1898-1905

Offenbarungen Jesu durch

Franz Schumi

 

 

Christus und die Kirche

 

Christliche-theosophische Schrift

Nr. 58 / II

 

Teil - II

 

Vom Ursprung der Messe, der Transsubstantiation, des Weines, der Hostie und der wahren Anbetung

 

 

Ausgabe in Originalsprache Verlag von Franz Schumi in Zürich;

Kommissionsverlag: Cécil Bägel, Altona (Elbe) Holstenstraße 191

Druck von Otto Buchholz in Hamburg

 

Nachdruck von  Rudolf R. Hoff

Verlag für geistige Literatur 



Datum Erwähnte

Jahr 2078 n. Chr   = 24 August: Pakt mit Abraham

Jahr 1 n. Chr      = 7 Januar - Geburt Jesu

Jahr 33 n. Chr     = 20-27 marzo: März: Karwoche

Jahr 33 n. Chr     = 25-26-27 März: die drei Tage im Grab

Jahr 1215 n. Chr   = 6 Januar: Papst Innozenz III. führt die Transsubstantiation ein

 

 

 

INDEX

 

Kap. 1

Ermahnung des Vaters zu den Lehren der neuen Lehre

1904, 17.02

Kap. 2

Nichtexistenz des Opferaltars des Opfers gemäß der Heiligen Schrift

 

2/1

Meine Lehre als wahre Religion im Neuen Testament

 

2/2

Das wahre Sühnopfer ist die Nächstenliebe

1988, 16,05

2/3

Das Messopfer gilt als Menschenstatut

 

2/4

Geburt des Transsubstantiation

 

Kap. 3

Das Weinwunder mit Christus und dem Priester

 

Kap. 4

Gedanken zum Gedenken an die Geburt Christi

 

Kap. 5

Die Masse der Katholiken kommt nicht aus der Heiligen Schrift

 

Kap. 6

Demonstrationen, die in der geweihten Hostie Es gibt keinen Gott oder Christus

 

Kap. 7

Messen für Seelen oder für die Toten sind menschliche Statuten

1898, 26,01

7/1

Gott beantwortet keine bezahlten Gebete

1898, 31,01

Kap. 8

Die lateinische Sprache der katholischen Kirche

 

Kap. 9

Jeder Mensch ist ein Hoherpriester Gottes

 

9/1

Jeder Mensch ist ein Hoherpriester Gottes

 

Kap. 10

Die Anbetung Gottes im Geiste

 

Kap. 11

Die geistliche Bedeutung des letzten Abendmahls der Liebe Jesu

 

11/1

Leibfleisch und Brotblut Christi in Korrespondenz

 

11/2

Wie steht es mit der Geschichte der römisch-katholischen Kommunion?

 

11/3

Aufklärungen zur Kommunion nach Jesu Angaben

1899, 5,02

11/4

Die religiöse Zeremonie endete mit dem Kreuz Jesu

 

11/5

Leib und Blut Christi als Entsprechungsworte

 

Kap. 12

Das Gefühl von Leib und Blut Jesu in der Kommunion

 

 

Anhang

 

Anhang 1

Frage zum echten Letzten Abendmahl   (J. Lorber – Geschenke vom Himmel)

1847, 25,04

Anhang 2

Bei der feierlichen Kommunion am Weihnachtstag   (Mayerhofer – Fetgarten)

1870, 15,12

 

 

 


Kap. 1 

Ermahnung des Vaters zu den Lehren der neuen Lehre

Graz, am 17. Februar 1904, durch F. Schumi

1. Meine lieben Kinder! Die Zeit der Wiederkunft Christi ist tatsächlich angebrochen und zwar durch die Medien des christlich-theosophischen Glaubens, welcher berufen ist, der Glaube und die Religion des tausendjährigen Reiches des Geistes Christi auf Erden zu sein.

2. Diese Tatsache beweist euch, daß ihr alle ohne irgendwelche Ausnahme der Kirche und Sekte, eure bisherige mit falschen Satzungen, falschen Ausdeutungen der Bibel und gegen Meine reine Lehre verstoßenden Zeremonien der Kirche in Rom, verlasset, und alle zur christlich – theosophischen Religionslehre übertretet, denn nur diese ist Meine Zentral- und Hauptlehre, weil Ich sie Selber diktiere und durch Meine jetzigen Propheten, Vatermedien genannt, niederschreiben lasse.

3. Es steht keine Kirche und Sekte in Meiner wahren, das heißt reinen Lehre! Das habe Ich gezeigt durch das Lutherbuch; Ich zeige es hier gegen die römische Kirche; in der Zeitschrift „Die Liebe“ gegen die swedenborgische Neue Kirche, und werde auch noch über andere Glaubenssekten dies tun, weil alle Mein heiliges Wort vernehmen sollen, was der Wille Meiner Liebe für Meine Kinder ist! Leset und verbreitet die Kunde von Meiner ‘Wiederkunft’, daß sie in Wolken, welche Meine in Büchern gedruckten Diktatlehren sind, bestehen.

4. Nehmet diese wenigen Worte in Liebe zu eurem Vater Jesus auf, damit sie euch zum Segen und geistigen Fortschritt gereichen. Amen!

 

[index]

Kap. 2

Nichtexistenz des Opferaltars des Opfers gemäß der Heiligen Schrift

1. Moses (V° 10,17-18) schrieb: «Jehova nimmt kein Geschenk (oder zeremonielles Opfer) an!  Er übt aber Recht gegen Waisen und Witwen und liebt den Fremdling (Armen) und gibt ihm Brot und Kleidung». - Dasselbe sagten  über tausend Jahre vor Christus der König David in Psalmen:

I ) Psalm 40, 7: «Schlacht- und Speiseopfer (d.h. „Hostie“) liebst du Jehova nicht, die (geistigen) Ohren hast du mir aufgetan, (daß ich höre): Brandopfer und Sündopfer verlangst Du nicht».

II ) Psalm 51, 18-19: «Du willst kein (zeremonielles) Opfer so gäbe Ich es; Brandopfer (oder Hostie) gefallen Dir nicht. Ein Gott gefälliges Opfer ist ein zerknirschter Geist; ein zerknirschtes und zermalmtes Herz, Gott! verachtest Du nicht».

III ) (Jeremias 7, 22) Jehova spricht: «Ich habe zu euren Vätern, da ich sie aus Ägypten führte, nicht geredet und ihnen keine Gebote gegeben in Betreff der Brand-, Schlacht- und anderen Opfern» (sondern sie haben diese selbst nach heidnischen Beispiele eingeführt; vergleiche die Verse im 7. Kapitel).

IV ) (Hosea 6,6) Jehova sagt: «Ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer und an der Erkenntnis und Verehrung Gottes und nicht am Brandopfer».

2.  Nun lese man nach, wie der Prophet Jesaja über die Gottmacher spricht in Jesaja 44, 9-19:

«Die Götzenmacher sind allzumal eitel, und ihr Köstlichstes ist kein nütze.“ Sie sind Zeugen der Arbeit ihrer eigenen Hände, und sie sehen nichts und merken auch nichts; darum müssen sie zu Schanden werden. Wer sind sie, die einen Gott machen…. ? Siehe … es sind Meister aus Menschen […] Er geht frisch daran unter den Bäumen im Walde, daß er Zedern abhaue …  die den Leuten Brennholz gibt, davon man nimmt, daß man sich dabei erwärme, und die man anzündet, und Brot dabei backet. Da macht er einen Gott davon und betet’s an; er macht einen Götzen daraus, und knieet davor ( vergl. Vers 9) nieder.  Die Hälfte verbrennt er im Feuer und über der anderen Hälfte isset er Fleisch, er bratet einen Braten und sättigt sich, wärmet sich auch und spricht: Hoja, ich bin warm geworden, ich sehe meine Lust am Feuer.  Aber das Übrige macht er zum Gott, daß er sein Götze sei, davor er knieet und niederfällt und spricht: Errette mich, denn du bist mein Gott. […]  Und diese Gottmacher gehen nicht in ihr Herz; es ist keine Vernunft noch Witz da, daß sie doch nachdenken möchten: ich habe die Hälfte des Holzes mit Feuer verbrannt, und habe auf den Kohlen Brot gebacken und Fleisch gebraten und ich! Sollte das Übrige zum Gräuel machen und sollte knieen vor einem Holzklotz?»

3. Und nun lese man dies in neutestamentischer Ausgestaltung und Umformung: Der Götzenmacher ist eitel und sein Geehrtes, sein „Benerabile“ ist kein nütze. Er gehet auf das Feld, wo das Korn wächst: Davon man nimmt, daß man sich nähre und davon man Brot backt. Auch er sättigt sich davon und spricht: Ich bin von dem Kornmehlbrot satt geworden.

4. Aber aus dem Übrigen des Mehles macht man mit Wasser eine dickliche Mehlflüssigkeit, backt sie in der Oblatenzange zu Oblatteig und der Priester macht davon seinen Gott, davor er seine Kniebeugungen macht, ihn anbetet und zuletzt aufisst und meint: ‘Das ist der lebendige Leib und das lebendige Blut unseres Herrn Jesus Christus!’ – O du grenzenlose Finsternis des Geistes, die da herrscht in dieser römischen Kirche!

5. In Jesaja 44,9-19: Von der römisch-katholischen Seite würde man hier eine Verhöhnung des den Katholiken heiligen Altarsakraments erblicken, doch dieses ist hier nicht gemeint, sondern nur der Wahrheit das Zeugnis gegeben, daß ihr hier mit einem grobheidnisch-antichristlichen Zeremoniell zu tun habet, das Gott und Apostel zu Lügnern stempelt und das Neue Testament oder das Wort Christi zu einer ketzerischen Lügenlehre erklärt, wie ihr aus dem Hebräerbrief klarst ersehen könnet.

*

[index]

2/1 - Meine Lehre als wahre Religion im Neuen Testament

 

6. Joh. 4, 24: Ich sagte: «Gott ist ein Geist, und wer Ihn anbeten will, der bete Ihn im Geiste (der Liebe seines Herzens) und in der Wahrheit an» (durch Bestätigung in den Werken der Nächstenliebe)! So lehrte Ich als Christus Gott anbeten; nicht aber im Mehlteige einer Oblate!

7. Als zwölfjähriger Jesus sagte Ich den Pharisäern bei der Dreitagesszene: “Gott bedarf eurer (materieller und zeremonieller) Opfer ewig nicht, sondern daß ihr in eurem Herzen Ihn erkennet, Ihn über alles liebet und eure nächsten armen Brüder (und Schwestern) wie euch selbst, tut ihnen alles, was ihr weiser Maßen auch wollen könnet, daß sie solches auch euch täten, so werdet ihr bei Gott alle Gnade wieder finden, und werdet Ihm angenehm sein, wie einer Mutter ihr liebsten Kinder, und Er wird euch schirmen wie eine Löwin ihre Jungen und sorgen für euch wie eine Henne für ihre Küchlein” (Cht.S. 10 A, 67)[1].

8. Das menschliche Herz ist der alleinige Altar, welcher Gottes, des Urhebers des Lebens, würdig ist. Auf diesem Altare soll das Feuer der reinen Liebe lodern und alle durch die Sinne angeregten Leidenschaften verzehren. Dieses ist das einzige, Gott wohlgefällige Opfer.

9. Die alttestamentlichen äußerlichen Brandopfer sind immer nur dessen Sinnbilder gewesen, und nachdem Ich Christus auf Golgatha das erhabene Opfer Meiner Selbst dargebracht habe, braucht die Menschheit keine Symbole mehr.

10. Nach dem Opfer Christi besteht die wahre Religion im Worte der Wahrheit und der Handlung der Liebe. In der vollwahren Liebe zu Gott und daraus durch wohlwollende und uneigennützige Unterstützung der Armen, Witwen und Waisen, als Werke der Nächstenliebe geoffenbart, so ist der neutestamentliche Opferaltar in Christus begründet. Was darüber hinausgeht, kann nur Ärgernis erregen und die Menschheit zum Götzendienst leiten. Was die Sinne blendet wie die Zeremonien, das erzieht den Geist nicht. (Christlich-theosophisches Gebetbuch II. Aufl. S. 44).

*

[index]

2/2 - Das wahre Sühnopfer ist die Nächstenliebe

Graz am 1899, 16. Mai

11. Im Alten Testament opferte man Gott ein Sühneopfer für die Sünden durch die Erstlingsfrucht sowohl in Getreide, als auch in Tieren. Als aber der Erstgeborne, der Sohn Gottes Selbst sich Seinem Vater für alle vom Adam an begangenen Sünden aufgeopfert hatte (Hebr. 9, 15; Röm. 3, 25), sagte Er am Schlusse, bevor Er am Kreuze starb: «Es ist vollbracht.!»

12. Darum habe Ich, Jesus, nie gesagt, daß man soll am materiellen Altar nach alttestamentlicher Sitte auch im Neuen Testament opfern, sondern Ich opferte Mich ein für allemal Meinem himmlischen Vater und besiegelte das Ende der materiellen Opfer mit dem Worte: „Es ist vollbracht.“ (Joh. 19, 30; Hebr. 10,10).

13. Dagegen habe Ich euch einen lebendigen Opferaltar in euren armen Nächsten aufgestellt, was euch die Erzählung von dem barmherzigen Samariter beweist, die Ich als Beispiel der christlichen Nächstenliebe aufgestellt habe. (Luk. 10,30-37).

14. Als Mich der jüdische Gesetzeslehrer fragte: Lehrer! welches ist im Gesetzbuche das größte Gebot? antwortete Ich Ihm: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit deinem ganzen Gemüte lieben. Dieses ist das erste und größte Gebot». (Matth. 22,37; 5. Mos. 6,5)

15. Diesem ist das zweite gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst» (3. Mos. 19,18). Denn in diesen zwei Geboten ist das ganze Gesetz (Mosis) und die Propheten enthalten (Matth. 22,35-40).

16. Warum aber ist das zweite Gebot dem ersten als Hauptgebot gleich? Weil in jedem Menschen der Geist Gottes wohnt, wie Ich dies durch Paulum im ersten (1. Kor. 3,16.17 / 6,19) und zweiten (2. Kor. 6,16 / 13,5) Korinther und im Römerbrief (Röm. 8,11) kundgab. Darum sagte Ich: «Was ihr einem dieser Meiner geringsten Brüder getan habt, das habet ihr Mir getan» (Matth. 25,40). Auch sagte Ich: «Tue deinem Nächsten das, was du in jeder Lebenslage wünschest, daß dir der Nächste tun möchte» (Matth. 7,12).

17. Euer Körper, sowohl das Fleischliche als auch das Seelische, ist der Tempel und die Hülle des in euch wohnenden Geistes von Mir nach Apostel Paul, darum ist jeder Mensch euer Nächster, weil jeder ein Kind Gottes. Und weil ihr alle nur einen geistigen Vater habet, daher sagte Ich euch als Gottvater: «Ihr alle seid Brüder und nur Einer ist euer Vater, der im Himmel (gleichbedeutend mit: in eurem Herzen) ist». (Matth. 23,8-9)

18. Weil Gott in absolutem (d.i. reingeistigem) Zustande ein Geist ist, so braucht Er weder Opfer an Geld (ausgenommen ist die Unterstützung zur Herausgabe Meiner Vaterworte; und was ihr für euch brauchet, um ein Versammlungshaus für alle zu haben) noch an materiellen Früchten oder gar brennenden Kerzen! welche erscheinen, als müssten sie sogar bei Tage brennen, um die große geistige Finsternis zu beleuchten, welche in den anwesenden Gläubigen herrscht; --- denn als Geist esse Ich doch nichts Materielles! Das muß doch ein jeder vernünftige Mensch begreifen, daher ist es ersichtlich, daß jedes sogenannte Gott-Opfern nur ein Opfer den Geistlichen, aber nicht Gott ist!

