicht der,
welcher zu Tische sitzt? Ich aber bin unter euch, wie der, der bedienet».
(Matth.
20,24-28: Mark. 9,32-34; und 10,42-45)
IV ) (Matth 23,8 und 10) «Ihr sollet euch aber nicht Rabbi (d.i. Lehrer oder Doktor) nennen
lassen, denn Einer ist euer (Lehr-) Meister (lateinisch magister), nämlich Christus, ihr aber seid alle Brüder untereinander». … «Auch sollet
ihr euch nicht Lehrer (lateinisch
doctores, man kann noch dazu setzen und professores) nennen,
denn Einer ist euer Leherer, nämlich Christus».
6. Und
doch nennen sie sich Doktoren, Professoren und Lehrer der Theologie und
Kirchenrechte; damit verwerfen sie das Gebot und den Lehrer Christus und
stellen sich selbst als Lehrchristuse auf.
7. Ich,
Jesus, sagte: «Eher müssten Himmel und Erde
vergehen, bevor Meine Worte vergehen» (So lautet nämlich
richtig dieser Vers) (Matth. 24,35; Mark.
13,31; Luk. 21,33)
8. Damit
sagte Ich, dass nur Meine eigene als Gotteslehre wahr, gut und auf ewig
bestehend ist, und dass keine Menschen-Lehrsatzungen (Dogmen) aufgestellt werden sollen, weil die Menschen
(für
eigene Vorteile und Interessen die Lehrsatzungen aufstellen und daher) Lügner sind, wie der Prophet David
sich ganz zutreffend äußert (Ps. 116,11); während nur Ich Jesus, der Weg, die Wahrheit und das Leben, weil
Gott, bin. (Johs. 14,6)
[index]
Die Dornenkrone
Christi und die päpstliche Tiara
5. Feb. 1898 durch Franz
Schumi, Graz
1.
Liebe Kinder, Ich trug für euch die schreckliche Dornenkrone, die Mir tief in
den Kopf stachen und Ich trug sie mit Geduld aus Liebe zu Meinen Kindern. Nun
schauet aber Meinen Stellvertreter in Rom an, der natürlich nicht von Mir
ernannt wurde, daher auch nicht von Mir anerkannt, der trägt eine dreifache
Krone mit Edelsteinen voll besetzt, die einen großen Wert repräsentiert.
2. Sie
ist eine heidnische Erinnerung an den obersten Heidenpriester Pontifex Maximus[1] in Rom, nach der sie nachgemacht
ist. Sie erinnert auch an die dreifache Krone des persisch-heidnischen
Sonnengottes Mithra[2].
Die dreifache Krone repräsentiert zugleich Die Dreieinigkeit Gottes und die
Herrschaft über Himmel, Erde und die Hölle und ist eine Verhöhnung Meiner
Dornenkrone, denn die Päpste betragen sich schon seit vielen Jahrhunderten als
Gott, indem sie nicht nur diese Heidenpriesterkrone tragen, sondern sich auch
immer für unfehlbar halten, wie aus der Weltgeschichte schon seit dem IX.
Jahrhundert bekannt ist, wozu Mein Titel „Heiliger Vater“ mitinbegriffen ist.
3. Kann
es wohl einen größeren Hochmut und Verhöhnung Meiner Demut und Leiden geben,
als so ein Papst auf seinem Throne ganz im Gold angetan und mit Edelsteinen
geschmückt, einen weltlichen Gott und Herrscher vorstellend? Oh, wehe euch ihr
unglücklichen verlorenen Schafe Meiner Herde! Der Weg zu Mir wird euch lange,
lange dauern, er wird kein Ende nehmen wollen. Und für eine Spanne Lebens
opfert man so geringschätzend den Himmel für die Hölle, die selbstverständlich
nachfolgen muß.
4. Ja,
Rom, du hast deine Rolle ausgespielt, denn der wahre heilige Vater weilt schon
unter Seinen Kindern und lehrt sie, während du noch von Glück, Geld und Ansehen
träumst und wähnst nicht, dass die Geisterhand von Babylon auch dir schon die
entscheidenden Worte schreibt! Es währet alles seine Zeit, dann folgt die neue
Ordnung und so auch hier. Amen!
[index]
Das Kreuz,
Äußerlichkeit, Göttlichkeit, Unfehlbarkeit, der Ehrwürdigste
Diktat am 7. Feb. 1898
1. Liebe Kinder, das Kreuz, das einst
ein Schandpfahl war, ist nun ein Ehrenzeichen für jeden wahren Christen. Diesen
Schandpfahl trug Ich aus Liebe zu euch auf Golgatha, um dort aus Liebe zu
Meinen Kindern den schrecklichen Schand-Kreuzestod zu erleiden. Nun schauet
aber den päpstlichen Hirtenstab an, lse i zwar ein Kreuz, nämlich ein
Doppelkreuz, aber es ist kein Demutskreuz, sondern ein Hochmutskreuz, weil aus
Gold und ein Ehrenzeichen der päpstlichen Würde, nicht aber lse ine Erinnerung
an Meine Demütigung. So sehet ihr in allem das Verkehrte und nur das
Erscheinliche des Wahren, aber nicht das Wahre selbst.
*
2. Wenn
ihr die Materie betrachtet, so findet ihr, dass die schönen Tiere gewöhnlich
auch böse, die schönsten Blumen oft giftig, die schönsten Weiber oft aus
Eitelkeit eines schwachen Charakters sind und so steht unter allen kirchlichen
Anstalten die römische Peterskirche in der äußeren Pracht und Schönheit sicher
bei weitem oben an und im Inneren ist sie ohne Zweifel die schlechteste gleich
der Satana, auch sie ist das schönste weibliche Wesen der Gottesschöpfung
äußerlich gewesen, - innerlich ist sie nun der lebendige Satan und aus sich
selbst die pure Hölle.
3. Und so
bewohnen die schönsten Länder der Erde vielfach schlechte Menschen und böse
Tiere, und das Unkraut wuchert ungeheuer. In den schönsten Palästen wohnen zwar
äußerlich gewöhnlich die reichsten und üppigsten Menschen; aber welches Geistes
Kinder sind sie zu allermeist? Was äußerlich zu sehr glänzt, das ist meistens
des Teufels. Und so auch, je mehr Tapferkeits-Orden auf dem Rocke, desto mehr
Menschen muß man umgebracht, und Tausende zu Sklaven und zu Bettlern gemacht
haben.
*
4. Jehova
sprach zu den Menschen: «Götter seid ihr, und Söhne
des Höchsten ihr alle» (Ps. 82,6)
5. Ich
Jesus antwortete den Juden: «Steht in eurem Gesetze
nicht geschrieben: Ich habe gesagt: “Ihr seid Götter” ? – Wenn Jehova sie
Götter nannte, an welche der Ausspruch Gottes erging, und die Schrift doch
nicht verworfen werden kann; wie könnet ihr denn sagen zu Dem, Den der Vater
geweihet und in die Welt gesandt hat: Du lästerst Gott! Weil Ich gesagt habe:
Ich bin Gottes Sohn?» (Joh. 10,34-36)
6. Diese
Aussage, dass Menschen Götter sind, ist wohl ganz richtig, aber sie müssen als
Kinder eines Gottes göttlich leben und handeln; so lange aber die Menschen
höllisch leben und handeln, sind sie zu Höllengeistern gewordene „verlorene
Söhne und Töchter Gottes.“
7.
Freilich sind sie noch immer Götter aber böse, die man Teufel nennt, altgr.
„dia bolus“ und das heißt zu deutsch „böser Gott“, dessen Wohnung nicht der
Himmel, sondern die Hölle ist. Solche Höllenbewohner aber sind heutzutage mit
wenig Ausnahmen alle (ex) Menschen, weil sie eben böse sind und nicht gut. Die Erde ist eine
Wohnung der Höllenbewohner geworden, die alle nicht das Wort Gottes erfüllen,
sondern gegen dasselbe leben und handeln.
8. Nach
dem Römischen Katechismus Pars II. Cap. VII. Quaestio 2. Steht jeder Priester
der römischen Kirche so hoch über alle anderen Menschen, dass errie Gott
genannt wird, der des unsterblichen Gottes Kraft und Majestät bei uns inne hat.
– Da aber der Wortlaut dieser hochmütigen Lehre so bedeutungsvoll ist, gebe ich
sie wörtlich samt der Übersetzung mit:
(Cat. Rom. P.II. Cap. VII Qu. 2): Cum Episcopi et Sacerdotes tamquam Die interpretes et internuncii quidam sint, qui ejus nomine divinam legem et vitae praecepta homines edocent, et ipsius Die perdonam in terris gerunt; perpiscuum est, eam esse illorum functionem, qua nulla major excogitari possit, quare merito non solum angeli sed Dü etiam, quod Die immortalis vim et numen apud nos teneant, appellantur. Potestatis enim, quae illis collata est, humanam quoque rationem atque intelligentiam superat; nedum ei aliquid par, et simile in terris inveniri queat. |
(Römischer Katechismus Teil II Kap. VII
quaestio 2): Da die Bischöfe und Priester gleichsam die
Dolmetscher und Botschafter Gottes sind, die in Seinem Namen die Menschen im
göttlichen Gesetze und in den Vorschriften des Lebens unterrichten und die
Person Gottes selbst auf Erden vertreten, so ist klar, dass ihr Amt ein
solches sei, wie es nicht erhabener gedacht werden kann. Deswegen werden sie
mit Recht nicht nur Engel, sondern auch Götter genannt, weil sie des
unsterblichen Gottes Kraft und Majestät bei uns inne haben. Denn die Macht,
welche ihnen übertragen ist, übersteigt die menschliche Vernunft und
Intelligenz; geschweige, dass ihr auf Erden irgendetwas gleich oder ähnlich
befunden werden könne. |
*
9. Dieser
Aufklärung zufolge stellt sich die römische Priesterschaft zu lauter Göttern
auf, welche mit göttlicher Kraft, Majestät, Vernunft und Intelligenz begabt,
hoch über der Würde der Menschen stehen, da ihnen in diesem Falle nichts gleichen
kann.
10. Über
diesen Göttern stehen die Bischöfe, die als Obergötter fungierend, auch höher
mit „Hochwürdigste“ tituliert werden. Sie werden die pastores ovium das heißt:
die „Hirten der Schafe“, oder die Herren derer genannt, die wie Schafe stillzuschweigen
und zu folgen haben. (Cat. Rom. Pars II, cap. VII. Questio 24)
11. Über
diesen Göttern steht der unfehlbare Obergott „Papst“ seit dem 18.7.1870 als
solcher proklamiert, weil er unfehlbar ist, wenn er von seinem Lehrstuhl aus
spricht. Er als Obergott bestätiget auch all die Verfluchungen der Konzile.
12. Wenn
der Papst ein Konzilium zusammen beruft, so nennen sich die versammelten
„Götter“: „eine hochheilige, im heiligen Geiste zusammengekommene Versammlung.“
In jedem solchen Konzil stecken sie etwas Neues auf, was gegen Meine reine
Lehre verstößt, aber wer wird diesen Rittern im schwarzen Rock entgegentreten?
Denn sie sind voll des römischen Geistes! Daher: statt zu segnen, fluchen sie;
statt die Seelen durch die rechte Christuslehre für den Himmel zu gewinnen,
stellen sie hab-, ehr- und herrschsüchtige Menschensatzungen auf, und
verfluchen alle in die Hölle, welche diese, bloß für ihre Vorteile
aufgestellten Satzungen nicht glauben wollen. Allein das Tridenter Konzil, vom
Jahre 1545-1563 tagend, enthält 113 Verfluchungen gegen diejenigen Christen,
welche den widerchristlichen Beschlüssen der damals versammelten Bischöfe sich
nicht unterwerfen wollten.
13. Da
Ich Christus euer Geist und euer Leben nach Apostel Paul an die Korinter, Römer
und Galater in euch bin, daher wird mit jedem solchen antichristlichen Fluch,
der über euch, als Christusgläubigen ausgesprochen wird, in erster Reihe Ich
Jesus Christus, euer Gott und Vater – in die Hölle verflucht; und alle
Priester, alle Vollstrecker der Synodal-Beschlüsse sind die untergebenen der
über die Synodal-Beschlüsse wachenden Bischöfe.
14. Nach
Moses Lehre, nach dem ersten Gebote Gottes heißt es: Ich bin der Herr, dein
Gott, du sollst keine anderen Götter neben Mir haben, (II. Mos. 20,2-3) gibt es nur einen Gott als
heiligen Vater (Joh. 17,11)
Dagegen nach der Lehre der römischen Kirche über 260 Päpste als Hauptgötter;
viele tausende Kardinäle, Patriarchen, Erzbischöfe und Bischöfe, die bis heute
gelebt, als Obergötter der Kirche, und Millionen Priester als Götter, wie sie
sich selber nennen, oder „Halbgötter“ wie Ich sie nenne.
*
15. Die Geistlichen lehren euch, dass der
„Hochwürdigste“ im Tabernackel wohnt, und doch titulieren sie rücksichtslos dessen,
auch den Domprobst, Bischof und Erzbischof „Hochwürdigster“, wie Gott selbst.
16. Und wie es einst neben Götter auch Halbgötter gab,
also gibt es auch heutzutage neben „Hochwürdigsten“ auch „Hochwürdige“, und
letzteren Titel führt ein jeder römische Priester.
*
(Kommentar von F.