19. Anders verhält es sich mit den Werken der Nächstenliebe, der Nächste, wenn arm oder Waise, ist im Neuen Testament der einzige Mir wohlgefällige Opferaltar. Diesen Opferaltären, als Gotteskindern und zugleich euren Brüdern und Schwestern könnet ihr Gutes tun und euren Überfluß mit ihnen teilen, weil dieses das einzig wohlgefällige Opfer vor Mir, eurem Vater Jesus, ist. (Hebr. 13,16; Matth. 25,40; Matth. 22,35-40; 2. Kor. 8,14).

20. Ich habe schon im Alten Testament gesagt, daß Ich habe die Lust nur an der Liebe und nicht am materiellen Opfer; und an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer. Als Ich dann in Christo auftrat, erklärte Ich, daß diese Liebe und Erkenntnis in Werken der Nächstenliebe besteht, welche ein jeder an Freund und Feind zu üben hat, wenn sie deren bedürftig sind. (Matth. 5,44;  1. Kor. 13,13;  Matth. 22,35-40;  2. Kor. 8,14).

21. Das Sakrament des Altars ist somit nichts anderes, als ein Herz voller Liebe, Demut, Unschuld, Geduld, Barmherzigkeit und Opferwilligkeit für den bedürftigen Nächsten, das Gott über alles und den Nächsten so unschuldig, d.h. ohne klügelnde Vernunft liebt, wie sich gute Kinder unter einander lieben und kindlich vertragen.

*

[index]

2/3 - Das Messopfer gilt als Menschenstatut

 

22. Die lateinische Messe ist durch Papst Leo im Jahre 459 am 25. April aufgestellt und eingeführt worden.

23. Die ursprüngliche Auffassung der Messe war diese: Es ist Gott ein wohlgefälliges Gedächtnisfeiern Seines Leidens und Todes. Später aber verfeinerte man diese Auffassung, daß es Gott so haben will und predigte dem Volke vor, welche große Verdienste man dadurch gewinnt, wenn man täglich zur Messe geht. Das Volk glaubte und befolgte, was ihm gesagt wurde, dadurch aber ist die Messe bald als größtes und wohlgefälligstes Opfer Gottes aufgestellt worden. Nachher ließ man sich das Lesen von Messen gut zahlen und dieses ging so fort bis zum heutigen Tage. (Dt. vom J. 1899)

*

[index]

2/4 - Geburt des Transsubstantiation
 

24. (1198 – 1216) In dieser Zeit regierte der Papst Innocenz III., der sich erlaubte zu behaupten, daß durch die priesterliche Weihung das Brot und Wein in Mein lebendiges Fleisch und Blut übergeht und nannte dieses Ungeheuer seiner Schöpfung, Transsubstantiation oder Verwandlung. Öffentlich ausgesprochen und bekräftigt ist dieser Unsinn am 16. Januar 1215 worden.

 

[index]

Kap. 3

Das Weinwunder mit Christus und dem Priester

(Reflexion von Franz Schumi):

Wenn auf der Hochzeit zu Kana, als Jesus den Befehl gegeben hatte, das in Wein verwandelte Wasser vorzusetzen, die Gäste in diesem Getränk bloß den Geschmack des Wassers gefunden hätten, glaubt jemand, daß man es ein Wunder genannt hätte? Nein, gewiß nicht. – Weshalb war jederman erstaunt? Weil das in Wein verwandelte Wasser zwar nicht die Farbe, wohl aber den Geschmack eines vorzüglichsten Weines angenommen hatte, obwohl Jesus nichts davon gesagt hatte. Wohlan, hier tritt ganz besonders der Unterschied zwischen Christus und dem Priester zutage. Jesus Christus tat Wunder und sprach nicht davon, weil das Wunder selbst das Zeugnis der Wahrheit gab, während der Priester vom Wunder der Verwandlung der Oblate in Lebendigen Leib Christi und des Weines in lebendiges Blut Christi redet und keines tut, somit täuscht er die Gläubigen durch ein Vorgeben, es sei ein Wunder der Verwandlung geschehen und es ist keins geschehen; denn die Oblate behält die Gestalt, die Farbe, das Gewicht und Geschmack der Oblate, und also bleibt auch der Wein, Wein; und damit widerlegt sie selbst den Priester, der von etwas spricht und faselt, was niemand sieht, noch spürt, noch davon überzeugt ist. Wenn ein Priester spricht, daß er Wunder wirkt, die niemand sieht noch spürt, ist er dann nicht als ein gemeiner Lügner und Volksbetrüger zu betrachten, weil die römische Kirche jedem flucht und verdammt (anathema sit!), der ihre Menschensatzungen nicht glaubt!? --- Man merke sich daher: Gewirkte Wunder muß man sehen oder geistig fühlen, wie man sie bei Christus sah und fühlte oder --- sie sind keine Wunder!

*

(der Herr spricht)

1. Meine lieben Kinder, von dem heidnisch-antichristlichen Unding „Transsubstantiation“ genannt, welches nicht soviel wert ist, daß man davon spricht, wenden wir uns sogleich in unser Zeitalter und betrachten wir, was heutzutage von der gotteslästerlichen Schöpfung Innocenz III. dem gläubigen Volke erzählt wird. Die römisch-katholische Kirche lehrt:

Das heilige Messopfer ist einem Wesen nach vom Kreuzopfer nicht verschieden, sondern es ist mit diesem ein und dasselbe Opfer; nur die Weise zu opfern ist verschieden. Es ist wesentlich dasselbe ….. Opfer wie das (einstige) Kreuzesopfer (auf Golgatha), weil am Kreuze sowohl als auf dem Altare Derselbe opfert und geopfert wird, Jesus Christus, unser Herr. Die Weise zu opfern ist nur verschieden; am Kreuze hat Jesus Christus blutiger Weise Sich geopfert, d.h. er hat wirklich und wahrhaft Sein Leben hingegeben; auf dem Altare opfert Sich Jesus Christus unblutiger Weise, d.h. Er stellt, indem Er unter den von einander abgesonderten Gestalten des Brotes und Weines wirklich gegenwärtig wird, als der für das Menschengeschlecht sterbende Heiland dem himmlischen Vater Sich dar und erneuert so das am Kreuze vollbrachte Opfer, ohne mehr zu leiden und zu sterben.” (Wappler, Lehrbuch der katholischen Religion für Obergymnasien, II. S. 199).

2. Nun betrachten wir diesen sonderbaren Satz nach seinem Inhalte: Die jüdischen Priester haben bloß an einem Christus und nur einmal das Schreckensdrama der Kreuzigung Christi am Golgatha aufgeführt; heutzutage gibt es viele tausende Christusse, die in den vielen tausenden Kirchen alle an einem Vormittage sich tausendweise von römischen Priestern auf Meßaltären ihrer Kirchen nach Art wie einst auf Golgatha ans Kreuz nageln und durchstechen lassen. Somit tägliches Leiden des Herrn, tägliche Kreuzigung der römischen Priester an ihrem Gott!

3. Aber Ich Christus bin doch Gottvater Selber, wie Jesajas im 9. Kapitel, 5. Vers im voraus Meine Menschwerdung weissagte: «Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt …. den man nennt Wundervoller (Schöpfer), Rat (der göttlichen Liebe oder Gottesweisheit nach 1. Kor. 1,24, was soviel heißt als Gottessohn) Kraft oder Allmacht Gottes (was dasselbe als Heiliger Geist bedeutet), Held (göttlicher Tugenden, daher Träger der Gottheit), Gott-Vater der Ewigkeit oder Ewig-Vater (daher niemand sonst als Gott Selber) und Friedensfürst» (des geistigen Lebens). Diese Weissagung ist so klar und erhaben, daß man nie auf so grauenvolle Irrtümer verfallen könnte, wie die Kirche verfallen ist, wenn der Heilige Geist Christi der göttlichen Wahrheit in Rom regieren würde.

4. Aber nicht bloß Jesajas, sondern Ich Christus Selber sagte von Mir, daß Ich Gottvater bin, wie folgende Verse des Neuen Testaments beweisen: Ich sagte: «Ich und der Vater sind Eins oder Dasselbe» (Joh. 10,30).

5. An anderer Stelle sagte Ich: «Wer Mich sieht, der sieht den, der Mich gesandt hat, somit den Gottvater Selber, der die Liebe in der Gottheit bedeutet» (Joh. 12,45). Beim letzten Abendmahl wollte der Jünger und Apostel Philippus, daß Ich ihnen den Vater zeige, da antwortete Ich ihm voll Ernstes: «Philippus! Wer Mich sieht, der sieht den Vater; wie kannst Du also noch sagen: Zeige uns (Joh. 14,9) den Vater?» Und durch den Apostel Paulus sagte Ich: «In Christo wohnte die ganze Fülle der Gottheit» (Kol. 2,9). Gab es denn je mehr als einen ganzen Gott?

6. Ich, Jesus, als der allweise Gott hätte somit die größte Freude daran, Mich fort und fort alle Tage auf’s Neue bis Mittag viele tausendmale zu kreuzigen, Mich anzunageln, zu durchstechen? Und weil dies an einem einzigen Gott nicht möglich auszuführen ist, sich täglich in ungefähr hunderttausende Christusse zu vermehren, damit Ich von Priestern auf diese Golgatha-Art geopfert würde, und das alles Mir Selbst zulieb, weil nach obiger Aufklärung Gottvater Sich Selbst aufopfern würde zu eigener Unterhaltung?

7. O Menschen! könnt ihr so einen groben Unsinn noch ferner für Wahrheit halten!? Wachet doch auf, aus eurer Hypnotisierung durch die Priesterworte!

8. Wer die Heilige Schrift geistig nach göttlichen Sinne zu lesen versteht, findet doch sicher und leicht die Stellen heraus, wo Gottvater in geistiger Entsprechung die „Liebe“, Gottessohn die „Weisheit“ und Heiliger Geist die Allmacht in Gott bedeutet. (lies die Heilige Dreieinigkeit durch).

9. Gott war vor der Menschwerdung unpersönlich, darum hieß es im Alten Testamente, daß Gott niemand sehen und leben kann, weil Er ein verzehrendes Feuer (der Liebe) ist. (2. Mos. 33,20; 5. Mos. 4,25). Zwar hat Sich Gott zuweilen den Menschen gezeigt, aber immer nur durch den Leib eines Erzengels sprechend. Durch den Seelenleib eines solchen Erzengels hat Gott Sich den Adamiten und Israliten gezeigt, indem Er den geistigseelischen Körper des Erzengels wie materiell festigte und in die Erscheinlichkeit treten ließ, durch den Er sprach und das Volk leitete (siehe "Die heilige Dreifaltigkeit“ Kap. 11,2).

10. In Christus erst schuf sich Gott einen eigenen menschlichen Körper, in dem Er als schaubarer Gott wohnt. Daher gibt es nur einen Gott in einer Person, die Ich Jesus Christus Jehova Zebaoth heiße, aber weder drei noch mehrere tausende Personen. Freilich kann Ich Mich so oft vermehren als nötig, allein dies tue Ich zu Gunsten der die Menschen verdammenden, ausbeutenden und Gott kreuzigenden Priester ganz entschieden nicht.

11. Die zweite Hälfte der zu besprechenden oben angeführten Stelle lautet: „Die Weise zu opfern ist nur verschieden; am Kreuze hat Jesus Christus blutiger Weise Sich geopfert, d.h. Er hat wirklich und wahrhaft Sein Leben hingegeben; auf dem Altare opfert Sich Jesus Christus unblutiger Weise, d.h. Er stellt, indem Er unter den von einander abgesonderten Gestalten des Brotes und Weines wirklich gegenwärtig wird, als der für das Menschengeschlecht sterbende Heiland dem himmlischen Vater Sich dar, und erneuert so das am Kreuze vollbrachte Opfer, ohne mehr zu leiden und zu sterben.“

*

12. (Erläuterung): Wenn Ich Christus wirklich kein Gottvater, sondern nur ein Gottessohn in materiellem Sinne wäre, dann hätte nur solche Opferung einen Sinn, wenn Ich wirklich täglich leiden würde, denn sonst ist es ja keine Opferung, sondern Blendwerk, Schwindel, Betrug, weil alles, was man jemanden opfert, man sich selbst nehmen muß, es dann entbehren, sei es Geld oder Besitz, wenn man aber sich für jemanden aufopfert, dann muß man leiden in einer oder anderer Weise geistig oder materiell. Genießen und leiden muß man aber immer geistig-seelisch; denn das beweist, daß, wann der Mensch stirbt, nicht der Fleischkörper, sondern der Seelenkörper zum Leiden oder zur Glückseligkeit gelangt, während der Fleischkörper so wie ein Tierleichnam verwest und kein Leid an sich fühlt.

13. Der unwissende Mensch glaubt, daß bloß der Fleischesleib leidet, doch dem ist nicht also, sondern die Seele ist eigentlich die leidende und macht in ihrer Ängstlichkeit das Fleisch mitleiden. Sie ist es, die das Fleisch belebt, sonst ist es tot und gefühllos. Dieses kann man sich durch die Statuvolence oder gewollten Zustand überzeugen, indem man die ganze Gedankenkraft von der leidenden Stelle weg auf etwas anderes auf eine halbe bis eine ganze Stunde konzentriert, hat man dies gut ausgeführt, dann ist das Wehe verschwunden. --- Man beachte einen zweiten Fall: Wenn jemand längere Zeit an einem Fuß oder einer Hand gelitten und wird ihm endlich das Glied abgenommen, so spürt er oft noch lange nachher dasselbe Leid dort, wo er es früher gespürt hatte, somit spürt er es an dem unsichtbaren geistigen Gliede, weil das materielle nicht mehr vorhanden ist.

14. Man beachte nun besonders den dritten Fall: Jemand leidet Schmerzen Tag und Nacht. Plötzlich schläft er ein und wann er wieder aufwacht, spürt er keine Schmerzen auf der leidenden Stelle und warum nicht? Weil beim Einschlafen die den Fleischleib belebende Seele aus dem Leibe trat und sich davon absonderte, dadurch aber erstarb der Fleischleib, denn ohne Seele hatte er kein Gefühl und dadurch hörte das Wehe auf. Mit dem Eintreten der Seele in den Fleischleib fängt ihre kindische Ängstlichkeit wieder an und das Wehe --- o wehe, geht vom frischen los!

15. Diese Aufklärung war nötig, um den Sachverhalt zu verstehen, daß die Seele der das Leid verursachende und leidende Teil ist; denn sonst gäbe es ja keine Höllenqualen für die Seele ohne den Fleischleib.

16. Wenn Ich nicht der alleinige Gott wäre, sondern als Christus Mich dem himmlischen Vater täglich geistig --- wenn auch unblutig --- opfern würde, so würde Ich, wie aus dieser Aufklärung ersichtlich, an Meiner Seele fürchterliche Schmerzen leiden müssen.