Schumi):
Der Papst Leo
XIII. hat schon als Bischof von Perugia die Reformation (von Martin Luther) als Mutter alles Schlechten, als moralische Pest bezeichnet. – In
einem Erlaß vom 3. 12. 1880 hat er als Papst von den protestantischen
Missionaren gesagt, dass sie sich bemühten, „die Herrschaft des Fürsten der
Finsternis auszubreiten“, d.h. mit anderen Worten, sie seien Apostel des
Teufels, weil die protestantischen Missionare die Lehre der Heiligen Schrift,
statt päpstliche Menschensatzungen verbreiten. – Im Jahre 1881 wurde die
Reformation wiederum von ihm als Wurzel des Sozialismus, Kommunismus und
Nihilismus verleumdet, somit sind die protestantischen Bischöfe mit ihrem
Staatsoberhaupte weil zugleich Haupt der deutschen Kirche, nämlich der deutsche
Kaiser: Sozialisten, Kommunarden und Nihilisten! Herrliche Blüten römischer
Sophisterei!
[index]
Hirtenstab,
Bischofsstab und Bischofsanzug
Diktat am 15.2.1898
1. Ich sagte Meinen Jüngern: «Nehmet keinen Stab (des Ansehens) mit» (Luk. 9,3). Und so geschah es auch. Was tun aber die aus den einfachen
Urchristengemeinden sich entwickelten Aufseher? (oder Bischöfe). Denn epi-scopus bedeutet
„Auf-seher“ oder „Über-seher“. Sie haben einen Ehrenstab von Gold glänzend als
Zeichen ihrer Würde, während die ersten von Aposteln aufgestellter Bischöfe
nichts besser waren, als die anderen Brüder der Christengemeinde. Ihr Anzug war
gleich allen anderen Menschen, denn sie mussten achtbare Familienväter sein und
von Eigenem leben. Schauet aber die heutigen Bischöfe mit ihrer von den
Heidenpriestern nachgeahmten verbrämten Kleidern, Bischofskappen usw.! und es
wird euch bald klar sein, dass sie nicht nach dem Sinne, wie die Apostel, die
Urchristengemeinde-Aufseher aufgestellt haben, sind, und daher auch ein Geist
in ihnen wehen muß, wie ihre selbstgeschaffene, von Gottesdienern abweichende
Stellung und Bekleidung dartut.
*
2. Man
schütte aber mit dem Badewasser nicht auch das Kind aus! D.h. mit anderen
Worten: Man verwerfe Meine reine göttliche Lehre wegen den unchristlichen
Menschensatzungen der römischen Päpste nicht, sondern man behalte das Gute
biblisch Erwiesene, und verwerfe nur das, was unchristlich und nur zum Erwerb
von Geld, Ehre und Herrschaft der Priesterschaft aufgestellt wurde – aber durch
die Bibel nicht als apostolisch erwiesen dasteht.
[index]
In der
römisch-katholischen Kirche ist alles heilig
1. Die Bedeutung des Wortes „heilig“ ist
eine unendlich erhabene, irdisch unerreichbare, den Menschen bisher zu weit
entfernte, um sie zu fassen. «Niemand ist heilig
als Gott allein!», Heißt es in der Offenbarung Johannes 15,4, was
gleichbedeutend für „gut“ d.i. „heilig“, „unfehlbar“ oder krystallrein“ ist. (vgl. Matth. 19,17) Und dies in bezug Meiner Liebe als
Vater der Schöpfung, als Weisheit (Sohn) in bezug der wunderbarsten Vollendung der unzähligen Gedankenformen
und ihrer allweisen Bestimmung und schließlich in bezug auf die unnachbare
Allmacht, durch welche die durch die Liebe und Weisheit geformte Ordnung ins
Leben gerufen wurde.
2. Die
slavische Sprache hat für „heilig“ den Ausdruck „svati“, sveti“ aus svanta
sanskritisch, und dieser Ausdruck bedeutet zugleich hell, licht; verbindet ihr
diese Bezeichnung mit dem Sinn des allerhöchsten, was ihr unter der Heiligkeit
der göttlichen Liebe, Weisheit und Allmacht, oder der heiligen Dreieinigkeit
verstehet, so findet ihr in diesem „heilig“, welches nur Gott allein gebührt –
da es nur für die göttlichen unerreichbaren, unnahbaren und unendlichen
Potenzen, die ein verzehrendes allmächtiges Feuer (2. Mos. 24,17; - 33,20; - 5.
Mos. 4,24) darstellen,
gebraucht werden kann, und darf, dass es ein Ausdruck ist, welchen ihr schwache
Menschen nicht einmal fassen könnet, weil es der Abglanz der Eigenschaft der
göttlichen Dreieinigkeit ist, welche in allem unerforschlich und unendlich ist.
3. Und so
wie ihr die Gottheit in ihrem Ursinn nicht fassen könnet, so könnet ihr auch
die grundtiefe Vollkommenheit ihrer Eigenschaften, die als heilig bezeichnet
werden, nicht fassen. Wer daher aus eigener Machtvollkommenheit Sonnen-,
Planeten- und Sternen-Welten erschaffen kann, oder sie schon hat, Der ist
heilig !
*
4. Der
Name Papst ist eines griechisch-deutschen Ursprungs. Griechisch pappas bedeutete
Vater, daraus hat der Slovene das Wort Papez. Das deutsche Wort Papst kommt
durch Anstückelung eines t im Auslaut, welches von der leichteren
Laut-Verschiebung an einigen Hauptwörtern ein t anfügte, welches im
Althochdeutschen nicht bestand, z.B. vergleiche cupmanascapi jetzt
Kaufmannschaft, und so ist aus pappas – paps(t) geworden. Ursprünglich war
pappas (gotisch=ahd.
Ato d.h. „Vater), ein
Ehrentitel eines jeden Bischofs; griechisch nannte man sie epi-scopus=
Auf-seher (der Gemeinde).
Der Orthodoxe nennt den Geistlichen popa von papa italisch „Vater“, - Daß diese
Bezeichnung trotz Paulus (1. Kor. 4,15) falsch ist, ersehet ihr aus Matthäus 23,9.
*
5. Es
steht schon bei Samuel (1. Kor. 4,15) geschrieben: «Es ist niemand „heilig“ als
Jehova, ja, außer Dir ist keiner (heilig)». – In der römisch-katholischen
Bibel von Dr. Leander van Eß steht es gedruckt. „Herr Gott! Alleinherrscher,
du König der Völker …. Du allein bist heilig!” – So nämlich hörte Johannes
die seligen Sieger im Himmel Gott die Ehre gebend singen. (Offenbg. Joh.
15,3-4) Der Prophet
Maleachias (445 Jahre vor Christi) sagte: «Haben wir nicht einen Gott, der
uns geschaffen hat? Ist nicht Er ein Vater uns allen? (Maleachias 2,10) » – Und Ich, als Gott Vater Selbst – befahl
Meinen Jüngern: «Ihr sollt keinen von euch auf
Erden Vater nennen; denn nur Einer ist euer (geistiger) Vater,
der im Himmel ist» (Matth. 23,9).
6. Der
Titel (geistiger
Menschen- oder Seelen-)Vater
gebührt nur Mir Gott allein; denn nur Ich bin der Schöpfer der Seele, was
dasselbe als „Vater“ bedeutet, und die Seele ist durch Meinen „heiligen“ Willen
Formerin des Menschenleibes aus den Samen und Blute der irdischen Eltern. Die
Geister in spiritistischen Kreisen erzählen, dass im Geisterreich bei
Erwachsenen statt der Bezeichnung: Vater, Mutter und Kind, „Bruder“ und
„Schwester“ gegenseitig zu sagen üblich ist, dasselbe sage Ich Jesus in
christlich-theosophischen Büchern, und daher sagte Ich zu Meinen Jüngern: «Ihr alle seid Brüder untereinander» (Matth. 23,8). Weil Ich durch den Geist und die
Seele der eigentliche Vater und Schöpfer des Kindes bin, daher ist es
begreiflich, dass der Mensch ohne den Geist Gottes im Herzen der Seele, weder
leben, noch denken, noch sehen, noch hören, noch riechen könnte, weil alle
diese Sinne vom Gottesgeiste in euch, der Seele zuteil sind – und daraus ist es
ersichtlich, dass ihr bloß einen einzigen Vater in der ganzen Unendlichkeit
habet; dadurch aber seid ihr Brüder und Schwestern untereinander und Werkzeuge
und Kinder dieses heiligen himmlischen Vaters.
7. Nach
Meiner Lehre bedeutet „Heiliger Vater“ dasselbe wie „Gott“ und trotz Meines
direkten Verbotes, dass man niemanden soll auf Erden „Vater” nennen, noch
weniger „heilig“ bezeichnen, denn „heilig“ bin Ich allein Ich als Gott (ChtS 41,1), lässt sich der Papst mit dem Gott
allein zustehenden Titel „Heiliger Vater“ titulieren, also wie Ich beim letzten
Abendmahl Gott titulierte (Joh. 17,11) – Seht! So vertauschten die übermütigen Menschen die Majestät des
unvergänglichen Gottes mit dem Bilde des vergänglichen Menschen (Röm. 1,23) und zogen die Heiligkeit Gottes in
den Kot. (Heiliger Vater im neuen Jerusalem und heilige Vater in Rom sind doch
zwei Götter und nicht ein Gott, wie es das erste Gebot Gottes zu glauben lehrt).
8. Man
hat im alten und neuen Testamente die Bezeichnung „heilig“, „Heiliger“ und
„Vater“ oft weltlich gebraucht, aber immer missbräuchlich gegen Meine göttliche
Ordnung; denn bloß Einer kann der Höchste, der Heilige und der geistige Vater
aller Menschen und Geister sein und nicht eine Unzahl Unberufener, und somit
auch niemand als Mensch der „heilige Vater“ oder „Gott“ sein. Es ist das eine
hochmütige Anmaßung, wie Ich, Jesus, in christlich-theosophischen Büchern
lehre, dass man den nur Gott allein zustehenden Titel gebraucht, weil „heiliger
Vater“ ein Epithet oder Beiname für „Gott“ ist.
9. Mit
dem unpassenden Ausdruck „Heilige“ bezeichneten die Apostel in Ermangelung
eines besseren Ausdruckes die „Geistesdiener“ oder Reinlebende, welche strikte
nach Meiner Geisteslehre lebten und im Besitz göttlicher Geistesgaben und
Gnaden (1.
Kor. 12; - ChtS 73, 333)
waren.
10. Man
kann wohl das Wort „heiligen“ d.h. „sich geistig reinigen“ gebrauchen, nicht
aber die Bezeichnung „heilig“ und „Heiliger“ auf Menschen anwenden, weil diese
Titulierung nur Gott allein zusteht, da Ich allein „heilig“ oder „krystallrein“
bin, was den Menschen zu werden erst nach einer unendlichen Ewigkeit von
Millionen Jahren zu erreichen gelingen wird, um dann mit Mir vereint Gott-Eins
zu werden. Daraus mag jedem klar werden, welche grenzenlose Anmaßung es ist,
sündhafte Menschen für „heilig“, was „gottgleich“ zu sein bedeutet, zu erklären
und sie „Heiliger“, was soviel als „Gott“ bedeutet, zu titulieren.
11. Bei
den Juden wurde Jehova als Heiliger genannt, wie folgende Zitate dartun: «Ich bin der Herr, dein Gott, der „Heilige“ in Israel, dein
König» (Jesaia 43,15). –
«Ich bin Gott und nicht ein Mensch, und bin der
„Heilige“ unter dir» (Hosea 11,9). – «Du Herr, mein Gott, mein „Heiliger“,
der Du von Ewigkeit Herr bist». (Hab. 1,12) Weil Sich Gott Selbst als
„Heiliger“ bezeichnet, (der Ort, wo die Bundeslade mit den zehn Geboten Gottes
war, wurde von Moses das Heilige genannt. 2. Mos. 26,33) daher erwächst die Frage: Wie kommen sündige
Menschen dazu, neben diesen alleinigen Heiligen aus sündhaften Verstorbenen
„Heilige“ oder Götter zu machen ? – Soll das der Kulminationspunkt der selbst
erschaffnen Statthalterschaft Christi sein: Selbst Gottes Titel zu führen und
neue Götter zu erschaffen, wo es doch in Meiner Lehre heißt: «Der Größte soll der Demütigste und Diener aller sein!»
(Matth.
23,11-12)
12.
Religiöse Formalitäten, Heiligkeitstitel, welche die Menschen einander
verleihen, sind Symptome des religiösen Verfalles. Gott allein ist heilig!
Wahre Religion besteht in der Heiligkeit der Gedanken und Handlungen des
Lebens.
*
(Kommentar von F.
Schumi):
Als alle
Amtsverrichtungen: Messe, Beichte, Kommunion, Taufe, Firmung, Prozession, dann
Konzilien, Offizien, ja sogar die Bannstrahlen und Totenknochen (Reliquien),
aus Wachs, Holz usw., nachgemachte Leiber von frommen Christen; ferner die zur
Amtshandlung gehörigen Kleider, Apparate usw. sind heilig, die Kirche ist
heilig als Braut Gottes (!) und der Papst trägt sogar den Titel, der allein
Gott zusteht, indem er den Titel „heiliger Vater“ führt, während sonst niemand
weder im Himmel noch auf der Erde heilig und Vater ist als Gott allein! (Offbg. 15,4; Matth. 13,9; ChtS 41,1) Man hat sich dadurch mit vollständig göttlichem
Heiligkeits-Nimbus umgeben, - und sich, Gottes Vorrechte angemaßt zu
gebrauchen! 1. Im Jahre 1896 sagte mir (F. Sch.) ein römisch-katolischer
Priester: „Die ganze Menschheit repräsentiert nicht den Wert eines Priesters“!
Seinen schwarzen Talar benannte er: „Hochheiliges Priesterkleid“.-
[index]
Die Unfehlbarkeit
1.