17. Als Ich im Garten Gethsemane Mein bevorstehendes Leiden betrachtete, daß Ich geistig genau voraussah, geriet Ich als Mensch in solche unbeschreibliche Angst und Bangigkeit, daß Ich Blut schwitzte, Ich überging somit in die denkbar allerhöchste Angstaufregung, die je einem Menschen möglich ist, und da bat Ich die Liebe Gottes: «Mein Vater! ist es möglich, so gehe dieser Kelch von Mir, doch nicht wie Ich will, sondern wie Du willst!» Wenn Ich aber als Christus schon für ein einmaliges bevorstehendes Leiden so fürchterliche geistige Vorleiden und dann die überschrecklichen geistig-materiellen Kreuzesleiden, vor denen Ich aus Angst und Bangigkeit Blut, höret! Blut! schwitzte, ausstehen musste, --- wie kann man dann den schrecklichen Unsinn behaupten, daß Ich Mich jetzt täglich viele tausendmal ohne Leiden aufopfere? Da es doch erwiesen ist, daß Fleisch weder sündigt noch leidet, sondern bloß die Seele, wofür auch nur sie nach dem Tode zur Verantwortung gezogen wird und in die Hölle kommt und dort leiden muß, aber nicht das Fleisch, welches im Grabe schmerzlos verfault und verschwindet und in andere Lebewesen übergeht. Die Vorspiegelung von der Opferung ohne Leiden ist daher erlogen, weil es eine Opferung ohne Leiden nicht gibt, wie es auch kein Opfer gibt, wenn jemand 100.000 Kronen oder Mark in Worten zu opfern verspricht, sie aber nie in der Tat hergibt.

18. Wäre das Fleisch der sündigende und leidende Teil, dann müsste die Seele verfaulen und der Fleischkörper in die Hölle kommen und leiden, aber sündigen tut die Seele und dafür leiden muß daher auch nur sie allein.

19. Wenn aber schon ein irdischer Vater, so lange bei klarer Vernunft ist, von seinem Sohne keine wahnwitzigen Folteropferungen zu seinem Privatvergnügen verlangt, wie konnte man auf die finsteren Gedanken geraten, von der ewigen Liebe und Barmherzigkeit Gottes so etwas tyrannisches zu erdichten und vorauszusetzen?

20. Die Priester lassen Mich Christus in Brot und Wein verwandeln. Aber Brot und Wein kann weder materiell noch geistig Gott sein; denn Brot und Wein ist eben Brot und Wein und nichts anderes; wohl aber geistige Entsprechungsworte für Gotteslehre und Gottesliebe, wie es unter dem Schlagwort Kommunion erklärt wird.

21. Aber am besten ist der Schluß: Nachdem Gott Christus in nichts sagendes Brot und Wein verändert und somit keine Gottheit mehr vorstellt, opfert sich dieser vorgemalte Mehlbrot- und Wein-Christus Seinem himmlischen Vater ohne mehr zu leiden und zu sterben auf. --- Wahrlich, etwas Sinnloseres kann nicht bald erfunden werden.

22. Spaß bei Seite! Da wird durch die Priester Gott Jesus Christus in Brot und Wein verwandelt und zuletzt vom Priester als Schlachtopfertier, genannt „Hostie“ aufgezehrt. Aber ein Gott, der vom Priester fabriziert und verzehrt wird, ist eben kein Gott, sondern kirchliche Possen-Aufführung, kirchlich-theatralische Komödie zur Volksverdummung und Geldausbeutung für Messenzahlungen!

 

[index]

Kap. 4

Gedanken zum Gedenken an die Geburt Christi

1. Das Fest Meiner Menschwerdung feiert die Kirche am 24. Dezember; Ich aber wurde geboren am 7. Januar früh.

2. Bei Meiner Menschwerdung in Bethlehem sangen unzählige Myriaden Engel das Hosianna; die Kirchendiener d.h. die Priester aber lesen ein jeder 3 Messen in derselben Nacht oder an dem darauf folgenden Frühmorgen, welches nach ihrer eigenen Aussage dasselbe Opfer sei, das Ich am Kreuze blutend litt; somit kreuzigt Mich ein jeder Priester schon bei der Geburt 3 mal, --- anstatt daß Mir die ganze Gemeinde Hosiannalieder singen möchte!

3. Welch heidnisch-antichristliche Zeremonie ist doch diese Feierung mittelst 3 Messen! als möchten sie sagen: „Zwar leben wir auf Seinen Namen, da Er aber bestimmt sagte: «Umsonst habet ihr’s empfangen, umsonst gebet es weiter» (Matth. 10,8) kreuzigen wir Ihn gleich bei der Geburt dreimal und machen Ihn unschädlich unserem Gewissen; denn wir sind Mammons Diener, Er aber sagte: «Ihr könnet nicht Gott und dem Mammon zugleich dienen» (Matth. 6,24; Luk. 16,13). Wir aber dienen bloß ums Geld; und das ist der Mammon Gott der Welt.“

4. Ich habe am Kreuze ein für allemal gesagt: «Es ist vollbracht!», und was Gott sagt, das ist gesagt und wahr! Mit dem zeremoniellen Messopfer ist aber ein Widerspruch gegen Mich, und Verneinung der Wahrheit in Meinen Worten eingesetzt und erhoben worden, indem man durch die tägliche Wiederholung der Kreuzigung beweiskräftig bezeugt, daß es noch nicht vollbracht wäre. Und daher hat man mit dieser Zeremonie, wie sie heutzutage verstanden wird, Mich Gottvater in Christus, aus Friedensfürst zum Lügenfürst gemacht.

5. Die ganze Messe ist somit nichts anderes als eine grob-unsinnige, zeremonielle Wiederholung der einstigen wirklichen Kreuzigung Meiner Person.

6. Zuerst zitieren die Priester in die Hostie, welche zu deutsch Schlacht- und Opfertier heißt! --- Gott, Der, wie sie angeben, auf die Worte: Hoc est enim Corpus Meum etc. (das ist nämlich Mein Leib) nach Matthäus 26,2-28. --- vom Himmel herabsteigen muß! Dann kreuzigen sie Ihn bei der Wandlung, darauf beten sie Ihn an, und zuletzt verzehren sie Ihn gekreuzigt aber lebendig bei der Kommunion in einer Oblate mit Fleisch und Blut!

7. Es fragt sich: „Wie kommen die römischen Geistlichen dazu, Mich als Christus viele tausendmal alle Tage fort und fort zu kreuzigen? Was habe Ich verbrochen gegen sie ?“

8. Und du armes Kirchenvolk! Siehst du das nicht ein, daß Ich das für keine Dankbarkeit anschaue zu Mir, deinen Gott und Vater Jesus, Der dich unter den unsäglichsten, weil schrecklichsten Schmerzen auf Golgatha von der Erbsünde durch das Leiden und den schmerzvollen Tod am Kreuze von dem Leiden befreite, das sonst jeder für sich selbst hätte durchkosten müssen, wie Ich Jesus es für alle durchgekostet habe, wenn er sich hätte wollen die Gnade der Kindschaft wieder erwerben, die er durch die Erbsünde verloren hat, daß du dieser greuelhaften Handlung der ewig wiederholenden Kreuzigung Christi so fleißig nachläufst!

9. Weißt du nicht, daß die Juden schon für die bloß einmal vorgenommene Kreuzigung so schrecklich gestraft wurden mit der Zerstörung Jerusalems, ihres Tempels und Vernichtung ihres Königreiches indem sie teils als Sklaven verkauft wurden, teils in alle Länder vor Niedermetzelung durch die Römer in den Jahren 70 bis 135 nach Meinem Tode entfliehen mussten, wenn sie ihr Leben retten wollten? --- Und siehe! deine Priester sagen selbst, daß sie geistig dasselbe tun, was die Pharisäer mit ihren Schergen einst an Mir getan haben! Und du gehst gedankenlos zu diesen vielen Kreuzigungen deines Gottes und glaubst, daß du damit eine hohe Andacht verrichtest, indem du diesem Greuel beiwohnst!?

9. Ja, das haben auch die Tempeljuden einst gedacht, aber die Strafe kam nachträglich gar schrecklich! --- Und siehe! Wenn die Menschen Meine Worte nicht glauben und befolgen werden, so werde Ich sie heimsuchen müssen, wie einst die Juden. Angefangen habe Ich schon --- die täglichen großen Unglücksereignisse sind Meine Zuchtrute, weil die Menschen Meine echte Gotteslehre immer mehr verwerfen und höllischer werden.

10. Bekehret euch und tuet Buße und tretet zu Meiner christlich-theosophischen Religionslehre über!

 

[index]

Kap. 5

Die Masse der Katholiken kommt nicht aus der Heiligen Schrift

1. Über die Messe als einer von Menschen eingeführten Satzung findet man ein apostolisches Urteil durch den Apostel Paulus die an die Kolosser 2, 20 – 23: «Lasset euch nicht die Vorschriften der Welt aufdringen. Rühre nicht an, koste nicht, taste nicht an; denn der Gebrauch bringt euch das Verderben davon, was nach den Vorschriften und Lehren der Menschen aufgestellt wurde. Es hat freilich den Schein von Weisheit bei einem (von Menschen aufgebrachten, daher) selbst beliebten Gottesdienst. Aber das ist nicht von Gott, daher Menschensatzung».

 

2. Der Hebräerbrief eine besonders entscheidende Sprache führt der Apostel Petrus direkt gegen etwaige zeremonielle Aufstellung einer wiederholenden bildlichen Darstellung der Leidensgeschichte Jesu im Briefe wie folgt:

I ) (Hebr. 9,12): «Jesus ist mit Seinem eigenen Blute ein für allemal in das Allerheiligste getreten, und hat uns auf ewig die Erlösung (von der Erbsünde) verschafft».

II ) (Hebr. 9,25-28): «Aber nicht, um sich mehrmals opfern zu müssen, wie der Hohepriester (des Tempels) alle Jahre mit fremden (Tier-) Blut in das Allerheiligste (zu Jerusalem) eingeht; 26. sonst hätte Jesus, seitdem Er gelitten und gestorben ist (nach römischer Meßeinführung vom Papste Leo dem Großen im Jahr 459 eingeführt, jeden Tag mehrere tausendmal gekreuzigt werden müssen); sondern Er ist einmal im Vollalter der Welt erschienen, um durch das Opfer Seiner Selbst die Erbsünde (des hochmütigen Ungehorsam Adams gegen Gottes Gebot) zu tilgen. 27. Und wie es der Menschen Los ist nur einmal zu sterben, 28. so ward auch Christus nur einmal als Opfer dargebracht, um vieler Sünden zu tilgen».

III ) (Hebr. 10,10): «Und durch diese einmalige Aufopferung des Leibes Jesu Christi sind wir ein für allemal» (von der Erbsünde Adams, die wir als Geister aus dem Geiste Adams stammend, damals mitgesündigt haben), gereinigt – (1. Mos. 3, 15; - Jes. 53, 10.12; - Hebr. 9, 15; - Röm. 3, 25; - 1. Tim. 2, 14).

IV ) (Eb. 10,14-24): «Denn mit Einem Opfer hat Er die Reinigung (von der Erbsünde) auf ewig vollendet. Dies bezeugt uns auch der Heilige Geist. Denn nachdem er zuvor gesagt hatte: Dies ist der Bund, den Ich einst (sobald sie reine Diener des Geistes Gottes in ihren Herzen geworden sind), ihnen machen werde, sagt der Herr: Meine Gesetze will Ich einprägen ihren Herzen; in ihren Sinn will Ich ihrer Sünden und Übertretungen (des ersten Bundes). Wo aber die Sünden vergeben sind, da braucht es keines Opfers mehr für sie. Brüder! wir haben durch das Blut Jesu das frohe Recht zum Eingang in das Allerheiligste (welches die Wiedergeburt des Geistes vorstellt). (das aber) auf einem neuen und lebendigen Wege, welchen Er uns durch den Vorhang, das ist durch Seinen Leib eingeweiht hat (indem er den Vater mit den Kindern versöhnt und die Pforte des Himmels ihnen geöffnet hat). Und weil wir (in Jesu) einen so erhabenen Priester über das Haus Gottes haben, so lasset uns hinzutreten mit aufrichtigem Herzen und vollem Glauben, wie Besprengte am Herzen, befreit vom bösen Gewissen, und am Leibe gewaschen mit reinem Wasser; und lasset uns unverrückt festhalten das Bekenntnis der Hoffnung; denn treu ist der, welcher die Verheißung gegeben, und (wir sollen) aufmerksam sein, um uns einander zur Liebe und zu guten Werken aufzumuntern».

V ) (Eb. 10,28-29): «Schon wer das Gesetz Moses übertrat, der musste sterben. Wie viel härtere Strafen, bedenkt es selbst, wird derjenige verdienen, welcher den Sohn Gottes (durch Aufstellung von widerchristlichen Menschensatzungen) mit Füßen tritt, und das Blut des Bundes, wodurch er geheiligt, unrein, als unwahr achtet, und den Geist der Gnade beschimpft» (d.h. Ihm widerspricht).

5. Daniel 9, 2- 27 schreibt: «Eine Woche lang, wird Jehova für viele den Bund bestätigen, und die Hälfte der Woche wird dem Schlacht- und Speiseopfer ein Ende machen».

6. Aufklärung: Diese kurzgebundenen Worte besagen euch, daß Ich werde mit den Menschen den Bund, den Ich einst mit Abraham am 24. August 2078 nach Erschaffung Adams geschlossen, neuerdings durch Mein eigenes Blut am Kreuze bestätigen. Es war das die Woche zwischen Meinem Einzuge in Jerusalem am 20. März und Meiner Auferstehung am 27. März im Jahre 33. Die Hälfte der Woche bedeuten aber die 3 Tage als Ich im Grabe lag, das ist am 25., 26. und 27. März.

7. Diese Meine Kreuzigung war, wie im Hebräerbrief erklärt ist, das letzte Opfer, welches in Sühnopfern bis zu Meiner Kreuzigung bestand. Mit diesem letzten Opfer ist durch Mich Selber der göttlichen Gerechtigkeit Genüge für die Erbsünde und aller bis zum Jahre 33 begangenen, weil durch die Erbsünde erfolgten Sünden, getan worden, so daß eine Erbsünde nicht mehr besteht.

8. Mit Meinem Kreuzestod begann der neue Bund im Blute, das heißt in der Liebe, weil der erste Bund in der Gerechtigkeit bestand. Damit hörte jede zeremonielle Sühneopferung ein für allemal auf, und hat auch bei den Israeliten seit dem Jahre 70, als ihr Tempel zerstört worden ist, ein für allemal aufgehört.

 

[index]

Kap. 6

Demonstrationen, die in der geweihten Hostie Es gibt keinen Gott oder Christus
 

1. Die Geschichte bewahrt mehrere Beweise, daß die geweihte Hostie und der geweihte Wein nichts besser, als gewöhnliches Brot und gewöhnlicher Wein sind.

2. Wäre in der Hostie und Wein, nachdem sie der Priester konsekriert oder geweiht hat, Mein göttliches Ich mit Fleisch und Blut darin enthalten, dann wäre so eine Hostie das ewige Leben selbst und kein Mensch würde mehr sterben, wenn dies auf Wahrheit beruhen würde und tatsächlich Gottes Leib wäre.

3. Doch dem ist nicht so, sondern die Beweise aus der Geschichte der Vergiftungen durch die geweihte Hostie und geweihten Wein geben euch die beste Antwort, daß alles, was die Priester über die geweihte Hostie und den geweihten Wein sagen, auf Unwahrheit beruht, weil, wenn Ich tatsächlich mit Fleisch und Blut in der Hostie wäre, so würde Ich derjenigen, welche eine solche vergiftete Hostie oder vergifteten Wein verzehrt haben, Mörder, nicht aber das ewige Leben, welches ist zugleich die ewige Jugendfrische und Gesundheit, wie es im Himmel der Fall ist, wo Ich mit Meiner Liebe, welche ist das ewige Leben oder der Himmel der Seelen-Freuden und Seelen-Genüsse, in Meinen Kindern lebe.