«Es ist bestimmt, Gott allein ist wahrhafti»g. (Röm. 3,4) «Er ist die
Wahrheit» (Joh. 14,6); «…alle Menschen aber sind Lügner»
(Ps.
116,11), wenn ihre
Worte nicht aus Gott sind. (inneres oder prophetisches Wort: 2. Petri 1,19;
- Paulus: Gal. 1,11-12)
2. Die
römische Kirche hat angefangen bereits im sechsten Jahrhundert, dahin sich zu
äußern, dass sie „unfehlbar“ ist, doch fand diese Äußerung keine öffentliche
Bestätigung, weil die römischen Bischöfe noch zu stark unter der Staatsgewalt
untertan waren. Nach und nach wuchs den Bischöfen von Rom der Hochmut der
Alleinherrschaft, der Unabhängigkeit, welche sie mit wechselndem Glücke in
ihrem Gebaren gegen die Fürsten und Völker verfochten. Allein es gab hin und
wieder einen Papst darunter, der nicht so fest diese Ideen verfocht, während er
aber doch Bullen veröffentlichte, welche die ganze Gewalt eines Gewalthabers
über Leben und Tod der Fürsten und ganzer Völker darstellten und tatsächlich
auch in der Ausübung diese hochmütigen Ansichten als maßgebend wirkten. Diese
Aufklärung findet ihre Bestätigung in den verschiedensten Zeiten durch maßloses
Auftreten der Päpste gegen Fürsten und Völker durch Gewaltherrschaft aller Art,
Kirchenstrafen, Folterungen, Bannstrahlen und Scheiterhaufen gegen unschuldige
Opfer, welche das römische Ketzertum nicht mundete und den Glauben nach Meiner
Lehre, wie sie Meine Jünger aufgezeichnet haben, vorzogen.
3. Die
Geschichte erzählt euch grässliche Blut- und Greueltaten, welche diese Wölfe in
Schafpelzen als in Meinem Namen ausübten, während es doch im Namen des
Antichristen, des Satans der fleischlichen Selbstsucht der Päpste geschah. Dies
ging mit wechselnden Glücke vorwärts nach Maß der geistigen Selbständigkeit der
Fürsten und ihrer Untertanen bis in unsere Zeiten (1900).
4. Der
alte Nimbus ist zwar noch stark vorherrschend, aber die Weltmacht der Päpste
über die Fürsten und ihre Untertanen ist nach und nach lahmgelegt worden und es
sind nur noch die Geschichtsbücher, welche vom Greuel der Verwüstung im Tempel
Gottes unter der Herrschaft des neutestamentlichen Pharisäertums in Rom
berichten. Nach dieser Einleitung kommen wir zu geschichtlichen Tatsachen.
*
18/1 - Obergewalt und
Unfehlbarkeit
5. Vom
Jahre 858 – 868 regierte Papst Nikolaus I. und dieser wagte es zuerst zu
behaupten, dass ihm „nach Gottes Willen“ die oberste Gewalt auf Erden – auch
über Kaiser und Könige gebühre, während bis dahin die römischen Bischöfe, vulgo
„Päpste“ den Kaisern stets den Untertaneneid (nach Matth. 22, 21) zu leisten
hatten.
6. Die
Frechheit Nikolaus I. empörte selbst viele seiner geistlichen Kollegen und die
Erzbischöfe Teutgaud von Trier und Günter von Köln sagten ihm ihre Meinung in
folgender Weise: „Du bist ein Wolf unter den Schafen; du handelst gegen
deine Mitbischöfe nicht wie ein Vater, sondern wie ein Jupiter (eigentlich
Usurpator der dir nicht zustehenden Rechte). Du nennst Dich ein Knecht der Knechte (servus servorum) und spielst den Herren der
Herren. Du bist eine Wespe; aber glaubst du, dass du alles tun dürfest, was die
beliebt? Wir kennen dich und deine Stimme nicht und fürchten deinen Donner
nicht. Die Stadt Gottes, deren Bürger wir alle sind, ist größer als das Babylon
(Rom
; Patuzzi 327 u.a; Offenbg. 17,1-18, und 18,10 ), das sich rühmt, „ewig“ zu sein, und sich
brüstet: „nie irren zu können“.
7. Aus
diesem erseht ihr, auf welche Art die Gewaltherrschaft der Päpste in
geistlicher und weltlicher Richtung sich empor zu arbeiten und Meine geistige
Liebeherrschaft unter allen Menschen als eine Brüderfamilie (Matth. 23,8) mit Füßen zu treten anfing, und
das Dogma der Unfehlbarkeit (was eine Gotteseigenschaft ist, da kein Mensch im
Fleischleben unfehlbar, gleich gut und heilig) ist, schon mit dreister Behauptung verfocht.
*
[index]
18/2 - Die Lehre von
der Unfehlbarkeit der Päpste
8. Die
Lehre von der Unfehlbarkeit der Päpste hat bereits das unfehlbare Konzil von
Florenz aufgeworfen, welche dann auf dem Tridenter Konzil der Jesuit Lainez am
20. 10. 1562, also zur Zeit des Streites der römischen mit der sich
ausbreitenden protestantischen Kirche mit folgender Begründung öffentlich
beantragt:
9. «„Der
Papst ist“, sagte er, „von Petrus angefangen bis in alle Ewigkeit,
einziger wahrer und unbeschränkter Monarch in der Kirche, über welche er
vollständige Macht und Herrschaft ausübt, und welche ihm ebenso, wie Christo,
dem Herrn, unterworfen ist. Christus hat dem Petrus das Vorrecht der
Unfehlbarkeit in seinen Urteilen über den Glauben, über die Sitten und
überhaupt über die ganze Religion erteilt und die Kirche verpflichtet, ihn
anzuhören und alle seine Aussprüche fest zu glauben. Dieses ist der Grund des
christlichen Glaubens und der Fels, auf welchem die Kirche gebaut worden ist
durch Christi Wort: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will Ich Meine Kirche
bauen. Wenn es heißt, dass die Kirche unfehlbar ist, so ist sie es nur, weil
der Papst es ist.“
10. „Wenn
das Konzil ein Urteil spricht, so geschieht dies Kraft der Gewalt, die der
Papst von Gott und das Konzil vom Papste hat. Diese Gründe haben die größten
Theologen bewogen, zu behaupten, dass jedes Konzil unter der Gewalt und dem
Ansehen des Papstes stehe, ohne welchen es weder den Beistand des Heiligen
Geistes, noch die Unfehlbarkeit, noch Macht habe, die Kirche zu verbinden.
Diese Macht hat das Konzil einzig von dem, zu welchem Christus gesagt hat:
„Weide Meine Schafe!“ »– Diese Begründung findet man bei Sarpi VII. K. 20,
deutlich von Rambach V. S. 106.
11. Auf
dem Tridenter Konzil fand diese Lehre aber keine Zustimmung und wurde
verworfen. Der Erzbischof von Paris erklärte damals, „…dies sei eine Lehre,
welche aus dem Reiche Gottes eine weltliche Tyrannei, aus der Braut des Herrn
eine der Prostitution eines einzigen Menschen preisgegebene Sklavin mache“.
(Graßmann,
Christen und Antichristen S. 25)
12. Die
römische Kirche baut ihre Irrlehre von der Unfehlbarkeit des päpstlichen
Ausspruches in Glaubenssachen – welche der Kulminationspunkt der frechen
Anmaßung menschlicher Schwäche und die Krone auf die Dummheit päpstlicher
Dogmen gegen Meine göttliche Heiligkeit ist – auf folgende Bibelstellen:
(Mathäus 16,15-18): Als Ich Jesus Meine Jünger
in der sogenannten Felsenrede fragte: „Wer saget
denn ihr, dass Ich bin?“ Da antwortete Simon Petrus und sprach: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn.“ Und
Ich antwortete und sprach zu ihm: „Selig bist du,
Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht offenbart, sondern
Mein Vater im Himmel. Und Ich sage dir auch: du bist Petrus, (latinisiert aus
griechisch patra, aramäisch kephas, woraus der Name „Fels“ „Felsner“ entstand) und auf diesen Felsen werde Ich Meine Gemeinde (meam ecclesiam) bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht
überwältigen».
13.
Der hier gemeinte „Fels“ bedeutet die Wahrheit im Glauben Petri; - ecclesia
bedeutet griechisch-lateinisch keine gebaute Kirche, sondern die Gemeinschaft
der Bekenner einer Glaubensverfassung, wie bereits erklärt wurde; - die Pforten
der Hölle sind nicht etwa im Geisterreich, weil Himmel und Hölle im Herzen des
Menschen sich befinden – sondern hier sind gemeint die bösen Begierden und
Leidenschaften der weltlich gesinnten Menschheit, diese sind die Pforten der
Hölle. Denn die Freude und Zufriedenheit des Herzens ist des Menschen Himmel;
der Zorn, die Bosheit, der verzehrende Neid, der Hochmut, das Rachebrüten, also
lauter böse Aufregungen des Herzens stellen aber die Hölle dar und die Pforte
dazu: denn die Hölle ist nirgends ein Raum außerhalb des Menschen.
(Mathäus 16,19): «Und Ich will
dir des Himmelreiches Schlüssel geben; alles, was du auf Erden (an dein liebendes
Herz durch die hingebende geistige Belehrung in Meinem Namen binden wirst), soll auch im Himmel (Meiner Liebe) gebunden sein, und alles, was du auf Erden (von Glaubens Irrwahn) lösen
wirst, soll auch im Himmel (der Menschenherzen,
wo Ich wohne) los sein».
14. Die
Lösung der Verse geschah, wie Ich sie Meinem Schreiber zu lösen angab. Und da
schaut wohl keine Unfehlbarkeit Petri heraus! Sondern „es ist nur die geistige
Anweisung, wie jeder Mensch leben und handeln muß, um geistige Schätze zu
erwerben und einst von Mir die ewige Belohnung für seine Ausdauer zu bekommen.
15. Die römischen Päpste in ihrer sinnlichen Weltlichkeit folgern ganz andere für ihre Selbstsucht dienende Vorteile heraus. Sie sagen: „Da die Kirche unüberwindlich sei, so müsse auch Petrus als ihr Fels oder Grundpfeiler, mit anderen Worten als ihr sichtbares Oberhaupt unüberwindlich, seine Lehre also rein und unverfälscht und er unfehlbar sein, und diese Unfehlbarkeit müsse auch seinen Nachfolgern auf dem römischen Bischofstuhl, den Päpsten, zukommen. Daher der Titel ‚apostolischer Stuhl‘.“
16 Simon Jonas´ Sohn von Bethsaida erhielt den Beinamen „Petrus“, „Kephas“ erst seit der Felsenrede nach Matthäus 16,18. Man bezeichnete ihn dann gewöhnlich Simon Petrus, um den Unterschied zwischen Simon dem Eiferer (Zelotes) von Kana anzudeuten, der auch Mein Jünger und dann Apostel war.
17. Die römischen Päpste berufen sich auf ihren, durch Lüge erworbenen ersten Papst Petrus, dass er ein Fels des festen Glaubens war, bedenken aber nicht, dass er Mich dreimal verleugnet und dass er noch sonst nicht immer nach Meiner Lehre sich betragen hat. Daher kann das Prädikat „Petrus“ nicht ihm direkt gelten, sondern dem Geiste Gottes in ihm, deshalb sagte Ich: «Fleisch und Blut haben dir das nicht geoffenbart, sondern Mein Vater im Himmel (deines Herzens)».
18. Weil Fels geistig “Wahrheit“ bedeutet, so war Petrus nur der Träger der Wahrheit, die Wahrheit war Ich Selber, wie Ich Mich beim letzten Abendmahl bekundete, und daher sagte Ich, dass Ich auf diese Wahrheit (Jesus Christus) Meine Gemeinde aufbauen werde, nicht aber auf den Simon Jonas Sohn, weil er ebenso ein irrender Mensch war wie andere Menschen, wie ihr aus der Beleuchtung der Messe, Taufe usw. ersehen habet.
*
19. Den zweiten Zeugen zur Unfehlbarkeitserklärung gab ab Lukas 22,31-32. Er sagt:
(Der Herr sprach zum Petrus): «Simon, Simon, siehe, der Satanas hat euer begehrt, dass er euch möchte worfeln und sichten wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dereinst dich bekehrest, so stärke deine Brüder».
20. In diesen zwei Versen ist nicht die geringste Spur einer Unfehlbarkeit Petri, im Gegenteil im Vers 31 wird im voraus die Verleugnung Petri im Hofe des Kaiphas, somit sein unfehlbar tiefer Fall durch die Blume angesagt, sowie die Flucht der übrigen bei der Gefangennahme, und den Unglauben des Thomas, und im Vers 32 Mein tief durchbohrender Blick gemeldet, durch welchen Petrus sich wieder zu Mir bekehrte und seinen schrecklichen Fall bitterlich beweinte. Petrus ging dann unter der Menschenmenge immer mit (vgl. die Leidensgeschichte in ChtS 21) und hat durch sein inneres Beschauen herausgefunden, dass alles so kommen musste, dass alles gut vollendet und der Herr von den Toten auferstehen wird, wie Ich ihnen in Meiner dreijährigen Lehramtszeit oft erwähnt hatte (1. Petri 5,1; Ev. J. Ch. 11. Bd.) Er war dann bis zu Meiner Auferstehung der Stärker und Tröster der Mitbrüder.