4. Daraus könnet ihr ersehen, daß die ganze Meß- und Kommunions-Komödie ein Schwindel und Volksbetrug ist und weiter nichts.

*

5. Nun gebe Ich euch einige geschichtliche Nachrichten aus den Vergiftungen, welche mit geweihter Hostie und geweihtem Wein vorgekommen sind:

6. - ( der erste): Unter der „Statthalterschaft“ des Papstes Clemens V. (1305-1314) wurde der deutsche Kaiser Heinrich VII. (der „Luxemburger“), welcher den Anmaßungen des Papstes fest entgegentrat, durch eine vergiftete Hostie am 24. August 1313 – „selig“ gemacht, und mehrere Geschichtsschreiber nennen mit Bestimmtheit den Dominikaner-Pater Bernard in Montepulciano als den, welcher dem Kaiser die Hostie reichte; was Ich, Jesus, als der Wahrheit entsprechend bestätige.

7. - (der Zweite): Zur Zeit des Papstes Urban des V. war eine große Zersplitterung unter den Kardinälen, weil einer, namens Gregor, ganz besonders gegen das üppige Leben am Hofe des Papstes eiferte. Die übrigen Kardinäle waren alle seine Gegner und weil ihnen seine Beweisführungen gegen ihr Leben und Handeln nicht gefiel, halfen sie ihm im Jahre 1364 mittelst der geweihten Hostie, in welcher statt Christus, Gift war, in die andere Seite des Lebens.

8. -  (der dritte): Diese Geschichte ist beschrieben in päpstlichen Handschriften im Vatikan. 3. Salerno, 24. April 1903: In Scaffati in Italien wurde der Priester Pasqual Bocia nach Zelebrierung der Messe von heftigen Schmerzen ergriffen. Der herbeigeholte Arzt konstatierte, nachdem er den Messwein geprüft hatte, daß dem Wein eine starke Dosis von Quecksilbersublimat beigemischt war. Zwei Personen, welche mit dem Priester in Feindschaft lebten, wurden als die verdächtigen Giftmischer verhaftet.

9. Also hatte auch dieser geweihte Wein kein ewiges Leben des heiligen Blutes Jesu Christi in sich.

10. Wenn es wahr wäre, daß nach der Segnung des Priesters der Wein sich wirklich in göttliches Blut Jesu Christi verwandelt, welches das ewige Leben ist, wie kommt es dann, daß dieser Wein trotz der Segnung des Pfarrers Johann von Dietsch in Kärnten, welchen sein diebischer Kaplan Mencel Maschek, nachdem er dem Pfarrer über 3700 Kronen aus der Sparkasse behoben und vergeudet, im Jahre 1903 vergiften wollte, kein zeitliches, noch weniger ewiges Leben in sich hatte, sondern den barsten Tod!? --- kann es möglich sein, daß der Pfarrer hätte vergiftet werden können, wenn es wahr gewesen wäre, daß der Wein sich in Mein wahrhaftes Blut verwandelt hätte, nachdem der Priester Meine einst gesprochenen Worte bei der Messe wiederholt hatte, daß dieser Wein trotzdem für ihn tödlich wäre, wenn Ich, das ewige Leben, darin enthalten gewesen wäre?

11. Ich könnte euch manche Vergiftung durch geweihte Hostien und geweihten Wein durch Priester erzählen, aber das macht Mir keine Freude, es ist genug, daß ihr einige Beweise habet, um einzusehen, daß Ich nicht in dem Mehlteig, Hostie genannt, vertreten bin.

12. Die Ratten stehlen dem Messe lesenden Priester seinen von ihm fabrizierten Gott und fressen ihn als Leckerbissen auf.

13. Wäre Ich, Gott, lebendig in der Hostie vertreten, dann ließe Ich Mich gewiß nicht von den Ratten während des Messe Lesens zur größten Bestürzung des Priesters wegstehlen und auffressen, wie dies einem Priester in Amerika im gegenwärtigen Zeitalter passiert ist. (Schlachter, Pater Chiniquis Erlebnisse 133-135).

 

[index]

 Kap. 7

Messen für Seelen oder für die Toten sind menschliche Statuten

 

1898, am 26. Januar, Graz

1. Meine lieben Kinder! Ich euer Vater Jesus schicke euch ein Wort aus Meiner Gnadenhöhe. Meine Liebe möchte euch gut und glücklich machen, aber das geht nur, wenn ihr Meine Gebote befolget. Meine Lieben, manche von euch haben viel im Leben gesündiget gegen ihre Mitbrüder und Mitschwestern und davon sind schon manche zur Mir in Mein Geisterreich eingegangen. Diese Armen stöhnen unter der Last ihrer Sünden und wissen nicht, wo aus und ein. Sie wünschen, daß ihr beten sollet für sie. Sie können sich euch aber nicht mehr nähern und kundgeben, daher ergreife Ich auf Bitten Meines Kindes das Wort für diese Meine armen klagenden Kinder, in der Qualsphäre und gebe euch bekannt, was ihr, Meine lieben Kinder, für sie tun sollet. Zunächst betet recht inbrünstig zu Mir eurem Vater, daß Ich ihnen den Balsam der Liebe auf ihre wunden Herzen tröpfle, damit sie gesunden; denn ein Liebesgebet ist gleich wie ein kühlender Balsam auf eine brennende Wunde.

2. Meine lieben Kinder! Ihr habet manchen Streit mit euren Nächsten gehabt, die doch eure Brüder und Schwestern sind, und letztere kamen in der falschen Ansicht in das Geisterreich, daß sie Erlösung gefunden durch Absolution des katholischen Priesters vor dem Sterben. Hier angelangt erschauten sie die Finsternis, aus der sie sich nicht zu helfen wissen. Ihr Meine Kinder, könnet ihnen mehr helfen als Meine Boten, denn sie wehren sich in ihrer Religionsfinsternis gegen die liebevollen Bestrebungen Meiner erleuchteten Boten, die sie für falsche Propheten ansehen; euch aber kennen sie und werden euch folgen. Daher Meine lieben Kinder, rufet solche Unglücklichen mit ihren Namen und saget ihnen: „Komm zu mir!“ Der Betreffende, den das angeht, wird, weil Ich es so will sogleich hören und wissen, woher dieser Ruf kommt und wird sogleich bei euch sein. Nun (nach einer halben Minute) begrüßet ihn in Meinem Namen und saget ihm, daß ihr ihm alle Sünden, die er gegen euch begangen, vollkommen aus Liebe zu Mir und durch Mich zu ihm verzeihet. Dann belehret ihn, was er zu tun hat, um aus der Finsternis herauszukommen d.h. was er tun und lassen soll, da es ihm sonst unmöglich gelingen wird, empor zu steigen. Erzählet ihm am meisten von der Liebe zu Mir, und zum Nächsten, und daß auch er allen so verzeihen muß, wie ihr ihm verziehen habet. Gebet ihm all die schönen Lehren aus dem Himmel, die Ich euch habe zukommen lassen in den Schriften der christlichen Theosophie, unterweiset ihn in allem, was ihn von der Materie erlösen und zu Mir ziehen kann. Saget ihm, daß er alles, was ihn zur Materie --- zur Sünde zieht, meiden und fliehen und seine Gedanken ganz zu Mir wenden solle. Sein ganzes Tun und Trachten soll er aus Liebe zu Mir aufopfern und ganz zur Verherrlichung Meiner Ehre leben. Er soll Mein Leben und Leiden, Meine unendliche Liebe und Barmherzigkeit fest in Gedanken behalten, Mich lieben und preisen, Mich über alles lieben und um Liebe und Gnade fort und fort bitten.

3. Vergesset aber nicht ihn zu erinnern an das Gebot: „Vergib uns unsere Sünden, so wie wir vergeben unseren Feinden.“ Saget ihm, daß durch ein Darnach-Handeln in wahrer Liebe, ihm Gleiches geschehen wird. Belehret ihn über alles, was recht und einen Wert bei Mir hat und es wird ihm geholfen werden. Er wird euch ewig dankbar und ein lieber Freund im Geiste sein in eurem irdischen Dasein und Wandel. Dann (solange du noch auf der welt bist) betet mehrmals längere Zeit recht sehnsuchtsvoll zu Mir und euer Gebet wird Erfolge und volle Wirkung erlangen.

4. Liebe Kinder, ihr sollet euch nicht fürchten vor solchen Geistern, die von euch belehrt und für die so gebetet wird. Sie werden sich still verhalten und gern in der Sonne eurer Liebe sich wärmen; denn es tut wohl bei liebenden Personen zu wohnen, selbst dann, wenn man selbst böse ist. So ist es auch im Geisterreich (das ja nur eine Entsprechungswelt für diese irdische Welt darstellt). Befolget diesen Meinen Rat und ihr werdet viel Freude eurem guten Vater Jesus, sowie euren Lieben im Jenseits machen. Empfanget Meinen Segen, den Segen der Liebe von eurem um euer aller Seelenheil besorgten Vater Jesus. Amen! Amen! Amen!

*

[index]

7/1 - Gott beantwortet keine bezahlten Gebete

 

Die Seelenmesse ist im Jahre 750 am 17. Februar vom Papste Zacharia eingeführt worden. --- Und die Geistlichen sagen, daß durch ihre gezahlten Meßgebete, die Verstorbenen aus dem Fegefeuer erlöst werden.

1898, am 31. Januar, Graz

5. Ich Jesus habe nie eine Totenmesse aufgestellt, auch Meine Jünger kannten keine, daher ist sie nicht von Mir. Ich kann euch daher keine andere Aufklärung, wie über die gewöhnliche Messe geben. Aus Nächstenliebe, so lange der Priester in der unwissenden Meinung ist, daß sie Mir ein wohlgefälliges Opfer ist, gelesen und Mir demütig zum Opfer gebracht, würde Ich sie gutheißen; für Bezahlung nie!

6. Wollt ihr euren Abgeschiedenen wahrhaftig helfen, dann begleichet ihre Schulden und Sünden, gebet den Armen in Meinem Namen auf ihre Rechnung und betet für sie, wie Ich euch im nachfolgenden Diktat lehre:

 

7. Ein frommes Andenken nach dem Verstorbenen und das Beten für ihn, daß Ich den Sünder erleuchte, damit er seine Sünden erkennt, sie bereut und Buße tut, ist mehr wert, als alle Andachtsübungen für Geld nach irgend einem Verstorbenen. Denn Ich, Jesus, der allein nur helfen kann, brauche kein Geld. Derjenige aber, der sich zahlen lässt, um Mich dadurch zur Hilfe zu zwingen, auf dem Wege eitler Zeremonie, der geht schon allezeit den aller dichtesten Irrweg; denn wahrlich sage Ich euch: Eher soll Mich das Gequak eines Frosches zur Verleihung einer Gnade bewegen, denn ein bezahltes Gebet. --- Und glaubet es auch, daß unter allen Freveln, die ein Mensch verübt, dieser obenan steht, so sich jemand für angebliche kräftige Gebete von seinen Brüdern zahlen lässt.

8. Denn Ich sage euch: „Das Gebet um’s Geld ist vor Mir ekelhaft und allerwidrigst!“ und das soll euch genügen, um zu wissen, wie ihr d’ran seid! –Aus diesem Wenigen werdet ihr aber auch gar leicht abnehmen können, wozu all die reich ausgestatteten Begräbnisfeierlichkeiten und nachherigen Seelenmessenstiftungen dienlich sind. Mehr brauche Ich euch nicht zu sagen, sondern verweise euch bloß auf das Evangelium; leset es und ihr werdet darin finden, welchen Lohn (einer größeren Verdammnis) Ich dafür den jüdischen Priestern verheißen habe, darum sie für’s Geld der armen Witwen und Waisen ihnen lange Gebete vorgelogen haben. (Matth. 23,14; Mark. 12,40; Luk. 20,47; Hes. 22,25).

9. Wenn ihr solche Stellen recht überdenket, so werdet ihr daraus wohl gar leicht entnehmen, wie es um eure Begräbnisfeierlichkeiten steht. (Offenb. Gottes in ChtS. 3,89-90).

10. Apostel Petrus sagte dem Zauberer Simon zu Samaria, der sich göttliche Gnadengabe um’s Geld erkaufen wollte: «Daß du mit deinem Gelde verdammt seiest, daß du meinst und glaubst, Gottes Gabe sei um Geld (Apostelgesch. 8,20) feil!» Die Priester der römischen Kirche lassen sich aber sorgenlos in die Hölle verdammen, denn bei ihnen ist ohne Geld nichts zu haben.

11. Die heutigen römisch-katholischen Priester sagen und behaupten dreist, daß sie die wahren Nachfolger der Apostel sind. Gut, wenn dies auf Wahrheit beruhen würde (?), dann müssten sie jeden, der da käme, Messen lesen oder für Verstorbene beten lassen, und dies mit dem Gelde, statt mit dem christlichen „Vergelts Gott!“ würde zahlen wollen, als wahre Petruse, über eine solche unchristliche Zumutung entrüstet, ihn abweisen, wie es einst Petrus tat.

12. Als wahre Nachfolger der Apostel müssten sie wie Petrus die Simonie verabscheuen und den simonischen Gebets- und Messezahlern offen bekennen, daß sie als Gottesdiener sich nicht zu Mammonspriestern herabwürdigen lassen, die bloß um’s Geld dienen, nicht aber aus Gottes- und Nächstenliebe; dann sollten sie sagen: „Nimm dein Geld, womit du uns erkaufen wolltest, als wären wir Mammonspriester, teile es unter die wahrhaft Armen zu Gunsten des Seelenheils des Verstorbenen aus und das wird ihn wahrhaft nützlich sein, denn Gott erhört nur die Werke der Nächstenliebe, welche an Seinen armen Kindern geübt werden, nicht aber solche, welche im Widerspruche mit Seiner Lehre stehen.“

*

13. Ich Jesus, sagte den Priestern: Wehe euch, ihr Schriftlehrer (Theologie-Doktoren) und Pharisäer (diese waren jüdische Priester), ihr Heuchler! Die ihr durch Erbschleicherei die Häuser der Witwen verschlinget, unter dem Vorwande, daß ihr lange betet (für das Seelenheil der verstorbenen Männer). Darum wird über euch eine strengere Verurteilung im Geisterreich ergehen. (Matth. 23, 14; Mark. 12, 40, Luk. 20, 47).

14. Wenn man die heutigen Handlungen der Priester betrachtet, dann gewinnt Mein obiges Urteil denselben Wert für die heutigen Mißzustände der habgierigen Kirchenwirtschaft wie es ihn zu Meiner Lehramtszeit hatte.

*

 

(sagt Schumi) :

Werden gelesen für Vergebung der Sünden, für Erfüllung besonderer Wünsche, die man oft aus Scham, Rücksicht oder Furcht --- verschweigt; denn dem Priester genügt, wenn man sagt: „Für eine gute Meinung,“ mag diese gute Meinung zur Gewinnung eines Loses, eines Terno oder eines Mädchens gelten, oder zur Untergrabung (Verwünschung) eines Feindes, zum Verderben eines Nebenbuhlers oder einer Nebenbuhlerin; oder um ein gutes Geschäft zu machen, ferner: für Stärke in Versuchungen oder zur Erlösung der armen Seelen im Fegefeuer, …das gar nicht besteht, dienen. Ja, es werden für alle möglichen guten und bösen Absichten Messen bezahlt und gelesen; ob aber zum Gelingen einer bösen Absicht gegen den Nächsten oder zum eigenen materiellen Vorteil, ist Nebensache, um das kümmern sich die Priester nicht. Die Hauptsache ist, daß gezahlt wird --- also: das Geld oder Mammon! Umsonst oder aus Nächstenliebe werden keine Messen gelesen. Und da erlauben sich die Priester noch zu sagen, daß sie die Nachfolger der umsonst Gutes tuenden Apostel seien? Wer mag das glauben? Der Nutzen der bezahlten Gebete und Messen ist der, daß der Priester auf Unkosten des durch falsche Lehre verdummten Zahlers gut isst, trinkt und nichts arbeitet; --- der dumme Zahler aber arbeitet, hungert, und gibt sein erarbeitetes und zusammen gehungertes Geld einem Betrüger seines Seelenheils hin, ohne den geringsten Nutzen oder Vorteil davon zu haben.