*
21. Zum Schluß noch der dritte Zeuge, auf welchen die Unfehlbarkeit des Papstes aufgebaut wurde:
(Johannes 21,15-19): «Als Ich nach der Auferstehung, am Ufer des Sees von Genezareth erschien und das Mahl mit den fischenden Jüngern Meiner Lehre gehalten hatte, sprach Ich zu Simon Petrus: Simon, Jonas´ Sohn, hast du Mich lieber, als Mich diese (deine Mitbrüder) lieb haben? Und Petrus antwortete Mir: Ja, Herr, Du weißt, dass ich Dich lieb habe. Und Ich sprach zu ihm: Weide Meine Lämmer! Ich frug ihn dann zum zweiten Mal: Simon Jonas´Sohn, hast du Mich lieb? Und Simon antwortete Ihm: Ja, Herr, Du weißt, daß ich Dich lieb habe. Darauf sprach Ich zu ihm: Weide meine Schafe! Ich frug nun zum dritten Mal: Simon Jonas´Sohn, hast du Mich lieb ? Da wurde Petrus traurig, dass Ich ihn zum dritten Mal fragte: Hast du Mich lieb? Er erinnerte sich auf seine dreimalige Verleugnung im Hofe des Kaiphas, auf welche diese Meine tiefeingreifende dreimalige Frage erfolgte, welche den Petrus zu Tränen rührte, daher sprach er in Trauer tiefgebeugt zu Mir: Herr ! Du weißt alle Dinge, Du weißt, dass ich Dich liebe. Nun sprach Ich endgültig zu ihm: Weide Meine Schafe !»
22. Auch der dritte Zeuge enthält nichts von der Unfehlbarkeit Petri, auf die seine sich selbst zu Nachfolgern Petri aufgestellt habenden Päpste pochen könnten. Ihr habet hier keinen unfehlbaren Petrus, sondern einen sehr fehlbaren, gefallenen Sünder, dem Ich der Herr auf sein Herz klopfte und ihm wieder durch die Blume seine dreimalige Verleumdung in´s Gedächtnis rief: Du Schwächling und Feigling, der du Mich garstig durch einen Meineid verleugnet hast – liebst du Mich nun endlich so, dass Ich Mich auf dich verlassen kann?!
23. Petrus war nämlich nach jenem Vorfall im Hofe des Kaiphas sehr traurig und tiefgebäugt on seiner großen Sünde, daher erfolgte diese Begegnung am Ufer des Sees von Genezareth, um den Petrus wieder aufzurichten und zu kräftigen, ihn von seinen Zweifeln und Gewissensbissen zu erlösen und ihm als Zeugnis der Versöhnung und Sündentilgung das Weiden der Schafe d.h. das Bekehren und Leiten der Menschen angeraten. Daß darunter kein Primat, keine Unfehlbarkeit Petri herausschaut, wird aus dieser Aufklärung ersichtlich, und dass Petrus kein Oberhaupt der Apostel, sondern ihr gleichbürtiger Mitbruder war, ersehet ihr aus anderen hier gegebenen Aufklärungen.
24. Als Petrus im Jahre 51 nach Antiochia kam, widersprach ihm Paulus, weil er ihn tadelnswert fand; denn es war eine Klage über Petrus gekommen, dass er mit den Heiden zusammen aß; als aber einige Bekehrten von Jakob nachkamen, zog er sich zurück und sonderte sich von den Heiden ab, aus Furcht vor den Beschnittenen (oder Judochristen).
25. Weil durch dieses damals unerlaubte Betragen Petri auch die übrigen Juden und selbst der Jünger Barnabas zur Verstellung oder Heuchelei verleitet wurden, ersah Paul, dass sie nicht nach der Wahrheit des Evangeliums den geraden Weg wandelten, erbrannte in Eifer und sprach zu Kephas in Gegenwart aller Anwesenden: Wenn du, als Jude, nach heidnischer und nicht nach jüdischer Sitte lebst, warum zwingest du die Heiden nach jüdischer Sitte zu leben?
26. Man sieht aus dieser Vorstellung und dem verdienten Putzer, dass Petrus so wenig unfehlbar war, wie bei der Szene, wo Ich ihm sagte: Gehe weg von Mir Satan! Du bist Mir zum Ärger, (Mark. 8,33) als auch im Hofe des Kaiphas, wo Mich Petrus dreimal verleugnete. (Luk. 22, 34,55-62)
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[index]
18/3 – „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ - (Matth. 28,20)
27. Die römische Priesterschaft gründet außerdem ihre Behauptung von der Unfehlbarkeit des Papstes besonders auf diesen Meinen Spruch und sagt: „Jesus hat dieses Versprechen den Aposteln gemacht und wir sind die Nachfolger der Apostel, daher kann die Kirche, deren Repräsentanten, Statthalter und Nachfolger am Stuhle Petri der Papst ist, nie fehlen.“
28. Diese Behauptung entspricht der Wahrheit, dass der Heilige Geist bei der römischen Priesterschaft ist; aber Er ist auch in Gotteslästerern, Gaunern, Schurken, Dieben, Raubmördern, Gottesleugnern, Hurenkerlen und bei allerlei bösem Gesindel (1. Kor. 3,16-17 / 6,19; 2. Kor. 6,16 / 13,5; Röm. 8,11; Gal. 2,20; 1. Joh. 5,20; Joh. 1. Kap.; Matth. 10,20), weil ohne den Heiligen Geist Gottes niemand leben, denken und sprechen könnte.
29. Es kommt nicht auf den Geist, sondern auf die Befolgung des Wortes vom Heiligen Geiste Gottes in euch an, was die römische Priesterschaft ihren Gläubigen verschweigt, und sie so hnters Licht in die Finsternis des Irrglaubens führt. Übrigens offenbart sich der Heilige Geist nur demjenigen, der nach Meiner Lehre lebt, nicht aber dem, der gegen Meine Lehre eigene Menschensatzungen aufstellt, um damit die Leichtgläubigen für seine Selbstsucht auszubeuten.
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18/4 - Die Verkündung der Unfehlbarkeit am 18.7.1870
30. Durch die maulwurfsartige Arbeit der Jesuiten, dieser Krebsschäden der römischen Kirche, gelang es nach 308 Jahren den pharisäischen Sauerteig oder die Heuchelei des Lainez vom Jahre 1562 öffentlich auszugähren und die Unfehlbarkeit des Papstes am 18.7.1870 (Pastor Aeternus) unter Kapitel 4 in folgende Form angenommen zu verkünden:
31. «Indem wir an der von Anbeginn des christlichen Glaubens überkommenen Überlieferung treu festhalten, lehren wir, mit Zustimmung des heiligen Konzils, zur Ehre Gottes unseres Heilandes, zur Erhöhung der katholischen Religion und zum Heile der christlichen Völker, und erklären es als einen von Gott geoffenbarten Glaubenssatz: dass der römische Papst, wenn er von seinem Lehrstuhle aus (ex cathedra) spricht, das heißt, wenn er in Ausübung seines Amtes als Hirte und Lehrer aller Christen, kraft seiner höchsten apostolischen Gewalt, eine von der gesamten Kirche festzuhaltende, den Glauben und die Sitten betreffende Lehre entscheidet, vermöge des „göttlichen, im heiligen Petrus“ ihm verheißenen Beistandes, jene Unfehlbarkeit besitzt, mit welcher der göttliche Erlöser seine Kirche in Entscheidung einer den Glauben oder Sitten betreffende Lehre ausgestattet wissen wollte; und dass daher solche Entscheidungen des römischen Papstes aus sich selbst, nicht aber erst durch die Zustimmung der Kirche, unabänderlich sind. So aber jemand dieser Unserer Entscheidung, was Gott verhüte, zu widersprechen wagen sollte: der sei verflucht».
32. Durch die am 18. 7. 1870 ausgesprochene Unfehlbarkeit des Papstes, ist die Krone auf die Dummheit und den Hochmut des Papsttums aufgesetzt worden. (ChtS. 41) Nun höret Mich, wen Ich für unfehlbar erklärte:
Lukas 18,18-20: «Als ein jüdischer reicher Jüngling zu Jesus sagte: „Guter“ Lehrer! Was muß ich tun, damit ich das ewige Leben erlange? Da sprach Jesus sich verwundernd zu ihm: Was nennst du Mich gut? Niemand ist gut, als Gott allein. Die Gebote kennst du … halte sie und du wirst zum ewigen Leben gelangen» (auch Matth. 19,16-17; Mark. 10,17-19).
33. Ich antwortete dem reichen Jüngling geistig und bezeichnete Gott als „gut“, welches dasselbe als „heilig“ oder „unfehlbar“ , (ChtS. 41) weil sündenfrei bedeutet.
34. Und daher Meine Bezeichnung, dass nur Gott als allein „gut“, „heilig“ oder „unfehlbar“ ist. Gott allein ist die Wahrheit, (Röm. 3,4-7; Dan. 4,34) weil Er „pure“ Liebe ist; (1. Joh. 4,8-16; 1. Petri 4,8; Luk. 7,47 / ShtS 10 c, 24; Spr. 10,12) die Menschen aber sind Lügner (Ps. 116,11), denn sie leben und handeln nicht nach der göttlichen Liebe und Wahrheit, sondern nach ihrer Verstandesweisheit, welche die kalt berechnende selbstsüchtige Vernunft aus der Weisheit ist, die den Satan, also den Lügengeist im Menschen vorstellt.
*
(Anmerkung von F. Schumi):
Alle Apostel samt Petrus haben vom Jahre 33 bis 51 alle Heiden zuerst beschnitten und zu Juden gemacht und dann erst getauft, somit durch volle 18 Jahre eine zeremonielle Irrlehre gelehrt, die ihnen Paulus erst im Jahre 51 als unrichtig, aus der Glaubenslehre ausgeredet und ausgedonnert hat (Galaterbrief, besonders Kap. 5,1-4). Wo schaut da eine Unfehlbarkeit Petri heraus? Die Taufe Petri und der Apostel (auferlegt) war eine zeremonielle Irrlehre (im Galeterbrief) und der Anlaß zu der fortlaufend vergrößernden Irrlehre in allen christlichen Kirchen, was das III. Heft, das über die Taufe handelt, klarlegt. Wo sieht man da von einer Unfehlbarkeit Petri etwas?
*
[index]
18/5 - Begründung zu den Unfehlbarkeits-Erklärung der Päpste
35. Mit der Erklärung der Unfehlbarkeit des Papstes sind aber auch alle Kirchenversammlungen überflüssig geworden, weil nur ein einziger darunter unfehlbar ist, daher kann dieser einzige „Unfehlbare“ die vielen Fehlbaren nicht mehr um ihre Meinung fragen, wäre auch ganz unlogisch und widersprechend der gesunden Vernunft; denn Gott hat auch niemanden um Rat gefragt, als Er die Geister, die Welten und Adam erschuf.
36. Und so handelt auch der Papst: er richtet, verflucht und verdammt (d.h. exkommuniziert) aus eigener Vollmacht, und das daher, weil er ganz geistesfinster ist; denn sonst würde er sich nach Gottes Geboten halten und nicht direkt dagegen (Luk. 6, 37; - Matth. 7, 1;- Jak. 2, 13; - Matth. 18, 21, 22; - 6, 14, 15) handeln.
37. Weil Papst Pius IX., Leo XIII. und Pius X. alle Canones, Bullen ihrer Vorgänger als vom Heiligen Geist herstammend, fortbestehen ließen, daher ist es ersichtlich, dass sie so tief in der Geistesfinsternis staken und Pius X. (Schumi-Zeit) noch steckt, wie ihre Vorgänger, da ja eben diese Canones und Bullen, die angeblich vom Heiligen Geist diktiert wurden, gegen die reine Jesu-Lehre gerichtet sind. Eben unter Pius IX. ist Meine Lehre vom Hände-Auflegen als eine Ärgernis erregende Ketzerei im Jahre 1856 erklärt worden. (Vgl. Willi Reichel, Heilmagnetismus 92- 93)
38. Ihr ersehet aus der Geschichte der römischen Kirche, dass die Päpste sich schon seit je, - seit dem IX. Jahrhundert aber ausgesprochen als „unfehlbar“ hielten.
39. Die Geschichte der Päpste lehrt euch in vielen Beispielen, dass sie Mich Christus für einen gewöhnlichen Menschen, aber keinen Gott betrachteten.
40. Die Geschichte lehrt euch ferner, dass sie sich selbst als Gottheit betrachteten und mit den unschuldigen Opfern, welche nach Meiner Lehre leben wollten, ganz ungöttlich verfuhren.
41. Sie ersannen die menschenfeindlichsten Gesetze und bezeichneten ihren antichristlichen – als den Heiligen Geist. Und dieser Heilige Geist war ein Geist, der nur richten, verfluchen, verdammen, mit Bannstrahlen, herumwerfen, Christilehre-Bekenner foltern und als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrennen ließ. –
42. Die Unfehlbarkeit des Papstes erscheint demnach bloß darin, dass die päpstliche Kirchenherrschaft schnurstracks gegen die Jesuslehre handelt. In dieser Rücksicht sind die Päpste bis zum heutigen Tage unfehlbar gewesen.
43. Die Behauptung der römischen Päpste und ihrer Kirche oder der Priesterschaft, dass ihre Lehren und Gesetze vom Heiligen Geist inspiriert! – herstammen, ist eine offene Sünde wider den Heiligen Geist, weil sie wissentlich und absichtlich begangen wird! –
44. Ich Jesus sprach: «Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben» (Matth. 28,18).
45. Und die Päpste sagen auch, dass sie kraft „Bindens“ und „Lösens“ alle Gewalt im Himmel und auf Erden besitzen; einen verfluchen oder verdammen oder ihm größere Seligkeit im Himmel einräumen können usw. usw. Wie ihr aus ChtS 73 und 77 ersehen habet, war Ich Jesus der inkarnierte Gott – und die Päpste spielen schon seit vielen Jahrhunderten die Rolle eines Gottes. – Denn ihre Tiara mit 3 Kronen bedeutet, dass sie die Gewalt im Himmel, auf der Erde und in der Hölle haben.