 

[index]

Kap. 8

Die lateinische Sprache der katholischen Kirche

1. In ganz Europa und meist überall, wo die römisch-katholische Kirche herrscht, ist die lateinische Sprache auch die Kirchensprache. Es fragt sich: „Welcher Apostel hat die lateinische zur göttlichen Sprache erhoben?“ Es sieht so aus, als wenn Ich an der lateinischen Sprache das größte Wohlgefallen hätte! --- Ich sprach gewöhnlich hebräisch; Meine Jünger dasselbe und nun wird der Jude sowie die hebräische Sprache, von den Priestern gehasst. --- O wie wenig Logik herrscht in eurer ganzen Handlungsweise, es wäre Zeit, daß ihr es einsehen wolltet!

*

8/1 - Das lateinische Messbuch

 

2. Nach päpstlicher Entscheidung ist es eine verabscheuungswürdige Neuerung, das römische Messbuch in eine Landessprache zu übersetzen. Lass uns lesen: «Damit werde die Dignität oder Würde der heiligen Mysterien d.h. Geheimnisse den Augen des Pöbels preisgegeben. Ungehorsam, Verwegenheit, Frechheit, Aufruhr nebst vielen anderen Übel, erzeugt. Die Verfasser solcher Übersetzungen sind „Söhne des Verderbens.“» So wörtlich Alexander VII. in dem Breve[2] vom 12. Januar 1661.

3. Wann habe Ich Jesus, oder wann haben Meine Apostel die römische Messe und ihr lateinisches Messbuch eingeführt?

4. Wie steht es denn dann mit den lateinischen Canones, Bullen, Breven usw., die alle gegen das Wohl der Staaten, ihrer Fürsten und des Volkes gerichtet sind? Ist da auch die Dignität der heiligen Mysterien des falschen priesterlichen Gottesbegriffes und seiner Seelenheilgefährlichkeit durch die Übersetzung in die deutsche Sprache dem Pöbel preisgegeben und verletzt? Ferner, warum dürfte das Volk nicht wissen, daß es durch seine Leiter in Schafpelzen um sein Seelenheil und materielles Gut betrogen wird? Warum wird hier die Sprache des nicht als Priester dastehenden Volkes geringschätzig angeschaut? --- während Ich Jesus alle Menschen als Brüder bezeichnete (Matth. 23,8) und denjenigen sogar als Meinen Bruder, Schwester und Mutter, wer den Willen des himmlischen Vaters (d.h. Meiner himmlischen Liebe) tut. (Matth. 12,50) Ich habe Selber am Kreuze nicht in lateinischer, sondern in Meiner jüdischen Muttersprache zu Gott gerufen: „Eli! Eli! Lama sabachthani! d.h. „ Mein Gott! Mein Gott! warum hast Du Mich verlassen!“ Da Ich Jesus Selbst Meine Muttersprache der griechischen und lateinischen vorzog, somit ist das obige Breve direkt gegen Meine Handlungsweise lautend.

5. Wenn durch das Verstehen des römisch-lateinischen Messbuches das allgemeine Volk auf solche staatsgefährliche Abwege geraten würde, so könnte dadurch das Volk auf die Gedanken geraten, daß ganz gewaltige anarchristisch-revolutionäre Lehren und Tendenzen darin stehen müssen!? Heißen solche staatsumwälzende Schriften dann: „Heilige Geheimnisse!?“

6. Und wenn die Übersetzer des Messbuches die Söhne des Verderbens sind, da fragt sich: „Was waren die ersten Schreiber, und was sind die jetzigen Priester als Braucher solchen Buches?“ --- Nicht gleichfalls „Söhne des Verderbens?!“

*

(sprich F. Schumi):

Wenn der römische Papst über das eigene Gebetbuch solch ein sinnloses Urteil fällt, dann ist das Sprichwort: „O du heilige Einfalt!“ Nirgends besser, als auf den heiligen Geist (nicht der Heilige Geist Gottes!) der römischen Kirche, der sich aus jedem der jeweiligen Päpste entgegen bildete, angewendet. Denn die Schriften, welche man als vom heiligen Geiste (von Gott) inspiriert und diktiert angibt, strotzen von haarsträubender Unwissenheit und Einfalt, und manche darunter tragen den offenen Stempel des Antichristentums.

 

[index]

Kap. 9

Die wahre Priesterschaft Gottes

1. Daß Ich Jesus nie eine Priesterschaft aufgestellt habe, ersieht man aus Meiner Lehre im Neuen Testamente.

2. Und daß alle Menschen ohne Ausnahme Gottes Priesterschaft sind, lehrt euch Petrus selber, wenn ihr genau nach der Lehre Christi lebet. Petrus schreibt:

3. (1. Petri 2,9): «Ihr seid ein auserlesenes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein geheiligtes Volk, eine eigentümliche Nation, bestimmt, die Erhabenheit Dessen zu preisen, Der euch aus der Finsternis zu Seinem wunderbaren Lichte berufen» (und dieser Lichte ist Christus).

4. Mit dieser Aufklärung hat Petrus die ganze Priesterkaste, die sich auf die Rechnung des verdummten Volkes im Laufe der nach Petri Tode verronnenen Jahrhunderte gebildet hatte, als wider die Lehre Christi bezeichnet.

5. Durch diese allgemeine Aufklärung hat Petrus gänzlich verneint, daß die geheiligte königliche Priesterschaft Gottes durch ein neues, von Menschenhand „geweihtes“, also durch ein widerchristlich aufgedrungenes Priestertum wird müssen täglich neu mit Gott versöhnt werden.

6. Petrus weiß, daß sie (die Geistesdiener) versöhnt sind, erlöst mit dem teuren Blute Jesu Christi (1. Petri 1,18-19) und daß sie als nach Jesu Lehre Lebende nun in Gnade sind, (1. Petri 1,10) allein, er schreibt diese Heilswirkung nicht einem täglich sich wiederholenden Messopfer zu, sondern einzig und allein dem versöhnenden Sühneopfer Jesu Christi am Kreuze (1. Petri 2, 24; 3,18).

*

[index]

9/1 - Jeder Mensch ist ein Hoherpriester Gottes

 

7. Um die Worte Petri zu verstehen, wie so alle Menschen, die ein Leben nach Meiner göttlichen Lehre führen, eine königliche Priesterschaft Gottes genannt werden, beachte man folgendes:

8. Gott wohnt im Herzen eines jeden Menschen (1. Kor. 3,16-17; 6,19; 2. Kor. 6,16-18) und wird schlichtweg „Menschengeist„ genannt. Dieser Geist ist zwar nur ein Funken des großen Geistes Gottes, der die Welt umfasst, aber dieser Funke ist nicht geteilt oder abgesondert vom Allgeiste Gottes, sondern eins und dasselbe.

9. Die Seele des Menschen ist in ihrer Sphäre ein Hoherpriester dieses in ihrem Herzen wohnenden Gottes und ist durch fortwährende Selbstverleugnung vor der Welt und Absagung auf dieselbe ein ewiger Opferpriester dieses Gottes durch die unausgesetzte Buße gegen die Versuchungen des Fleisches und der Welt. Vergl. Hebräerbrief Kap. 7,9-10.

10. Der Fleischleib ist aber der äußere und lebendige Tempel Gottes, worin der geistige Tempel Gottes, die Seele, sich befindet, die zugleich der Opferpriester in diesem lebendigen, materiellen Tempel ist. Daß der Fleischleib der sichtbare Tempel Gottes ist, habe Ich, Jesus, geoffenbart, indem Ich sagte: Zerstöret (d.h. tötet) diesen (Meinen Leibes-) Tempel und in drei Tagen werde Ich ihn wieder aufbauen (durch die Auferstehung von den Toten. (Joh. 2, 19-22)

*

(sprich F. Schumi):

NB: Wer diese Aufklärung begreift, der wird nie mehr nach steinernen Kirchen und heidnischen Priestern fragen, weil er selber die Dreifaltigkeit: (ein) Gott, (ein) Hoherpriester und (das) lebendiger Tempel Gottes ist.

 

[index]

Kap. 10

Die Anbetung Gottes im Geiste
 

(Aus Freiherrn E. v. Ekkartshausens Gebet und Erbauungsbuch: „Gott ist die reinste Liebe.“)

 

Vergebens schmückt man (*) die Altäre,

umsonst wird euer Rauchwerk sein,

wenn Menschen nicht zu Gottes Ehre

ein reines Herz als Opfer weih’n.

(* im Orginal steht statt man, ihr)

 

Vergebens dampfen tausend Kerzen,

in gold’nen Leuchtern aufgestellt,

Gott sieht das Innerste der Herzen,

nur Andacht ist’s, die Ihm gefällt!

 

Gold, Diamant und Silberwerke

sind in des Schöpfers Auge Staub,

nur Unschuld gibt der Andacht Stärke,

sonst ist Sein Ohr für Menschen taub.

 

Das gute Herz, die reine Seele,

sind, was dem Ewigen gefällt;

der Unschuld Lallen ist schon Bitte

für Ihn, der ihre Seufzer zählt.

 

Was nützt’s, wenn ihr zum Himmel betet,

und Gottes Tempel prächtig schmückt,

wenn eure Hand vom Blut noch rötet,

mit der ihr Arme unterdrückt?

 

Wenn ihr die Treu’ dem Gotte brechet,

Und seine Gütigkeit nicht hört,

und nie das Wort der Unschuld sprechet,

und nie das Fleh’n der Waisen hört;

 

wenn ihr Geld zu haschen suchet,

dem Laster Unterstützung gebt,

wenn euch die ganze Gegend fluchet,

wo ihr zur Straf’ der Menschen lebt.

 

Und glaubt ihr denn --- ach, ihr Verworr’ne,

daß Gott so niedrig, wie ihr denkt?

Ihr glaubt zu weichen Seinem Zorne,

wenn ihr nur Seinem Tempel schenkt?

 

Ihr seid bei Raub und Mord gewesen;

Ihr brecht die Pflicht, das Wort, die Treu’,

Und lasset wieder Messen lesen,

Und glaubt, daß dies gebessert sei?

 

O Toren! Ist das Christus Lehre?

Kann man den Tempel so entweih’n?

Erbauet im Herzen Gott Altäre,

Er will dort angebetet sein.

 

Verzeihet dem Feind, liebet eure Brüder,

und habt ihr eure Pflicht getan.

Dann steigt in den Herzenstempel nieder.

und zündet Gott die Liebe an!

 

[index]

 Kap. 11
Die geistliche Bedeutung des letzten Abendmahls der Liebe Jesu

1. Die Priesterschaft aller christlichen Kirchen und Bekenntnisse hat Meine Worte beim letzten Abendmahle in späterer Zeit nicht mehr richtig begriffen, und daher besteht nirgends mehr das richtige Verständnis Meiner damals gesprochenen Worte.

2. Es ist nämlich bei der Versündigung Adams zwischen der göttlichen Weisheit (oder dem Sohne) und der göttlichen Liebe (oder dem Vater) eine Gedankenteilung entstanden, weil die Weisheit oder die Heiligkeit in Gott, die Sühne für den Ungehorsam gegen das Gebot der Keuschheit, durch Leiden und qualvollen Tod am Kreuze von jedem einzelnen Menschen für sich selbst verlangte, indem alle Menschen als Samen aus dem Seelengeiste Adams und Evas in ihren Ureltern die Erbsünde mit begangen haben. Das Begehren der Weisheit gefiel der Liebe nicht, sie trennte sich von der Weisheit und sagte: „Ich bin damit nicht einverstanden, tue Du Selbst das.“ Die Weisheit nahm die Proposition an, und brachte sie im Leibe Jesu zur Ausführung.

3. Deshalb sagte Ich beim letzten Abendmahl: «Essset, trinket! und solches tuet, so oft ihr es tut, zu Meinem Gedächtnis!»

4. Also sollet ihr bei Begehung dieses Gedächtnismahles auf Mein Leben, Handeln, Mein bitteres qualvolles Leiden und Sterben für euch, und daß Ich euer Gott und Vater Selber dies für euch vollführte, dabei denken. Daher sollt ihr dabei voll Dankbarkeit und voller Liebe zu Mir dafür sein. Das ist also der Grundgedanke Meiner Worte bei letztem Abendmahle und gar kein anderer.

5. Zum richtigen Verständnis will Ich die Worte der Apostel anführen, und sie dann euch mundgerecht machen, daß sie ein jeder im wahren Lichte der Wahrheit verstehen wird, nämlich:

(Matthäus 26,26-28):  «Da sie nun aßen, nahm Jesus das Brot, segnete und brach es, gab es Seinen Jüngern und sprach: „Nehmet und esset, dieses ist Mein Leib!“ Darauf nahm Er den Kelch, segnete und dankte und gab ihnen denselben und sprach: „Trinket alle daraus!“ Denn dieses ist Mein Blut des neuen Bundes, welches für viele zur Vergebung der Sünden vergossen wird».

6. Gründlicher als Matthäus drückt sich der Apostel Paulus an die Korinther aus.

(Korinther 11,20-29 / 11,30-34): «Wenn ihr nun zusammenkommet, so heißt das nicht das Abendmahl des Herrn genießen (wie ihr es tut), denn jeder nimmt seine (vom Hause mitgebrachte) Speise vor sich hin und isst; und so ist der eine hungrig, der andere überladet sich. Habt ihr zum Essen und Trinken nicht eure Häuser? Oder achtet ihr die Gemeinde Gottes so gering, und beschämet die, welche nichts mitnehmen? Was soll ich euch sagen? Euch loben? Hierin lob’ ich euch nicht. Denn vom Herrn habe ich es empfangen, was ich euch übergeben habe, nämlich: Der Herr Jesus, in der Nacht, da Er verraten wurde, nahm Er Brot, und dankte, brach es und sprach: Nehmet, esset; dies ist Mein Leib, der für euch hingegeben wird; tuet dies zu Meinem Andenken! Desgleichen nahm Er auch nach der Mahlzeit den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in Meinem Blute; tuet dieses, so oft ihr trinket, zu Meinem Andenken! Denn so oft ihr dieses Brot esset und diesen Kelch trinket, sollet ihr den Tod des Herrn, bis Er wiederkommt, in Erinnerung bringen. Wer demnach unwürdig dieses Brot isst, oder den Kelch des Herrn trinkt, der versündigt sich an dem Leibe und Blute des Herrn. So prüfe denn jeder sich selbst; alsdann esse er von diesem Brote und trinke aus diesem Kelche; denn wer unwürdig isst und trinkt, der isst und trinkt sich selbst das Gericht, weil er den Leib des Herrn nicht unterscheidet». – «Wenn ihr also, meine Brüder, zu dem Mahle zusammenkommet, so warte (mit dem Essen) einer auf den anderen!. Hat jemand Hunger, so esse er zu Hause, damit die Zusammenkunft euch nicht zur Strafe gereiche».