46. Weil der Papst heilig sprechen kann, so ist er selbstverständlich Gott, da doch niemand sonst dieses Vorrecht besitzt, um wissen zu können, wer heilig oder unheilig ist.
47. Die Priester sagen: Das Unfehlbarkeitsdogma bedeute, dass die Aussage des Papstes unfehlbar ist in allem, was er sagt und bestimmt. Damit sind sie endlich vor die Welt getreten und haben den Schleier gelüftet, wer der „heilige“ Geist ist, der in der römischen Kirche die „heiligen“ Canones, Bullen, Enciklen, Allocutionen und Sylaben diktiert und aus welchem „heiligen Vater“ er ausgeht, und warum kann und darf nichts widerrufen werden, was einmal von diesem „heiligen“ Geist so gewaltig gegen die Christuslehre diktiert worden ist.
*
[index]
18/6 - Spirituelle Antworten mit der vermeintlichen Heiligkeit und erklärten Unfehlbarkeit
48. Der Papst führt den Titel „heilig“ wie Gott.
49. Er führt den Titel „Vater“ wie Gott.
50. Er führt den Titel „heiliger Vater“ wie Ich Jesus Gott nannte. (Joh. 17,11)
51. Weil „heiliger Vater“ nun Ich Jesus Christus Selber bin, (Jes. 9,5; Joh. 10,30 / 12,45 / 14,9) so wäre demnach der Papst der Gottvater (deshalb) Christus Selber!
52. Weil Christus nach Jesaja 9,5, ist: Wunderbar (als Schöpfer), Rat oder Weisheit des ewigen Vaters ist, (1. Kor. 1,24) was soviel als „Gottessohn“ in geistiger Entsprechnung bedeutet, ferner als Kraft oder Allmacht Gottes, was dasselbe als „Heiliger Geist“ bedeutet (Joh. 14,26 mit Luk. 24,49 und Apg. 2), ferner Held (göttlicher Tugenden und Eigenschaften), - dann der ewige Gottvater, - und Friedensfürst (des Herzenshimmels) und dieser der heilige Vater Selber ist, - dann, ist der Papst als heiliger Vater auch die heilige Dreieinigkeit Gottes?
53. Weil Jesus als Mensch – der Vermittler zwischen Gott und den Menschen ist, dann wäre der Papst auch dasselbe, weil er sich unter dem Titel „heiliger Vater“, als Gott Jesus Christus Jehova Zebaot vorstellt.
54. Und da er sich selber für „heilig“ und „unfehlbar“ (oder „gut“ nach Matth. 19,17) erklärt, was nur Gott ist, so erklärt sich der Papst selber für Gott, - Gott aber dadurch zum Lügner!?
*
[index]
18/7 - (Vermerk von F. Schumi vor Graßmann)
Pius IX. machte durch die Erklärung, dass die Aussprüche des jeweiligen Papstes in Glaubenssachen unfehlbar sind, die Aussprüche seiner Vorgänger in Glaubenssachen unfehlbar. Dadurch ist aber der römische Bischof Gregor I., der Große, unfehlbar, schon besonders, weil er hoch über Pius IX. und ähnlichen Päpsten steht; dieser aber hat diese Herrschsucht und diese Unfehlbarkeit für Wahnsinn, Gotteslästerung und Verleumdung des Herrn Christus erklärt, daher sind nach dem Ausspruche Gregor I., des Großen, alle Päpste, die sich für unfehlbar halten, Wahnsinnige, Gotteslästerer und Verleugner Christi als Gott, der allein gut oder unfehlbar ist.
Also reichte Pius IX. seinem Amtsvorgänger Gregor I. durch die Anerkennung dessen Ausspruches, den Gregor vor ca. 1300 Jahren getan, dass Päpste, die sich für unfehlbar halten, Gotteslästerer, Wahnsinnige und Verleugner Christi sind, die anerkennende Zustimmung und Freundschaftshand. Aber die Geschichte widerlegt diese Lehre von der Unfehlbarkeit der Päpste auf die entschiedenste Weise, indem die Päpste wiederholt die widersprechendsten Lehren ausgesprochen haben. Ich Schumi, bringe hier eine Zusammenstellung der Unfehlbarkeitsfragen, die Graßmann zusammenstellte. Nämlich:
I ) Papst Julius I. (336-352) pflichtete der Glaubensmeinung des Athanasius vollkommen bei.
II ) Papst Liberius (358-366) verdammte die Lehrmeinung des Athanasius und schloß ihn von der Kirchengemeinschaft aus.
- Wer war unfehlbar? Julius oder Liberius?
*
III ) Papst Innocenz I. (403-417) verdammte den Pelagius mit all seinen Anhängern.
IV ) Papst Zosimus (417-418) hob dieses Verdammungsurteil auf und erklärte den Pelagius für rechtgläubig.
V ) Nachträglich verlangte Kaiser Theodosius (347-395), dass die Pelegianer als Ketzer verflucht werden, und Papst Zosimus belegte aus Respekt vor dem mächtigen kaiserlichen Willen die kurz zuvor für rechtgläubig Erklärten mit dem ewigen Bannfluche.
- Wer von diesen Päpsten ist unfehlbar?
*
VI ) Papst Julius I. (336-352) bestimmte: „Die gleichzeitige Austeilung des Brotes und des Weines ist göttlicher Befehl und apostolische Einsetzung.“
VII ) Papst Leo der Große (440-463) befahl, alle aus der Kirche auszustoßen, welche den Leib Christi empfangen wollen, ohne zugleich den Wein als Sein Blut zu trinken.
VIII ) Papst Gelasius (492-496) erklärte alle, welche nur den heiligen Leib genießen, sich aber des Kelches enthalten wollen, für vollständige Ketzer.
IX ) Vom 12. Jahrhundert an wurde von den Päpsten der Grundsatz aufgestellt, den Laien sei nur das Brot ohne Kelch zu reichen und diejenigen, welche den Empfang des Kelches noch beibehalten wollten, wurden in die tiefste Hölle verdammt und verflucht.
- Wo ist da die Unfehlbarkeit? Ist sie bei den Päpsten, die das Abendmahl in beiderlei Gestalt wollten, oder bei den gegnerischen Nachfolgern?
*
X ) Papst Hormisdas (514-523) erklärte es für eine greuelhafte Behauptung, dass Einer aus der Dreieinigkeit gekreuzigt worden sei.
XI ) Papst Johann I. (532-535) und Papst Agapet (536-537) erklärten den Ausspruch des Papstes Hormisdas für gottlos und wahnsinnig.
- Wer war unfehlbar: dieser oder jener?
*
XII ) Papst Bonifaz (530-532) hatte sich nicht bloß seines Nebenbuhlers um den päpstlichen Stuhl durch Mord entledigt, sondern er sprach noch über den Toten den Bannfluch aus.
XIII ) Papst Agapet I. (532-536) erklärte diesen Bann aus gemeiner Rachsucht hervorgegangenen und daher nichtig und ließ den Bannfluch öffentlich in der Peterskirche verbrennen.
- Welcher der zwei Väter war unfehlbar?
*
XIV ) Papst Vigilius (538-555) erklärte in Übereinstimmung mit dem Ausspruche des Konzils von Chaledon die Schriften von drei Kirchenvätern für rechtgläubig.
XV ) Kaiser Justinian fand diese Schriften ketzerisch, und bestimmte denselben Papst zur Erklärung, dass sie äußerst ketzerisch seien. Der gute Papst schwor auf das feierlichste ihr Verdammung in der ganzen Christenheit auszusprechen.
XVI ) Nachträglich wurde Vigilius wieder anderen Sinnes und behauptete zum zweiten Male die Rechtgläubigkeit der drei Kirchenväter.
XVII ) Darob erbost, hielt ihm der Kaiser Justinian seinen Eid vor, und drohte mit der Absetzung. Und derselbe Papst widerrief seinen Widerruf, und die drei frommen Väter wurden neuerdings in die unterste Hölle hinab verdammt und verflucht.
- Wann war dieser Papst unfehlbar?
Papst Pelagius II. (577-590) suchte es zu rechtfertigen. Dass auch ein Bischof irren könne und berief sich auf Apostel Petrus, der anfangs darauf bestanden hatte, dass alle Heiden, ehe sie getauft wurden, sich beschneiden lassen mussten (dass man also nur durch das Judentum zum Christentum gelangen könne), dann aber später durch Paulus überzeugt, diese irrige Meinung habe fallen (vgl. Dogma 1622: Apg. 11,2 ff; Gal. 2,11 f) lassen: Wenn nun ein römischer Bischof feierlich anerkennt, dass selbst Petrus nicht unfehlbar war, woher soll die Unfehlbarkeit bei seinen angeblichen Nachfolgern kommen? – Weil Petrus nachgab, so wäre Paulus unfehlbar, Petrus aber fehlbar.
*
XVIII ) Papst Nikolaus IV. (1288-1292) stellte die Lehre von der Armut Christi als einen Glaubensartikel fest.
XVIX ) Papst Johann XXII. (1316-1334), in genialer Erkenntnis der Unzweckmäßigkeit, dass sich Bischöfe und Päpste mit der Armut befassen sollten, erklärte diese Lehre (der Jesus Selber den Grund dazu gab: Matth. 8,20; Luk. 9,58) für gotteslästerlich und ketzerisch.
– Welcher von diesen zwei Päpsten war unfehlbar?
*
XX ) Papst Johann XXII. (1316-1334) hat durch seine Bulle, welche die Hinrichtung aller Zauberer, sowie die Einziehung ihres Vermögens befahl, der Hexenverfolgung freie Bahn gebrochen.
XXI ) Papst Innocenz VIII. (1484-1492) erließ am 5.12.1484 eine die Lehre vom Hexenwesen feststellende Bulle, worin unter anderem erklärt wird, dass die Hexen mit dem Teufel Unzucht treiben. Dass die Männer zum Beischlafe, Weiber zur Empfängnis unfähig machen, dass sie Menschen in Tiere verwandeln usw. Aus dieser Bulle ging der scheußliche Hexenhammer (malleus maleficarum) 1487 hervor, ein geistliches Gesetzbuch, dessen mildeste Strafe für Geständnisse (durch Folter) und Reuige lebenslänglicher Kerker war; alle anderen kamen auf den Scheiterhaufen.
- Wie furchtbar die Verfolgung wütete, kann man daraus entnehmen, dass ein einziger Ketzerrichter, Benedikt Carpzow[3] sich rühmen konnte, 20.000 Todesurteile gegen Hexen und Hexer, darunter Kinder mit 10 bis 12 Jahren, gefällt zu haben. Der Hexenglaube, eines der furchtbarsten Brandmale, mit denen das römische Papsttum die Menschheit schändete, ist endlich gefallen, dank jener profanen Vernunft, die jetzt wie stets in Rom verflucht wird. Papst Pius IX. (1846-1878) steht für das Hexenwesen nicht mehr ein. War die Schar der Päpste vom Anfange des 14. bis in die zweite Hälfte des letzten Jahrhunderts, welche durch die Dominikaner und vorzugsweise die Jesuiten hunderttausende von Hexen aufsuchen und lebendig verbrennen ließen (die eingezogenen Güter belohnten den Spüreifer), dennoch unfehlbar!
*
XXII ) Papst Johann XXII. (1316-1334) stellte den Lehrsatz auf, dass die Mutter Gottes, die Apostel und die Heiligen erst nach dem jüngsten Gericht zur Anschauung Gottes gelangen würden.
XXIII ) Diese Lehre sagte der noch heute höchst einträglichen Spekulation der Geistlichkeit mit der Fürbitte der Heiligen nicht zu und der Papst wurde zur Verbesserung seines Außerachtlassens der wichtigsten, der geschäftlichen Seite des Glaubens veranlaßt; er erklärte seinen früheren Ausspruch für falsch.
- Welche seiner Erklärungen war unfehlbar?
*
XXIV ) Papst Sixtus V. (1585-1590) besorgte die unter dem Namen „Vulgata“ bekannte lateinische Bibelübersetzung und erklärte sie als die einzig wahre und vollkommen richtige.
XXV ) Papst Clemens VIII. (15921605) ließ an dieser Übersetzung wesentliche Änderungen vornehmen.
- Bei welchem der beiden Päpste war die Unfehlbarkeit?
*
XXVI ) Papst Urban VIII. (1644) erließ die berüchtigte Bulle: In coena Domini, in der alle Ketzer in den allertiefsten Abgrund der Hölle verflucht werden.
XXVII ) Clemens XIV. (1769-1774), eine Ausnahme der Päpste durch Toleranz und Intelligenz, hob diese Bulle auf.
XXVIII ) Pius VII. (1800-1823) stellte sie wieder her, und es werden ihr gemäß jetzt wieder in allen Kirchen am Gründonnerstage, zur Erweckung christlicher Liebe, alle Ketzer verflucht.
- Wo ist die Unfehlbarkeit? Bei den verfluchenden Päpsten? Oder bei den Duldsamen?
*
XXIX ) Papst Urban VIII. (1623-1644) erließ eine Bulle, nach welcher kein Mensch dürfe in einer Kirche Tabak kauen und schnupfen.
XXX ) Papst Innocenz XII. (1691-1700) bedrohte jeden in der Kirche Schnupfenden gar mit dem großen Bannfluche.
XXXI 31. Papst Benedictus XIII. (1723-1730) aber, ein Verehrer des Schnupfens, hob diese unfehlbaren Aussprüche auf und gestattete auch während des Gottesdienstes jeden Liebhaber seine Prise.