7. Daraus ersehet ihr, daß nach Meiner eigenen göttlichen Aufstellung der Kommunion nirgends von einer Beichte oder von Sündenvergeben die Rede ist, sondern jeder soll sich selbst prüfen, ob er würdig ist das Liebes-Abendmahl einzunehmen (1. Kor. 11,28). In was diese Sichselbstprüfung bestehen soll, sagt Paulus im 2. Briefe an die Korinther Vers. 5 und 11: daß es im festen Glauben zu Gott besteht. Hat man aber einen festen, lebendigen Glauben, dann hat man auch bald die Liebe zu Gott und zum Nächsten.

8. Und so wie Ich es am Vorabende Meiner Kreuzigung mit Meinen Jüngern gefeiert habe, ebenso haben es dann die Apostel und die Urchristen gefeiert: Brot und Wein hat der Erste, das heißt, den man für den Würdigsten hielt, gesegnet zur Erinnerung an das letzte Abendmahl und darauf erfolgten Kreuzestod für euch Meine sündigen Kinder, dann sprach oder sang man ein Lobgebet zum Herrn und darauf verzehrte man es als ein Liebesmahl zum Andenken an Mich Jesus. Und nur so ist es recht, denn in dem oben zitierten 26. Vers bei Paulus im 1. Briefe an die Korinther heißt es ausdrücklich: «So oft ihr dieses Brot esset und diesen Kelch (mit Wein) trinket, sollet ihr den Tod des Herrn, bis Er wiederkommt, in Erinnerung bringen».

9. In Meinem großen Evangelium (1. Aufl. V. Buch 490) findet ihr noch folgende genauere Erklärung vor: «Wer Mein Leib essen und Mein Blut trinken wird, der wird den Tod nicht sehen, fühlen und schmecken». Dieses ist unter Gestalt des Brotes und Weines dargestellt worden. Der geistige Sinn dieser Worte ist aber folgender: „Wer nach Meiner Lehre leben wird, der wird auch in deren allbeseligende Wirkung versetzt werden,“ … denn das Brot (Leib) stellt Gottes Wort, der Wein (Blut) den Geist Gottes (der Liebe) dar.

10. Die Altväter starben alle eines leichten und ganz sanften Todes; denn ihre Seelen verließen, so der Engel sie rufte, mit großer Freude den Leib, der von Kindesjahren bis ins hohe Alter keine Schmerzen zu bestehen hatte, sondern stets zumeist kräftig und gesund verblieb; und der endliche Leibestod war auch keine Folge von großen Leiden und Schmerzen, sondern er erfolgte nur auf den stets ersehnten Ruf eines Engels, nach welchem die Seele frei und ohne allen Zwang aus dem Leibe trat, und der Leib aber ohne den geringsten Schmerz gewissermaßen einschlief.

11. Als aber dann die Menschen anfingen, stets mehr und mehr nach ihrem Sinne zu leben, und sich mehr und mehr der Unzucht, Hurerei und anderen schwelgerischen und betaübenden Genüssen ergaben, so verdarben sie selbst ihre gesunde Natur, wurden schwach, elend und krank, und ihr Leibestod musste dann selbstverständlich einen anderen Charakter annehmen.

*

(sprich Schumi):

Die Hostie der Kommunion ist desselben Ursprungs wie jene, die der römisch-katholische Priester in der Messe verzehrt, weil er beide zu gleicher Zeit in der Messe herstellt. Aus der vorangestellten Aufklärung über die Gottfabrikation in der Messe ist aber dargetan, daß alles ein grobheidnischer Schwindel und Betrug der Priester an den verdummten Gläubigen ist und weiter nichts; denn, wenn der Priester tatsächlich seinen Gott aus der Oblate mit den Worten: „Das ist mein Leib“ usw. herstellen könnte, so wäre er viel mehr als Gott, er würde so über Gott stehen, wie Gott über die Menschen, da Er die Menschen erschaffen hat, der Priester wäre somit Obergott, weil Gottfabrikant, darum wollen wir uns nicht länger mit ihrem heidnischen Unfug, den sie mit ihren Gläubigen treiben, befassen, sondern zur Aufklärung der Worte des letzten Abendmahls übergehen.

*

[index]

11/1 - Leibfleisch und Brotblut Christi in Korrespondenz

 

12. Ich sagte in der Schule zu Kapernaum: «Wenn ihr das Fleisch des Sohnes des Menschen nicht esset und Sein Blut nicht trinket, so habet ihr kein Leben in euch. Wer Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben und Ich werde ihn am letzten Tage erwecken, denn Mein Fleisch ist wahrhaft geistige Speise und Mein Blut ist wahrhaft geistiger Trank. Wer Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, der bleibt in Mir und Ich in ihm» (Joh. 6,54-57).

13. Diese Worte, die nur mystische (geistige) Entsprechungen einer ganz anderen Bedeutung sind, hatten zur Folge, daß das ganze Volk und die Mehrzahl der damaligen, bei Mir sich aufhaltenden Jünger Mich verließen, weil niemand den geistigen Sinn der Worte verstand, weil alle in der damals gar verfinsterten Zeit ebenso materiell-sinnlich dachten, wie heutzutage.

14. Jetzt aber, da eine gründliche Aufklärung aller (mystischen) geistigen Worte der Bibel, die ihr zum geistigen Leben eurer Fortentwicklung für die Ewigkeit, durch Mein neues Wort in christlich-theosophischen Schriften habet, wisset ihr, daß das lebendige Brot oder das Fleisch Jesu Christi das Wort Gottes oder die göttliche Lehre ist. --- Der Wein als etwas Geistiges, als Blut Jesu, bezeichnet aber die Liebe zu Gott und dem Nächsten.

15. Auch Swedenborg hat dieselbe Lehre, allein er machte eine irrige Verwechslung (Wahre christl. Rel. S. 811, ff), indem er Brot für Liebe und Wein für Weisheit, --- oder Brot für Liebegutes, Wein aber für Liebewahres erklärt. Es ist aber gerade das Gegenteil: Fleisch, Brot oder Speise des Himmels ist die Entsprechung für das Wahre, für das Wort als Gottesweisheit oder für die göttliche Lehre, --- Wein oder Blut ist aber die Entsprechung für die Liebe. Im Weine ist die Liebe und im Blute ist sie auch, das weiß ein jeder vernünftige Mensch. Wenn ein Mensch mit gutem Gemüte etwas mehr trinkt, so gerät er in die Liebe und wenn ein Mädchen die Jungfraureife erlangt, so wird es durch das Blut in die Liebe versetzt. Braucht man da mehr Beweise, daß Swedenborg wohl das Richtige verstand, aber durch die Verwechslung der Namen verkehrt annahm (Ich, Schumi, habe die Bestätigung, vom Vater Jesus, daß meine christlich-theosophische Erklärung richtig, die swedenborgsche aber unrichtig ist) und verkehrt erklärte!?

16. Hiermit habe Ich euch Meine Lehre gründlich erklärt. Und eure Aufgabe ist es, das, was euch Gott in Seiner Allweisheit gegeben und eingesetzt, ganz genau so zu erfüllen, wie es die Allweisheit Gottes eingesetzt hat, und daher weder etwas zu ändern, noch zu verbessern daran; und tut ihr doch anders, dann bemängelt ihr die Allweisheit Gottes, indem ihr euch unterstehet Gott zu korrigieren, daher euch für gescheiter als Gott ist, zu halten.

*

[index]

11/2 - Wie steht es mit der Geschichte der römisch-katholischen Kommunion?
 

17. Im Jahre 157 änderte man das jüdische ‚Ostermahl‘ in ‚Gemeindemahle‘ (= Kommunionen mit beliebiger Wiederholung, woran nichts auszusetzen ist, denn Ich sagte: «So oft ihr es tut…»). Später aber wurde es vermindert zum sinnbildlichen Genuß --- und so Meine Aufstellung korrigiert und umgeändert.

18. Im Jahre 1200 erfolgte das Gebot die Hostie (= das Schlachtopfer oder Opfertier sic) göttlich anzubeten! --- Aber Ich habe keine Hostie oder Schlachtopfer gesegnet; auch hab’ Ich nicht gesagt, daß man die Hostie zuerst segnen, dann dieses ‚Opfer-Tier‘ als eine Gottheit, die man durch die Bezeichnung „Hostie“ zu einem Tier degradiert hat (?) verzehren soll!

19. Im Jahre 1215 wurde die Stoffwandlung (= „Transsubstantiation“) im Abendmahle, durch Papst Innocenz III. zum Glaubenssatz erhoben, als Wunderergebnis des priesterlichen Segens.

20. Ich bin Gott, ---und aus Meiner Segnung ersehet ihr nicht, daß Ich hätte den Aposteln ein solches Wunderergebnis ihrer Segnung zuerkannt?

21. Im Jahre 1440 erfolgte das Verbot der Weinspendung an die Nichtpriester; und doch sagte Ich: «Dieser Kelch mit Wein ist der neue Bund in Meinem Blute (= im Geiste Gottes oder in der Liebe zu Gott und zum Nächsten), und setzte dazu: tuet dieses so oft ihr trinket zu Meinem Andenken!» und Paulus sagte dazu: «…denn sooft ihr dieses Brot esset und diesen Kelch trinket, sollet ihr den Tod des Herrn, bis er wiederkommt, in Erinnerung bringen» (1. Kor. 11,26).

22. Ihr ersehet daraus, daß an der römisch-katholischen Kommunion nichts mehr von dem daran ist, wie Ich es aufgestellt, und es die Apostel gelehrt haben.

23. Die römische Kirche hat die altjüdische Tierschlachterei und Tieropferei im Tempel, die Ich Jesus in Meiner Lehre ausgeschieden, weil nie empfohlen und gelehrt, wieder eingeführt. Sie verfeinerte sie durch den Mehlteig, aber der altjüdische Name Hostie, welches ‚das geschlachtete Opfertier‘ bedeutet, ist geblieben und auf Mich angewendet worden, als ob Ich ein Tier und nicht Gott wäre!!

24. Ich habe Mich durch die Propheten Jesaja und Jeremia gegen alle materiell-zeremoniell ausgestalteten Sabbate, Feste, Opfer, zeremoniellen Gebete und dergleichen ausgesprochen und daher auch persönlich nie zu halten gelehrt, weil dies gegen die Anbetung im Geiste verstößt. (Joh. 4,24)

25. Durch den Ausspruch, wie Ich ihn durch den Apostel Paulus (1. Kor. 11,20-29. / 11,33-34) vorlege, sind nicht bloß die Diener der Kirche dazu ermächtigt, sondern ein jeder Hausvater, ein jeder Vorsteher einer Familie oder geistiger Brüderschaft oder Geschwisterschaft, die sich um einen Tisch sammelt, hat als gläubiger Christ, ja als wahrer Mensch, - als Träger des Gottesgeistes, das Recht und die Pflicht, vor jeder Mahlzeit, die aufgetragene Nahrung als Liebesgabe Gottes mit dankbaren und zu Gott in Liebe erhobenen Herzen zu segnen, indem er während des Kreuzzeichens-Machen die Worte spricht: „Lieber Vater! Ich danke Dir aus der Tiefe meines Herzens für Dein mir gütigst gereichtes Liebesmahl, segne und vergeistige es mir! --- Ich nehme es zu Deinem Andenken, zu Deiner größeren Ehre ein.“ Und wenn man ein Glas Wein trinket und ein Brot dazu isst, da soll man es ja nicht vergessen zu segnen, und zum Andenken und zur Ehre Gottes aufopfernd, einnehmen!

*

[index]

11/3 - Aufklärungen zur Kommunion nach Jesu Angaben

1899, 5. Februar, Graz

26. Als Ich nach der Speisung der 5000 Mann an einem Berge am galiäischen Meere, dann nach Kapernaum kam und daselbst in der jüdischen Religionsschule auftrat und zum Volke zu sprechen begann, benutzte Ich die Gelegenheit, um Mir die lästigen Königsmacher, die Mich zum Könige machen wollten, fortzubringen, darum begann Ich in geistigen Entsprechungen vorzutragen und nannte Mich als das wahre himmlische Brot und wenn sie nicht Mein Fleisch essen und Mein Blut trinken wollten, würden sie das ewige Leben nicht erlangen, worüber sie sich stark aufhielten und Mich verließen.

27. Die Worte aber, die Ich damals sprach, sind nach Johannes 6, 32 – 63 folgende, ohne die in Kursiv eingesetzten und in Klammern gegebenen Erläuterungen, die Ich hier einsetzen ließ, um den geistigen Sinn der Verse zu verstehen, welche lauten:

- 32 «Ich sagte zu den Juden: Nicht Moses hat beim Auszuge aus Ägypten nach Kanaan euch das (wahre) Brot vom Himmel gegeben, sondern Mein Vater (d.h. Meine Liebe zu euch) gibt euch das wahre (d.h. das geistige) Brot vom Himmel.

- 33 Denn das ist das Gottesbrot, welches vom Himmel kommt und der Welt das (geistige) Leben gibt.

- 35 Ich (Jesus) bin das (geistige) Brot des Lebens (in Meiner reinen Lehre); wer zu Mir kommt, (als zu Seinem Gott), den wird nicht (geistig und materiell) hungern; und wer an Mich (Jesus als Gott) glaubt, den wird nie (geistig) dürsten.

- 47 Wahrlich, wahrlich Ich sage euch: Wer an Mich glaubt (das Ich Gottes Sohn, d.h. Gottesweisheit bin, die Ich euch vortrage und lehre), der hat das ewige Leben.

- 48 Ich (als Gottes Sohn oder Gottes Weisheit) bin das Brot des ewigen (geistigen) Lebens.

- 49 Eure Väter haben Manna gegessen in der Wüste, (dennoch) starben sie (leiblich).

- 50 Allein dieses ist das Brot, welches (geistige Gotteslehre) vom Himmel herabkommt, daß keiner (geistig d.h. in Sünden) sterbe, der davon isset (d.h. der die von Aposteln überkommene Jesu Lehre befolgt).

- 52 Ich (als das personifizierte Gottes-Wort) bin das lebendige Brot, das vom Himmel kommt; wer von diesem Brot isset (d.h. wer diese Lehre befolgt und darnach lebt), der wird (geistig) ewig leben. Und zwar ist das (geistige) Brot, das Ich geben werde, (oder mit anderen geistig entsprechenden Worten ausgedrückt) Mein Fleisch für das (geistige) Leben der Welt.

- 53 Wahrlich, wahrlich Ich sage euch: wenn ihr das (geistige) Fleisch (oder die Lehre Gottes) des Menschensohnes (d.h. des in Fleisch getretenen Gottes) nicht esset (d.h. nicht annehmen wollet) und Sein (geistiges) Blut nicht trinket (das da in geistiger Sprache bedeutet: 1. die Liebe Gottes zu allem; 2. die Liebe des Menschen zu Gott und zu allen Menschen ohne Ausnahme als zu Brüdern und Schwestern; 3. die Liebe zu der ganzen Schöpfung) so habet ihr kein (geistig ewiges) Leben in euch.

- 54 Mein Fleisch isset (d.h. Meine Lehre aus den Himmeln annimmt, und darnach handelt) und Mein Blut trinket (d.h. Meine geistige Liebe in sich erweckt und belebt), der hat das ewige Leben und Ich werde ihn am letzten Tage (seines irdischen Lebens zum himmlischen geistig-ewigen Leben) erwecken.

- 55 Denn Mein Fleisch (oder geistige Lehre) ist die rechte (göttliche) Speise (oder geistige Ambrosia) und Mein Blut (oder Meine Liebe) ist der rechte (göttliche) Trank (oder geistige Nektar).