– Waren die tabakfeindlichen Päpste unfehlbar? Oder der tabakfreundliche?
*
XXXI ) Papst Clemens XIV. (1769-1774) dekretierte durch seine Bulle vom 21. 7. 1773 den Orden der Jesuiten als gemeinschädlich und gegen das Christentum verstoßend und deshalb für immer und ewig abgeschafft. (Kurze Zeit darauf starb dieser Papst an – Gift!)
XXXII ) Papst Pius VII. (1800- 1823) stellte durch seine Bulle vom 7. 8. 1814 diesen unheilvollsten aller Orden wieder her und zwar in Anbetracht der demselben eigenen Gelehrsamkeit, Sittlichkeit, und Religiösität.
– Welcher der zwei Päpste war unfehlbar?
Fast alle Sätze neuerer Wissenschaft sind in neuerer Zeit von den Päpsten verdammt. Das Gesetz der Schwere, nach menschlicher (aber nicht göttlicher) Ansicht – die größte menschliche Entdeckung durch den Engländer Newton, durfte noch zu Ende des vorigen Jahrhunderts auf keiner päpstlichen Einflusses zugänglichen Universität gelehrt werden. Ebenso gehörte die höchst wichtige Entdeckung vom Kreislaufe des Blutes im menschlichen Körper zu den vom Papstume die längste Zeit streng verpönten Lehren. Noch der Vorgänger des Papstes Pius IX. erklärte die Eisenbahnen für Werke des Teufels; und doch ließ seine Heiligkeit Pius IX. im eigenen Kirchenstaate solche Teufelswerke bauen, und gestattete es, dass die Peterspfennig-Spender auf solchen Teufelswerken nach Rom kutschierten, und dass die hochwürdigsten Bischöfe zu ihrer Konzilfahrt dieser Teufelswerke sich bedienten.
(Bis da aus Graßmanns Schriften entnommen)
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Der Wille der Kirche, den Geist zu unterdrücken
Diktat am 3.2.1898
1. Nachfolgende Kirchengesetze Roms beanspruchen eure besondere Beachtung, sie lauten:
I ) (Can. Patet Caus. XI. qu. 3): «Es ist klar, dass das päpstliche Urteil von niemandem verworfen werden darf».
II ) (Can. Nulli Caus. XXV. Qu. 1): «Niemandem ist es erlaubt, die Beschlüsse des „apostolischen Stuhles“ zu übertreten».
III ) (Caus. XXV. Qu. 2 Can. Si quis): «Wenn jemand die Dogmen-Befehle, Verbote, Bestimmungen oder Beschlüsse „des apostolischen Stuhles“ verachtet, - den treffe der Bannfluch».
2. Sehet Meine Kinder, solche gewaltigen Kirchengesetze hat man verfasst, um den freien Geist, den Ich Meinen Kindern ins Herz legte, zu unterdrücken, denn damals war die Geistlichkeit so mächtig, dass der mindeste Widerspruch das Leben kostete.
3. O du unseliges Mittelalter mit deinen Folterungen und Scheiterhaufen! Du hast bluten gemacht das Herz des Vaters, der zuschauen und nicht eingreifen durfte, denn das Eingreifen hätte das Leben aller in die Gefahr gebracht, weil wenn Ich strafe, so strafe Ich nicht sichtbar oder ausnahmsweise, sondern durch Naturereignisse, da muß schuldig und unschuldig mitleiden.
4. Man hat Meinen in euch gelegten Geist unterdrückt, und wo Er sich regte, da wüteten sie wie die Barbaren mit Schwert, Folter und Feuer und forderten massenhafte Opfer zur Unterdrückung jedes freien Gedankens. Liebe Kinder, Ich will euch in diesem Buche nicht die Greuel der Kirche in der Vergangenheit auftischen, sondern zurufen: Freuet euch, dass ihr frei seid und bald noch freier werdet, denn der Vater hat schon die Zuchtrute in der Hand und weiß, wen Er strafen soll.
5. Mein Segen sei mit euch, die ihr willig die Worte eures euch liebenden Vaters anhöret, annehmet und darnach handelt. Amen.
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Christus ist der einzige Hohepriester des neuen Bundes
(und nicht der Papst)
1. Christus als Hoherpriester und Vermittler oder Mittler bezieht sich auf die Erlösung am Kreuze von der Erbsünde, da Ich damit die Aussöhnung zwischen Vater und Kind vermittelte; auch die Bezeichnung Hoherpriester nach Art Malchisedeks bedeutet dasselbe, weil Ich Mich am Kreuze für alle Menschen ein für alle Mal geopfert habe.
*
2. Petrus schreibt vom 18. bis 25. April im Jahre 48 in Arimathäa den Hebräerbrief, worin er angibt, dass Ich, Jesus, aus dem Stamme Juda hervorging, aus welchem keiner ein Diener des Altars[4] werden durfte, daher auch kein Opfer-Priesterstand mehr aufgestellt werde, weil Ich, Christus, ein für allemal Mich Selbst für die Sünden der Welt geopfert habe und dass Ich es bin, der ewig euer Hohepriester nach Art des Malchisedek bleibe.
I ) (Hebr. 3,1): «Nun denn herzensgereinigte Brüder, Mitgenossen des himmlischen Rufes, merket auf Jesum, den Gesandten und Hohenpriester, zu welchem wir uns bekennen».
II ) (Hebr. 4,14): «Wir haben einen erhabenen Hohenpriester, der (durch Sein Leiden für uns) die Himmel (der Gerechtigkeit) durchdrungen, Jesum, den Sohn Gottes …»
III ) (Hebr. 5,5): «Christus hat die Würde, Hoherpriester zu werden, sich nicht Selber beigelegt, sondern Der hat sie Ihm zuerkannt, welcher zu Ihm gesagt hat: Mein Sohn bist du, Ich habe heute Dich gezeugt!» (Ps. 2,7)
5. Wie er
auch in einer anderen Stelle sagt: Du bist auf ewig Priester nach Art
Malchisedeks. (Ps. 110, 4; - 1. Mos. 14, 19)
IV) (Hebr. 7,11-19): «11 Wäre durch das levitische Priestertum – denn auf dieses waren die Gesetze des Volkes (daß dieses sie leite) begründet, - das Vollkommene erreicht worden, wozu wäre noch nötig gewesen, einen anderen Priester nach Art Malchisedeks auftreten, und ihn nicht nach Aarons Art nennen zu lassen? - 12 Denn mit der Veränderung des Priestertums geht ja notwendig auch mit dem Gesetze (des Priesteramtes) eine Veränderung vor. - 13 Auf welchen (Priester) nun aber damit gedeutet wird, der ist aus einem anderen Stamme, aus welchem Keiner ein Diener des Altars werden durfte. - 14 Denn es ist ja bekannt, dass unser Herr von Juda abstammt, für welchen Mann Moses in Ansehung des Priestertums nichts verordnet hat. - 15 Noch deutlicher aber erhellt es daraus, dass ein anderer, dem Malchisedek ähnlicher Priester auftreten musste. - 16 Der es nicht nach Vorschrift eines fleischlich-brechlichen Gesetzes, sondern vermöge der Kraft des unzerstörbaren Lebens geworden. - 17 Denn so lautet das Zeugnis Gottes: Du bist auf ewig Priester nach der Art des Malchisedeks. - 18 So wird denn das vorige Gesetz (durch welches Priester aufgestellt wurden), aufgehoben, wegen seiner Unwirksamkeit und Unbrauchbarkeit. - 19 Denn das Gesetz (wodurch Menschen zu Priestern aufgestellt wurden), brachte nichts zur Vollkommenheit (siehe Vers 11); hingegen wird (durch Jesus Christus) eine bessere Hoffnung eingeführt, vermöge welcher wir uns (durch Jesusm Christum) Gott nahen dürfe» (Joh. 14,6).
V) (Hebr. 7,23-28): «23 Von jenen mussten mehrere Priester werden, weil der Tod sie unterbrach, fortwährend es zu bleiben; 24 Dieser aber, weil Er ewig bleibt, hat ein immerwährendes Priestertum. - 25 Daher kann Er auch vollständig diejenigen beseligen, welche durch Ihn zu Gott sich nahen, da Er ewig lebt, um sich ihrer anzunehmen. - 26 Denn ein solcher Hoherpriester war uns Bedürfnis, welcher heilig, schuldlos, Ohne Fehler, nicht aus der Zahl der Sünder wäre, und höher (und erhabener, mächtiger) als der Himmel; - 27 Der nicht wie jene Hohenpriester täglich nötig hätte, zuerst für seine eigenen und dann für des Volkes Sünden zu opfern; denn das tat Er ein für allemal, als Er Sich Selbst opferte. - 28 Das Gesetz (Moses) machte nämlich schwache Menschen zu Hohepriestern; aber jener, erst nach gegebenem Gesetze beschworene Ausspruch (Jehovas) den auf ewig vollendeten Sohn».
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Das Klosterleben
Motto: „Intra muros peccatur et extra.“
1. Schon zu Meiner Zeit gab es ‚Einsiedler des Karmel‘ und ‚Sion‘. Im Jahre 200 nach Chr. Entstand das Einsiedler- und Mönchswesen in Ägypten. 348 hat man das Klosterleben als ein heiliges anerkannt. Nun wollen wir noch eine andere Prüfung vornehmen:
2. Wo steht es im Neuen Testamente, dass Ich Jesus den Aposteln und Jüngern gesagt hätte: „Bauet euch Klöster. Sperret euch in Klöster ein. Zieht euch Ordenskleider an und bildet geschlossene Gesellschaften.“? – Ich Christus war so arm, dass Ich nicht einen Stein (als Mensch) Mein nennen könnte, viel weniger habe Ich einen Palast besessen.
3. Sind die Klöster nicht die großartigsten Paläste? Sind nicht die Klostergüter die großartigsten Herrschaftsländereien gewesen und wo die Klöster noch bestehen – auch noch sind? Und wie ist es da mit der Nächstenliebe bestellt? Eine Riesenzahl von unbewohnten Zimmern stehen leer, aber nie wird da ein Armer umsonst oder gegen eine kleine angemessene Entgeltung Wohnung bekommen. Es ist diesen verlorenen Söhnen lieber, dass Ratten durch alle Zimmer laufen, als dass sie jemandem, der arm ist, eines zur Wohnung abtreten würden – bekommt ein Wanderbursch ein Bett in diesen riesengroßen Gebäuden? O nein! Der Rinderstall ist gut genug, wo überhaupt noch so viel Einsehen herrscht, aber noch das sind Ausnahmen.
4. Das Kloster kennt keine oder sehr beschränkte Nächstenliebe, außer für die Leute aus verschiedenen Orden, denn alle übrigen sind ihnen die Fremden. Was der Fremde im Kloster bekommt, ist ein Stück Brot oder magere Brotsuppe. Und dass sie das geben, ist die Ursache, damit sie nicht in der Welt verschrien werden als unbarmherzige Selbstfresser; denn eingesperrt, wo niemand beobachten kann, da wird gut gegessen und getrunken und nichts gearbeitet und warum nicht? Sie haben es – aber auf Unkosten derer, die nichts haben und hungern. Aber was geht sie das an? Sie haben es und wissen den Heidenspruch „beati possidentes“ („Glückselig sind die Besitzenden“) gehörig ausnützen und das alles ad majorem die gloriam, („Zur größeren Ehre Gottes“)[5] der die Faulenzer und Gebetsschwindler gut leben lässt.
5. Die Armen sollen fasten, beten, Geld für Gotteszwecke hergeben, aber nichts als Religionsbrocken dafür haben, während sie gut leben und über die Dummheit des Pöbels lachen, der sich von ihrer religiösen Heuchelei betören lässt.
6. Was aber das Motto: „Es wird zwischen und außerhalb der Mauern gesündigt“ betrifft, da ließe sich aus den vergangenen Jahrhunderten eine solche Menge haarsträubenden Sünden, Greueltaten und Verbrechen erzählen, die in den Klöstern begangen wurden, dass es besser ist, man erfahre nichts davon, weil es den grauenhaften Zeiten der Barbarei und Gottlosigkeit angehört.
*
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21/1 - Über die Torheit des Kloster- und Einsiedlerlebens
Zitat von F. Schumi aus dem großen Johannesevangelium, das Jakob Lorber 1863 diktiert wurde
[Ev. J. Ch. (Bd. 7, Kap. 156) – J. Lorber]
(1) « Nach einer Belehrung Jesu sagten die Pharisäer: „Herr und Meister, wir haben nun die Schwierigkeiten zur Erlangung der inneren Lebensvollendung, aber auch die endlosen Vorteile aus Deinem wahrhaft göttlichen Munde vernommen; die Schwierigkeiten haben uns nicht entmutigt, alles zu tun, was Du uns nur immer vorschreiben wirst! Sollen wir uns auch unter den größten Schmerzen körperlich verstümmeln, sind wir auch dazu vollernstlich bereit!“
(2) Sagte Ich (Jesus); „Oh, das wäre die größte Torheit, denn wer einen Feind wahrhaft besiegen will, der muß sich ihm im offenen Felde entgegenstellen, und sich nicht hinter allerlei Bollwerk verschanzen, denn so der Feind die Schanzen sieht, da steht er freilich auf eine Weile vom offenen Angriffe ab, weil er erkennt, dass er also dem wohlverschanzten Gegner mit seiner Macht nicht gewachsen ist; aber er belagert den wohlverschanzten Gegner und zieht dann von allen Seiten Verstärkungen an sich. Wenn sich der Feind dann stark genug fühlt, so greift er den zwar noch immer wohlverschanzten Gegner an und besiegt ihn mit leichter Mühe.