- 56 Wer (dieses) Mein Fleisch isset, (dieses) Mein Blut trinket, der bleibt in Mir und Ich in ihm.

- 57 Gleichwie der lebendige Vater (d.h. die lebendige Liebe) Mich gesandt hat und Ich durch den Vater (oder durch die Liebe) lebe, so wird auch der, welcher Mich isset (d.h. Mich mit vollem Glauben und voller Liebe annimmt) durch Mich (Seinen Gott und Vater ewig) leben.

- 58 (Sehet) dies ist das Brot, welches vom Himmel gekommen ist; nicht (aber ist dieses ein Brot) wie eure Väter (es) haben (im) Manna gegessen und sind (doch) gestorben. Wer dieses Brot isset (d.h. wer Mich durch Meine euch geoffenbarte Lehre aufnimmt und in vollste Liebe, in Mich, aufgeht) der wird ewig leben.

28. Da sich aber auch Meine Jünger, die noch bei Mir verblieben, darüber aufhielten, was in Versen 51 und 53 über das Essen Meines Fleisches und Trinken Meines Blutes gesagt ist, da sie Meine Worte auch materiell, wie das allgemeine Volk auffassten, erwiderte Ich ihnen, wie es im Vers 63 steht, daß: «Der Geist ist es, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die Ich rede, die sind (aber) Geist und Leben».

29. Später, bei einer anderen Gelegenheit erklärte Ich ihnen, daß unter Mein Fleisch, die geistige Lehre aus der Weisheit Gottes, die Ich vortrug, und unter Mein Blut, Meine geistige Liebe zum Vater und Menschen bedeutet, somit nur geistige Entsprechungen nicht aber materielle Worte sind. Darum aßen und tranken die Jünger beim letzten Abendmahl die dargebotenen Entsprechungen ohne Bedenken, weil sorgenlos.

*

[index]

11/4 - Die religiöse Zeremonie endete mit dem Kreuz Jesu

 

30. Dem schöpferischen Liebesgeiste oder Gott ist jede religiöse äußere Zeremonie, so sie nicht eine freiwillige Liebesäußerung jedes Einzelnen aus sich selbst ist, widerwärtig.

31. Die symbolischen Zeremonien der einzigen geoffenbarten Religion erreichten ihr beabsichtigtes Endziel, als der menschliche Hochmut der jüdischen Priesterkaste die eingekörperte Liebe Gottes in Jesus, welche auf diesem Planeten, den man Erde nennt, erschienen war, um jede materielle Fessel einer gezwungenen zeremoniellen Religion vom menschlichen Geiste zu lösen --- auf ein Kreuz nagelte. Mit Jesu Kreuzestod --- da endete jede Zeremonie; das Gesetz und die Propheten, die Jesu Weltrettung voraussagten, sondern ihre Erfüllung in der freien Ermahnung: «Gott über Alles zu lieben und den Nächsten wie sich selbst».

*

[index]

11/5 - Leib und Blut Christi als Entsprechungsworte

Dt. am 11. Mai 1900, durch F. Sch., Graz

32. «Das ist Mein Leib», sagte Ich beim letzten Abendmahl, als Ich das jüdische Osterbrot in die Hand nahm, es segnete und den Jüngern zu verzehren gab. (Matth. 26,26).

33. Wie konnte das Brot Meinen Leib vorstellen und wie ist die Bedeutung dieser Worte aufzufassen?

34. Seht, Meine Seele wurde gebildet aus der Weisheit Gottes in Form eines Menschenleibes, also wurde aus der Weisheit das geistige Fleisch der Seele. Dadurch wird es euch verständlich, daß die Lehre der Weisheit Gottes, welche Jesu Gotteslehre genannt wird, eben Mein Fleisch ist, welches in dieser Form als Seelenfleisch zum Essen, zum Einnehmen, um davon geistig zu leben,, dargeboten wird. Dadurch wird es verständlich, Mein Wort, als Ich sagte: «Wer von diesem Fleische oder Brote isst, den wird ewig nicht hungern». (Johs. 6,35).

35. Das materielle Fleisch ist aber eben materielle Erscheinlichkeit des geistigen Fleisches Meiner Seele, darum sagte Ich: «Das ist Mein Fleisch», nämlich die geistige Form Meiner Seelengestalt, weil Mein Seelenleib und die Weisheitslehre des Gottes Geistes aus einer und derselben Substanz war, also ein lebendiges geistiges Fleisch, während das materielle Fleisch durch eine andere Prozedur hergestellt, das Grobgeistige aus der einstigen Seele Gottes, welche Satana entheiligte, darstellt. Somit war Meine Lehre die geistige Entsprechung zu Meinem Seelenleibe und die materielle zu Meinem Fleischleibe.

36. Wer nun diese Lehre annimmt wie eine geistige Speise aus dem Himmel und darnach lebt und handelt, dem ist sie ein geistig nährendes Fleisch für seine Seele in alle Ewigkeit. Aus der Befolgung dieser Lehre wirkt der Mensch geistige Werke der Gottes und Nächstenliebe, und diese sind ihm dann das Auferstehungsfleisch am jüngsten Tage, wenn er stirbt und ins Geisterreich zum jüngsten Gericht kommt, das er sogleich antritt, weil der Mensch sogleich zum geistigen Genusse gelangt, wann er das Zeitliche verlassen hat; denn was er hier materiell gesät hat, das wird er dort geistig ernten, sei es gut oder schlecht: Wie die Saat, so die Ernte.

37. Ferner habe Ich Meine Lehre mit dem Brote identifiziert, und Mich und sie als das himmlische Brot bezeichnet. Wie ist nun dieses zu verstehen? Seht, Meine Lehre ist die himmlische Speise zur Nahrung der Seele. Viele Menschen kennen den Inhalt dieses Himmelsbrotes, sie wissen auch, welche Vorteile sie durch das Genießen, das heißt durch das Leben und Handeln darnach, für das geistige Leben der Seele gewinnen könnten; denn sie würden dadurch ein geistiges Leben der Liebe zu Gott und zum Nächsten leben, und die Liebe ist das Blut im Menschen. Also ist auch das materielle Brot und Fleisch eine Speise, wenn sie genossen wird, und sie erzeuget Blut und daraus materielles Fleisch, wie die Gotteslehre geistiges Fleisch erzeugt. Darum habe Ich Meine Lehre des Geistes mit Brot und Fleisch identifiziert, weil sie in geistiger Entsprechung tatsächlich aus derselben Ursubstanz besteht wie das materielle Brot und Fleisch. Geistig genossen (d.h. darnach gelebt und gehandelt) erzeugt sie das geistige Seelen-Fleischkleid aus guten Werken der Nächstenliebe, --- daher ist sie das himmlische Brot und Mein Fleisch, weil sie Gottesweisheit ist, aus was auch Mein Seelenleib gebildet wurde;--- das materielle Brot und Fleisch, aber materiell genossen, erzeugt das Blut und daraus Fleisch als materielle Hülle des geistigen Leibes der Seele. Die gleichstoffliche Herkunft des geistigen Seelenleibes und des materiellen Fleischleibes bildet die geistige Entsprechung.

38. Nach dem Austeilen des Brotes nahm Ich den Kelch in die Hand und sagte auf den Wein deutend: «Das ist Mein Blut des Neuen Testamentes, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden». (Matth. 26,27-28).

39. Das Blut ist die geistige Entsprechung für die Liebe. Die Liebe ist ein geistiges Leben im Menschen. Sie ist eigentlich der Bestandteil des Geistes Gottes im Menschen, schlichtweg Menschengeist genannt, weil Gott die Liebe im Menschen ist. (1. Johs. 4,8-16).

40. Der Wein als materielles Getränk, erzeugt das Blut, belebt den Menschen, gibt ihm Kraft, erfrischt sein Wesen, steigert die Lebensnerven, belebt sie und weckt sie zur Liebe. Von diesem Standpunkte aus ist die Liebe entsprechend dem Blute, welches durch Wein erzeugt, belebt und zur Liebe reizend wird. Darum nahm Ich als Entsprechung den Wein, nannte ihn Blut und verglich es mit Meinem geistigen materiellen Blute, welches geistig die Liebe, materiell das Blut bedeutete. Meine Liebe als Gottvater in Mir gab entsprechend Sein materielles Blut für die Erlösung des Menschengeschlechtes von der Erbsünde.

41. Es ist da nur die Rede in Entsprechungen geistiger und materieller Natur der göttlichen Liebe, wie Sie Sich für ihre Kinder opfern wollte und nichts Weiteres.

42. Was den Wein speziell betrifft, daß er nach der Segnung des Priesters zu wirklichem Blute Christi geworden ist, so lässt sich leicht das Gegenteil beweisen, denn vom Blute ist noch niemand betrunken worden. Also gebet von dem, von dem Priester gesegneten Wein soviel dem Kommunizierenden, als er trinken kann und da wird sich gleich zeigen, daß der Flucher wieder fluchen, Unzüchtler unzüchtig in Worten und Taten wird, und daß jeder Sünder seinen Lieblingssünden nachgehen wird; dadurch aber ist der grobe Betrug erwiesen, daß der natürliche Wein weder materielles noch geistiges Blut Christi ist, denn Christi Blut kann doch nicht das Mittel zur Verübung grober Sünden sein!

43. Die Worte: «…So oft ihr das tut, gedenket Mein», wollen aber materiell sagen, daß man ebenso Brot und Wein segnen, davon essen und trinken und bei jeder solchen Gelegenheit sich auf Mich erinnern kann, weil Ich solches beim letzten Abendmahl tat und da entsprechend auf Meine bevorstehende Leidensgeschichte hinwies, wo Ich für Meine himmlische Lehre und für die Tilgung der Erbsünde Mein Blut aus Liebe zu Meinen Kindern vergoß und am Kreuze für sie starb. Das ist der wesentliche Sinn des Abendmahles und kein anderer. Brot bleibt Brot und Wein bleibt Wein, auch nach dem Segnen. Aber ein frommes Benehmen und liebevolle Erinnerung an Mich bei solchen Gelegenheiten ist wohl angezeigt; denn Ich sprach diese Worte unter der Wucht der angstvollen Erwartung der schrecklichen Leidensszenen Meiner bevorstehenden Folterungen, die Ich genau voraussah, wie sie sich abspielen werden. Daher tretet reiner Gedanken, ernsten Sinnes, demütigen Herzens und liebevoller Sehnsucht auf Mich gerichtet zu solchen Liebesabendmahlen, um würdig im Geiste sich Meiner Liebestat für euch am Kreuze zu erinnern und liebeernst zu begehren. Amen! --- Geistige Kommunion halte man aber, wie dies oben gesagt wurde.

 

 

[index]

 

Kap. 12

Das Gefühl von Leib und Blut Jesu in der Kommunion

1. Über das heilige Abendmahl leset ihr im 6. Kapitel des Evangelisten Johannes. Ihr habet Meine Worte, die ihr von den Aposteln überkommen habt, geistig zu verstehen und nicht materiell. Ihr verstehet sie heutzutage oft falsch, weil ihr durch eure Sünden zu materiell geworden seid und daher auch das Geistige materiell auffasset, woraus eure ganz irrigen Ansichten entstanden sind. Zum richtigen Verständnis des geistigen Sinnes des unten folgenden Textes nach dem 6. Kapitel, sind erklärende Worte in Klammern beigefügt legen.

2. Im Die Verse 32-58 sagte Ich, Jesus, zu den Juden: «Nicht Moses hat beim Auszuge aus Ägypten nach Kanaan euch das (wahre) Brot vom Himmel gegeben, sondern Mein Vater (d.h. Meine Liebe zu euch) gibt euch das wahre (d.h. das geistige) Brot vom Himmel. – 33. Denn das ist das Gottesbrot, welches vom Himmel kommt und der Welt das (geistige) Leben gibt. – 35. Ich (Jesus) bin das (geistige) Brot des Lebens (der Ich euch die reine Lehre zu Mir gebe). Wer zu  mir kommt (als zu seinem Gott), den wird nicht (geistig und nicht materiell) hungern; und wer an Mich (Jesus als Gott) glaubt, den wird nie (geistig) dürsten. – 47. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer an Mich glaubt (daß Ich Gottessohn, d.h. Gottesweisheit bin, die Ich euch vortrage und lehre), der hat das ewige Leben. – 48. Ich (als Gottes Sohn oder Gottes Weisheit) bin das Brot des (geistigen) Lebens. – 49. Eure Väter haben Manna gegessen in der Wüste, (dennoch) starben sie (leiblich). – 50. Allein dieses ist das Brot, welches (als geistige Gotteslehre) vom Himmel herabkommt, daß keiner (geistig, d.h. in Sünden) sterbe, der davon isset (d.h., der die von den Aposteln überkommene Jesulehre befolgt). – 51. Ich (als das personifizierte Gottes-Wort) bin das lebendige Brot, das vom Himmel kommt; wer von diesem Brot isset (d.h., wer diese Lehre befolgt und darnach lebt), der wird (geistig) ewig leben. Und zwar ist das (das geistige) Brot, das Ich geben werde, (oder mit anderen geistig entsprechenden Worten ausgedrückt) Mein Fleisch für das (zu nährende geistige) Leben der Welt. – 53. Wahrlich, wahrlich Ich sage euch: Wenn ihr das (geistige) Fleisch (oder die Lehre Gottes) des Menschensohnes (d.h., der ins Fleisch getretenen Gottheit) nicht esset (dh. annehmen wollet) und Sein (geistiges) Blut nicht trinket (das da in geistiger Sprache bedeutet: I. Die Liebe Gottes zu allem; II. Die Liebe des Menschen zu Gott und zu allen Menschen ohne Ausnahme als zu Brüdern und Schwestern; III. Die Liebe zu der ganzen Schöpfung), so habet ihr kein (geistig-ewiges) Leben in euch. – 54. Wer Mein Fleisch isset (d.h. Meine Lehre aus den Himmeln annimmt und darnach handelt) und Mein Blut trinket (d.h. Meine geistige Liebe in sich erweckt und belebt), der hat das ewige Leben und Ich werde ihn am letzten Tage (seines irdischen Lebens zum himmlischen, geistig-ewigen Leben) erwecken. – 55. Denn Mein Fleisch (oder geistige Lehre) ist die rechte (göttliche) Speise (oder geistige Ambrosia) und Mein Blut (oder Meine Liebe) ist der rechte (göttliche Trank (oder geistiger Nektar). – 56 Wer (dieses) Mein Fleisch isset, (dieses) Mein Blut trinket, der bleibt in Mir und Ich in ihm. – 57. Gleichwie der lebendige Vater (d.h. die lebendige Liebe) Mich gesandt hat und Ich durch den Vater (oder durch die Liebe) lebe, so wird auch der, welcher Mich isset (d.h. Mich mit vollem Glauben und voller Liebe annimmt) durch Mich (seinen Gott und Vater) ewig leben. – 58. (Sehet) dies ist das Brot, welches vom Himmel gekommen ist; nicht (ist dieses ein Brot) wie eure Väter (es) haben (im) Manna gegessen und sind (doch) gestorben. Wer dieses Brot isset, (d.h., wer Mich durch Meine euch geoffenbarte Lehre aufnimmt und in vollste Liebe, in Mich, aufgeht) der wird ewig leben».

3. So hat man bis zum Jahre 1200 nach Christi Geburt die Kommunion verstanden und das heilige Abendmahl nach Apostel Paulus gefeiert, es bestand in gewöhnlichem Brote und Weine. Nachdem der Älteste unter den anwesenden Christen seine Hände über Brot und Wein ausgestreckt hatte (wie der katholische Priester über den Kelch bei der Messe) und ein Dankgebet zu Gott verrichtete, wurde das Mahl im frommer Erinnerung an das Leben und Leiden Christi eingenommen (1. Korinther 11,25-26 - und nach neuerer Aufklärung des Herrn).