(3) Aber Ich setze sogar den Fall, dass der Feind dem wohlverschanzten Gegner dennoch nichts hat anhaben können, so lange dieser innerhalb seiner starken Schanzen blieb; aber der Gegner wird doch nicht ewig aus Furcht vor dem stärkeren Feinde innerhalb seiner Schanzen bleiben können; er wird endlich dieselben doch einmal verlassen müssen und betreten das offene Feld. Wie wird es ihm aber dann ergehen, so ihn der irgend geheim lauernde Feind angreifen wird ? Ich sage es euch, dieser zweite offene Kampf wird ihm dann um vieles beschwerlicher werden, als so er den Feind gleich das erste Mal offen angegriffen hätte!
(4) Der Mensch kann sich auf der Welt freilich von der Welt ganz abziehen gleich den Einsiedlern des Karmel und Sion, die da nicht ansehen ein Weib, und sich kümmerlich ernähren von Wurzeln, allerlei Beeren, wilden Honig und Johannesbrote; auch verschneiden sie sich des Reiches Gottes wegen, weil sie dann in keine Versuchung geraten können, in der sie irgend ein Gebot Mosis übertreten könnten; sie haben darum kein Eigentum, keine Eltern, keine Weiber und Kinder, haben selbst keine Männlichkeit; sie bewohnen wilde Bergschluchten, damit sie die Schönheit der üppigen Erdfluren nicht reizt, sie reden nicht miteinander, damit nicht jemandem ein Wort aus dem Munde fahre, das ihn oder seinen Nachbar ärgern könnte!
(5) Unter solchen höchst dummen Lebensabstraktionsverhältnissen und unter solchen Verwahrungen vor der Möglichkeit, eine Sünde zu begehen, halten sie freilich wohl die Gesetze Mosis; aber zu wessen Nutzen und Frommen? Ich sage es euch: Das nützt ihnen nichts und den anderen Menschen auch nichts, denn Gott hat dem Menschen die verschiedenen Kräfte, Anlagen und Fähigkeiten nicht darum gegeben, dass er sie in irgend einer Klause als Einsiedler verschlafen soll, sondern dass er nach dem geoffenbarten Willen Gottes tätig sei, und dadurch sich und dem Nächsten nütze!
(6) Also hat Gott zu dem Menschen niemals gesagt: ‚Verstümmele und beschneide dich, auf dass dich das Fleisch des Weibes nicht reize, und du dich enthaltest von der Hurerei und vom Ehebruche!‘ Sondern, Er hat zum Adam, als Er ihm das Weib gab, nur gesagt: «Gehet hin, vermehret euch und bevölkert die Erde! Und bei Moses heißt es: Du sollst nicht Unzucht und Hurerei treiben, daher sollst du nicht begehren deines Nächsten Weibes, somit nicht ehebrechen!»
(7) Der Mensch muß also in der Welt wirken, und freiwillig den bösen Verlockungen der Welt widerstreben; dadurch wird seine Seele stark, und die Kraft Gottes wird sie durchdringen! Aber durch ein Leben des Faultieres kommt kein Mensch je zum wahren ewigen Leben, das sich die höchste und vollendetste Tätigkeit in allen den zahllos vielen Lebensschichten und Sphären bedingt.
(8) Solche Menschen sündigen freilich so wenig, als irgend ein Stein sündigt, aber ist das etwa ein Verdienst für den Stein? Es wird aber die Seele ihren verstümmelten Leib ablegen müssen, was wird sie dann jenseits machen in ihrer vollsten Schwäche und gänzlichen Untätigkeit?
(9) Dort werden dann doch die Prüfungen aller Art über sie kommen, die sie zur vollen und wahren Lebenstätigkeit aneifern sollen und diese Prüfungen werden für die mit ihren diesirdischen Fähigkeiten ausgestatteten Seele ganz entsprechend dieselben sein, wie sie hier waren, aber für die pure Seele sicher notwendig stärker, als hier, weil jenseits das, was eine Seele denkt und will, auch schon wie in der Wirklichkeit sich vor sie hinstellt.
(10) Hier hat die Seele nur mit ihren unsichtbaren Gedanken und Ideen zu tun, die sie leichter bekämpfen und sich deren entschlagen kann; aber wo Gedanken und Ideen zu einer wohl sichtbaren Realität werden, frage, wie wird die schwache Seele da wohl ihre eigene geschaffene Welt bekämpfen? Wen hier der pure Gedanke z.B. an seines Nachbars schönes junges Weib schon mit allen brennenden Leidenschaften erfüllt, wie wird es ihm dann ergehen, so ihm der Gedanke an des Nachbarn Weib ganz seinen Wunsch und Willen in der vollsten, wenn schon nur scheinbaren Wirklichkeit darstellen wird?
(11) Darum wird es drüben mit den Versuchungen wohl um Vieles schlimmer sich gestalten als hier, und was wird die Seele wohl geben können, um sich aus der harten Gefangenschaft ihrer eigenen bösen Leidenschaften zu befreien? Und doch wird sie drüben um gar Vieles selbsttätiger werden müssen, um sich aus dem Irrsal ihrer eigenen Gedanken, Ideen und Bilder zu befreien; denn bevor sie nicht zuerst selbst Hand ans Werk legen wird, wird ihr keine Hilfe durch irgend ein unvermitteltes Erbarmen Gottes oder irgend eines anderen Geistes zu Gute kommen, wie solches auch schon hier auf Erden zum größten Teil der Fall ist:
(12) Denn wer da Gott nicht ernstlich sucht, sondern ganz den Gelüsten der Welt nachgeht, der verliert Gott, und Gott wird ihm keine Zeichen geben, aus denen er erkennen könnte, wie tief und wie weit er schon von Gott abgewichen ist!? . Erst wenn er aus eigenem Antriebe und Bedürfnisse Gott wieder zu suchen anfangen wird, so wird Sich Gott auch ihm zu nahen anfangen und Sich vom Suchenden auch in so weit finden lassen, in wie weit es dem Suchenden ein wahrer Ernst ist, Gott zu suchen und zu erkennen.
(13) Darum ist es also mit der gewissen frommen Trägheit gar nichts; denn sie hat vor Mir keinen Lebenswert ».
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Meine zehn Weherufe der Strafrede
1. Uber die einstigen jüdischen Schriftgelehrten und Pharisäer, deren Nachfolger im Begehen der gleichen und noch größeren Sünden die christlichen Priester seit anderthalb tausend Jahren her ist.
*
Erster Wehruf
2. Nach Matthäus 23,1-35, habe Ich zu den Juden und Meinen Jüngern folgende Wehrufe als Mahnungen zur Umkehr und Buße den Schriftgelehrten und Pharisäern des Tempels zu Jerusalem gesprochen, denen die heutigen Priester aufs Haar gleichen, in vielen Stücken aber hoch und weit übertreffen. Diese Wehrufe enthalten folgenden Inhalt und Sinn für die heutige Priesterwelt:
3. Ich Jesus sagte: «Die Schriftlehrer und Pharisäer sitzen auf dem Lehrstuhle Mosis». (Matth. 23,2) Dieses auf die heutige christliche Kirchenlehre angewendet lautet: „Die Theologielehrer; Professoren, Doktoren und die Priester sitzen auf dem Lehrstuhle Christi, aber sie lehren ihre eigenen Menschensatzungen der Päpste und ihre falschen Bibelauslegungen nach dem totbringenden Buchstaben, weil sie keine Salbung oder Weihe des Heiligen Geistes haben.“
4. Ich, Jesus, sagte: «Beobachtet und tuet daher alles, was sie euch lehren, nach ihren Handlungen aber richtet euch nicht, denn sie tun selbst nicht, was sie lehren» (Matth. 23,3). Damals konnte Ich das noch sagen, denn sie haben noch die Lehre der Propheten vorgetragen; über die heutigen Lehren der römischen und protestantischen Priester kann Ich leider nicht raten, ihnen zu gehorchen, was sie lehren, weil sie nicht Meine reine Lehre, sondern ihre Dogmen und falsches Prophetentum lehren, das nicht in den Himmel, sondern in die Hölle führt. Darum glauben auch die meisten Priester im Herzen nicht, was sie mit aller Kraft lehren; denn es handelt sich bloß umß´s Brot, nicht aber, um darnach zu leben und zu handeln.
5. Ich, Jesus, sagte: «Ja, sie binden schwere und unerträgliche Lasten zusammen, und bürden sie auf der Leute Schultern, sie selbst aber rühren sie mit keinem Finger an» (Matth. 23,4). – Das bedeutet: Sie spielen den Herrn ohne jede Arbeit; die sie erhaltenden Bauern und Steuerträger müssen aber alles aufbieten, um das Geld oder die Naturalien herzuschaffen, damit ihre vermeintlichen „Diener Gottes“ wohl leben und sich gut mästen. Ja die Apostel lebten ganz anders. Die Anforderungen für Kirchenzwecke, Kirchenbauten und Missionen sind oft nahe unerschwinglich hoch, und doch muß geopfert werden! –
6. Ich, Jesus, sagte: «Alles, was sie tun, das tun sie, um von den Menschen gesehen zu werden; sie machen sich breite Denkzettel und große Säume oder Quasten an ihren Kleidern» (Matth. 23,5). Um diesen Vers zu verstehen, so beobachte man die Handlungen, Zeremonien und Gebete der Priester und man wird diesen Vers erfüllt sehen; aber alles, nur um Geld, Ehre und Herrschaft einzuheimsen. Die breiten Denkzettel sind kirchliche Ankündigungen an den Kirchentüren über Prozessionen, Gebete, Wallfahrten und sonstige kirchliche Kundmachungen in aller Art und Form. Die großen Quasten kann man besonders an großen Festtagen an den kirchlichen Gewändern der römischen Würdenträger sehen.
7. Ich, Jesus, sagte: «Bei den Mahlzeiten haben sie gerne die ersten Plätze, in den Synagogen den Vorsitz». (Matth. 23,6). – Wer dürfte heutzutage einen Priester zum Hochzeitmahl oder zu einer Tafel einladen, ohne ihm den ersten Sitzplatz einzuräumen!? Wollen sie nicht in der Kirche und Schule, als christliche Synagoge, allein das Wort haben und herrschen? Tun sie nicht ihre Gläubigen mit falschen Lehren umgarnen, wie man dem Vogel im Käfig alle Freiheit benimmt, und wenn man ihn frei herum gehen lässt, ihm aber die Flügel so kurz abschneidet, dass er nicht mehr davon fliegen kann? Also steht es auch mit der Glaubens-Bücher-Zensur, da ja kein Gläubiger andere Bücher lesen darf als die, welche der Bischof erlaubt, wenn sie die Lehre anders ausdeuten, als sie der Priester lehrt.
8. Ich, Jesus, sagte: «Auf öffentlichen Gassen und Plätzen haben sie gerne, dass sie als Oberen gegrüßt und von den Menschen Herren genannt werden» (Matth. 23,7). Die heutigen Priester erwarten den Gruß: „Guten Tag Hochwürden!“ Auf dem Lande lassen sie sich von Alt und Jung in höchster Hochachtung die Hand küssen! Und sagen: „Guten Tag Herr Pfarrer oder Kaplan,“ während sie doch nur Brüder zu allen und jedem Menschen sind. –
Zweiter Wehruf
9. Nach dem ersten Wehruf wandte Ich Mich zu Meinen Jüngern als Meinen Verkündern der Gotteslehre nach Meiner Himmelfahrt und sprach zu ihnen: «Ihr aber sollet euch nicht Rabbi (oder Lehrer) nennen lassen; denn Einer ist euer (Lehr-) Meister, Christus; ihr aber seid alle Brüder» (Matth. 23,8) – Hier in diesem Verse ist die Mahnung, dass keiner sich für unfehlbar dünke und aus eigener Ansicht die Lehre vortrage, sondern Mich Jesus Christus früher durch das innere Wort befrage, wie die Verse der Bibel richtig zu deuten sind; und sich daher niemand für besser und höher dünke in seiner Stellung, sondern sich nur als Bruder aller Menschen betrachte.
10. Es fragt sich: „Kann Mich einer eurer Lehrer, Professoren und Doktoren der Kirchenrechte und Theologie befragen, da niemand von Mir zum Seelsorgeramte berufen wurde und doch jeder sich für einen Lehrer, Professor oder Doktor der Theologie mit dem Titel „Hochwürden“ somit für Christus hält!? Da er Meinen Titel vom Doktor oder Professor, das heißt Lehrmeister führt! – und doch nur aus einem weltlichen Seminar oder Kollegium aufgestellt wurde. Wo ist da der Beweis für den zweiten Bund, wo es heißt durch die Propheten Jesaja und Jeremia, dass alle Berufenen von Gott Selbst gelehrt (Jes. 54,13; Jer. 31,34; Joh. 6,45) werden?“ Daß bei einem solchen hochwürdigen Professoren-Hochmute von einer allgemeinen Menschen-Bruderschaft nirgends eine Spur ist, wisset ihr ja selbst, da nach der Ansicht der Professoren und Doktoren der Mensch erst beim Range eines Professors oder Doktors beginnt!