4. Aus obiger vollwahrer Aufklärung ersehet ihr, daß Ich, Jesus, nicht Mein materielles Menschenfleisch und  Menschenblut gemeint habe. Ein solches Verlangen wäre unnatürlich gewesen. Es ist also unter Jesu Fleisch Meine Gottes-Lehre und unter Jesu Blut Meine allumfassende Liebe zu verstehen. Es ist diesselbe geistige Sprache, in welcher Ich, Jesus, dem Evangelisten Johannes die „Offenbarung“ schreiben ließ, die bis heute niemand zu deuten versteht, der nicht von Gott dazu erleuchtet ist. Diese Offenbarung ist die geistige Entsprechung der Weltereignisse aller Zeiten.

 

[index]

 

 

 

[Anhang 1]

Frage zum echten Letzten Abendmahl

[Geschenke vom Himmel Band II Kap. 154]

1847, 25. April, Graz. Jakob Lorber bittet Jesum

 (Frage von Ans. Huttembrenner-Z.):

 „O Herr, Du guter, lieber heiliger Vater! --- Sind von Dir aus nur die Priester der christlichen Konfessionen berechtigt im Gedächtnismahle Dein Fleisch und Blut in Brot- und Wein-Gestalten auszuspenden, oder dürfte auch ein Dich demütig liebender Laie ein Gleiches tun?“

1. In der Schrift steht es nur: «Dies tuet zu Meinem Gedächtnisse». ---Wer aber das tun solle im speziellen Sinne, davon steht nichts geschrieben. --- Daß dies ein jeder, der wiedergeboren, d.h. getauft aus dem lebendigen Wasser und heiligem Geiste in Meinem Namen ist, tun kann, zeigt ja die Schrift klar, die es allen und nicht einzelnen anratet.

2. Und wäre es nicht also, so dürfte der Laie ja auch das „Vater unser“ nicht beten, und sonst auch nichts tun, was im Evangelium zu tun geboten ist; denn von Mir aus haben ja nur die Apostel und Jünger die Lehre und die Gebote erhalten. --- Ich aber habe nie zu den Aposteln gesagt, das tuet ihr besonders und die Gläubigen dürfen es unter der strengsten Todsünde nicht tun, --- sondern allenthalben heißt es: «Das tuet!» --- Und das gilt allen gleich, ob Boten oder Schülern! --- Denn: «Einer ist euer Aller Meister und Herr, ihr alle aber seid Brüder! --- An der Liebe aber wird man euch erkennen, ob ihr Meine Jünger seid». --- Also lautet es in der Schrift.

3. Wer das Eine tun soll und tun muß, um das ewige Leben zu erreichen, der tue auch das Andere, denn wer das Wort, das Ich gelehrt habe, nicht völlig erfüllt, der ist wie eine Frucht, die ob Mangel des starken Sonnenlichtes nicht zur gewünschten Vollreife gelangen konnte.

4. Wie aber jeder wiedergeborene Christ taufen kann, wann ein Mensch für die Taufe des Geistes fähig ist, also ist es aber auch eine noch größere Pflicht für jeden rechten, wahrhaft evangelischen Christen, so er es tun kann, den Brüdern und Schwestern zu Meinem Gedächtnisse ein rechtes Liebesmahl, bestehend in gutem Brote und Weine, zu reichen, wobei nur zu bemerken ist, daß daran ja doch nicht auch die Schweine teilnehmen sollen, die an Mich nicht glauben, und Mich nur verhöhnen und verachten.

5. Ich aber sage euch: „Wahrlich, wahrlich, so oft ihr, die ihr Mich liebet, esset und euch dabei Meiner erinnert, und besonders, so oft ihr arme Brüder in Meinem Namen speiset und trinket, so oft nehmet ihr das rechte Liebesmahl in euch auf und spendet es auch würdigst aus; --- denn was ihr den Armen tut, das tut ihr Mir Selbst.“

5. Wollt ihr etwa noch Größeres und Heiligeres tun? --- Mir --- dem Herrn, ist keine größere und heiligere Handlung bekannt!

6. Das ist das echte „Hoc es enium corpus Meum“ (zu deutsch: „Das ist nämlich Mein Leib“), daß ihr wahre Werke der Liebe verrichtet, denn ein rechtes Liebewerk in Meinem Namen ist Mein eigentlichster, wahrhaftigster Leib, der für viele, ja für alle, nicht nur für die Apostel oder Priester, gegeben ist, zur wahren Gewinnung des ewigen Lebens.

7. Ebenso verhält es sich mit dem Kelche, der da ist Mein Blut, Mein Wort der Liebe, das an alle Völker, wie das Blut an alle Glieder des Leibes ausgegossen werden sollte in der ersten Reinheit und Echtheit, also als ein reiner, echter aber nicht als ein unreiner, gepantschter Wein.

8. Wo sonach bei einem Liebesmahle auch Mein Name der wahrhaftig im Herzen bekannt wird, da wird auch der Kelch im Geiste und in der Wahrheit genossen. --- Will noch jemand aus euch mehr?

9. Was ist wohl besser, Liebe oder Hostie, oder sogenannter konsekrierter Wein?

10. Ich sage euch: Wo Ich nicht bin in der Liebe der Menschen und in Meinem Worte, da ist Brot und Wein eine Null! --- wo Ich aber bin in der Liebe und im Worte, da bin Ich auch als fortwährendes ewiges Abendmahl in jedes Menschen Herzen, Seele und Geist --- ohne alle priesterliche Konsekration. --- Amen, Amen, Amen!

*

11. Die Bezeichnung Brot und Fleisch ist da Eines und Dasselbe, sowie auch Wein und Blut, und wer da isset in Meinem Worte das Brot der Himmel, und durch das Tun nach dem Worte --- also durch die Werke der wahren aller uneigennützigsten Liebe zu Gott und dem Nächsten --- trinket den Wein des Lebens, der isset auch Mein Fleisch und trinket Mein Blut; denn wie das von den Menschen genossene natürliche Brot im Menschen zum Fleische und der getrunkene Wein zum Blute umgestaltet wird, so wird in der Seele des Menschen auch Mein Wortbrot zum (geistigen) Fleische und der Liebetatwein zum Blute umgewandelt.

12. Wenn Ich aber sage: «Wer da isset Mein Fleisch», …so ist damit schon bedeutet, daß er Mein Wort nicht nur in seinem Gehirnverstand sondern auch zugleich in sein Herz, das da, wie bekannt, der Magen der Seele ist, aufgenommen hat, und desgleichen auch den Liebetatwein, der dadurch nicht mehr Wein, sondern schon das Blut des Lebens ist; denn das Gedächtnis und der Verstand des Menschen verhalten sich zum Herzen nahe gerade also, wie der Mund zum natürlichen Magen; so lange das natürliche Brot sich noch unter den Zähnen im Munde befindet, ist es noch kein Fleisch, sondern Brot, wenn es aber verkauet in den Magen hinabgelassen und dort von den Magensäften durchmengt wird, so ist es seinen feinen Nährteilen nach schon Fleisch, weil dem Fleische ähnlich, und also ist es auch mit dem Weine, oder auch mit dem Wasser, das sicher auch den Weinstoff in sich enthält, da ohne das Wasser, welches das Erdreich in sich birgt zur Ernährung aller Pflanzen und Tiere, die Rebe erstürbe; so lange der Wein im Munde behalten wird, geht er nicht ins Blut über, aber im Magen wird er gar bald in dasselbe übergeben.

13. Wer demnach Mein Wort höret, und es in seinem Gedächtnisse behält, der hält das Brot im Munde der Seele; wenn er im Gehirnverstande darüber ernstlich nachzudenken anfängt, so verkauet er das Brot mit den Zähnen der Seele, denn der Gehirnverstand ist für die Seele das, was die Zähne im Munde für den Leibmenschen sind. Ist im Gehirnverstande Mein Brot, das heißt Meine Lehre verkauet, oder als volle Wahrheit verkauet, oder als volle Wahrheit verstanden und angenommen, so muß sie dann auch von der Liebe zur Wahrheit im Herzen aufgenommen werden und durch den festen Willen in die Tat übergehen; geschieht das, so wird das Wort durch den ernstfesten Tatwillen in das Blut der Seele, das da ist Mein Geist in ihr, umgestaltet, ohne den die Seele also tot wäre, wie ein Leib ohne Blut.

14. Der ernstfeste Tatwille aber gleichet einer guten Verdauungskraft des Leibmagens, durch die der ganze Leib gesund und stark erhalten wird; ist aber die Verdauungskraft des Menschen schwach, so ist der ganze Leib schon krank und schwach, und siecht selbst bei den besten und reinsten Speisen. --- Desgleichen geht es der Seele, in deren Herzen der Wille zur Tat nach der Lehre ein mehr schwacher ist; sie gelangt nicht zur vollen und gesunden geistigen Kraft, bleibt so halb hin und her, gerät leicht in allerlei Zweifel und Bedenken, und fängt bald die eine, bald wieder die andere Kost an zu prüfen, ob sie ihr nicht besser und stärkender anschlüge? Aber es ist damit der einmal schon schwächlichen Seele dennoch nicht völlig geholfen!

15. Ja, …fraget ihr nun in euch: „Ist denn aber einer schwächlichen Seele auch nicht mehr völlig zu helfen?“ - Oh, ja, sage Ich. --- Wie aber? --- Höret! --- Wenn ein Mensch einen schwachen Magen hat, so nimmt er einen euch wohl bekannten Kräutertrank, durch den die schlecht verdauten Speisen auf dem natürlichen Wege aus dem Magen und den Gedärmen hinweggeschafft werden; die schlecht verdauten Speisen aber gleichen den in der Seele erwachten Bedenken, ob sie dies oder jenes vollends glauben und darnach tätig sein solle? --- Wenn aber der natürlich schwache Magen einmal gereinigt ist, was ist dann zu tun, daß er wieder stark werde und stark bleibe? --- Der Mensch werde recht tätig und mache dabei in der frischen und reinen Luft eine rechte Bewegung, und der Magen wird dadurch zuerst seine volle und gesunde Kraft wieder erhalten. --- Und sehet, das tue denn auch die Seele! --- Sie reinige ihr Herz von den irrtümlichen Lehren, Begriffen und Ideen, nehme die Wahrheit, wie Ich sie euch lehre, liebwillig und vollgläubig auf und werde darnach recht tätig und regsam, und sie wird dadurch bald sehr erstarken und auch vollends und unverändert bleibend gesund werden.

16. Darum sei denn keiner aus euch nur Hörer, sondern sogleich auch ein ernstwilliger und emsiger Täter Meines Wortes, so werden dadurch auch ehest alle Bedenken und Zweifel aus seiner Seele entwichen sein. --- Wie aber der natürliche Leib-Magen in seinem kräftig gesunden Zustande allerlei reine und im Notfalle auch unreine Speisen in sich aufnehmen kann, ohne einen Schaden zu erleiden, weil er durch seine Tätigkeit alles Unreine entweder von sich wegschafft oder ins Reine verkehrt; also tut das auch der kräftige und völlig gesunde Magen der Seele, und es ist demnach ‚dem Reinen alles rein‘, und selbst der unreinste geistige Pestdunst der Hölle kann in ihm keinen Schaden bewirken.

17. So ihr denn im Vollbesitze Meines Reiches in euch sein werdet, da werdet ihr über Schlangen und Skorpionen einher wandeln und Gifte aus der Hölle trinken können, und es wird euch das nimmer schaden. --- So ihr nun das alles wohl begriffen und aufgefasst habt, so werdet ihr denn nun auch das wollen und lebendigen Wahrheit nach einsehen, was Ich in Kapernaum unter dem --- Mein Fleisch essen und Mein Blut trinken (Joh. 6,54) habe von euch verstanden haben wollen!? --- Und ihr werdet das sicher keine harte Lehre mehr nennen.

 

[index]

 

 

 

[Anhang 2]

 

Bei der feierlichen Kommunion am Weihnachtstag

 

[Festgarten]

(Gegeben durch Gottfried Meyerhofer am 15. Dezember 1870)

 

1. Nachdem es sich hier um die Frage handelt, ob ihr eine zeremonielle „Kommunion“ am Weihnachtsabende halten sollet, so will Ich euch einige Worte in diesem Punkte sagen, damit deine Mitbrüder und Schwestern einmal einsehen sollten, was Ich denn eigentlich mit ihnen im Sinne habe! --- Denn siehe, was heißt denn eigentlich einen zeremoniellen Kult einführen? --- das heißt: Meine heiligsten Lehren in’s Materielle herabziehen; denn selbst in jenem Tage, wo Ich einst das Abendmahl eingesetzt habe, war es kein „Abendmahl“, das als religiöses zu betrachten sei, sondern Ich sprach nur zu Meinen Jüngern: «Wenn ihr wieder am selben Tage versammelt sein werdet, tuet dies zu Meinem Andenken!» --- Will aber jemand mit dem Akte des Abendmahles einen reinen geistigen Sinn verbinden, so braucht er ja das Mahl --- das heißt Brot und Wein --- nicht; denn Ich sehe nicht darauf, was ihm am selben Abende in den Magen hinunter gleitet, sondern nur darauf: wie es in seinem Herzen ausschaut!

2. Will also jemand am Ende eines Zeitabschnittes eine Rundschau in seinem Herzen vornehmen, oder auch des Jahres öfter, oder gar täglich, so soll er da nur den Zweck vor Augen haben, stets weiter fortzuschreiten, und sein Herz von allen Mängeln mehr zu reinigen, das Übrige alles hat vor Mir keinen Wert; Ich bin ja ein Geist, und ein Geist kann nur geistig geehrt und auch nur geistig gepriesen werden.

3. Von diesem Standpunkte aus müsset ihr alles auffassen, was Ihr zu Meiner Ehre und zu eurem Wohle unternehmen wollet, und dann wird sich in Kürze zeigen, wie diese Frage gelöst werden soll, ob ihr eine zeremonielle Kommunion am Weihnachtsabende halten sollet oder nicht.

4. An dem Tage, wo ihr Meinen Geburtstag feiert, sollet ihr mehr daran denken an eure eigene „Wiedergeburt in Meiner Lehre“, als mit eitlem Zeuge die Zeit verlieren, --- sollet euch mehr vertiefen in den wichtigen Moment, welcher der war, als Ich Mich entschloß, zu euch auf die Erde zu kommen, --- solltet auf die Folgen dieser Geburt und auf das Gute denken, was aus selbem für euch hervorgegangen, daß ihr jetzt, geführt von Mir Selbst, die Geburtsfeier eures Vaters und Jesus an euch zum zweiten Male feiern könnet!

5. Diese „Gemeinschaft mit Mir“ oder „Kommunion eures Geistes mit dem Meinigen,“ diese geistige Vereinigung ist das wahre Zeremoniell, nach dieser strebet, alles Übrige führt euch um keinen Schritt vorwärts, ja eher rückwärts!

6. Betrachtet diese Worte als einen guten Rat in Bezug auf eure Beschlüsse! Amen!

 

[index]

 

[ home Schumi_DE ]

 

 

 

 

 

 



[1] Verweis: Siehe Offenbarung „Die drei Tage im Tempel“ an Jakob Lorber 1859-1860 Kap. 27.

[2] Kurz: Es ist ein Dokument, ein päpstlicher Brief über Angelegenheiten von relativer Bedeutung.