11. Ich, Jesus, sagte: «Auch sollet ihr keinen von euch auf Erden Vater nennen, denn Einer ist euer Vater , der im Himmel ist» (Matth. 23,9). Die Bezeichnung ‚Vater‘ ist hier im geistigen Sinne gemeint, da Ich Jesus der Schöpfer der Seele bin. (Jes. 54,5) Trotz dieser Mahnung haben sich zu allen Zeiten die geistigen Leiter „Vater“, Kirchenvater, Beichtvater und als Kulminationspunkt „heiliger Vater“ genannt. Somit lauter Götter im Priesterkleide, mit dem Obergott heiliger Vater an der Spitze, der in Rom residiert. Nach dem Katechismus romanus Pars II, Kap. VII, Qu. 2 nennen sich die römischen Priester nicht nur Engel, sondern auch Götter und sagen, dass sie des unsterblichen Gottes Kraft und Majestät inne haben; und dass die Macht, welche ihnen übertragen ist, die menschliche Vernunft und Intelligenz übersteigt; geschweige, dass auf Erden irgend etwas ihr gleich oder ähnlich gefunden werden könne. – Man kann zu dieser Selbsterhebung zu Engeln und Göttern nichts besseres sagen als: dass der Hochmutssatan wahrlich bei ihnen die menschliche Vernunft übersteigt.
12. Ich, Jesus, sagte: «Lasset euch nicht Lehrmeister nennen; denn Einer ist nur euer Meister, nämlich Jesus Christus» (Matth. 23,10). In diesem Verse ist eine weitere Mahnung, dass sich niemand für einen Professor oder Doktor der Theologie mit dem Vortitel Herr (als Meister) bezeichne, weil Herr oder Meister in diesem Sinne soviel als „Gott“ bedeutet.
13. Ich, Jesus, sagte: «Der Größte unter euch soll euer Diener sein» (Matth. 23,11). Ich als der Gott des Weltalls im Menschenleibe sagte von Mir Selber: «Ich der Menschensohn bin Ich nicht gekommen um Mich bedienen zu lassen, sondern zu dienen» (Matth. 20,28). Nun schauet euch eure Priester, Bischöfe, Erzbischöfe, Kardinäle und Päpste an, wie sie sich hochtrabend betragen und bedienen lassen!
14. Ich, Jesus, sagte: «Wer sich selbst erhöhet, der wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden» (Matth. 23,12). – Schauet die Rangklassen der Priesterschaft an, und ihr werdet sogleich auch das Urteil Gottes ersehen, was sie, die „Hochwürdigen“, „Hochwürdigsten“, Exzellenzen“, „Eminenzen“ der Priesterschaft im Jenseits erwartet. Je höher hier, desto niedriger dort!
Dritter Wehruf
15. Nun wandte Ich Mich im Sinne Meines Vortrages wieder an die (abwesenden) Tempelpriester und sprach zu dem Volke: «Wehe euch ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den Leuten das Himmelreich zuschließet! Ihr kommet nicht hinein; und die hinein wollen, lasset ihr nicht hineingehen». (Matth. 23,13)
16. Dieser Wehruf, den Ich einst gegen die jüdischen Priester losließ, trifft darin heutzutage überein, weil die Priester euch teils verbieten, teils warnen vor dem Lesen der Heiligen Schrift, die Ich Selber lehrte und die Evangelisten und Apostel euch aufgeschrieben und hinterlassen haben. Ja, wenn ihr Meine heiligen Worte des Neuen Testamentes durch einen von Mir berufenen und auserwählten Bibelausdeuter euch lehren lasset, so ist euch ja damit der Himmel durch die Priester verschlossen, weil sie nicht wollen, dass ihr die Wahrheit erfahret, was und wie Ich sie Selber lehrte. Daß solche Nachfolger der Pharisäer nicht in den Himmel kommen werden, ist doch klar und ersichtlich, weil sie das Volk durch ihre falschen Lehren hinters Licht führen und um sein Seelenheil betrügen.
17. Man vergleiche die priesterlichen falschen Dogmen, die nicht in den Himmel führen, als: die Beichte, Kommunion; Auferstehung des Fleisches, Dreieinigkeit, Heiligenanbetung; Gerichte der Geistlichen, die ewige Verdammnis, die Rechtfertigungslehre usw.
Vierter Wehruf
18. Ich, Jesus, sagte: «Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr der Witwen, Häuser fresset, unter dem Vorwande, dass ihr lange betet (für das Seelenheil ihrer verstorbenen Männer). Darum werdet ihr desto mehr Verdammnis (für eure Vorspiegelung) empfangen» (Matth. 23,14)
19. Dasselbe tut die römische Priesterschaft, indem sie unwissende, ihren Händen preisgegebene Frauenzimmer, die Vermögen und Häuser besitzen, am Totenbette so lange mit Fegefeuer, Hölle und den Teufeln bearbeiten, sie damit erschreckend, andererseits aber den Himmel versprechen – wenn sie ihren Willen tun, - bis sie durch diese Erbschleicherei große Legate bekommen; die gesetzlichen Erben aber das traurige Nachsehen haben und der Priester fluchen. Wie viele Millionen wandern betrügerisch in die bodenlosen Säcke der Priester für die Totenmessen, da die Priester doch gut wissen, dass Petrus zu Samaria den Simon andonnerte: «Daß du verdammt seist mit deinem Gelde, dass du meinst, dass die Gnade oder Gabe Gottes ums Geld feil ist!» Und Ich habe doch Selber den Pharisäern von einst und jetzt eine desto größere Verdammnis oder Hölle für ihre betrügerische Geldprahlerei geweissagt!
Fünfter Wehruf
20. Ich, Jesus, sagte: «Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr zu Land und zu Wasser umherreiset, dass ihr einen zu Glaubensgenossen machet; und wenn er es geworden, so machet ihr ein zweimal ärgeres Höllenkind aus ihm, als ihr selber seid» (Matth. 23,15).
21. Die Missionare reisen heutzutage durch alle Meere und Länder um ihre Glaubensgenossen zu machen, aber gleichzeitig wird der Religionshaß gegen Andersgläubige eingepflanzt, weil nur bei ihnen die alleinseligmachende Kirche und Wahrheit sei; Andersgläubige sind ärger wie die Heiden, vor denen man sich schützen soll, damit aber ist eben der Haß und Absonderung von den nicht ihren Glauben Habenden eingepflanzt. Die Römischen heißen die Protestanten Satansdiener; die Protestanten ziehen los über die römischen Ketzer wie einst Martin Luther und da soll Ich ein Mittler sein in dieser Hölle? Ihr seid beide im Irrtum.
Sechster Wehruf
22. Ich, Jesus, sagte: «Wehe euch, verblendete (Volks-) Leiter, die ihr saget: Wenn jemand bei dem Tempel schwöret, das hat keine Bedeutung, wer aber schwöret des Goldes wegen, der ist dem Tempel schuldig» (So hat der Ausspruch gelautet ; - Matth. 23,16)
23. Hier war es den Pharisäern nur um des Geldes wegen zu tun; so haben aber zur Zeit der Inquisition auch die römischen Priester gehandelt. In der Liquori Moral sind Meineide über Priestersünden, um sie zu bedecken, gestattet.
Siebenter Wehruf
24. Ich, Jesus, sagte: «Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr verzehntet die Krauseminze, Dill und Kümmel, aber auf das Wichtigere des Gesetzes: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Glaubenstreue leget ihr keinen Wert» (Matth. 23,23).
25. Die römischen Priester machen dagegen in viel größerem und ausgedehnterem Maßstabe, also nicht Verzehntung, sondern die Verhundertfachung an Gewinneinkünften aus Chartreuse, Franzbranntwein, Schokoladenfabrikation, Ölpressereien, Ländereien und Faktoreien (haciendas) in Südamerika, vergleiche die große Landwirtschaft und Erzeugung von allerlei Gerätschaften durch die Handwerker zu Maria Zvezda in Bosnien, dann die großen Herrschaften, Fabriken und allerlei industrielle und gewerbliche Unternehmungen und Etablissements der Kirchen und Klöster usw., während die Gewinnung der Seelen durch die falsche Handhabung Meiner Lehre nicht für Mich, sondern für die Hölle zunimmt, weil sie mit wenig Ausnahme kein Gewicht und Wert darauf legen.
Achter und neunter Wehruf
26. Ich Jesus sagte: «Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr die Becher und Schüsseln auswendig reinlich haltet, inwendig sind sie aber voll Raubes und Fraßes: Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Inwendige des Bechers und der Schüssel, auf dass auch das Auswendige rein werde. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr gleich seid wie die übertünchten Gräber, welche auswendig hübsch scheinen, inwendig aber sind sie voller Totenbeine und Unreinigkeit! Also auch ihr; von außen scheinet ihr vor den Menschen fromm, aber inwendig seid ihr voller Heuchelei und Untugend» (Matth. 23,25-28).
27. Um diese zwei Wehrufe zu verstehen, muß man die schmutzig-geilen Fragen der römischen Priester kennen, welche sie nach der Höllen-Moral-Theologie des unheiligen Liquori im Beichtstuhle an das weibliche Geschlecht richten unter Androhung der Hölle und des nicht Können derAbsolvierung, wenn sie ihnen nicht haarklein alles Menschliche erzählen, aus ihnen die seltensten Sachen herausziehen. Sehen sie aber, dass eines recht furchtsam und kindisch bis in die Tiefe des Herzens erzählt, so ist oft noch eine Zimmer-General-Beichte nötig, um das zu erfahren und zu tun, was sie nichts angeht, noch statthaft und vom Standpunkte der göttlichen Morallehre streng verboten ist. – Die Liquori-Moral-Beichtpriester sind eben Böcke – in fremder Herde!
Zehnter Wehruf
28. Mein Schlusswort lautete: «Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr der Propheten Gräber bauet, und schmücket der Gerechten Gräber, und sprechet: Wären wir zu unseren Väter Zeiten gewesen, so hätten wir uns nicht mitverschuldet an dem Blute der Propheten. – Siehe, Ich sende euch zu Propheten und Weise und Schriftgelehrten, aber von diesen werdet ihr einige töten und kreuzigen, andere werdet ihr geiseln in euren Schulen, und werdet sie verfolgen von einer Stadt zu der anderen; auf dass über euch komme all das gerechte Blut, das vergossen ist auf Erden. Wohlan, erfüllet auch ihr das Maß eurer Väter. Ihr Schlangen, ihr Otterngezüchte! Wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen?» (Matth. 23,29-35).
29. Diese Meine Worte, die Ich einst den Schriftgelehrten und Pharisäern mit aller Kraft gesagt habe, wiederholten sich in ihrem Inhalt später im christlichen Zeitalter.
30. Wer kennt nicht die römisch-spanische Inquisition mit ihren Greueln und entsetzlichen Grausamkeiten der Folterungen und Verbrennungen am Scheiterhaufen!? Fluch und Schande wälzten die Priester auf Meine Lehre der Liebe und Duldung und besudelten sie mit dem Blute von vielen tausenden unschuldiger Opfer.
31. Sie kreuzigten Mich in Meinen Kindern und Meiner Lehre und handelten so barbarisch, dass die Raubmörder und Profession nicht schlechter getan und gehandelt hätten. Denn die Geschichte der römischen Kirche erzählt euch Greuel, welche nichts anderes als Folterungen, Beraubungen, Ermordungen und gemeinste Verbrechen der Priester an armen unschuldigen Opfern darstellen, welche aus dem einen oder anderen Grunde in ihre Hände fielen.
32. Man hörte nichts als das Jammern, Klagen, Weinen und Schreien der unschuldig Ergriffenen, lügenhaft Beschuldigten, grässlich Gemarterten, die alles aussagen mussten, was ihnen die Priesterschergen mit verschiedenen wilden Instrumenten blutig oder mit Feuerhitze ausgepresst haben, welche Verbrechen sie aber nie begangen haben! – Es war eine Zeit der wildesten Raserei der zu Teufeln in Menschengestalt gewordenen Priester.
33. Genug von dem, Ich sage euch: Ich will, da dieser Geist noch heutzutage in den Priestern steckt – aber durch die Weltgesetze niedergehalten wird, - aller privilegierten Priesterschaft ein Ende machen und dafür Mein Reich der ewigen Liebe mit einer allgemeinen königlich-göttlichen Priesterschaft aufstellen. Deren Oberpriester Ich Jesus Selber, als König, Richter und Vater unter ihnen sein werde. Amen!
Schluß des ersten Bandes.
Fortsetzungen folgen im II. Bande Nr. 59
„Gott – Beweise Seiner Existenz“
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[1] Der Begriff Pontifex Maximus hat seinen Ursprung im Jahr 300 v. und geht auf den Bau des Pons Sublicius zurück, der ältesten Brücke Roms über den Tiber, die aufgrund ihrer Bedeutung repräsentativ war. Der Begriff wurde von den römischen Kaisern angenommen, beginnend mit Numa Pompilius, dem zweiten König von Rom, der zum höchsten Rang wurde, den ein Römer anstreben konnte. [A.d.W.]
[2] Mithras: Gott der persischen Mythologie, Symbol für Sonne und Feuer und Richter menschlichen Handelns. Sein mysteriöser Kult wurde in Rom (1. Jahrhundert v. Chr.) eingeführt, wo der Gott mit dem Namen "Sol Invictus" verehrt wurde und unter Diokletian als Beschützer des Reiches galt. [A.d.W.]
[3] Benedikt Carpzov (1595 -1666) war ein deutscher Strafrechtler und Hexentheoretiker. Als Sohn eines Pfarrers der berühmten Familie Carpzov wurde er Theologe und Philologe und ordentlicher Professor für Altgriechisch an der Universität Leipzig. Obwohl er Lutheraner war, versuchte er als Anwalt, den Einsatz von Folter für den Freispruch eines Schuldigen zu reduzieren, war er als überzeugter Befürworter der Hexerei immer noch am Tod von bis zu 20.000 Menschen beteiligt.
[4] Die Diener des Altars waren die Leviten, die von Moses eingesetzt wurden (4. Mose 1,49) wegen ihres Nicht-Falls, als das Volk, das vom Sinai auf Moses wartete, das goldene Simulakrum angefertigt hatte (2. Mose 32,26). [A.d.W.]